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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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9246 Nichtamtlicher Teil. 262, 11. November 1902. Vereinigung gerichtete Schlag vollständig ins Wasser gefallen ist. Nicht eine einzige der zahlreich eingelaufenen Antworten billigt die Absicht des Herrn Heinze; die meisten mißbilligen die selbe vielmehr entschieden und erklären ausdrücklich, daß sie zu einer solchen Beschränkung der persönlichen Freiheit ihrer An gestellten niemals die Hand bieten würden und ein derartiges ungesetzliches Vorgehen scharf verurteilen. Bei Engagements würden sie nach wie vor lediglich auf die berufliche Tüchtigkeit der betreffenden Gehilfen sehen und sich von niemandem Vor schriften machen lassen. -Wir bringen dies hiermit zur Kenntnis unserer Mitglieder.- -Berlin, den 18. Oktober 1802. Der Central-Vorstand.-- Dem gegenüber stellt der Unterzeichnete Vorstand fest, 1. daß die Anregung des Herrn R Heinze lediglich dahin ging, den Angehörigen der »Vereinigung« solle seitens der betreffenden hiesigen Firmen zunächst auf die Dauer eines Jahres eine etwa neu zu besetzende Stelle nicht übertragen werden; 2. daß auf Grund der Debatte, die in der Mitglieder versammlung vom 19. September d. I, über diesen Punkt der Tagesordnung erfolgte, und an der sich u. a. auch mehrere unsrer Mitglieder, die früher dem Centralvorstand der »Vereinigung« angehörten, beteiligten — auf eignen Wunsch des Herrn R. Heinze, und zwar ausschließlich im Interesse des fernem Einvernehmens zwischen Prinzipalität und Gehilfenschaft — seitens des Vorstandes beschlossen wurde, die Angelegenheit bis auf weiteres auf sich beruhen zu lassen; 3. daß bei Befolgung der Anregung des Herrn R. Heinze von einem »ungesetzlichen« Vorgehen der Prinzipalität selbst verständlich in keiner Weise die Rede sein konnte; 4. daß — im Gegensatz zu den Behauptungen des Central - Vorstandes der »Vereinigung« — nach den Er mittlungen des Unterzeichneten Vorstands nur eine ver schwindend geringe Minorität unsrer Mitglieder die bewußte Anfrage des Central-Vorstands überhaupt einer Beant wortung unterzogen hat. Mit vorstehender Erklärung erachten wir die Angelegen heit als für uns durchaus erledigt. Dresden, der^25. Oktober 1902. Der Vorstand des Vereins Dresdner önchhävdler. Georg Schmidt. Franz Schusfenhauer. Oscar Damm Max Leithvld. Georg Trendtel. Noch einmal Die Sekretierung des Börsenblatts. (Vergl. Nr. 243, 245, 247, 256 d. Bl.) VI.*) Die von Herrn Karl W. Hiersemann in Nr. 243 des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel vertretne Ansicht über die Sekretierung unsers Vereinsorgans ist durchaus die meinige. Ich habe der vertraulichen Versammlung vom 25. April d. I., von der Herr Hartmann (Börsenblatt Nr. 247) spricht, nicht beigewohnt; ich würde sonst auf der Seite der gegen diese Maßregel gestimmt habenden Kollegen gewesen sein Bedauerlich scheint es mir übrigens, daß über so wichtige Angelegenheiten in »vertraulichen« Versammlungen Beschluß gefaßt wird, möge auch immer in einer Kantatesonntag- Generalversammlnng einem solchen Beschluß der Stempel der Legalität aufgedrückt werden. Neuerungen von so weit- tragender Bedeutung gehören, meiner Meinung nach, vor das Forum der Gesamtheit der Mitglieder des Börsenvereins, und ein wie geringer Prozentsatz dieser die Ostermesse besucht, das habe ich im April d. I. aus eigner Anschauung erfahren, *) Vergl. die Richtigstellung in Nr. 257 d. Bl.. S. 9022. Red. als ich zum ersten Male seit '888, mich zum Besuch der Messe entschlossen hatte. Und wie es mir seit 17 Jahren unmöglich oder schwer erreichbar gewesen war, an den Ab stimmungen über das Wohl und Wehe unsers Standes teil zunehmen, so ist es Hunderten und Tausenden andrer Standes genossen nicht vergönnt gewesen, eine Pflicht zu erfüllen und ein Recht auszuüben, die beide nur durch das Referendum, durch schriftliche Stimmabgabe, durch allgemeine Beantwortung von Fragebogen, den sämtlichen Börsenvereins-Mitgliedern zu erfüllen und auszuüben möglich werden können. Daß aber bei den zu Hause bleibenden, bei den die Ostermesse nicht besuchenden Kollegen, die teils prinzipiell, teils aus andern Gründen im April oder Mai ihr Geschäft nicht verlassen wollen, kein oder ein ungenügendes Verständnis für die Interessen des Buchhandels im allgemeinen und der jeweils einem Beschluß unterbreiteten Fragen und Angelegenheiten im besondern vorhanden wäre, das wird keiner der Herren be haupten wollen, die von Berlin, von Leipzig, von Eutritzsch oder von einer der vielen in nächster Nähe unsrer »Centrale« gelegnen Städte, Städtchen und Vororte zur Ostermesse reisen, wie der Kölner ins Siebengebirge, der Londoner nach Richmond, nach Brighton oder Cowes, der Pariser nach Versailles oder gar ans Meer fährt, um sich auszuspannen und auszuruhen oder um sich einen vergnügten Sonntag zu machen. Ob überhaupt nach dem Begrüßungsabend vom Sonn abend mit darauf folgender Fortsetzung in Aeckerleins Keller- allen Herren Besuchern der Messe am Sonntag früh 9 Uhr schon der Kopf nach Opfern für das Gesamtwohl steht, will ich dahingestellt sein lassen. Sicherlich hat es auch mich interessiert, zu sehen, wie gemütlich es Kantate in Leipzig hergeht; aber daß dem deutschen Buchhandel durch Ab stimmung in kleinem Komitee besser gedient wird, als durch allgemeine, schriftliche Stimmabgabe, das glaube ich nicht. In zwei Stunden wird durch eine verschwindend kleine Minorität zum Dogma erhoben, was Tausende andrer, die große Majorität, 95 Prozent des Ganzen, ein Jahr lang oder jahrelang binden und in ihren Bewegungen hemmen und stören soll. So ist es auch mit der Sekretierung des Börsenblatts geschehen, und ich bin mit Herrn Hiersemann der Meinung, daß diese vielen schadet und daß niemand Nutzen aus ihr zieht, auch der kleine deutsche Sortimenter nicht. Welche Geheimnisse kann denn der Bibliothekar aus dem Börsenblatt erfahren? Daß es Bücher giebt, die mit 25 Prozent, andre, die mit 30 Prozent geliefert werden? Daß Brockhaus' Konversations-Lexikon vordem 10 und in der »neuesten« Auflage jetzt 12 pro Band kostet und mit 33'/z Prozent rabattiert wird? Das wissen sämtliche Vorsteher deutscher Universitäts-, Staats-, Hof- oder Stadtbibliotheken, das weiß auch jeder für das Börsenblatt in Betracht kommende Biblio thekar des Auslands. Erstere wissen das um so besser, als sie früher den größten Teil dieser Rabattsätze von ihren Sortimentern zugeteilt erhielten. Sie wissen aber auch, daß der Buchhändler ebenso gut wie jeder andre Kaufmann von seinem Verdienst leben muß und nicht von Verlust leben kann; und wenn die gänzliche Abschaffung oder die Be schränkung des Kundenrabatts mit Bedauern vielleicht, aber nicht ohne Ergebung angenommen wurde, so ist damit auch bewiesen, daß in deutschen bibliothekarischen Kreisen Ver ständnis für die Existenzberechtigung und die Notwendigkeit eines gesunden, lebensfähigen Buchhandels vorhanden ist. Andre Geheimnisse aber, als die jedem Bibliothekar be kannten Rabattsätze — die um so geringer sind, als die Bücher selbst ernstere, streng wissenschaftliche, an nur einen kleinen Interessentenkreis sich wendende sind —, andre Ge heimnisse findet man im Börsenblatt nicht.
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