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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1897
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil Lreisverein der Ost- und Westpreußischen Suchhändler. Bericht über die 17. Hauptversammlung des Kreisvereins Ost- und Westpreußischer Buchhändler zu Elbing am 20. Juni 1897. Die 17. Hauptversammlung wurde Sonntag den 20. Juni l«97 vormittags 11^ Uhr im Kasino zu Elbing eröffnet. Anwesend waren die Herren Bertling-Danzig, Böhnke- Marienwerder, Fischer-Königsberg, Heinrich-Königsberg, Herrmann-Königsberg, Horn-Danzig, Meißner-Elbing, Stamm-Marienburg, Wiebe-Lyck und als Gast Lipp- Königsberg Im Laufe des verflossenen Geschäftsjahres sind in den Kreisverein neu ausgenommen worden die Herren Baenitz- und Stybalkowski-Königsberg, Scheibel-Danzig, Stamm- Marienburg und E. Harich-Allenstein. Ausgetreten sind die Herren R. Harich-Allenstein, Ja- cubowski - Königsberg, Schlichting - Danzig, Giesow- Marienburg, so daß die Anzahl der Mitglieder die gleiche geblieben ist wie im Jahre 1896, nämlich 48. Der Vorsitzende spricht sein Bedauern aus, daß die Teilnahme an den Verhandlungen der Hauptversammlung eine derartig geringe ist, während berechtigte Klagen über Mißachtung und unzureichenden Schutz wichtiger Be stimmungen unserer Satzungen, eine sich immer schärfer zuspitzende Konkurrenz der Kreisoereinsmitglieder mit den Berliner und Leipziger Lieferanten, sowie untereinander, und die seitens einzelner großer Verleger beliebte rücksichtslose Verfolgung ihrer eigenen Interessen tatsächlich die Unzu friedenheit mit den bestehenden Verhältnissen derart gesteigert haben, daß der Austritt aus dem Kreisverein und dem Bürsen- verein von mehreren Seiten in Aussicht gestellt ist. So be dauerlich es ist, daß die Verhältnisse sich derart entwickelt haben, eine so tiefgehende Verbitterung der Gemüter herbei zuführen, so falsch wäre es, die in unfern Händen befindlichen Kampfesmittel nun als untauglich beiseite zu werfen, weil mit ihnen bisher nicht der volle Sieg errungen ist und viel leicht auch nicht errungen werden kann. Die Geschäfte des Vorsitzenden waren infolge der er wähnten Verhältnisse umfangreichere als je zuvor, und seine Stellung zwischen den zahlreichen berechtigten Klagen und der Unmöglichkeit, Abhilfe zu schaffen, eine so unerquickliche wie nie zuvor. Die durch Beschluß der vorjährigen Hauptversammlung ausgeführte Feststellung derjenigen Orte des Kreises, an welchen Ausschreibungen zu Bücherlieferungcn durch den Mindestfordernden erlassen werden, hat ergeben, daß in Danzig, Graudenz und Thorn derartige Ausschreibungen durch die Magistrate, in erstgenannter Stadt auch durch einzelne fiskalische Behörden erfolgen. Eine Vorstellung und Bitte, von derartigen Ausschreibungen bezüglich der Lieferung von Büchern später absehen zu wollen, wird an die be treffenden Behörden seitens des Vorstandes des Kreisvereins erlassen werden. Die notwendige Vorbedingung für irgend einen Erfolg unserer Bestrebungen bildet aber auch hierbei das einträchtige Zusammenstehen der Buchhändler unter einander. Die gleichfalls seitens des Vorstandes veranlaßte Ermitte lung, welche Zeitungen unseres Kreises den Zeitungsbuchhandel betrieben haben, ergab, daß 13 Zeitungen innerhalb des Vereins bezirkes geglaubt hatten, ein Geschäft aus dem Vertriebe von Büchern machen zu können, nunmehr aber der Mehrzahl nach entschlossen sind, bezügliche Offerten fortan abzuweisen. Die innerhalb des Kreisvereins vorgekommenen Ver letzungen unserer Satzungen werden eingehender besprochen, wobei die Unzulänglichkeit der Bestimmungen über die seitens einzelner Verleger beliebte Schleuderei bedauert wird, die naturgemäß namentlich auf kleinere Sortimentshandlungen schädigend und zugleich demoralisierend einwirkt. Hat sich bei Verfolgung der intr» moros begangenen Vergehen mehrfach eine befriedigende Lösung der Streitfragen herbeiführen lassen, so erscheint Verfolgung wie Beseitigung der von Leipzig und Berlin betriebenen Satzungsverletzungen schwieriger. Ueber den Ausgang eines in der Schwebe befindlichen Leipziger Falles soll später öffentlich berichtet werden. Bei Besprechung der Lehrlingsfrage verhält die Ver sammlung sich nach wie vor gegen die Einführung einer Ab gangsprüfung ablehnend.- So lange die Erwerbsverhältnisse in unseren Ostprovinzen so karge bleiben, wie sie es gegenwärtig sind, so lange es dementsprechend den Prinzipalen in den meisten Fällen unmöglich ist, überhaupt Gehilfen zu halten oder sie ausreichend zu besolden, erscheint es nicht wohlge- than, den angehenden Gehilfen die Kosten eines offiziellen Lehrzeugnisses aufzuerlegen und ihnen mit der Gewährung eines solchen eine scheinbare Anwartschaft auf bessere Be soldung zu verleihen, die sie gleichwohl nicht erhalten können. Bei der geringen Zahl größerer Städte in unserem Kreise und bei dessen großer Ausdehnung — die Entfernung von Memel bis Dt. Crone beträgt über 600 Kilometer — würden überdies auch die Kosten zwecks Ablegung der Prüfung in einer von mehreren geeigneten Buchhändlern bewohnten Stadt eventuell nicht unerhebliche sein. Die am Anschluß an den Bericht zur Debatte gestellte Frage, ob der seitens eines Kreisangehörigen dringend em pfohlene Bezug sämtlicher Zeitschriften durch zweite Hand anderseits Nachteile mit sich bringen wird, die die unzweifel haft zu erzielenden Vorteile illusorisch machen, konnte nicht beantwortet werden, da keiner der Anwesenden eine persön liche Erfahrung hierüber besaß. Die durch den Schatzmeister Herrn August Heinrich- Königsberg gegebene Rechnungslegung ergab, daß die Ein nahme einschließlich des aus dem Vorjahre übernommenen Kassenbestandes von 427 ^ 85 H in Summa 852 35 H und die Ausgabe 353 ^ 41 H betragen hatte, so daß ein Bestand von 498 ^ 94 H vorhanden war. Die zu Revisoren der Kasse ernannten Herren Stamm- Marienburg und Herrmann-Königsberg bescheinigten die Richtigkeit der Buchungen, infolge dessen die Versammlung dem Herrn Schatzmeister die Entlastung erteilte. Der von dem letzteren vorgetragene Voranschlag für das folgende Vereinsjahr wurde genehmigt und der Jahresbeitrag für dieses in der bisherigen Höhe von 7 ^ 50 H beibehalten. Der Bericht des Vorsitzenden über die Verhandlungen des Verbandes und des Börsenvereins zu Kantate mußte leider in der Betrachtung ausklingen, daß die Entsendung von Deputierten zu jenen Versammlungen ziemlich zwecklos ist. Ein Kampf gegen die Politik des Zauderns, Zögerns und des Fortarbeitens in den alten Bahnen ist um so aussichts loser, als das Sortiment bei weitem nicht in einer der Zu sammensetzung von Verlegern und Sortimentern entsprechen den Anzahl auf den ^Versammlungen vertreten ist und außer dem eines jeden taktischen Zusammenschlusses entbehrt. Die Versammlung sieht deshalb von der Wahl eines Abgeordneten für 1898 ab, giebt vielmehr dem Vorstande anheim, für den Fall, daß im nächsten Jahre wichtigere Angelegenheiten vor liegen sollten, seinerseits einen Abgeordneten wühlen zu wollen. Bei der Neuwahl des Vorstandes wird dem Ersuchen des Vorsitzenden, ihn seines Amtes zu entbinden, nicht nach gegeben, sondern der Gesamtvorstand durch Zuruf wieder- 971*
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