Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1892
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18920611
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189206113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18920611
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-11
- Monat1892-06
- Jahr1892
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
133, 11. Juni 1892. Amtlicher Teil. 8197 sondern etwas Besseres an die Stelle des Bestehenden setzen wird. Dann dürfte selbst vor ansehnlichen Geldopfern nicht zurück- geschreckt werden. Wie aus dem Vorhergesagten ersichtlich, hegt der Vorstand diese Zuversicht nicht. Er fürchtet im Gegenteil, daß die Annahme des Antrags der deutschen Bibliographie schweren Schaden zufllgen würde. Wenn irgend einer Wissen schaft, so lhut der bibliographischen in allererster Linie Unverrücköarkeil der Grundlage, Stetigkeit der Methode not. Hier wird selbst das ursprünglich Mangelhafte mit den Jahren das Gute. Wohin würde diese Wissenschaft geraten, wenn, nach den vorjährigen Ausführungen des Antragstellers, „es selbstverständlich wäre, daß die Mitglieder des Börsen. Vereins die Möglichkeit hätten, durch ihre Beschlüsse Einfluß zu nehmen auf das Erscheinen und die Anordnung der Bibliographie", wenn die Organe des Börsenvereins, die Hauptversammlung, der Vorstand, der dann notwendige Verlags ausschuß je nach ihrer wechselnden Zusammensetzung befugt wären, umzustoßen und umzubauen? Und schließlich ist es noch eine Erwägung, die den Vorstand veranlaßt, von der Annahme des Antrages abzuraten. Es wird bei den Forderungen desselben nicht bewenden können. Giebt der B -V. erst die täglichen Verzeichnisse und die viertel- und halbjährlichen Kataloge heraus, so wird er sich auch entschließen müssen, die großen vier- oder fünfjährlichen Kataloge abzufassen. Dann heißt es wieder, entweder die jetzigen Verleger derselben entschädigen oder einen schweren Kampf mit denselben aufnehmen, dessen Ausgang bei der Schwierigkeit, buchhändlerijche Geschäfte durch eine Genossenschaft zu betreiben, doch sehr zweifelhaft ist. Und noch anderes wird der B.-V. müssen. Ohne die Vorschläge des Herrn Georg dem Antragsteller irgendwie zur Last zu schreiben: diese und ähnliche weitgehende Anträge wird der Börsenverein dann nicht mehr abweisen können. Herr Georg dringt auf Errichtung eines deutschen Buchamtes, „an dessen Spitze", wie er schreibt, eine leistungsfähige bibliographische Kraft zu stellen wäre. „Dieses Buchamt müsse eine außerordentliche Thätigkeit entwickeln, wenn es all' den Aufgaben gerecht werden wolle, die schon jetzt seiner harren; und wenn es sich voll und ganz seiner schweren Ausgabe» entledige, winke dem deutschen Buch handel der herrlichste Erfolg." Herr Georg fährt fort: „Die Thätigkeit des Buchamtes in Leipzig würde etwa folgende sein: 1) Die Herausgabe der offiziellen Bibliographie nach Grundsätzen, wie er sie weiter unten kennzeichnen werde. 2) Die Aufstellung einer nach verständigem Plane geordneten umfassenden bibliographischen Muster-Bibliothek. 3) Die Ausbildung geschulter Bibliographen, die das Samenkorn, welches sie hier empfangen, hinaustragen in den Gesamtbuchhandel. 4) Das Buchamt müsse die letzte Instanz werden, bei der jedes Börsenvereinsmitglied sich Rat holen kann über anderweitig nicht zu ermittelnde Büchertilei. 5) Von, Buchamte müsse überhaupt die Pflege ver Bibliographie ausgehen, das Bekannlmachen neuer bibliographischer Arbeiten, die Kritik derselben in fachmännischer Weise erfolgen u. s. w." So weit Herr Georg. Doch auch hierbei wird es nicht bleiben. Die Herausgabe der Weihnachtskataloge und Aehnliches wird Nachfolgen. Wohin soll das führen? In ein Labyrinth, aus dem sich der Börsenverein im besten Falle unter empfindlicher Schädigung seiner übrigen Aufgaben herausfinden wird. Meine Herren! Sie haben das Vertrauen zu dem Vorstande gehabt, ihn mit der sachlichen Prüfung und Bericht erstattung in dieser Angelegenheit zu beauftragen. Hegen Sie auch weiter Vertrauen zu ihm und folgen Sie seinen, Rate, wenn er Sie bittet, den Antrag abzulehnen. Vorsitzender: Ich habe zunächst zu fragen, ob der vorjährige Antragsteller das Wort zu haben wünscht? Herr Ilr. Ehlermann-Dresden: Meine Herren! Ich werde mich kurz fassen. Daß die Entscheidung unseres verehrten Vorstandes zu unserem Antrag im wesentlichen in ablehnendem Sinne ausfallen würde, das haben wir seit ziemlich einem Jahre schon erwartet. Jedenfalls aber danken wir dem Vorstand für die eingehende und wohlwollende Prüfung, die er unserem Antrag hat angedeihen lassen. Die Gründe, die er geltend macht, sind sehr schwerwiegender Natur; sie sind aber interner Art und entzogen sich unserer Kenntnis, als wir unseren Antrag einbrachten. Es ist uns im vorigen Jahre entgegen gehalten worden, daß die dermalige deutsche Bibliographie doch eigentlich den Stolz des deutschen Buchhandels bilde und daß nicht viel an ihr zu bessern sei; sie sei so vorzüglich, daß eine Besserung nicht mehr zu wünschen und nicht zu erwarten sei. Ich freue mich an dieser Stelle konstatieren zu können, daß diese Besserung damals nicht nur möglich war, sondern daß sie thatsächlich eingetreten ist, vielleicht zum größten Teil durch die Anregungen veranlaßt, die durch den früher erschienenen Schlagwortkatalog gegeben worden sind, nämlich insofern, daß der Hinrichs'sche Halbjahrs-Katalog ebenfalls mit Stichwort register versehen worden ist, was namentlich die Herren Kollegen vom Sortiment als eine wesentliche Verbesserung bezeichnen werden, da man mit dessen Hilfe sich rascher orientieren kann über das, was in dem Katalog enthalten ist) Außerdem aber möchte ich auch noch den fünfjährigen Katalog von Hinrichs erwähnen, der mit einem sehr schönen, handlichen und über sichtlichen Register versehen worden ist. Da es vielleicht im vorigen Jahre den Anschein gehabt hat, als wenn wir den Verlegern der jetzigen Bibliographie irgend eine Opposition machen wollten, so halte ich mich verpflichtet, dies hier ausdrücklich zu erwähnen, und freue mich, daß unsere Ansicht, daß die deutsche Bibliographie, so gut wie sie ist, doch noch verbesserungssähig und verbesserungsbedürftig in manchen Punkten erscheint, von so autoritativer Stelle bestätigt worden ist. Wir können im übrigen nur bei den schwer wiegenden Gründen, die der Vorstand Ihnen dargelegt hat, uns bescheiden, daß gegenwärtig die Ausführung unseres An trags unmöglich ist, wir geben uns aber der Hoffnung hin, und sind der Ueberzeugung, daß unserer Anregung in späterer, und wie wir hoffen in nicht zu ferner Zeit entsprochen werden wird. Herr Beruh. Hartmann-Elberfeld: Meine Herren! Gestatten Sie mir, mit wenigen Worten den Standpunkt des Sortimenters zu dieser Frage etwas zu betonen, wenn es auch in später Stunde geschieht. Wir Sortimenter haben ja andert halb Stunden Ihren Ausführungen über die Berlagsordnung mit Interesse zugehört (Heiterkeit); so werden Sie auch begreifen, daß ich als Sortimenter in dieser für den Sortimenter außerordentlich wichtigen Frage mich äußere. Wir Sortimenter können Herrn Or. Ehlermann nur dankbar sein, daß er oder der Dresdner Verein im vorigen Jahre Liese Frage hier im Aeunundsünszigst-r Jahrgang. «70
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder