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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1902
- Sprache
- Deutsch
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8852 Nichtamtlicher Teil. ^ 241, 16. Oktober 1S02. Buchbinderleinen überzogen. Der starke, federnde Metallrücke» giebt dem Ganzen den Halt. Die Blätter, Hefte Kataloge oder was man sonst darin zu haben wünscht, werden, gut aufgestoßen, mit der RUckenkante in den Metallrücken eingelegt. Der über schüssige, zunächst noch leer bleibende Raum des Rückens wird durch schmale Pappstreifen ausgefüllt. Vordere und Hintere Buchdecke sind da, wo sie dem Rücken anliegen sollen, mit beweglich an starken Falzen hängenden Schienen versehen, die sich mit Leichtigkeit in entsprechende Hohlkehlen des federnden Metall rückens einschieben lassen. Mit diesem letzten Handgriff ist ein außerordentlich fester, leicht aufzuklappender und leicht zu handhabender Band hergestellt, dem neue Aufnahmen mühelos zugeführt werden können, und der die widerwärtige Haltlosigkeit der meisten im Gebrauch befindlichen Sammelbecken angenehm vermissen läßt. Die Herren Harrwitz schreiben uns, daß sie diese Schnellbinder in ihren Geschäftsbetrieben zu verschiedenen Zwecken mit Vorteil verwenden. Zunächst als praktische Einbanddecken für ihre Fach zeitschrift. Der Abonnent kann sofort Nummer 1 in diesem soliden Bande aufbewahren und ihr die folgenden Nummern bei Ein treffen regelmäßig anreihen. Sodann für ihr -Taschenbuch für Mechaniker-, das in einzelne Teile (z. B. Tabellen. Kalendarium, Notizblätter rc.) zerlegt werden kann. Ferner für die Hand bibliothek im Antiquariat, wo mit den alten Sammelmappen für Kataloge gründlich aufgeräumt wurde und die Selbstbinder mit Vergnügen benutzt werden; endlich auch in der Buchführung (für Blattkonten, Lagerbücher rc.), eine Verwendungsart, der wir freilich nicht das Wort reden möchten, weil wir für Buchführung auf losen Blättern kein rechtes Verständnis haben, und auch der -Selbstbinder- keine wirklich gebundenen Bücher schafft, wie das Gesetz sie vorschreibt. Die kleine Erfindung stellt sich in dem Exemplar, das uns zur Prüfung vorliegt, als eine recht brauchbare und empfehlens werte Neuerung dar. Besonders sei auch die feste und zuverlässige Herstellung gerühmt. Sie bietet Gewähr für lange Haltbarkeit und dauernde leichte Handhabung. Beamten-Beleidigung durch die Presse. — Der Redak teur der in Berlin erscheinenden -Staatsbürger-Zeitung-, Herr Dr. Bötticher, sowie deren Verleger, Herr Dr. Bruhn, wurden am 11. d. M. wegen Beleidigung von richterlichen und staatsanwalt- schaftlichen Beamten beziehungsweise von Privatpersonen, be gangen in Artikeln über den bisher unaufgeklärten Mord an dem Gymnasiasten Winter in Könitz, vom Landgericht zu Berlin verurteilt, und zwar ersterer zu einem Jahr, letzterer zu sechs Monaten Gefängnis. In der Begründung des Urteils wurde ausgeführt: Das Gericht erachtete den Thatbestand der Beleidigung im Sinne der Paragraphen 185 und 186 für vorhanden. Der Schutz des Paragraphen 193 sei den Angeklagten zu versagen. In allen Fällen sei der Wahrheitsbeweis mißlungen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Daxsr-Vsrssiobnis 1902 (Dsrbst-^usxabs) von IV Volokmur, Larsortiwsnt in Doiprig und Lsrlin. XDII. daürx-avA. rlls Davdsoürikt kür Luobbandlsr gsdruokt. Xus^sgsbsn 15. Oktobsr 1902. 6r.-8". XIV, 752 8. nebst vielen sinAsbsktstsn Zpsoial- vsrrsiobnisssn und 3 einseitig bedruckten Llättsrn: Drsis- ündsrungsn und Urgänrungen väbrend des Drucks. Vortrag. — Im Verein für deutsches Kunstgewerbe zu Berlin sprach in diesen Tagen Herr Dr. P. Jessen, Direktor der Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums zu Berlin, über William Morris, den Reformator des englischen Kunstgewerbes. Wer die von England ausgegangene Bewegung richtig beurteilen wolle, müsse die starken Persönlichkeiten zu verstehen suchen, die dort den Grund zu der mächtigen Reform gelegt hätten. Morris sei Künstler, Handwerker, Geschäftsmann, Dichter und Redner in einer Person gewesen, gleich stark als Talent wie als Charakter. Durch diese seltne Vereinigung schöpserischer Kräfte habe er in vierzig jähriger Arbeit eine ganze Reihe für England verlorener Tech niken neu belebt, verkommenes Handwerk zur Kunst zurück geführt und der Kunst und den Künstlern wieder ihren uner läßlichen Anteil an gewerblicher Arbeit gesichert. An Walter Scotts Romantik vorgebildet, früh von der gotischen Bau kunst seiner Heimat begeistert, sei er als Oxforder Student der Theologie in den Bannkreis des Malers und Dichters Rosetti, des Begründers der Schule der Präraffaeliten, getreten. Zuerst Maler an der Seite seines großen Freundes Burne- Jones, habe er dann als Architekt und Kunsthandwerker die Ge sinnungen des ihm nahestehenden Kreises für die Künste nutzbar gemacht. Seit 1861 sei er Leiter und Seele der Künstlergenossen schaft gewesen, die, unabhängig von fremdem Geld und Einfluß, ihrem künstlerischen Ziele nachgestrebt habe als Bahnbrecherin und Vorkämpferin für das, was heute englisches Kunstgewerbe heiße. Die Glasmalerei, die Fliesenkunst, die Tapete, der Zeugdruck und die verschiednen Zweige der Webckunst, die Teppichwirkerei, endlich nicht zum wenigsten auch den Buchdruck habe William Morris künstlerisch und handwerklich aus neuen Grund gestellt. Was diese tiefe, poetische Natur außerdem in Wort und Schrift über Kunst und Handwerk hinterlassen habe, sei noch heute das lauterste und achtungwerteste, was über diese Fragen gesagt worden sei. Der wärmste Anwalt der Schönheit alter Kunst, der sachlichste Kenner der verschiednen Handwerke, ihrer Stoffe und Techniken, der fein sinnige Förderer aller gesunden Kunst, der Feind der Ornament sucht und der Zeichenroutine, habe er ein künstlerisches Glaubens bekenntnis geprägt, das über allen Wechsel des Tages und der Mode hinaus Geltung behalte. Personalnachrichten. Hostitel. — Der Herzoglich Bayerische Hofbuchhändler Herr Heinrich Kornfeld in Berlin, Inhaber der Firmen Fischer's medicinische Buchhandlung und Carl Duncker, wurde von Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Erzherzog Eugen von Oesterreich zum Erzherzoglichen Kammer-Buchhändler ernannt. Gestorben: am 14. September 1902 im fünfundsechzigsten Lebensjahre nach langem und schwerem Leiden Herr Max Leichßen- ring in Hamburg, Inhaber des dort unter der Firma seines Namens bestehenden Musikoerlagsgeschäfts nebst Musiksortiment und Musikalien-Leihinstitut, Konzert-Agentur und Bureau der Philharmonischen Gesellschaft. ß Felix Hettner in Trier. — Am 12. d. M. endete ein Schlaganfall unerwartet das Leben des verdienten Direktors des Provinzialmuseums in Trier, Herrn Professors Dr. Felix Hettner. Er war knapp 51 Jahre alt, 1851 in Jena geboren als Sohn des berühmten Kunst- und Litterarhistorikers Hermann Hettner, des Verfassers der bekannten mehrbändigen Litteratur- geschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Hettner kam nach Beendigung seiner Studien nach Trier als erster Direktor des im Jahre 1877 dort gegründeten Provinzialmuseums. Seit dem hat er in dieser alten, an geschichtlichen Funden fast un erschöpflichen Stadt und ihrer Umgebung mit seiner ernsten Forscherthätigkeit gewirkt. Als berufenster Kenner altrömischer Dinge war er auch einer der Führer zur Erforschung des Limes, des Grenzwalls des römischen Reiches. Sieben Jahre dauerte diese ehrenvolle Berufung. Hettner war von einer erstaunlichen Arbeitskraft und Vielseitigkeit. Während seine Thätigkeit durch die niemals ruhenden Ausgrabungen und durch Beurteilungen von Funden stark in Anspruch genommen wurde, leistete er mit der Feder und in Vorträgen Großes. Seine Aufsätze -Die römischen Steindenkmäler des Provinzialmuseums zu Trier mit Ausschluß der Neumagener Monumente- (1893), -Drei Tempelbezirke im Trierer Lande- (1901), -Das römische Trier- (1880), zuerst als Bortrag bei der Philologenversammlung >n Trier gehalten, -Die römischen Altertümer Triers- und anderes erregten in der wissenschaftlichen Welt Aussehen. Ein -Illustrierter Führer durch das Provinzialmuseum- ist zur Zeit im Druck. Im Jahre 1882 übernahm Hettner die Heraus gabe der -Westdeutschen Zeitschrift für Geschichte und Kunst-, die unter seiner den römischen Teil betreffenden Redaktion sich zu einem wissenschaftlichen Organ ersten Ranges entwickelt hat. Seit Beginn seines Wirkens in Trier war der Verstorbene Sekretär der Gesellschaft für nützliche Forschungen, die seiner Mitarbeit große Erfolge zu danken hat. Bei Gelegenheit der Jahrhundert feier dieser Gesellschaft wurde Hettner, dem früher schon der Pro fessortitel verliehen worden war, durch Verleihung des Roten Adlerordens ausgezeichnet. Laut Neckar-Zeitung Nummer 231 vom Freitag den 3. Oktober 1902 wurde anläßlich der Verhandlungen über eine hier zu gründende Volksbibliothek in der Gemeinderats - Sitzung vom 2. Oktober von einem Mitglied des Gemeinderats die Anregung gegeben, -man solle die großen Verlagsbuchhandlungen um Ueberlassung von Büchern für die Bibliothek an- gehen-. — In Anbetracht des Umstandes, daß von zwei hiesigen Bürgern (inzwischen verstorben) namhafte Stiftungen zur Gründung einer Volksbibliothek gemacht wurden, wollen die Herren Verleger von dem etwa an sie herantretenden Ansinnen gebührende Notiz nehmen. Heilbronn a/N. A. Scheurlen's Buchhandlung (Theodor Cramer). Dr. Julius Determann, Buchhandlung und Antiquariat. Friedrich Stritter. (Sprechsaal.) Neue Anregung von Bncherschenkungen.
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