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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1903
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- 1903-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1903
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4204 Nichtamtlicher Teil. ^ 119, 26. Mai 1903. Verletzung des Urheberrechts. — Eine Verletzung des Urheberrechts haben sich verschleime Gesangvereine, die sich am diesjährigen Kaiser-Wettsingen in Frankfurt a. Main beteiligen wollen, insofern zu schulden kommen lassen, als sie den von der königlichen Kommission aufgegebnen Sechswochen-Preischor, Sieges gesang nach der Varusschlacht von Meßmer, bereits in öffentlichen Konzerten gesungen haben. Infolgedessen hat die Kommission sämtlichen Vereinen, die diesen Chor zum Einstudieren erhalten haben, telegraphisch verboten, ihn vor dem Gesangs-Wettstreit in Frankfurt a. M. öffentlich zum Vortrag zu bringen. Die königliche Kommission begründet dieses Verbot damit, daß eine öffentliche Aufführung ohne Genehmigung des Kompo nisten nach dem Urheberrechtsgesetz vom 19. Juni 1901 Z 11 un befugt sein würde und den Bestimmungen dieses Gesetzes in Bezug auf die aus einer unbefugten Aufführung sich ergebenden Folgen unterliegen würde. Der Komponist des Preischors hat diesen der Kommission ausschließlich für den Frankfurter Wettstreit zur Ver vielfältigung für die dortige Aufführung übergeben. Alle übrigen, dem Komponisten zustehenden Urheberrechte bleiben ihm Vorbe halten, und erst nach dem Wettsingen wird der Preischor im Ver lagshandel erscheinen. Die Kommission steht ferner auf dem Standpunkt, daß die Übergabe der Noten des Preischores sechs Wochen vor dem Wett singen gemäß den allerhöchsten Bestimmungen nur zu dessen Ein studieren für das Frankfurter Wettsingen erfolgt ist und daß eine Benutzung des Notenmaterials zu vorhergehenden Ausführungen nicht nur aus den erwähnten Rechtsgründen, sondern auch aus andern Gründen nicht statthaft sei. Albert Sanguinet. Antiquarische Spielkarten und der Spielkarten stempel. — Die nachfolgend abgedruckte, an einen Antiquar ge richtete Mitteilung über eine Entscheidung des königlich preußischen Finanzministers, die ein dankbar zu begrüßendes Verständnis für antiquarische Werte zeigt, wird unfern Herren Antiquaren von Interesse sein: -Frankfurt a. M., 20. Mai 1903. -Auf Ihre Eingabe vom 11. April d. I. benachrichtigen wir Sie im Auftrag unsrer Vorgesetzten Dienstbehörde, daß der Herr Finanz-Minister von dem Aufdruck eines Stempels auf die fraglichen 8 Spiele Karten abgesehen hat, da diese dadurch ihren Wert als Erzeugnisse alter Kunst verlieren würden. »Dagegen ist für die 8 Spiele der Zoll und die Stempel abgabe zu entrichten. »Sie wollen daher die 8 Spiele Karten gegen Rückgabe des Niederlagescheins und nach Erledigung des Gefall- rc. Punkts auf der Zollniederlage in der alten Mainzergasse in Empfang nehmen. Königl. Haupt-Steueramt.« Österreichischer Bücherzoll. — Der akademische Senat der Universität Wien hat sich mit der Frage des im Entwurf zum Zolltarif vorgesehenen Zolls auf gebundne Bücher beschäf tigt und an das Unterrichtsministerium die Bitte gerichtet, es möge dahin wirken, daß für gebundne Bücher, ebenso wie für un- gebundne Bücher und ähnliche Waren, die mit der wissenschaft lichen Betätigung im engen Zusammenhang stehen, die Zoll freiheit ausgesprochen werde. Der akademische Senat bedauert es, daß die generelle Bestimmung der Post 647 des Zolltarif- Entwurfs durch eine Anmerkung eine so wichtige Ausnahme er fahre, daß nämlich gebundne Bücher zollpflichtig sein sollen und die Höhe des Zolls sich nach der Beschaffenheit des Einbands und dem Gewicht des Buchs richten solle. So sei cs unmöglich, den Wert des Buchs und die Höhe des Zolls in Einklang zu bringen. Aber auch die beabsichtige Wirkung des Zolls würde nicht eintreten. Die Förderung des heimischen Buchbindergewerbes würde nur dann erreicht werden, wenn die bisher gebunden eingeführten Bücher nach Inkrafttreten des Zolls ungebunden eingesührt und dann in Österreich gebunden würden. Zum Teil sei dies des halb ausgeschlossen, weil die Bücher mancher Länder über haupt nur gebunden auf den Markt kämen und nicht zu er warten sei, daß wegen der relativ geringen Menge, die ihren Weg nach Österreich-Ungarn nehme, die bestehenden Produktions einrichtungen geändert würden. Aber auch aus andern Ländern würden die Bücher, die bisher gebunden nach Österreich gekommen seien, in Zukunft so eingeführt werden, weil die Massenerzeugung von Einbänden einen niedrigern Preis für den einzelnen Band zulasse als die handwerksmäßige Herstellung. Eine andre nicht zu unterschätzende Folge eines solchen Zolls wäre, daß der Postversand von gebundnen Büchern als Drucksache erschwert würde, denn die Post könnte sich, ohne ihre eigentliche Aufgabe zu vernachlässigen, nicht mit der umständlichen zollamtlichen Behandlung solcher Poststücke abgeben. Die Plackereien aber, die mit der zollamtlichen Abfertigung verbunden seien, würden den Privatmann davon abschrecken, als Empfänger solcher Sendungen zu erscheinen. So würde zum Beispiel die Stellung österreichischer Gelehrter als Rezensenten wissenschaftlicher Werke geradezu un möglich gemacht, denn der Versand dieser Bücher erfolge üblicher weise mit Post als Drucksache. Auch die Studentenschaft wäre durch einen solchen Zoll geschädigt; der Ankauf der ohnedies teuren Lehrbücher wäre noch mehr erschwert. Bisher hätten viele Ausländer, die ihre Studien in Wien gemacht haben, auch ihren spätern Bücherbedarf aus Wien gedeckt. Dies würde aber aus hören, wenn sie finden müßten, das sie dies im Ausland erheb lich billiger tun könnten, und unmerklich werde sich damit die An schauung verbreiten, daß Wien, wie es kein Markt sei für Bücher, auch keine Stätte sei für wissenschaftliche Studien. Verband der Deutschen Buchdrucker. — Laut dem Jahresbericht des Hauptvorstands dieser großen Vereinigung der Arbeitnehmer bilanzierte im Jahr 1902 die Verbandskasse mit 5038460 ^ 58 <ß. Die Gesamteinnahmen betrugen 1807184 37 (1901 1722171 68 H), die Gesamtausgaben 1791050 68 H (1901 1651200 29 A, so daß ein Überschuß von 16133 >6 69 (1891 70971 39 §)) verbleibt. Der »Korrespondent« mit einer Auflage von 23600 (1891 22250) hatte eine Einnahme von 50833 ^ 92 ->) (48441 ^ 56 »)) und eine Ausgabe von 62657 59 ^ (64073 39 °j), so daß ein Zuschuß aus der Verbandskasse von 11823 67 ^ (15631 83 o)) erforderlich war. Die Zentral- Jnvalidenkasse in Liquidation schließt am 31. März 1903 mit einem Saldo von 577575 71 ») ab, und Ende Dezember 1902 waren noch 138 Invaliden vorhanden. Die Kasse ist am 1. April 1903 nach Berlin übergeführt worden. Die Mitgliederzahl des Verbands betrug Ende 1902 34588 gegen 31779 zu Anfang, so daß sich für das Jahr eine Zunahme von 2809 Mitgliedern ergibt. Die Zahl der Druckorte, in denen Ende 1902 Mitglieder be schäftigt waren, betrug 1117 gegen 1045 zu Ende 1901; mithin hat der Verband 72 neue Druckorte gewonnen. — Von Interesse sind ferner die Ziffern über die geleisteten Unterstützungen, denen die des Vorjahrs in Klammern zur Seite gestellt sind. Hiernach wurde gezahlt an Reise-Unterstützung 307006 ^ 12 o) (245939 31 -ß), an Arbeitslosen-Unterstützung am Orte 590640 ^ 25 L (513943 ^ 50 §)), an Unterstützung für vorüber gehend Arbeitsunfähige (Kranke) 538125 >6 01 ->) (537 732 ^ 29 -)). An dauernd Arbeitsunfähige (Invalide) wurden aus der Verbands kasse 145780 50 (122109 ^L) und aus der Zentral-Jnvaliden- kaffe in Liquidation 53386 ^ bezahlt. Hierzu kommen noch 34348 ^ 50 v) (33340 ^ 80 <)) Begräbnisgeld aus der Verbandskasse und 1600 aus der Zentral-Jnvalidenkasse in Liquidation, so daß die Gesamtausgabe an Unterstützungen im Jahre 1902 1 670 886 ^ 38 >§ (1 513 393 ^ 80 -)) betrug. An Tarisunterstützungen (Gemaßregelte, Ausgesperrte und Streikende) waren 1902 nur 25 040 ^ 20 H erforderlich. Einen großen Um fang hatte die im Jahr 1902 herrschende Arbeitslosigkeit, denn der Bericht verzeichnet 1030 362 Tage Arbeitslosigkeit, das sind 31 Tage pro Mitglied (gegen 27 Tage 1901 und 16 Tage 1900). Hierzu kommen noch 400 143 Krankentage, pro Mitglied 12. Es waren somit 8^/2 A sämtlicher Mitglieder arbeitslos und 3°, 7^ krank, und das ganze Jahr hindurch mußte von der Organisation für 3919 Mitglieder materielle Hilfe geleistet werden, ganz ab gesehen von den 433 Invaliden, die aus der Verbandskasse Unter stützung bezogen. (Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker.) Aus dem Antiquariat. — Die Bibliothek des bekannten verstorbnen Malers und Kunstkritikers Friedrich Pecht in München ist in den Besitz von Ludwig Rosenthals Antiquariat in München, Hildegardstraße 16, übergegangen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Ideologie. Düilosoxüie. Zpiritiswus. Magnetismus. Mystik ste. Vsrrsioünis Xr. 14 von Hermann Na^sr in 8tuttgart. 8". 80 8. 2458 Xrn. Xultur- nnä 8ittsngssoüioüts. Ouriosa. äntiquariats - Dagsr- Xatalog Xr. 550 der Ottosoüsn Lueüüanälung in Dsiprig. 8°. 42 8. 874 Xi-n. Dlugblattsr. dosolrioütlioüe Ereignisse in risitgenössisoüsn bilä- lioüen Darstellungen. ältere 8täcltean8ioüten. Lancl- rsiolrnuvgsn. Xarilcatursn. Xapoleon I. Dis revolutionären Levsgungen äes XIX. laürüunäsrts.— 242. Xatalog von Xarl Vüeoäor Völelcsr's Verlag uncl äntiquariat in Dranüturt a/M. 8". 48 8. 2029 Xrn. Personalnachrichten. Auszeichnug. — Dem Verlagsbuchhändler Herrn Wilhelm Effenberger in Stuttgart ist von Seiner Majestät dem König von Württemberg der Titel eines Kommerzienrats verliehen worden.
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