Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1902

9243 Nichtamtlicher Teil. ^ 262, 11. November 1902. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Dsutscüs und auslävdisolis 8xraoKs und Dittsratur. Katalog dir. 121 von Dudrvig Damdsrg in Orsitsvvald. 8". 53 8. 1800 lVrn. ^Ilgswsins Dibliograpbis. Nonatliobss Vsrrsiobnis dsr rviobtigsrn nsusn Krsebsinuugsv dsr dsutsobsn und auslkudisobsn Kitts- ratur. Dsrausgsgsbsn von I'. ^.. Lrookbaus, Dsipeig. 47. dabr- gavg 1902. Kr. 10, Oktober 1902. 8°. 8. 145—160. kol^tsobnisober Katalog. Hins L.usrvaKl von smpksblsnsvesrtsn Lüobsru aus allsn Osbistsn der tsobnisobsn und Kunst-Ditts- ratur. Dsrausgsgsbsn von Ludwig Dritsob, lZuobbandlung und Antiquariat in Nünodsu, Ibsrssionstr. 54. 5. ^utlags. 1902/03. 12". 112 8. u. Inssratsn-^-vbang in Ilmseblag. Vsrkauksxrsis 50 ^ no. no. Die neun Hauptabteilungen dieses Katalogs: Naturwissen schaften — Mathematik und Mechanik — Hochbau — Kunst- und Kunstgewerbe — Jngenieurwissenschaften — Technologie — Kalender — Zeitschriften — Verschiedenes, sind wieder insgesamt in 29 Unterabteilungen gegliedert, um eine klare Uebersicht über das bearbeitete Litteraturgebiet zu gewähren. Die Unterabteilung «Chemische Technologie- ist besonders reichhaltig und aus Zweckmäßigkeitsgründen wieder in acht Teile zerlegt. Osrwanistik. Dsutsobs 8praobs und Inttsratur. Nit sinsr uw- langrsioKsn 6ostlrs-8amwluug. Libliotllsksu dsr Herren Ural. Dudrv. Llums, Direktor Kggsr von Nöllvald und sin- soblagigsr Vlisil dsr Dibliotbsk 8r. Duroblauobt dos Dürsten Oamillo 8tarbsmbsrg. Katalog 25 von ltudolk Dsgsr in IVisn I., IVoll^sils 2. 8°. 112 8. 3200 lVrn. Dieser Katalog des Wiener Antiquariats Rudolf Heger, umfassend Germanistik, deutsche Sprache und Litteratur, ist eine der reichhaltigsten Veröffentlichungen ihrer Art. Er ist mit seinen 3200 Nummern —so seltsam dies mit Bezug auf einen Katalog immerhin klingen mag — eine genußreiche Lektüre für jeden Germanisten, ja für jeden Bücherliebhaber überhaupt, sofern er gewohnt ist, Mit Verständnis zu sammeln. Auch für den Buchhändler ist er ein schätzbares Nachschlagebuch. Von seiner Reichhaltigkeit giebt schon die Abteilung -Goethe- Litteratur- mit ihren nahezu 400 Nummern einen Begriff. Im ganzen Großen ist der Katalog auch vom Standpunkt des Bibliographen einwandfrei. Vierteljahrs-Katalog der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels nach den Wissenschaften geordnet. Mit alphabet. Register. Ausgegeben durch (Platz für Aufdruck der Firma.) Leipzig, I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung. 57. Jahrg., Heft 3, Juli—September 1902. 8". S. 519—745. Preise 1.80bar. — dasselbe. Bau- u. Jngenieurwissenschaft. 1902, Juli—Sep tember. 8". S. 23—32. Ebd. — dasselbe. Erziehung u. Unterricht. Jugendschriften. 1902, Juli—September. 8". S. 61—86. Ebd. — dasselbe. Haus-, Land- und Forstwirtschaft. 1902, Juli- September. 8". S. 17—23. Ebd. — dasselbe. Kriegswissenschast, Pferdekunde u. Karten. 1902, Juli—September. 8". S. 23—30. Ebd. — dasselbe. Medizin, Naturwissenschaften u. Mathematik. 1902, Juli—September. 8". S. 71—99. Ebd. — dasselbe. Theologie, Philosophie u. Theosophie. 1902, Juli —September. 8". S. 55—76. Ebd. Karo, st Ouriosa. Katalog klr. 38 von Kmil LirsoK, Anti quariat in Nünebev, Karlstr. 6. 8". 50 8. 568 kirn. Vdrssssn-Katalog 1903 kür ln- und Ausland von Nax dobv, Vdrsssonvsrlag u. ksklamsinstitut in Ilsrlin IV. 35, Dütro^vstr. 6. Dieser Katalog enthält ein Verzeichnis von Adressenmatcrial von über 4000 Branchen aus allen Ländern und giebt ein gehende Auskunft über die Thätigkeit der verschiedenen Ab teilungen dieses modernen Rcklameinstituts. duristisoüss Inttsraturblatt. üsrliv, Oarl Ds^rnanns Vs r lag. klr. 139. Ld. XlV, dir. 9, 1. lVovewbsr 1902. 4". 8. 241— 264. Nit vislen Lüobsrbssprsoiruogsn. dodisgsus IVsrks aus allsn Wisssnsgsbistsn, bssondsrs Oartsv- bau, Korst- u. dagdrvisssnsolnitt, Dbotograpliis, Ouriosa 128. Antiquariats - Katalog von Krisdriob Klübor in Nüoobsn. 8". 32 8. 675 Hrn. Rsobtsvisssosebakt, Kirobsnrsobt. Katalog j250 von Wilbslm Kosbnsr, 8psnialbuobbandlung und Antiquariat kür Itsobts- u. 8taatswisssnsobakt in Lrsslau I. 8". 43 8. u. lnssratsn- ^nbaog. 1115 I7rv. Holsten Libliogräüoo xublioado por la Dibrsria ds Antonio Dsbwann in 8an dass sOosta Rica, tlwsrioa Oontral. ilno I, dir. 15. 6r.-8". 8 8. llltirnas dlovsdadss. Deutsoüs dur!stsn-2situng. Drrausgsgsbsn von krok. Dr. L. Dadand, ksicbsgsriobtsratb a. D. Dr. N. 8tsnglsin und ksobtsanwalt dustwrat Dr. D. 8taub. Nit Dittsratur-ilbsrsioKt, ruitgstsilt von Droksssor Dr. 8obulr, Obsrbibliotbskar bsim tisiobsgoriolrt. Vsrlag von Otto Disbrnann in Lsrlin. VII. dalngang, dlr. 21 (1. Kovsmbsr 1902.) 4°. 8. 489—512 u. 4 Omsoblag- ssitsn mit ^nesigsn. Kntlrält u. a.: Rsioüsgsriolrtsrat a. D. Dr. 8tsnglsin, Kntwurk sinss Ossstess bstr. das Drlrsdsrrsolrt an IVsrksn dsr küoto- graplris. Vermächtnis. — Der verstorbne Kliniker Geheimrat Professor Gerhardt hat seine kostbare Bibliothek der Universität Würz burg als Vermächtnis hinterlasien. Johann Friedrich Reichardts Grab. — Der Allgemeinen Zeitung entnehmen wir folgenden Aufruf: -An alle Freunde des deutschen Volksliedes! Oestlich auf dem Friedhofe zu Halle-Giebichenstein ruht der Komponist und Begründer des deutschen Volksliedes I. Fr. Reichardt (geb. am 25. November 1752, gest. am 27. Juni 1814). Der Denkstein ist verwittert, gesunken und geborsten und kann nicht repariert werden. Noch kurze Zeit und die Stätte, wo einer der genialsten Männer seiner Zeit begraben liegt, ist nicht mehr erkenntlich. Die Grabstätte dieses Tondichters, des guten Patrioten und Bürgers, darf nicht in Verfall geraten. Ein Reichardt-Ausschuß bittet daher alle Freunde des Liedes, ihn mit einem Geldbeiträge zu unterstützen, damit der Denkstein erneuert, mit einem Gitter umgeben und die Stätte für immer erhalten werden kann. Bei träge nimmt Herr Stadtverordneter Kaufmann AlbertReichardt in Halle, Burgstraße 1, entgegen.» Bußtag. — Auf den zweiten sächsischen Bußtag am Mitt woch den 19. November sei wiederholt die Aufmerksamkeit der Geschäftswelt hingelenkt. Es ist derselbe Tag, der auch in Preußen und in ganz Norddeutschland (mit Ausnahme von Mecklenburg) als Bußtag begangen wird. Pers onalnachrichteri. Von der Universität Halle. — Den Privatdozenten an der Universität zu Halle a. S. Die. Dr. Gerhard Ficker, Die. Karl Stange, Dr. wsd. Paul Braunschweig und Dr. msd. Georg Sobernheim ist das Prädikat -Professor- beigelegt worden. (Sprechsaal.) Auffällige Bestellungen. Am 5. Juli erhielt ich durch rekommandierten Brief eine vom 5. Juni datierte Bestellung auf 300 Exemplare von ds Kosa- Rullo's Oods dss nations. Beigefügt war ein dicker Prospekt über das (mir bis dahin unbekannte) Werk. Die Bestellung ist unterzeichnet: G. Ganz, und aufgedrückt ist ein Kautschukstempel: -Osnsral 8an2, Dirsotor ds las Dublioaoionss otioialss ds Oosta-Kioo.» Der offizielle Anstrich der Bestellung flößte mir, trotz der für einen so kleinen Staat großen Exemplarzahl, Vertrauen ein, -Humal der Besteller sich erbot, 7500 Francs per Check im voraus einzusenden, sobald ich ihn benachrichtigt haben würde, daß die 300 Exemplare von mir bei dem Autor und Selbstverleger (in Neapel) bestellt und somit reserviert worden wären. Ich bestellte also die Exemplare und sandte meine Faklur nach Costa-Rica. Seitdem sind vier Monate vergangen; aber trotz wiederholter Erinnerung kommt der versprochne Check nicht. Auf Befragen bei der hiesigen Legation der genannten Republik wurde mir der Bescheid, daß weder eine Persönlichkeit, noch eine -Direktion-, wie sie in dem Stempel genannt sind, existieren, Be stellungen des Gouvernements in das Ausland auch nur durch die Legation gehen. Meine Anzeige des Werks in der -Lidliograplris ds la Kranes» hatte eine andre Entdeckung zur Folge. Ein kleiner Buchhändler in Toulouse hat von einer andern, ebenso nebelhaften Persön lichkeit aus Südamerika eine große Bestellung auf dasselbe Werk erhalten, und nun wird mir soeben aus Neapel geschrieben, daß eine deutsche Buchhändlerfirma einen Auftrag aus 300 Exemplare desselben Werks bei einer Export- und Kommissionsfirma in Neapel eingereicht hat. Das giebt mir Veranlassung, den bemerkenswerten Fall den Lesern des Börsenblatts zu unterbreiten, damit Firmen, die Be stellungen auf das Rosa-Rullosche Werk erhalten haben, diese auf ihre Glaubwürdigkeit zu untersuchen Veranlassung nehmen und sich öffentlich darüber auslassen, um sich selbst und andre Kollegen vor drohendem großen Verlust zu bewahren. Paris, 7. November 1902. H. Weiter.