Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1885

866 Nichtamtlicher Teil. Hk 44, 23. Februar. Kalla, L., u. I.. Uurxor, ckis Vraasev- burA-prsuOiseks ^ruieo in pisloriseüer Oar- stelluQ^. 4. I^5x. c^u. kol. * 15. — Statistik d. Deutschen Reichs. Neue Folge. 11. Bd. Statistik der Seeschifffahrt f. d. I. 1883 bezw. den 1. Jan. 1884. 2. Abth. See verkehr in den deutschen Hafenplätzen u. See reisen deutscher Schiffe, gr. 4°. * 6. — Petzold, E., die deutsche Hausköchin. 8°. 1. 20; geb. 1. 50 Boy-Ed, I., seine Schuld. Roman. 2 Bde. 8°. * 6. in 1 Bd. geb. * 7. — Meyscnbug, M. v., Phädra. Ein Roman v. der Vers, der „Memoiren einer Jdealistin". 3 Bde. 8°. * 8. in 1 Bd. geb. * 9. — Litteraturbericht f. Kirche, Schule u. das christ liche Haus. Hrsg. v. G. Buchwald. 2. Jahrg. 1885. i.6 Hfte.) 1. Hst. gr. 8". pro kplt. * 1. — Schematismus der Geistlichkeit d. Bisth. Augs burg s. d. I. 1885. 8°. * 2. - C. Schmidt, Verl.-Cto in Zürich. Familienzeitung, schweizerische. 8. Jahrg. 1885. Nr. 1. 4°. pro kplt. * 5. — 1884, SüIliA vorn 1. ^Laner 1885 an, alpda- Köhler, H., Leute v. damals. Volksstück m. Gesang. 8°. * 1. — iLsoLvndtkUotiisk, äsu^eks bantsoknisolw. Lsrlin t. 6. .1. 1883. Fr. 8°. ^6sb. ** 20. — 9. I^kx. sr- 8«. 1. — Engelien, A., Grundriß der Geschichte der deut schen Grammatik, sowie der Methodik d. grammat. Unterrichts in der Volksschule, gr. 8°. * -. 60 KonversationS-Lexikon, illustrirtes, f. das Volk. 2. Ausl. 26. Lsg. gr. 8°. * —. 50 Weitbrecht, G., Was haben wir an unserer Bibel? 8°. * —. 20 Geiger, E. populäre Gesetzeskunde. Unter Mit- wirkg. v. P. Allfeld. 9. Ausl. 8". Kart.*—.60 A. Dahlen in Berlin. Jäckel, P„ die Zwangsvollstreckung in Immo bilien. Gesetz vom 13. Juli 1883. Text-Ausg. 7. Abdr. 18°. Kart. ' 1. — Olshausen, I., Kommentar zum Strafgesetz buch s. das Deutsche Reich. 2. Aust. 1. Lsg. ar. 8». « 1. da Wilmowskl, tll. l>., deutsche Reichs-Konluri- ordnung, erläutert. 3. Aust. l. Lsg. gr. 8". » l. bo «r. 1. zr. 8°. " xio^ Irxlt. 8. 7V Verbote. Auf Grund der KZ 11 und 12 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratic vom 21. Oktober 1878 ist ferner verboten: Das 3.Hestdernichtperiodischen Druck schrift: „Vorwärts! Eine Sammlung von Gedichten für das arbeitende Volk." Zürich. Verlag der Volksbuchhandlung in Hottingen. 1885. Nichtamtlicher Teil. Graphische Ausstellung des Centralvcreins für das gesamte Buchgewerbe im großen Saale der Deutschen Buchhändlerbörsc. Februar 1885. Die hier auf Veranstaltung des genannten Vereins gebotene Ausstellung der reichen Schätze des Herrn Professor von Wei ßenbach unterscheidet sich von den meisten der in den letzten Jahren buchhändlerischerseits veranstalteten Ausstellungen, von denen eine die andere an Vielseitigkeit in den verschiedensten Beziehungen zu überbieten strebte, durch eine mehr einheitliche, lediglich die graphischen Künste ins Auge fassende Richtung. Eben letztere aber bieten in ihrer allmählichen Entwicklung vom Anfang der Buchdruckerkunst bis zu der staunenswerten Voll endung der neuesten Zeit hier eine solche Fülle interessanten Materials, daß eine ausführliche Beschreibung desselben eine fast vollständige Geschichte der Buchdruckerkunst, samt der Holz schneide-, auch Kupferstecherkunst, schreiben hieße. Das kann natür lich nicht der Zweck dieser Zeilen sein. Es soll aber einiges, was bei der Durchwanderung besonders in die Augen fiel, her vorgehoben werden. Ungeachtet der Reichhaltigkeit repräsentieren die ausge stellten Blätter nur einen kleinen Teil der Schätze des fleißigen Sammlers. Diese zerfallen in 8 Abteilungen: 1. Miniaturen und Initialen. 2. Buchdruckerkunst. 3. Erzeugnisse der Holzschneidekunst. 4. Kupferstich. 5. Lithographie. 6. Phvtochemie. Zur Ausstellung gelangten von den in fünf Unterabteilungen zerfallenden Er zeugnissen der Buchdruckerkunst (Titelblätter, Initialen, Drucker- und Verlegermarken, Kopfleisten und Schlußstücke, Varia) fast nur Titelblätter aus dem 15. bis lg. Jahr hundert, sowie von Len vier Abteilungen der Holzschnitt- jammlungen, abgesehen von den mit der zweiten Abteilung eng verbundenen Titelholzschnitten, Holzschnitte mit zwei und mehr Platten (Farbenholzschnitt). Wäre das Sprichwort „gui s'srvuss, s'aaouss" immer be gründet, so könnte man aus einem übrigens unklar gefaßten Passus des ausgegebenen Programms leicht Veranlassung neh men, das anscheinend ausgeübte Verfahren, zur Bereicherung der Sammlung eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Büchern zu „vernichten", um denselben nur einzelne kunstgewerblich, resp. künstlerisch wichtige Blätter (wie Titel, Initialen, Zierstücke, Schriften, Kolophone rc.) zu entnehmen, namentlich vom biblio philen Gesichtspunkte sehr zu bedauern. Glücklicherweise aber gehört das angeführte Sprichwort zu den vielen, die nicht immer Stich halten. Jedenfalls wird man die Sache gelinder beur teilen, wenn man dem Programm und dem Eigentümer etwas aufmerksamer Gehör schenkt. Man erfährt dann — und konnte sich auch durch den Augenschein überzengen, daß viele grade der wertvollsten und interessantesten Blätter keine Originale, sondern getreue Kopieen sind, wie solche aus gar manchen Werken (es möge z. B. an Faulmanns Geschichte der Bnchdruckerkunst, Königs Deutsche Litteraturgeschichte u. s. w. erinnert sein) ja genugsam bekannt. Wenn aber eine Anzahl weniger seltener Werke dieser Sammlung wirklich zum Opfer fiel, so muß, ganz abgesehen von der Befriedigung, welche dem Eigentümer die Vergrößerung seiner Sammlung an und für sich gewähren mußte, die Gewißheit, aus diesem Wege nun auch anderen einen klaren Einblick in die allmähliche Vervollkommnung der graphischen Künste verstattet zu haben und hoffentlich auch ferner zu «er statten, demselben die Genugthuung verschaffen, daß sein hie und da anscheinend rauhes Verfahren nicht ganz zwecklos ge wesen. Der Zweck dieser Sammlung ist eben ein anderer als er in der Regel bei Sammlungen von Büchern in ihrer Ge samtheit vorwaltet.