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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1903-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1903
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- Deutsch
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27, 3. Februar 1903 Nichtamtlicher Teil. 939 er doch darauf aufmerksam machen, daß eine große Zahl der Besucher der Ausstellungen und Vorträge drüben im Buchgemerbehaus junge Leute seien, Büchhandlungslehrlinge, Schüler der Lehranstalt, die dort das vorzügliche Anschauungs material sich zur Vervollständigung des Unterrichts dienen ließen, den ihnen die Lehranstalt des Buchhändlervereins nur theoretisch geben könne. Diese Wahrnehmung widerlege zugleich die Behauptung des Herrn Vereinsvorstehers, daß die Ziele des Buchgewerbevereins außerhalb des Rahmens lägen, den die Ziele und Zwecke des Leipziger Buchhändlervereins begrenzten; übrigens sei der Buchgewerbeverein kein bloßer Druckgewerbeverein, umfasse also ebensogut den Buchhandel. Daß der Vereinsvorstand mit Rücksicht auf die geschwächte Geldlage des Vereins Bedenken trage, die Gewährung des Beitrags an den Buchgewerbeverein zu empfehlen, sei ja nicht unberechtigt; aber er wolle der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Hauptversammlung ihn ermächtige, sich über diese Be denken hinwegzusetzen. Später würden ja auch wieder Über schüsse im Vereinsvermögen sich zeigen, und in dieser sichern Erwartung werde die Hauptversammlung nicht getäuscht werden. In dieser Zuversicht könne die heutige Bitte unbedenklich ge währt werden. Der Buchgewerbeverein würde durch Ver weigerung der erbetenen Hilfe auch einen empfindlichen moralischen Schlag erleiden, denn wie solle man sich nach auswärts um Beihülfe wenden, wenn diese vom Buchhandel Leipzigs versagt werde? Als Seine Majestät König Georg von Sachsen im November v. I. das Buchhändlerhaus und das Buchgewerbehaus mit seinem Besuch beehrt habe, habe sich der König u. a. auch dahin geäußert, wie es ihn freue, zu sehen, daß das seinem Schutz anvertraute Buchgewerbehaus so stattlich neben dem Buchhändlerhaus erwachsen sei und ver eint mit diesem die Stellung Leipzigs als Mittelpunkt des vereinten Buchgewerbes bewahren helfe. Wenn diese vielleicht zeitweilig als gefährdet hätte gelten können, so sei sie jetzt doppelt gesichert. An dieses Wort Seiner Majestät möge man sich erinnern. Redner bat nochmals um Genehmigung des Antrags. So gut es im vorigen Jahr gegangen sei, so und noch besser werde es auch im laufenden Jahr möglich sein, den Beitrag zu bewilligen. Vorsteher Herr Hofrat Credner: Gegenüber der Angabe des Herrn vr. Volkmann, daß die Gewährung des Beitrags im Vorjahr möglich gewesen sei, wolle er nicht unter lassen, auf das unrichtige dieser Behauptung hinzuweisen. Mindestens sei der Ausdruck unzutreffend, denn von einer Möglichkeit hätte doch nur dann gesprochen werden können, wenn es gelungen wäre, den Beitrag aus den Überschüssen der Einnahmen über die Ausgaben zu ent nehmen. Das sei bekanntlich nicht der Fall gewesen; die Hauptversammlung vom Januar 1902 habe vielmehr der Bitte des Herrn vr. Volkmann willfahrt und den Vor stand beauftragt, daß er den Betrag aus dem Vermögen des Vereins entnehmen solle. Das sei geschehen und sonnt das Vereinsvermögen zu gunsten des Buchgewerbevereins um einen namhaften Betrag verringert worden. Schon im vorigen Jahr bei Gelegenheit der gleichen Erörterung sei ferner eine Kritik des Haushaltplans erfolgt; derselbe Vor gang habe sich auch in der heutigen Versammlung leider wiederholt (Widerspruch). Herr R. Voigtländer: Er habe keine Kritik geübt, viel mehr uneingeschränkt anerkannt, daß der Vorstand richtig handle, wenn er über den Beitrag zum Buchgewerbeverein einen ausdrücklichen Beschluß der Hauptversammlung ver anlasse. Aber diese brauche weniger ängstlich zu sein als der Vorstand und könne ohne Besorgnis und ohne Beitrags erhöhung ruhig die 1000 bewilligen. Die einmaligen Einnahmen hätten i. I. 1902 betragen: Vortrag 5 902 79 H Erlös für Konsols 8 717 „ 40 „ 14 620 ü/^ 19 H Die einmaligen Ausgaben: Verlust an der Leipziger Bank letzte Rate 3 304 ^ 10 Umbau der Schule 8 823 „ 71 „ Anschaffungen für die Schule 5106 „ 15 „ Fahne für die Schule 500 „ — „ 17 733^/^96"^ Es seien also über 3000 einmaliger Ausgaben aus laufenden Einahmen geleistet worden, was gewiß keine schlechte Finanzlage bedeute. (Der Herr Redner wurde vom Herrn Vorsteher unterbrochen, der ihm den Irrtum nachwies, daß er der Meinung sei, der Vortrag von 5902 mit dem das Konto der Vereinskasse eröffnet wurde, sei als vorhanden gewesene Barsumme zu erachten. Vielmehr liege darin der Verlust von 3304 der bei dem Konkurs der Leipziger Bank erlitten worden sei und erst jetzt durch Gegenbuchung habe zur Abschreibung kommen können.) Vorsteher Herr Hofrat Credner: Die Satzungen schrieben in genauer Begrenzung die Zwecke vor, denen der Verein zu dienen habe; die Unterstützung des Buchgewerbes sei nicht unter diesen Zwecken. Also hätte — streng genommen — der Vorstand im vorigen Jahr die Gewährung des Beitrags gar nicht ausführen dürfen, ungeachtet des Auftrags der Hauptversammlung. Damals habe die Hauptversammlung wenigstens die Mittel geschafft, wenn auch durch einen sonst nicht gerade üblichen Gewaltakt; aber im höchsten Grad be fremdlich würde es sein (da doch wohl nicht zum zweitenmal der direkte Vermögenseingriff beschlossen werden würde), wenn dem Schatzmeister heute zugemutet werden sollte, eine beträcht liche Geldsumme zu zahlen, ohne ihm zugleich die Mittel hier für bereit zu stellen. Abstimmung: Die Abstimmung über den Antrag der Herren Vvigtländer und Genossen ergab mit 64 gegen 63 Stimmen die Ablehnung des Antrags. Herr Vorsteher Hofrat Credner befragte die Versamm lung über ihre Zustimmung zum Haushaltplan. Der Haushaltplan fand die einstimmige Genehmigung der Hauptversammlung. Für den Bibliographischen Ausschuß des Vereins (vergl. Jahresbericht, Börsenblatt Nr. 25, Seite 865 Spalte 2) wurden vom Vorstand die Herren Konsul Otto Harrasso- witz, vr. Alfred Giesecke und Bernhard Liebisch vorgeschlagen. Die Versammlung erklärte ihr Einverständnis damit. Punkt 4 der Tagesordnung: Wahlen für den Vorstand und die ordentlichen Ausschüsse. Als gewählt ergaben sich folgende Herren: in den Vorstand: Herr Emanuel Reinicke, als Vorsteher, „ Arthur Meiner, als Vertreter des Vorstehers, „ David Rost, „ Artur Seemann, „ Max Fvrberg; in den Hauptausschuß: Herr Georg Boehme, Herr Richard Fraucke; in den Rechnungsausschuß: Herr Wilhelm Klinkhardt; in den Ausschuß für die Bestellanstalt: Herr Rudolf Brockhaus, „ Wilhelm Crayen, „ Carl Otto Geibel, „ Georg Hirzel, „ Ferdinand Lomnitz, „ Richard Schulze; 124*
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