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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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3566 Nichtamtlicher Teil. ^ 102, 5. Mai 1903. Nichtamtlicher Teil. Die Gehein,Haltung des Vttrsenblatts. (Vergl. Börsenblatt 1902. Nr. 243, 245, 247, 256, 257, 262, 267, 272, 285, 292, 297; 1903. Nr. 2, 4, 14, 23, 35, 41, 45, 56, 63, 69, 75, 87, 92, 96.) XXXIX. Zur Börsenblatt- und Rabatt-Frage. Zur Buchhäudler - Rnbatt - Frage. Unter den vorstehenden Überschriften finden mir im »Centralblatt für Bibliothekswesen« (Maiheft 1903, S. 251, .252) die folgenden beiden »Notizen«: »Zur Börsenblatt- und Rabatt-Frage. — Anfang Februar d. I. mar dem Vorstand des Vereins Deutscher Bibliothekare vom Vorstand des Buchhändler-Börsenvereins der Vorschlag zu einer Konferenz von je drei Mitgliedern gemacht worden, in der die zwischen Bibliotheken und Buch handel schwebenden Fragen, namentlich die des Börsenblatts und des Rabatts, besprochen werden sollten. Der Vorstand des Vereins Deutscher Bibliothekare war bereit darauf ein zugehen und namentlich auch die Garantien zu besprechen, die etwa von seiten der Bibliotheken gegen einen Mißbrauch des Börsenblatts gegeben werden könnten, stellte aber die Bedingung, daß die Wiedergewährung des Börsenblatts nicht von Zugeständnissen in der Rabattfrage abhängig gemacht werde. Diese Bedingung wurde vom Vorstand des Börsen vereins nicht angenommen, und damit wurden die Verhand lungen abgebrochen. Daß die Vermutungen über die Ab sichten des Börsenvereins-Vorstands, die zur Stellung jener Bedingung führten, zutreffend waren, ergibt sich jetzt aus einem Rundschreiben, das er an die Kreis- und Ortsvereine versendet hat. In diesem heißt es, daß der Bezug des Börsenblatts durch öffentliche und Anstaltsbibliotheken nur dann ungefährlich sei, wenn diese »so wenig Rabatt erhalten, daß die Geringfügigkeit des Rabatts die Beamten, Professoren, Lehrer, Studenten rc. nicht mehr dazu verlockt, den gleichen Rabatt für sich anzustreben«. Die Kreis- und Ortsvereine werden demgemäß aufgefordert, sich für die nächste Kantate versammlung über die folgenden Fragen schlüssig zu machen: 1. Erscheint es angezeigt, denjenigen Orts- und Kreisvereinen, in deren Gebiet für Bibliotheken und Behörden »einzelne be- sondre Ausnahmen« bestehen, anzuraten, dieselben per 1. April 1904, jedenfalls zum ersten möglichen Termin zu kündigen? 2. Erscheint es angezeigt, dem Vorstand des Börsenvereins anzuraten, die bisher »übergangsweise« genehmigten Aus nahmebestimmungen von obigem Zeitpunkte an nur dann ferner zu genehmigen, wenn sie in Berlin, Leipzig und Österreich - Ungarn für Zeitschriften 50/0, für neue deutsche Bücher lOPo, im übrigen Gebiet des Börsenvereins für Zeitschriften 0°/„, für neue deutsche Bücher 5"/o nicht über steigen? 3. Erscheint es angezeigt, dem Vorstand des Börsen vereins anheimzugeben, um ein Abbröckeln der neuerdings errungnen Vorteile im Ladenverkehr zu verhindern, in ein zelnen Fällen solchen Nichtbuchhändlern den Bezug des Börsenblatts zu genehmigen, welche P sich verpflichten, sich von einem festzusetzenden Zeitpunkt an mit dem unter 2 genannten Rabatt zu begnügen, b) sich verpflichten, das Börsenblatt nur für die eigne Verwaltung zu benutzen und es nur in Ausnahmefällen einzelnen Personen, die desselben für rein wissenschaftliche Zwecke bedürfen, mitzuteilen, allen andern Nichtbuchhändlern gegenüber aber unbedingt geheim zu halten? Es wird zunächst abzuwarteu sein, ob diese Vorschläge zum Beschluß erhoben werde». Falls es geschieht, dann haben diejenigen Bibliotheken, oie bereits auf den Stand punkt der unter 2 genannten »iibergaugsweise genehmigten Ausnahmebestimmungen« herabgedrückt sind, Aussicht, das Börsenblatt auf legitimem Weg wieder zu erhalten, wenn sie sich den unter 3 b bezeichneteu rigorosen Bedingungen, die doch höchstens für den laufenden Jahrgang Sinn haben, unterwerfen wollen. Für die übrigen Bibliotheken wird es sich vielleicht empfehlen, nicht erst auf die unter 1 in Aus sicht genommene Kündigung zu warten, sondern sofort den Kauf von Novitäten möglichst einzuschränken und znm »antiquarischen« Bezug überzugehen. (So wird uns von beachtenswerter Seite geschrieben. Vielleicht führte folgender Vorschlag noch eher zu einem Ziele. So gut wie die Sorti menter alle Jahre einmal bezahlen, verpflichten sich die Bibliotheksvorstäude ihre Rechnungen auch nur alljährlich einmal zu begleichen, wie das früher auch Sitte war.)« »Zur Buchhäudler-Rabattfrage. — In Eisenach hat in der Osterwoche auf Einladung des Rektors der Uni versität Leipzig, des Herrn Geheimen Rats vr. Wach, hin eine zahlreich besuchte Versammlung deutscher Universitäts- rektoren und Bibliothekare stattgefunden, die sich mit der brennenden Rabattfrage im Buchhandel und mit dem Buch händlerbörsenblatt beschäftigt hat. Es sollen gegen 30 Herren, darunter fünf Bibliothekare, anwesend gewesen sein. Über die Beschlüsse verlautet, daß ein Verein der akademischen 'Antoren und Bücherkäufer begründet worden ist, der gegen die fortschreitende Verteurung der wissenschaftlichen Werke und damit auch gegen die Beschränkung des Kundenrabatts Front machen und den Ausschreitungen des Bnchhändler- rings überhaupt als einer Schädigung des wissenschaftlichen Lebens entgegentreten soll. Auch die Geheimhaltung des Börsenblatts fand die schärfste Mißbilligung.« Hierzu wird uns geschrieben: Aus dem ersten Artikel scheint hervorzugehen, in welcher Weise der im zweiten Artikel genannte neue »Verein der akademischen Autoren und Bücherkäufer« die »Ausschreitungen des Buchhändlerrings« bekämpfen will. Er beabsichtigt, »den Kauf von Novitäten möglichst einzuschränken und zum antiquarischen Bezug überzugehen«. Dieser Beschluß entbehrt nicht einer gewissen Komik, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Herren »akademischen Autoren« damit aussprechen, daß sie die Kenntnisnahme ihrer eignen Studien und Forschungen seitens der wissen schaftlichen Welt für so wenig eilig halten, daß die Inter essenten abwarten könnten, bis antiquarische Exemplare vor liegen. Wenn aber »der Kauf von Novitäten möglichst ein geschränkt« werden soll, so wird es naturgemäß von diesen Novitäten überhaupt keine antiquarischen Exemplare geben! Denn Antiquaria entstehen in der Regel doch nur durch den Wiederverkauf von Novitäten seitens unbefriedigter Käufer. Hoffen wir, daß der »Buchhändlerring« sich auch durch diesen neuen Verein in seinen »Ausschreitungen« nicht be irren lassen wird, d. h. in seinem Streben nach Aufrecht- erhaltung, des von den alleinberechtigten Verlegern festge setzten Ladenpreises, in seinem Kampfe zur Erhaltung eines lebenskräftigen Sortiments, welches Streben dem »Buchhändlerring« nun einmal erscheint: als »edel, hilfreich und gut«.
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