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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1903
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- 1903-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1903
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- Deutsch
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3568 Nichtamtlicher Teil. ^ 102, 5. Mai 1903. zwar am 3. Juni, 2. Juli, 21. Oktober, 3. Dezember 1902 und 17. März 1903. Im Jahre 1902 gelangten 623 Ge schäftsstücke zur Erledigung. Da Sie über die wichtigeren Angelegenheiten durch die Protokollauszüge und sonstigen Verlautbarungen in der »Österreichisch-ungarischen Buchhändler- Correspondenz« auf dem laufenden erhalten worden sind, so erübrigt mir nur, über einige bedeutende Punkte besonders zu referieren. Wie Ihnen bekannt, hat der Ministerpräsident an: 11. Juni 1902 den Entwurf eines neuen Preßgesetzes im Abgeordnetenhause eingebracht. In der Sitzung vom 2. Juli 1902 hat die Korporation gemeinsam mit dem Ver ein der österreichisch-ungarischen Buchhändler zu diesem Entwurf Stellung genommen und ihn in Beratung gezogen. Wenn auch bezüglich einzelner Punkte Bedenken geäußert und Wünsche laut geworden sind, so wurde doch anderseits anerkannt, daß der Entwurf in seiner Gesamtheit einen wesentlichen Fortschritt gegenüber dem jetzigen Gesetz bedeutet. Im Motivenbericht wird speziell dem Buchhandel ein großes Wohlwollen entgegengebracht, und bei aller Schonung der Verhältnisse, wie sie sich bisher gestaltet, wird im Entwurf auf eine gesunde Weiterentwicklung durch Frei- gebung der Kolportage, Aufhebung der behördlichen Verkaufs- Lizenzen, der Pflichtexemplare rc. rc. Bedacht genommen. Die damalige Versammlung hat deshalb beschlossen, von einer Eingabe bezüglich der wenigen bekrittelten Punkte ab zusehen, vielmehr eine Resolution gefaßt, in der dem Ministerpräsidenten der Dank und die Anerkennung der beiden Köperschaften ausgesprochen wurde. Der Entwurf gelangte am 13. Februar 1903 zur ersten Lesung im Abgeordnetenhause und wurde dem Preßaus- schuß zugewiesen. — In der zweiten Hälfte des verflossenen Jahrs hat die vom Börsenverein und dem Verein der österreichisch-unga rischen Buchhändler unternommne Regelung des Rabatt wesens hochgehende Wogen entfesselt, die auch mehrfach in den Bereich der Korporation herübergeschlagen haben. In der Hauptversammlung des Vereins vom 26. Oktober 1902 sind neue Verkaufsbestimmungen angenommen worden; lassen Sie uns hoffen, daß diese ehrlich eingehalten werden und so die ersehnte und notwendige Besserung unsrer buchhändlecischen Verhältnisse auch wirklich herbei führen. — Von höchster Bedeutung für unfern gesamten Beruf ist der im neuen Zolltarifentwurf vorgesehne Zoll auf ge- bundne Bücher. Wenn diese Position tatsächlich bestehen bleiben sollte, so steht der ganze Buchhandel Österreich- Ungarns vor einer Gefahr, deren Folgen und Schäden kaum auszudenken sind. Es wird sich nicht nur eine wesentliche Verteuerung der vielen Artikel ergeben, die nur gebunden vom Verleger zu beziehen sind, sondern auch der Vertrieb wird in unberechenbarer Weise unterbunden werden, die Zollbehandlung wird uns Schwierigkeiten und Kosten aller Art verursachen, der Zollaufschlag uns vor die Frage stellen, ob von einem einheitlichen Ladenpreis überhaupt noch die Rede sein kann, und die Rücksendung in Kommission be- zogner Werke trotz des vielleicht zu erreichenden Zoll- Restitutionsverfahrens ohne neue Öpfer zu ermöglichen sein wird. Dieser Zollsatz ist eingesetzt worden auf Betreiben der Papierfabrikanten und Buchbinder, trotzdem wir gemeinsam mit dem Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler und dem Reichsverband und dem Gremium der Buchdrucker bei der vor zwei Jahren stattgefundnen Enquete in ener gischer Weise gegen jeden Zoll uns ausgesprochen und in einer ausführlichen Eingabe an die Regierung diesen Stand punkt begründet haben. Seit Veröffentlichung des neuen Zolltarifentwurfs sind natürlich alle Schritte geschehen, um die drohende Gefahr womöglich abzulenken. Gemeinsam mit den Vorsitzenden des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler, des Reichs verbands und des Gremiums der Buchdrucker haben wir beim Ministerpräsidenten, beim Handels- und Unterrichtsminister unsre Wünsche ausgesprochen, ebenso sind wir bei einer kürzlich abgehaltnen neuerlichen Enquete abermals energisch gegen den beabsichtigten Zoll aufgetreten. Auch die Presse hat vielfach in dankenswerter Weise unsre Partei ergriffen, und einzelne Gelehrte sowohl als auch verschiedne gelehrte und humane Körperschaften (die Akademie der Wissenschaften, der Volksbildungsverein, der Senat der Innsbrucker Uni versität rc. rc.) sind in energischer Weise gegen den Zoll aufgetreten. Die auswärtigen Handelskammern haben ihr Votum fast ausnahmlos gegen den Zoll abgegeben, zum Teil gewiß auf Betreiben unsrer auswärtigen Kollegen, die deren Mitglieder sind. In der Wiener Handelskammer hat Herr Kammerrat Müller den Antrag gestellt, daß die Kammer sich gegen den Zoll ausspreche; und wenn ein bezüglicher Beschluß auch nicht zustande gekommen ist, so wird das alles doch voraussichtlich nicht ohne Einwirkung auf die endgültige Erledigung sein. Lassen Sie uns die Hoffnung aussprechen, daß bei den Verhandlungen, die nun mit den einzelnen Ländern unter nommen werden, von denen namentlich das Deutsche Reich für uns von größter Wichtigkeit ist, die uns drohende Ge fahr beseitigt werde und die Position als Kompensations- objekt aus dem Tarif verschwinde. — Über den Stand unsrer Kasse wird im zweiten Punkte der heutigen Tagesordnung Herr H. Dachauer referieren als Vertreter des Kassierers Herrn Friese, der leider durch Un wohlsein verhindert ist der heutigen Versammlung bei zuwohnen. Die Eingabe, die wir vor mehr denn Jahresfrist an die Finanzbehörde gemacht haben, um das derzeitige obligatorische Übereinkommen mit dem k. k. Finanz ärar in ein fakultatives umzuwandeln, hat noch immer keine Erledigung gefunden, obwohl ich an den be treffenden Stellen in den letzten Monaten oftmals urgiert habe. Wie mir übrigens privatim mitgeteilt wurde, ist alle Aussicht vorhanden, daß unserm An suchen entsprochen werden wird; es werden in diesem Fall mit nächstem Jahr (1904) nur diejenigen Firmen zur Pauschalzahlung herangezogen, die schriftlich erklären, an der Pauschalierung der Stempelgebühren für Geschäftsbücher und zu internem Geschäftsverkehr bestimmte Rechnungen teilnehmen zu wollen und der Korporation die hierfür notwendigen Daten ihrer Erwerbsteuer rechtzeitig bekanntzugeben. Alle andern mache ich heute schon darauf aufmerksam, daß sie nicht versäumen mögen, vom 1. Januar 1904 an alle Ge schäftsbücher und alle Geschäftspapiere (Rechnungsauszüge, Abschlüsse rc.) im buchhändlerischen Verkehr ordnungsmäßig stempeln zu lassen, um nicht in Strafe zu fallen. Der schiedsgerichtliche Ausschuß für Gehilfen hatte im vorigen Jahr keinen Anlaß, in Funktion zu treten; der schiedsgerichtliche Ausschuß für Hilfsarbeiter hat zwei mal verhandelt und zu gunsten der Klagenden gegen die Hilfsarbeiter-Krankenkasse entschieden. Zum ersten Mal war es uns in diesem Jahr ver gönnt, neben den Zinsen der Artaria-Braumüller- Gerold-Stiftung auch die der Th. Demuth-Stiftung an bewährte langjährige Geschäftsdiener zu Verteilung bringen zu können. Es wurden mit denselben bedacht: Danksagmiiller, Karl, i. H. Urban L Schwarzenberg von 1874 bis 1902.
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