Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1888

Nichtamtlicher Teil. 1571 72, 28. März 1888. schen Buchhändler in Leipzig stattfindet. Es ist dies in der Regel der Sonntag Kantate; fällt jedoch derselbe auf den ersten Mai oder früher, alsdann der Sonntag Rogate.« Wir halten diese Lösung der Frage für eine allen berech tigten Interessen und Wünschen gleichmäßig Rechnung tragende und empfehlen sie aufs wärmste. Verleger, Sortimenter und Kommissionäre werden sich mit derselben leicht befreunden; in keiner dieser drei Richtungen unseres Berufes wird eine Schwierig keit dadurch entstehen, wenn in jedem vierten oder auch schon dritten Jahre gewisse Geschäfte erst eine Woche später abgewickelt werden können, als nach bisheriger Gepflogenheit. Jedermann aber (sicher auch der Kommissionär) ist in der Lage, bis zu Pfingsten alle Meßarbeiten hinter sich haben zu können; die mit dem österlichen Schuljahreswechsel, sowie mit dem Semesterwechsel der Universitäten verbundenen Arbeiten kollidieren seltener mit der Messe; in Leipzig erhält man als Fremder im Gasthof nach wie vor die mäßigeren Preise der' letzten Meßwoche oder vielleicht noch mäßigere angerechnet, findet aber gleichwohl in den meisten Jahren die Sehenswürdigkeiten der Messe noch vor und wird nicht leicht mehr in die Lage kommen, die Reise dahin in den Winter kleidern machen zu müssen. Der geschäftliche Verkehr des Sortimentshandels mit dem Publikum wird in so vielen Punkten durch das Osterfest beein flußt, daß der Gesamtbuchhandel nicht zu seinem Vorteil handelt, wenn er seine Messe von diesem Feste unabhängig machen will; ohne Gefahr aber ist, wenn er sie statt bisher streng vier Wochen, künftighin ans Grund bestimmter Voraussetzungen ab und zu fünf Wochen nach dem Feste folgen läßt. Im März 1888. Die Vorstände des Bayerischen und des Münchener Buchhändler-Vereines. Vermischtes. Buchhändlerbanner. (17. Quittnngsliste. Vgl. Bbl. 1887 Nr. 73, 77, 79, 83, 87, 93, 99, 111, 129, 151, 165, 286. 1888 Nr. 20, 53, 61, 66.) — Für das Buchhändlerbanner haben ferner gezeichnet: Transport Frau verw. vr. Bertha Hoffmann in Leipzig „ Ella Engelhaupt in Dresden . . . „ S. Knecht in Dresden „ Elisabeth Haase in Berlin . . . „ Emma Mues in Berlin .... „ Emma Zimmermann in Leipzig . . „ Helene Schulze in Celle .... „ Emilie Oelsner in Leipzig . . . Fräulein Anna Bull in Straßburg . . . „ Ella Bull in Straßburg . . . „ Gabriele und Rosa Thomas in Leipzi „ Luise Hellmer in Dresden . . . Frau Frieda Hensel in Wiesbaden . . . „ Emilie Spaarmann in Styrum . . „ Otto Ewich in Duisburg .... „ Agnes Rühe in Berlin „ Marie Muß in Neiße „ Berlha Wildt in Stuttgart . . . „ Clara Sättig in Görlitz .... „ Mierzinsky in Hannover .... „ Emma Nötiger in Kassel .... „ Dorothea Barth in Stuttgart . . Fräulein Elsriede Barth in Stuttgart . Frau Georg Lang in Metz Fräulein Karoline Lang in Metz . . . . „ Johanna Kieschke in Winterthur . . „ Gertrude Keßler in Leipzig . . . 77 77 7/ 77 77 77 77 77 77 77 77 77 77 77 77 '7 77 77 77 77 5328. 10. 5. 3. 3. 3. 5. 3. 6. 5. 5. 6. 3. 10. 5. 5. 5. 3. 3. 3. 10. 2. 10 5. 50 Transport 5463. 50 Transport 5463. 50 Frau Katty Meinhold in Dresden . . . 77 10. — „ -Minna Lemke in Dresden. . . . . „ 5. — „ Luise Kaufmann in Dresden . . . ' 77 3. — „ Josephine Lindner in Leipzig. . . ' 77 3. — „ Helene Schwaab in Hirschberg . . ' 77 3. — „ Alfred Pierer in Altenburg . . . ' 77 15. — „ Pauline Weißbach in Weimar . . ' 77 5. — „ Emma Unger in Schneeberg . . . ' 77 3. — „ Emilie Thienemann in Gotha. . . ' 77 10. — „ Marie Riedel in Braunschweig . . 77 5. — „ Helene Sperling in Leipzig . . . ' 77 5. — „ Anna Franke in München.... ' 77 5. — „ Alma Winkler in Leipzig .... - 77 10. — „ Herniine Mellin in Riga .... - 77 5. — „ Antoinette Moeser in Berlin . . . ' 77 20. — Fräulein Antoinette Moeser in Berlin . . 5. — Herr Bernhard Pfefferkorn in Leipzig. . 77 2. — Fräulein Anna und Sophia Pfefferkorn in Leipzig 77 4. — „ Meta Lengsfeld in Berlin. . . 77 5. — „ Luise Liebrecht in Berlin . . . ' 77 5. — Frau Marie Woyte in Berlin .... 77 10. — Ungenannt ' 77 3. — Frau Johanna von Halem in Bremen . . ' 77 6. — Fräulein Elisabeth, Franziska und Marie von Halem in Bremen 77 9. - Frau Käthe und Fräulein Margarethe Ruhl in Leipzig 77 6. — „ Julie Koch in Goslar 77 3. — Summa 5628. 50. Leipzig, den 24. März 1888. Ernst Seemann Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge re. für die Hand- und Hausbibliothck des Buchhändlers. Titel-Verzeichnis der erzählenden und volkstümlich wissenschaft lichen Werke in deutscher Sprache, nach den Schlagwörtern alpha betisch geordnet. Bearbeitet von August Reher. Fortsetzung. II. Quartal 1888. Nr. 1. 8°. 4 S. Altona, A. C. Reher. Preis für ein Vierteljahr 1 60 H. Diese Fortsetzung des im Vorjahre erschienenen und hier be sprochenen Reher'schen Titel-Verzeichnisses soll in Wochennummern erscheinen und die jüngsten Neuigkeiten der im Titel umgrenzten Gebiete in der bewährten Schlagwörtcr-Anordnung fortlaufend er gänzen. Der Nachtrag soll in der Weise eingerichtet sein, daß jede spätere Nummer die vorhergehende in sich ausnehmen wird, so daß also nach Aussage des Prospekts jede Nummer ein Ganzes in sich bilden und, wenn wir recht verstehen, in der Form dieses Ganzen eine wirklich vollkommene, durchgehend alphabetisch geordnete Er gänzung bis zum Jahresschluß aufweisen wird. Wir zweifeln nicht, daß diese Wochenübersicht dem Sortimenter und Leihbibliothekar von großem Nutzen sein wird, zumal eine besondere Abteilung auch die in Vorbereitung befindlichen Neuigkeiten in der gleichen An ordnung zusammenfaßt. Vom Postwesen. — Die »Nat.-Zeitg.« giebt aus dem »Archiv für Post und Telegraphie« folgende rückvlickende Übersicht über die Entwickelung der dem Generalvostmeister unterstellten Verkehrs-Institute während der Regierungszeit des Kaisers Wilhelm. Siebzehn Einzel-Postverwaltungen bestanden im Gebiet des alten deutschen Bundes, als der Prinz von Preußen im Jahre 1857 in Stellvertretung seines königlichen Bruders die obere Leitung der Staatsgeschäfte übernahm. Das preußische Postgebiet stand mit 278 827 s^Km. und nicht ganz 17^ Millionen Einwohnern an zweiter Stelle. Diese Zerrissenheit im Postbereiche fand unter König und Kaiser Wilhelm ihr Ende. Von weittragender Bedeutung war dabei der nach schwierigen Verhandlungen im Jahre 1867 erfolgte Übergang des Thurn- und Taxis'schen Postwesens — dieses eigentümlichen Wahr zeichens der deutschen Vielstaaterei und Feudalzeit — auf die Krone ^ Preußen. Dem überdies durch die Einverleibung von Schleswig-Holstein, Lauenburg, Hessen und Hannover vergrößerten preußischen Postgebiete 214*