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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-04-11
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 82. 11. April 1902. Nichtamtlicher Teil. 3057 vielseitige, reich illustrierte Inhalt und die rasche Bericht-1 erstattung das ihrige beitragen. Wir gehen zu einer anderen Kategorie von Zeitschriften über. In einem vor Jahren hier abgedruckten Aufsatz über den Pariser Buchhandel habe ich den Mangel an guten französischen Familienzeitschriften hervorgehoben. Im Oktober des darauf folgenden Jahres (1898) begann in Paris eine neue derartige Zeitschrift zu erscheinen, die seitdem eine außerordentliche Verbreitung gefunden hat und sich englischen und deutschen Journalen gleicher Art eben bürtig an die Seite stellen kann. Es sind die im Verlage von Hachette <L Cie herausgegebenen »I/sotarss pour tone«, eine von dem Mitinhaber dieses Welthauses, Edmond Fouret, geleitete Monatsschrift in Format und Umfang der bekannten englischen »Uagariuss«, die bei dem mäßigen Preis von 50 cts. die Vorzüge guter Aufsätze von ersten Schriftstellern und schöner Illustrationen vereinigt und in ganz hervor ragendem Maße der Popularisierung von Kunst und Wissen schaft dient. Der Inhalt der vorletzten Nummer (IVs snoss, Nr. 5) soll uns diese Vorzüge und die Vielseitigkeit des Stoffes zeigen: »U'^.rr äs s'svaäsr«, eine geschichtliche Plauderei über berühmte Gefangene und bekannt gewordene Fluchtversuche. Ferner: »L 1s oovguSts äu Vobaä«, eine Darstellung der neuesten Thaten und Errungenschaften französischer Offiziere und Soldaten in Inner-Afrika. Diese beiden Aussätze sind beinahe typisch für die »Htnrss«, denn kaum eine Nummer läßt derartige ebenso interessante wie belehrende und in recht populärer Form geschriebene Plaudereien aus dem Gebiete der Geschichte und Geographie vermissen. Der nächste Artikel enthält eine Darstellung von Fastnachtsgebräuchen »b,s Oaroa- val a travsrs Iss siöelss« mit Illustrationen nach den Ge mälden berühmter Meister (Tiepolo, Breughel, Wouvermans, Goya, Gsrüme, Gavarni man beachte die kosmopolitische Auswahl!). Die Illustrationen solcher Aufsätze sind nach Möglichkeit Pariser Museen, dem »b,ouvrs« oder dem »Imxsrabourx«, entlehnt, wodurch mancher Leser zum Besuch dieser Museen aufgemuntert werden mag. »Lmtour än Lsressn« dient wie der vorige Artikel der Belehrung auf kulturhistorischem Gebiete und außerdem der Aufklärung über die Pflege und Hygiene des böbs, die jungen Müttern stets willkommen ist. (Dieser Aufsatz ist übrigens nebst Illu strationen in Nr. 9 der »Woche» deutsch abgedruckt.) Es folgen nun eine humoristische Novelle, der Anfang eines größeren Romans, die Beschreibung der Jagd auf den Wal fisch und deren Gefahren (ll» äusl eoutrs ls gssvt äss ursrs), sowie kleinere Notizen, stets reich illustriert, wie sämtliche bisherigen Artikel, über den Telautograph (»ll>a plnms gui öorit s 15 000 Kilomötrss«) und über die Arten des Feuer- machens vor Erfindung des Zündhölzchens. Der Inhalt der Hefte ist, wie man steht, vielseitig, jedoch nicht ermüdend, da die einzelnen Aufsätze nicht zu lang sind und die vielen Illustrationen das Interesse stets von neuem anregen. Diese Tendenz ist in allen Heften die gleiche. In besonderer Erinnerung ist mir ein Heft aus der Zeit der letzten Pariser Weltausstellung. Der Inhalt war ausschließlich der letzteren angepaßt und enthielt nur Auf sätze — historischen, ethnographischen, technischen Inhalts —, die auf die betreffenden Sektionen Bezug nahmen. Das Heft wurde dadurch gewissermaßen ein populärer Führer durch das ungeheure Chaos einer Weltausstellung, der dem Besucher zeigte, daß die sogenannten Vergnügungen nicht, wie leider so viele glauben, den Hauptteil derselben bildeten, der vielmehr lehrte, wie vielerlei dabei zu sehen und zu lernen war, und wozu Ausstellungen dienen wollen und sollen. Auf dem Gebiete der Volksaufklärung und -Belehrung Börsenblatt sür den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. > nehmen die llsoturss ponr tous einen hervorragenden Platz ein. Die stets wachsende und treu bleibende Leserzahl (die Auflage beträgt jetzt 250 000 Exemplare) zeugt von der Beliebtheit des neuen Unternehmens. Wieviel zur Ein führung der Zeitschrift die in der französischen Presse so außerordentlich beliebte Manier der Prämienzugaben bei getragen haben mag, läßt sich leider kaum feststellen. Diese Prämie, die nur im ersten Jahre galt, bestand für die Ab nehmer der zwölf Hefte und gegen Einsendung der auf dem Umschläge vorgedruckten »Bons» in Lieferung von mehr oder weniger gangbaren Romanen aus dem Hachetteschen Verlage, die in der Höhe des Abonnementsbetrages und nach einer besonderen Liste auszuwählen waren. Eine andere gute Familienzeitschrist hat sich unter dem Titel »lla vis illustrss« seit 1898 recht gut eingeführt. Sie erscheint in wöchentlichen Folioheften L 30 cts. und dient vor allem der Aktualität in Politik, Wissenschaft und Litteratur. Die in Frankreich beliebte Herausgabe von Sonderheften (klmnöros svseianx) wird von der Vis Ulnsbrös sehr gepflegt, und gerade diese vielfach bedeutend umfang reicheren Monographien mit ihrem reichen Bilderschmuck (z. B. über Santos Dumont, über die letzten Herbst-Manöver, über die Juden in Palästina) haben dem Blatt namentlich die Sympathien derer erworben, denen die »Illustration« zu teuer ist. Unter »Usoturss rnoäsrnss« erscheint seit 1901 eine illustrierte Halbmonatsschrift, die nach Inhalt, Jllustrations- weise, Format und Preis (2 Hefte L 30 cts.) ganz in den Fußstapfen der »I-seturss pour tous« wandelt. Schon der Titel erweckt in uns die Vorstellung, daß es sich um ein Konkurrenzunternehmen dieser handelt, dessen Anerkennung noch abzuwarten ist. Eine recht gut geleitete illustrierte Monatsschrift »Usvus parisisuus«, die in Klein-Folio-Heften, L 1 sr., ein Jahr lang erschien und sich durch hübsche wechselnde farbige Umschläge auszeichnete, ist leider im Jahre 1900 wieder eingegangen Die jetzt im zweiten Jahrgang stehende »Ksvus riobs«, ein Monatsheft der französischen Gesell schaft, das sich in Format und Ausstattung an die vorher gehende Usvus anlehnt, jedoch in Anbetracht der Kreise, an die es sich wendet, das Doppelte kostet, läßt so gut wie nichts von sich hören. Eine weitere Gruppe von neuen Journalen läßt sich als Kunstzeitschriften zusammenfassen; doch handelt es sich hier nur zum Teil um Neuschöpfungen, zum anderen Teil um französische Ausgaben bezw. Uebersetzungen englischer und deutscher Zeitschriften. Es sind dies: »8tuäio«, »^.rt äsvo- ratrk«, >^rt st äöooratiou«, »Innendekorationen« und »Oonuaisssnr«. Zuerst der »8tuäio«. Dieser ist in Deutschland hin reichend bekannt, so daß ich ihn nicht ausführlich zu be schreiben brauche. Seit 1898 erscheint die französische Aus gabe dieser erst 1893 gegründeten führenden englischen Kunst zeitschrift im Kommissionsverlage von Paul Ollendorf. Diese französische Ausgabe beschränkt sich auf ein Supplement, das den Text in französischer Uebersetzung enthält und in die Exemplare vorn eingeheftet wird. Der »8ruäio» hat infolge dessen einen weitaus größeren Abnehmerkreis in den französisch sprechenden Ländern gefunden, was dazu beigetragen haben mag, daß ihm die englischen Verleger in letzter Zeit bedeutende illustrative Verbesserungen und Bereicherungen angedeihen lassen konnten, wie dies besonders aus den farbigen Kunstblättern, deren jedes Heft jetzt 4—6 enthält, und aus den starken Extraheften ersichtlich ist. Im Vergleich hierzu ist der Preis von 1 fr. 50 cts. für das Heft wahrlich nicht zu hoch, und wir haben dem »8tn6io« keine deutsche Kunst- 406
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