Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19030504
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190305045
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19030504
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1903
- Monat1903-05
- Tag1903-05-04
- Monat1903-05
- Jahr1903
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8534 Nichtamtlicher Teil 101, 4. Mai 1903. soweit sie die Verletzung des Verlegerparagraphen angingen, durch genügende Aufklärung zur Erledigung gebracht. Nur einmal kam der Vorstand in die peinliche Lage, zum ersten Male in seiner Amtstätigkeit, bei dem Börsen verein die Sperrmaßregeln und die Ausschließung aus dem Börsenverein gegen eins seiner Mitglieder zu be antragen. Der Vereinsausschuß, der mit der Angelegenheit satzungsgemäß sich befassen mußte, erkannte auch nach dem Antrag, indes erfüllte das Mitglied, als es sah, daß der Börsenvereins-Vorstand nicht gewillt war, eine geflissentliche Hinwegsetzung über unsre Rabattbestimmungen gutzuheißen, die geforderten Verpflichtungen. Damit war die Ausführung des vom Vereinsausschuß gefaßten Beschlusses hinfällig ge worden. Sämtliche bei uns eingegangenen Bußen übergaben wir dem Unterstützungsverein, der stets unter einer Chiffre den Empfang jeder einzelnen Summe öffentlich quittierte. Wir möchten diesen Teil unsers Berichts nicht schließen, ohne einige allgemeine Bemerkungen über die Art und Weise, wie wir unsrer durch die Satzungen uns streng vor- geschriebnen Aufgabe gerecht zu werden suchen, hinzuzufügen. Eine jede Klage, die über eine zu unserm Bezirk gehörende Firma wegen Verletzung der Satzungen geführt und bei uns anhängig gemacht wird, wird, gleichgiltig von wem sie kommt, ob vom Börsenvereins-Vorstand, von einem Kreis verein oder einer einzelnen Firma, unparteiisch geprüft und durch eingehende schriftliche oder mündliche Verhandlungen mit der beklagten Firma klargestellt. Ergibt die Unter suchung, daß die Satzungen verletzt wurden, so muß dafür ohne Rücksicht auf die Person oder die Firma eine Sühne in irgend einer Form erfolgen. Damit sind wir am Schluß unsers Rückblicks über das verflossene Vereinsjahr angelangt. Ein wichtiger Wendepunkt in der Entwicklung des Berliner Sortimentsbuchhandels liegt hinter uns. In redlicher und gewissenhafter Arbeit hat der Vorstand gesucht die an ihn herangetretnen Aufgaben im Interesse des Buchhandels, insonderheit des Berliner zu lösen, und er wünscht, daß ihm dies gelungen sei. Wir treten heute in ein neues Geschäftsjahr ein, möge es für alle unsre Mitglieder ein segenbringendes werden! Kleine Mitteilungen. Verlegung der königlichen Papierprüfungsanstalt von Charlottenburg nach Groß-Lichterfelde. — Der Deutsche Reichsanzeiger und königlich preußische Staatsanzeiger vom 1. Mai 1903 enthält folgende »Bekanntmachung. »Vom I. Mai d. I. ab befindet sich die Abteilung für Papier prüfung im Neubau für die Versuchsanstalt in Groß-Lichter- selde IV. Es wird ersucht, von dem angegebnen Zeitpunkt ab alle für die Papierprüfungsabteilung bestimmten Sendungen mit der Aufschrift Königliche mechanisch-technische Versuchsanstalt Groß-Lichterfelde IV. 3 zu versehen. -An das Fernsprechnetz ist die neue Anstalt beim Amt Groß- Lichterfelde unter Nr. 142 angeschlossen. »Charlottenburg, den 23. April 1903. Königliche mechanisch technische Versuchsanstalt, (gez.) A. Martens.« Deutscher Buchgewerbeverein, Leipzig. — Die von dem Deutschen Buchgewerbemuseum in Leipzig veranstaltete Ausstellung von Neuerwerbungen wurde am Freitag vormittag von Mit gliedern des Rats der Stadt Leipzig gemeinsam besucht. Der I. Vorsteher des Deutschen Buchgewerbevereins, Herr Vr. L. Volk mann, begrüßte die erschienenen Herren und übernahm dann die erläuternde Führung durch die einzelnen Gruppen der Ausstellung, die von den Herren Ratsmitgliedern eingehend besichtigt und höchst beifällig beurteilt wurden. Nach Beendigung des Rundgangs dankte Herr Bürgermeister Vr. Dittrich Herrn Vr. Volkmann für die Führung und die eingehende Erläuterung der Ausstellung, die ganz ausgezeichnet sei und die zeige, daß der Deutsche Buchge werbeverein sich die Förderung des Buchgewerbs voll und ganz angelegen sein lasse. — Leider konnte die Ausstellung von Neu erwerbungen nur noch am gestrigen Sonntag (3. Mai) für den Besuch geöffnet bleiben, da heute mit den Arbeiten für die Fertig stellung der Ostermeß- und Jahresausstellung begonnen werden muß. Aus diesem Grunde bleiben bis zum Kantate sonnabend (9. Mai) sämtliche Ausstellungsräume des Deutschen Buchgewerbehauses geschlossen. Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig. — Der Wieder beginn des Unterrichts findet in allen Klassen am Montag den 18. Mai um 7 Uhr morgens statt. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Lroüiv kür BuoÜAewerbe. LsAründst von Llsrander IVgldow. BsrausASAsben vom Vsutsoüen LueÜASwsrbsverein in VeipsiA. 40. Baud. 1903, Bskt 4. 4". 8. 133—180 mit 9 LsilaAsn. Inüalt: Heu aukgduommeue Nitxlisdsr. — VsrLsioüuis der 8oüsnÜAeb6r im Narr 1903. — 8ti1 und Ornament unter besonderer BsrüoüsieütiAunA des Buvbg-swerbes. kiaeü einem Vortrag des Herrn I)r. II. Lautrsob, lleipriA. — Vis 8s- deutuuA der modernen XunstrieütunK kür den Buebdruoü. Von Bsinrieü llokkmeistsr, VeipriA. — Oie Partner und andere buobASwsrblioüe LusstslIunAen. Vortrag, Aebaltsn im Berliner LuoÜAswsrbssaal von Vr. VndwiA Vollrmann. — Oer reimte 6and des Nustsranstausoliss. Von prisdrioü 8auer. — Bins Rskorm bei Plakat-Wettbewerben. Von Vr. Bduard Vönniss, VsipriA. — Benjamin pranklin als Vrueksr. II. — Lus dem Vsutseiisn BuebAswerbsversin. — Patentwesen, neue BrLn- dunMn und Verbesserungen. Nitgetsilt vom Patentanwalt Paul Nüllsr in Berlin H.W. — Lus den grapbisoben Ver einigungen. — Nannigkaltigss. — Unsere Beilagen und 8atr- probsn. Deutsche Literatur von ca. 1700 bis zur Gegenwart, darunter eine große Anzahl von ersten Ausgaben der Klassiker und Romantiker. Antiquar.-Katalog Nr. 63 von M. LH. Sch aper in Hannover. 8". 58 S. 1721 Nrn. Entscheidung des Reichsgerichts. Veranstaltung einer Ausspielung. Verjährung. — Der Angeklagte, der wegen Veranstaltung einer Ausspielung, begangen durch Ver breitung einer Druckschrift, verurteilt war, behauptete Ver jährung nach K 22 Preßgesetzes. Das Reichsgericht verwarf die Revision mit folgender Begründung: Die Ausspielung war zwar schon veranstaltet mit der Veröffentlichung des Preisrätsels und der den Einsendern zugedachten Gewinne. Aber die Ver anstaltung setzte sich fort, indem Angeklagter die Einsen dungen von Lösungen annahm und hierdurch erst mit den einzelnen Einsendern in ein persönliches Verhältnis trat und er die Verlosung der Gewinne unter die Einsender richtiger Lösungen vornahm. Der nach allgemeinem Sprachgebrauch mit dem Worte »Veranstaltung« verbundue Begriff, den auch Z 286 des Straf gesetzbuchs im Sinne hat, umfaßt die gesamte Tätigkeit, die zur Durchführung des zu veranstaltenden Vorgangs gehörte, also die gesamte, auf die Ausspielung bis zu deren Beendigung gerichtete Tätigkeit. Für die Verjährung kamen deshalb nicht nur die den Beginn der Ausspielung darstellende Aufforderung zur Be teiligung, sondern alle weitern Akte in Betracht, die zur Aus führung der Ausspielung vorgenommen wurden. (Urt. I. 4841/02 v. 1b. Jan. 1903, mitgeteilt von Unger, Reichsgerichtsrat in Leipzig in der Deutschen Juristenzeitung No. 9 vom 1. Mai 1903 (Verlag von Otto Liebmann in Berlin.j) Pers onalnachrichten. Gestorben: am 30. April nach schwerem Leiden der Buchhändler Herr- Carl Heinrich Winter in Dresden, langjähriger Inhaber und Leiter der Antiquariatsbuchhandlung C. Winter in Dresden (seit 1. Juni 1900 im Besitz von Carl Stephan). Der Verstorbene erwarb im Jahr 1873 L. Hein's Buch handlung in Chemnitz und betrieb sie bis 1886 (in welchem Jahre sie Max Roever übernahm) dort unter der Firma seines Namens. Mit seinem Antiquariat übersiedelte er darauf nach Dresden, wo er am 1. Oktober 1886 sein Geschäft eröffnete. Er genoß im Buchhandel den Ruf eines kenntnisreichen und tüchtigen Geschäftsmanns. Seine Dresdener Mitbürger ehrten ihn durch Erhebung zur Würde eines Stadtverordneten, welcher Aufgabe er in langjähriger Wahrnehmung seines Amts gewissenhaft gerecht geworden ist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder