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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-03-21
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1903
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- Deutsch
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2324 Mchtamtlicher Teil. ^ 66, 21. März 1903 streben, die Pariser Rsuüua möglichst genau zu kopieren, noch nicht abgewichen, es sei denn aus dem Umschlag, auf dein der Reihe nach die Porträts der sämtlichen Mitglieder der königlichen Familie wiedergegeben sind, einschließlich des einjährigen Prinzen Leopold, Sohnes des zukünftigen belgischen Thronfolgers. Dem Mangel einer populären, illustrierten Wochenschrift in Belgien soll die »Illustration bslAs« abhelfen, deren erste Nummer am 15. Januar 1903 erschienen ist (a 50 Cts.; Jahrgang 24 Frcs.) Die bisher erschienenen Nummern machen einen freundlichen Eindruck hinsichtlich Papier, Druck und Illustrationen; Umschlag mit wechselndem Bild. Die Artikel sind zum größern Teil von Belgiern und über Belgien, speziell Brüssel und behandeln Theater, Kunst, Sport, Tagesereignisse und Bücher, ferner Gedichte, Novellen, Anekdoten. Eine besondere Beilage bringt Musikstücke für den Hausbedarf. Ein dauernder Erfolg wäre der neuen »Illu stration« wirklich zu wünschen, der dann hoffentlich auch die durchaus nicht mehr auf der Höhe der Zeit stehende »Illustration suropssuus« zu durchgreifenden Reformen und Verbesserungen anspornen möchte. Die Reklame nimmt in der »Illustration bslZs« einen ziemlich großen Raum ein und auch sie konnte nicht ohne die großen Prämienversprechungen anfangen, die heutzutage in der französischen Zeitschriftenpresse maßgebend sind. Die ersten Abonnenten (bis 1. Februar) erhielten die Zeitschrift nicht nur billiger, sondern geradezu umsonst durch Verteilung einer ganzen Anzahl von Prämien für jedes Abonnement, für die, in fünf »Kategorien« ein geteilt, Romanbände, Musikstücke, Champagner, Majolika vasen, Biskuits (!) und Portemonnaies ausgesetzt sind. Außer dem sind Geldpreise für literarische, künstlerische, musikalische Arbeiten angeboten — ganz nach berühmten Mustern. Seit Januar erscheint als Gratisbeilage zur Pariser Tageszeitung Rigaro eine illustrierte Monatsschrift »Ri§aro- lüoäss« (im Einzelverkauf 2 Frcs.), offenbar mehr als nur inspiriert von der glänzenden Aufnahme der im vorigen Jahr besprochnen »Rss Noäss«, mit der sie gleichen Preis, Erscheinungsweise, Format und Ausstattung gemein hat. Ihr Inhalt (»71 la vills — au llüsätrs — ^rts äsooratits«) umfaßt neben der Mode auch Theater und Kunst. Die Illustrationen sind zum Teil ganzseitig, schwarz oder farbig, wie auch der Umschlag, sie stehen allerdings nicht auf gleicher Stufe der Ver vollkommnung, wie die der Manzi-Joyantschen Publikationen. Den Schluß der illustrierten Zeitschriften mögen zwei kleinere halbmonatliche Revuen bilden. »Ravrz»aä6. Rsvus autigus« erscheint in Oktavheften a 50 Cts. im bekannten Borelschen Verlag. Ihr Inhalt, Novellen, Gedichte und Plaudereien, zeichnet sich durch schönen Druck und flotte Zeichnungen im Genre der verschiednen »Oollsotious Ouillaums« des gleichen Verlegers aus. Diese übrigens höchst über flüssige Zeitschrift soll der zurzeit besonders in Frankreich herrschenden Vorliebe für antike Darstellungen in Wort und Bild Rechnung tragen. Nach Pierre Louys' Aphrodite und Sienkiewicz' l)uc> vaäis'? find jedoch die Romane aus dem Altertum in solcher Anzahl und Minderwertigkeit wie Pilze aus dem feuchten Erdboden enrporgeschossen, daß das Publi kum den Geschmack daran zu verlieren anfängt. Und mit Recht, handelt es sich doch bei den meisten dieser Nach ahmungen lediglich um Ausbeutung der Lüsternheit gewisser Leserkreise. Eine größere Berechtigung hat dagegen die seit Oktober erscheinende »Revue tbsatrals«, ebenfalls 50 o. für das Quartheft, 'die vielen einen vortrefflichen und billigen Ersatz für das vornehme »ü'üsätrs« bietet. Der von C. Gauthter geleitete Text ist reichhaltig und vielseitig und be rücksichtigt vor altem auch die humoristische Seite des Theater- tebens, die sich zumal in den gelungenen Karrikaturen leb haft äußert. Die zahlreichen Illustrationen sind bescheidenen Umfanges, abgesehen von der ersten Umschlagseile, die nach und nach die bedeutenden Pariser Theatergrößen im Bilde wiedergibt. Eine reichere Ausbeute ergiebt die Übersicht über die nichtillustrierten Zeitschriften des Jahres; an rein lite rarischen seien folgende hervorgehoben: ,Niusrva«, Rsvus äss lsttrss st ckss arts, erscheint seit 1. März 1902 im Verlage von A. Fontemoing in Halbmonatsheften zu 2 Frcs. Der literarische Inhalt schließt die Politik nicht aus. Wir haben es mit einem Unternehmen im Sinne der Rsvus äs Raris zu tun, das es nicht leicht haben wird, sich neben dieser zu behaupten; unter den Mitarbeitern sind genannt: A. Croiset (»äs l'Iustitut«), Funck-Brentano, Bourget, Barrss, A. Corel (»äs l'^oaäsmis«), als Herausgeber E. Mariotte. Das Pro gramm findet sich am Schluß des ersten Heftes in einer »luvooatlou ä Niusrvs«, deren Hilfe zum Werke literarisch künstlerischer Regeneration erbeten wird, die der Herausgeber für sein Volk erhofft und erstrebt. Eine ebenso schwierige Aufgabe hat die »Rsvus littsrairs« die seit Oktober in Monatsheften ä 2 Frcs. erscheint und von der Schrift stellerin Mme. de Lavigne Sainte-Suzanne herausgegeben wird. Als Mitarbeiter sind die allerersten Autoren wie Theuriet, Claretie, Adam, Marguerite, Rosny, Provins, Valdagne, Rameau aufgeführt. Inhalt: Romane, Novellen, Theaterstücke, Essays über Literatur, Theaterchronik und Berichte aus der Gesellschaft. Die vom Verlag der Tageszeitung »Eil Llas» seit 15. Mai herausgegebene »Rsuaissauos latlus« (monatlich ein Heft von ca. 200 Seiten für 2 Frcs., anfänglich 1.75 Frcs.) hat offenbar die gleichen Ziele wie die »Lliusrva«, mit be sonderem Anschluß an die lateinischen Literaturen und Kulturen Italiens und Spaniens und der übrigen roma nischen Sprachgebiete (Portugal, Belgien, französische Schweiz, Rumänien, Kanada, Südamerika). Den hauptsächlichen In halt bilden als ersten Teil Romane, Novellen, literarhisto rische und politische Abhandlungen, für die die Redaktion bereits einen ansehnlichen Stab bedeutender Schriftsteller um sich vereinigt hat, wie z. B. H. de Regnier, Barrtzs, Adam, de Curel, Hermant, Leroy-Beaulieu, Jzoulet, de Guüer- natis, d'Annunzio. — Ein zweiter Teil bringt Chroniken bezw. Briefe aus Frankreich und dem Ausland, ein letzter (und dieser Teil erscheint uns als das charakteristische Merk mal der neuen Revue) enthält unter dem Titel »Rs Nouvs- msut latiu« und unter der Leitung von T. de Ricard musikalische, künstlerische und dramatische Berichterstattung und vor allem Kritiken oder auch nur Inhaltsangaben der hervorragenden Erscheinungen (Bücher und Zeitschriften) in den oben angeführten Ländern romanischer Zunge in erfreu licher Vielseitigkeit. So finden wir z. B. in der Dezember nummer neben Berichten aus Rumänien und Griechenland auch solche aus Brasilien, Chile, Uruguay, Venezuela, Argen tinien und Kuba, d. h. aus Literaturgebieten, über die bisher nur wenig übers große Meer zu uns gedrungen ist. In diesem Sinn bildet die »Rsuaissauos latius« eine wertvolle Ergänzung des alten und trotzdem noch jugend frischen »Nsrours äs Rrauos« und der neuern, halbmonatlichen »Rsvus« (früher »Rsvus äss Rsvuss«). Diese letztere hat seit Juni 1902 eine 1901 gegründete literarische Monats revue »Ra Ooutsmporaius« in sich ausgenommen. Die Abteilung »Nouvsmsut latiu« soll laut neuerer Anzeige künftig noch weiter ausgebaut werden und sich auch auf politische, soziale, nationalökonomische nnd religiöse Berichterstattung aus dehnen. Das politische Programm richtet sich ganz offen gegen die Ausbreitung des Pangermanismus. Die »Rsuaissauos latius« will sich fteiner Partei anschließen, aber sie strebt danach, das
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