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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1929
- Strukturtyp
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- 1929-08-26
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1929
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6144 X-1S7, 26. August lS29. Braunschweig, den 25. August 1929 Zu den Büchern, von denen man heute spricht, gehört fraglos das Buch, von dem ich wenige Monate nach Erscheinen soeben das 4. bis 6. Tausend herausgebe. Daß es dazu gehört, ergibt sich aus der Weise, wie die große politische, die kulturelle und die Weltanschauungspresse sich weithin mit ihm befassen. Einigen Kollege» vom Sortiment bin ich großen Dank schuldig für das dem Buche erwiesene Interesse. Mehrere haben bis z« IVO Stück von ihm abgesetzt. Das ist »ur dadurch zu erkläre», daß sie es gelesen und sich dann begeistert auf seine Seite gestellt haben. Zahlreiche Kollegen vom Sortiment aber hatte», infolge der ungewöhnlichen Presseartikel, Bestellungen auf das Buch auszuführen. > Man nennt uns Buchhändler — und wahrlich mit Recht — Kulturträger. Nun, zeigen wir wieder einmal, daß wir es wirklich sind, und tragen wir dieses kulturelle Kampfbuch von Großformat. Es wird seinen Weg weiter machen, denn es ist schon so, wie der „Eckart^" von ihm sagte: „Ein erschütternderes Buch habe ich nie gelesen!" llnd die „Kölnische Volkszeitung" charakterisiert es richtig als „eine rücksichtslose Abrechnung mit der modernen Kultur der Gegenwart." Alfred Wie» ist Literat und Kunstkritiker. Unterrichtete Buchhändler kennen seine aus gezeichneten Bücher „Liebeszauber der Romantik", „Caroline von Humboldt", „Die Seele der Zeit in der Dichtung der Jahrhundertwende" usw. Sein neues Buch steht über aller Partei- und Rich- tungsclique. Es ist Kritik und Wegweisung l > So, sehr geehrter Herr Kollege, jetzt lesen Sie bitte wenigstens eins der nebenstehenden Urteile über das Buch — und danu handeln Sie. Der Bestellzettel weist ein Ausnahmeangebot auf. Zur Werbung steht Ihne» ei» besonderer Prospekt zur Verfügung. T Hellmuth Wollermann Verlagsbuchhandlung (W. Maus) ucher. Börsenblatt f.b.Dtschn. Buchhandel. 6145 „Es ist nichts im geistigen Bereich, das nicht versehet wäre." Hugo von Lofmannsthal. Die Wahrheit dieses Wortes, aber auch den Weg, auf dem allein es besser werden kann, zeigt Alfred Wien: Die Stadt in denWolken Zur religiösen Kulturkrise der Gegenwart 2., erweiterte Auflage. 4.-6. Tausend. 304 Seiten gr. 8". Kartoniert NM 7.—, Leinwand RM 8.50 Inhaltsverzeichnis: l. Halbe Resignation und ganze Verzweiflung. Der lln'ergang der Religion. Die Stadt in den Wolken. Vollende dich! 2 Wir Kolonie von Fertigen! Das irreligiös gewordene Lebensgefühl. Wir Kolonie von Fettigen! Die Stabt der Wirklichkeit. 3 Europa steht vor dem Selbstmord. Menschlein, ich rief dich! Der Sieg der Gewaltlosigkeit, lltopia sei dein Traum! 4. Entchristlichung bedeutet Entsittlichung. Mündig geworden zum Sterben. Die Ehe ein Jazz. Im Jahrhundert des Kindes. 5. Kultursurrogate. Es ist Eis in ihrem Lachen. Die Kunst als Ohnmacht und Lüge. Durch Shmbole der Ewigkeit reden. Eine moralisch« Anstalt? Unis Illusion«? 6. Die Welt der Realität. Di« satanische Fratze der Zufallsmehrheit. Zwischen zwei Kriegen. Zwischen zwei Revolutionen. 7. 8uinniu »uminaruin. „Wer dieses Buch in die Hand nimmt, wird es nicht aus der Hand legen, ehe er es bis zur letzten Zeile in sich ausgenommen hat." Emil Lemke in einem befand. Aufsatz: „Die Bilanz des Materialismus" in der „Rhein.-Wests. Zeitung". „ Alfred Wien zeigt in seinem Buck in systematischer Darlegung, wie die Kulturkrisis nichts anderes ist als die Krisis des irreligiösen Leben-g-fühl» Mit souveräner Beherrschung des Schrifttums unserer Zeit weist er nach, daß die Bergiitterung der Kultur zu ihrer Selbstauslösung, zu einem Kulturnihilismus geführt hat. Er führt den Beweis, wie wahr das Wort Plato» ist, bah man eher eine Stadl in die Wolken bauen kann, als ein Volk ohne Religion realeren Er stellt dar, wie man seit Jahrzehnten eine kühne Stadt in die Wolken d i. auf atheistischer Grund lage bauen wollte, und wie dieser Versuch furchtbar gescheitert ist. Das Buch Wiens vermittelt getreue Bilder der gegenwärtigen Kulturkrisis, eine klare Erkenntnis ihrer Hauptursache und ihres katastrophalen Endes, wenn nicht noch in letzter Stunde Besinnung einkrilt." llniv.-Doz. vr. Joh. Lollnsteiner in einem Aufsatz „Kulturnihilismus" in: „Das Neue Reich". „Ein erschütternderes Buch habe ich nie gelesen. Wien kennt sich auf dem Gebiete der modernen Dich tung nicht »ur, sondern auch der Kunst und Musik gründlich aus." Gustav Kochheim im „Eckart". „Ein grandioses Gegenstück! zum Spenglerschen „Untergang des Abendlandes". Jenem Werke aber überlegen durch die Kraft des Ethos und die eindringlichen Reihen aktueller Ereignisse, überlegen auch durch den mutigen Schlutzblicki in die Zukunft und das Bekenntnis zu einer „Politik des Unmöglichen", die sich eben der Zivilisation nicht ergibt." Münwener Zeitung. „Bisweilen steht einer auf, der einfach die Wahrheit sagt Genug der Andeutungen und Vergleiche,— Wien gibt aus dem ungeheuren Material, das ihm die Zeit schenkte, feinste Zusammenhänge in klarster Darstellung; an diese halte man sich, indem man das gewichtige, erregende, sehr gut geschriebene Buch lese! Es gehört zu denen von Robert Sait>chick, zu dem oben genannte» von Frank Thieß." Lans Teßmar in einem Aufsatz „Die Stadt in den Wolken" in der Berliner Börsenzeitung. Ein Schweizer Urteil: Alfred Wien hält unerbittlich Abrechnung mit den Propheten (Männern und Frauen) der Menfchen- vergötterung, welche unter Nietzsches Führung um die Wende des Jahrhunderts in Dichtung, Kunst, Philo sophie, Naturwissenschaft und Politik die Grundlagen der europäischen Kultur unterwllhlten und damit alles ins Wanken brachten. Dieser Nachweis ist gründlich und vielseitig geführt und fast verwirrend reich belegt. Er wird nicht widerlegt werden können, dafür ist er zu streng logisch, llnd selbst wenn di- statistischen Belege, die Wien gesammelt hat, nur zur LSlfte wahr wären, so bildeten sie dennoch ein erdrückendes Beweismaterial für die Tat sache, daß ohne Religion alle Kultur rettungslos verloren ist. Diese traurige Perspektive eröffnet uns die Entchristlichung und Entsittlichung der Welt, wie sie im letzten halben Jahrhundert «ingeriffen ist. Das erste Opfer war, so darf man wohl sagen, das deutsche Volk. Es ahnte es, als der Krieg ausbrach, und gerade auS dieser Ahnung heraus kämpfte es im Anfang mit dem Mute der Verzweiflung um seine Existenz. .... .... Das für uns Furchtbarste an der gegenwärtigen Lage ist, daß wir dem Verfasser in der Annahme recht geben müssen, der Weltkrieg fei nur ein Beginn der Katastrophe gewesen. Es spricht ja alles dafür, baß wir uns zwischen zwei Kriegen befinden, von denen der kommende den eben erlebten an Größe und Furchtbarkeit in den Schatten stellen wird, zwischen zwei Revolutionen, von denen die kommende radikaler und chrislusicindlicher sein wird als alle bisherigen Revolutionswellen. Die jetzige Kulturwelt wird untergehe». Daran ist nicht zu zweifeln. „Die Garbe". Hellmuth Wollermann Verlagsbuchhandlung (W. Maus)
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