Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1885
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- 1885-02-23
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- 23.02.1885
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868 Nichtamtlicher Teil. .V 4t. 23. Februar. wie so mancher seiner Zeitgenossen zugleich Gelehrter und Buch drucker. Sein Sohn Konrad Badius (1535 —39), der sich später nach Genf wandte, suchte es seinem Vater gleich zu thun, wie denn überhaupt die französische Schule zu Anfang des sech zehnten Jahrhunderts durch brillant ausgestattete Werke sich rühmlich hervorthut. — In Lyon erscheint u. a. als zeichnen der Künstler bemerkenswert Meister Hugues Samlin (1572). Noch mancher berühmte Name aus dem sechzehnten Jahr hundert möchte nähere Anführung verdienen, wie der des Rob. Stephanus (Eticnne) in Paris, später in Genf, Christ. Plantin, der in Antwerpen, Leyden und Paris Buch- druckercien gründete, und viele andere, die wohl vertreten waren, deren Werke aber bei allgemeinerer Vervollkommnung der gra phischen Künste nicht besonders in die Augen fielen. — Unzwei felhaft waren auch die Elzeviere in Amsterdam und Leyden vertreten, an deren Meisterwerken man ja noch heute die Augen weiden kann. Das siebzehnte Jahrhundert leistet Ungewöhnliches in der Ausstattung der Bücher durch pompöse Kupferstiche, namentlich durch Titelkupfer. Da finden wir, um gleich bei den Niederlanden, resp. Belgien noch etwas zu verweilen, bei Fr. de Wildt in Amsterdam, bei Plantin in Antwerpen herrlich in dieser Weise ausgestattete Werke. Die Namen der Meister Berghem (1624—83), Lucas van Leyden u. a. findet man hier verewigt. Unermeßlich ist die Zahl der von früher hochange sehenen deutschen Firmen in dieser Weise ausgegebenen Werke. Es paradiert da vor allem der bei Gleditsch in Leipzig 1845—95 erschienene »Tägliche Schauplatz der Welt« in Folio. — In Nürnberg gewahren wir des Kupferstechers I. v. Sandrarts (1666—88) berühmten Namen. Dort erschien auch Homanns einst — und gewiß nicht zum geringsten Teile seiner grandiosen Kupfervignettcn wegen — so sehr bewunderter Atlas. Riehl hat in seinen »Kulturstudien« dem Werk einen eingehenden Artikel gewidmet. Joh. Bapt. Honiann (geb. 1663) war selbst Kartenstecher, das hier ausgestellte Titelkupfer zeigte in bescheidener Künstlerecke die Inschrift: Oasp. Imz-slis keoit. Die Firma Homann erlosch erst 1848. — Aus Nürn berg und zwar aus den Händen des Kupferstechers N. Schurtz ging auch das Titelkupfer hervor des 1682 bei Herm. Brauer in Bremen erschienenen merkwürdigen Werkes, betitelt »Großes Marterbuch«. Auch in Leipzig begegnen wir einst gewiß angesehenen, nun aber längst vergessenen Verlagsfirmen wie Th. Fritsch, Wintzer u. a., die ihrer Zeit unzweifelhaft genug gethan und so auch Samen für die Zukunft ausgestreut haben mögen. Dies wird sicher auch der Fall sein mit einer Wiener Firma, die wir bemerken und die man auch anderweitig rühmlich erwähnt findet. Wie seltsam aber berührt es dennoch, wenn der Blick fällt auf ein 1687 ausgegebenes »Verzeichnis aller Schriften rc. der Buchhandlung von Joh. v. Gheelen, der uralten und berühmten Wienerischen Universitäts-Buchdruckerei«. Wem käme nicht unwillkürlich der Gedanke: Alter schützt vor Thor- heit nicht! Das achtzehnte Jahrhundert hat anscheinend keine so ausgiebige Berücksichtigung finden können wie die vorhergehenden Jahrhunderte. Das eben Gesagte gilt zum Teil auch für diesen Zeitraum Aus dem neunzehnten Jahrhundert lagen nur Holz schnitt-, resp. Farbendruckproben vor. Schon früher tauchten vereinzelt Clairobscurdrucke aus. Jetzt hat man Gelegenheit, die Vervollkommnung an deutschen und ausländischen Proben eingehender zu studieren. Farbenholzschnitt, Congrevedruck, Chromo typie und wie die mannigfachen Arten des Farbendrucks sonst noch benannt, fanden reiche Vertretung. Eine Aufzählung der beteiligten Firmen erscheint leider unthunlich. Man muß aber gestehen, daß trotz der Fortschritte, wie sie z. B. in Lasssle seit 1845 und in dem seit 1862 erscheinenden »Illustratsä Iwllckou Llmanao«, auch in deutschen, z. B. dem Spamerschen Verlage ungehörigen Farbendrucken zu Tage treten, das hier angewandte Verfahren doch keinen Vergleich aushält mit dem u. A. von H. Knöfler in Wien producierten Farbendrucken. Nur erfüllt es mit dem höchsten Bedauern, nichts als Heiligenbilder in dieser bewundernswerten Weise ausgesührt zu finden. Warum z. B. läßt nian nicht den Erzeugnissen unserer größten Dichter die Ehre einer gleichen technisch meisterhaften Illustration wider fahren? Den Höhepunkt der Chromotypie in einer gewissen Richtung iNachahmung von Bucheinbänden rc.) dürste die Firma C. Danel in Lille erreicht haben. Man wird zum Binden bald kein Leder mehr nöthig haben, wenn man diesen täuschenden Ersatz in Verbindung mit einem anderen massiven Stoff anwendet. Als etwas namentlich für den Laien höchst Interessantes präsentierten sich schließlich Proben eines japanischen Farben drucks samt dazu gehörigen Pier Originalholzplatten. Trägt gleich dieser Farbendruck infolge des eigentümlichen Verfahrens etwas Unfertiges an sich, so bleibt doch, wenigstens was die Konturen der Zeichnung anlangt, diese Probe kaum hinter Erzeugnissen anderer civilisierter Länder zurück. Man muß es Herrn Prof, von Weißenbach Dank wissen, auch diese Seltenheit uns geboten zu haben. Leipzig. Hans Missen. Nachtrag zum Bericht über die Generalversammlung des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. <Vergl. B.-Bl. Nr. Ä4.) In der Generalversammlung des Vereins der Buchhändler zu Leipzig am 28. Januar d. I. wurde die Deputation autori siert, die Wahlvorschläge für den Börsenvereins-Vorstand vorzubereitcn. In der wie üblich unmittelbar nach Schluß der Versammlung stattgesundenen Sitzung der Deputation des Vereins wurde beschlossen, zwei Mitglieder zu beauftragen an Herrn Adolf Kröner das Ersuchen zu richten, eine Wiederwahl in den Vorstand des Börsenvereins, seiner bisherigen Weigerung entgegen, annehmen zu wollen. Gewiß wird von den Mitgliedern des Börscnvereins mit Interesse und allseitiger Befriedigung die Nachricht cntgegen- gcnommen werden, daß es den abgeordneten beiden Mitgliedern der Deputation gelungen ist, den bewährten Leiter des Vereins Herrn Adolf Kröner zu bestimmen, daß er sich zur Annahme einer eventuellen Wiederwahl für die nächsten drei Jahre bereit erklärte. Deutscher Litteratur-Kalender auf das Jahr 1885, heraus- gegcben von Joseph Kürschner. Siebenter Jahrgang. Stuttgart, W. Spemann. Etwas später als im Vorjahr, aber dafür auch mit wesent lich verbessertem und vielfältig vermehrtem Inhalt, erschien kürzlich der neue Jahrgang des Litteratur-Kalenders, der wie derum eine außerordentliche Fülle von wertvollem Material für den praktischen Gebrauch des Verlegers bietet. Wenngleich zunächst wohl für die Zwecke der Schriftsteller bestimmt, dient er doch nicht minder dem Interesse des Buchhändlers, speziell
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