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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1903
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- Deutsch
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938 Nichtamtlicher Teil. 27, 3. Februar 1908 gleich über den nachträglich eingegangenen Antrag der Herren Voigtländer und Genossen zu beraten, der die Forderung des Gewährung eines Beitrags von 1000 zum Deutschen Buchgewerbeverein stelle. Der Vorstand sei überrascht ge wesen, als ihm der Antrag zugekommen sei, weil den Antrag stellern doch der Haushaltplan Vorgelegen habe. Dessen Schätzungen seien so knapp bemessen, daß dazwischen kein Raum sei für eine nicht vorgesehene, so bedeutende Ausgabe, die nicht innerhalb der Aufgabe des Vereins liege. Der Verein brauche zu eignen Zwecken Geld, dessen Aufwendung er sich für jetzt versagen müsse in Anbetracht seiner in den letzten Jahren geschwächten Mittel. Die Versammlung wolle unter diesen Umständen dem Vorstand nicht zumuten, für Zwecke, die den Verein selbst nicht berühren, abermals einen Eingriff in das Vereinsvermögen zu tun und dieses erheblich zu verringern. Bevor der Verein Geld ausgeben könne, müsse er es doch haben. Der Vor stand werde daher nicht zögern, die etwa erfolgende Annahme des Antrags, sogleich mit dem Unterantrag zu beantworten, daß der Mitgliedsbeitrag für 1903 von 12 auf 15 ^ zu erhöhen sei. Einen andern gangbaren Weg, die erforder lichen Mittel zu schaffen, wisse er nicht. Herr R. Voigtländer: Mit voller Überzeugung von der Berechtigung des Antrags übernehme er dessen Begründung, nachdem ihm von seinen Mitantragstellern der Auftrag dazu ge worden sei. Der Hauptversammlung werde noch in Er innerung sein, daß der Beitrag zum Deutschen Buchgewerbe verein, der von den Antragstellern jetzt in Höhe von 1000 erbeten werde, früher regelmäßig in den Haushaltplänen und Rechnungsberichten des Vereinsvorstands erschienen sei, daß er damals aber 2000 betragen habe, die eine Reihe von Jahren hindurch, ohne Widerspruch zu finden, von den Hauptversammlungen bewilligt worden seien, als eine gern geübte Pflicht zur Unterstützung des befreundeten und zum Teil gleiche Ziele fördernden Vereins. Eins müsse er voraus schicken. Er verdenke es dem Vorstand nicht im mindesten, daß er sich der Gewährung dieser Bitte widersetze, daß er es für seine Pflicht halte, bei der jetzigen, weniger guten Vermögenslage des Vereins dessen Mittel beisammenzu halten. Indessen sollte doch auch in weniger guten Jahren der Verein nicht außer acht lassen, daß er neben der Pflege des materiellen Wohls seiner Mitglieder auch ideale Aufgaben zu erfüllen habe und also Geld zu deren Förderung auf wenden müsse. Der Verein wolle bedenken, daß der Deutsche Buchgewerbeverein ihm doch eine ganze Reihe dieser Aufgaben abnehme. Er erinnere an die vielen, beständig wechselnden Ausstellungen, an die lehrreichen und immer zahlreich von aufmerksamen Hörern besuchten Vorträge, von denen erst soeben wieder eine interessante Reihe begonnen habe. Auch darauf dürfe er die Aufmerksamkeit hinlenken, welchen ungeheuren Vorsprung das Bestehen des Deutschen Buch gewerbevereins dem Buchhandel Leipzigs gegenüber demjenigen andrer Plätze gewähre. Welch große Erleichterung habe durch ihn zum Beispiel der Leipziger Verlagsbuchhandel in Bezug auf die Buchausstattung. In den Sammlungen des Deutschen Buchgewerbevereins finde er jederzeit einen reichen Schatz von Vorlagen für den unmittelbaren Bedarf, und immer fort könne der Verleger durch Besuch der Ausstellungen sich auf dem laufenden halten über neue Geschmacksrichtungen in der Illustrierung, im Einband, in der Druckschrift rc. von Verlagswerken jeder Art. — Wenn der Bewilligung des er betenen Beitrags die zeitige ungünstige Vermögenslage des Vereins entgegengehalten werde, so möchte der Redner dazu bemerken, daß die Ausgaben für die Lehranstalt, die ja, den ausnahmsweisen Umständen entsprechend, im vorigen Jahr allerdings bedeutend gewesen seien, doch nur einmal dieses Opfer nötig gemacht hätten als ausnahmsweise Ausgabe für bauliche Einrichtung und für Ausstattung der Räume. Die hierauf verwendeten Summen seien mit dieser ein maligen Buchung erledigt, sie kehrten als Forderung nicht wieder, so daß also die Folgejahre und auch schon das laufende Jahr eine wesentliche Erleichterung haben würden. Daß die Einnahmen im Haushaltplan durchweg sehr vorsichtig aufgestellt seien, sei ja gewiß zu billigen; ihm scheine aber, als ob diese Vorsicht hier doch etwas zu reichlich geübt worden sei. (Redner führt eine Reihe von Posten an, um diese Be hauptung zu begründen.) Auch von der Konkursverwaltung der Leipziger Bank dürften noch weitere 10 Prozent des Guthabens im laufenden Jahr hereinkommen. Es sei also genügend Geld vorhanden, um der Bitte des Buchgewerbe vereins entsprechen zu können. Von der Absicht einer Er höhung der Mitgliederbeiträge würde dann Abstand ge nommen werden können. Auch diese Maßregel entspringe der an sich gewiß löblichen Vorsicht; er möchte aber dem Verein nahelegen, nicht gar zu vorsichtig zu rechnen, sondern vor allem auch die idealen Pflichten im Auge zu behalten, auch wenn diese ihm Opfer aufzuerlegen schienen. Herr Rudolf Winkler, Schatzmeister des Vereins: Es scheine ihm nicht richtig, an dieser Stelle die Zahlen des Haus haltplans nochmals zu erörtern, um vielleicht irgendwo Raum zu schaffen für die bedeutende Summe, die der Deutsche Buch gewerbeverein für sich haben wolle. Diese Zahlen seien in mühsamer, zeitraubender Arbeit gewissenhaft zusammengestellt, um eben im voraus ein annäherndes Bild der Geldbewegung des laufenden Jahrs zu geben, von dem erwartet werde, daß es der Wirklichkeit möglichst getreu entspreche. Wenn der Herr Vorredner eingewendet habe, daß die Einnahmen zu vorsichtig gerechnet seien, dann sei zu erwidern, daß anderseits doch auch die Ausgaben sich als größer erweisen könnten, als der Haushaltplan annehme. Der Herr Vorredner habe ins besondere die Lehranstalt angeführt und dazu bemerkt, daß ihre letztjährigen hohen Geldanforderungen nicht wiederkehren würden. Wenn sie auch nicht in derselben Höhe wieder kommen würden, so sei für die Lehranstalt doch immer noch viel zu tun und aufzuwenden. Im vorigen Jahr endlich sei es gelungen, sie aus den bisher von ihr eingenommenen Mietsräumen in ein würdiges Heim im Buchhändlerhaus überzuführen. Zweckmäßig und angemessen untergebracht sei sie ja nun glücklich. Aber nun handle es sich noch um manche kostspielige Förderung, namentlich um Beschaffung von Lehrmitteln und um manches wichtige Ausstattungsstück, das unerläßlich in dieses Heim gehöre und also zu Eigen tum erworben werden müsse. Was den Hinweis des Herrn Vorredners auf noch zu erwartende Eingänge aus dem Guthaben bei der Leipziger Bank betreffe, so dürfe er versichern, daß diese.Möglichkeit doch immer hin recht unsicher sei, daß namentlich ein Eingang im Lauf des Jahres 1903 kaum erwartet werden könne. Im nächsten Jahr habe er, der Redner, satzungs gemäß von seinem Posten als Vereins-Schatzmeister zurück zutreten. Vielleicht wähle die Hauptversammlung dann Herrn Voigtländer zu seinem Nachfolger. (Heiterkeit.) Herr vr. Ludwig Volkmann, 1. Vorsteher des Deutschen Buchgewerbevereins: Die versammelten Herren kennten ihn ja schon in dieser wenig angenehmen Rolle des Bittenden. Aber so wenig angenehm diese Rolle bei Vor bringen eines persönlichen Anliegens sei — für eine große und gute Sache tue man es gern. Und darauf dürfe er übrigens wohl im voraus Hinweisen, daß der Buchgewerbe verein hier doch nicht ausschließlich als Bittender auftrete, sondern daß er für die Gewährung seiner Bitten um Beiträge doch auch etwas geleistet habe. Ganz besonders werde die Lehranstalt des Leipziger Buchhändlervereins mit ihren großen Kosten als Gegengrund gegen die Möglichkeit der Gewährung angeführt. Da möchte
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