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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-07-11
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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5434 Nichtamtlicher Teil, ^ 158, 11. Juli 1903. Robert Ehlers ist, der im Jahre 1901 in Konkurs geraten war (vgl. Börsenblatt Nr. 232 v. 4. Oktober 1901), sein Geschäft aber später wieder eröffnet und im April 1903 an Sophus Hellmann übertragen hat. Hellmann ist, wie uns aus Braunschweig mitgeteilt wird, angeblich zu seiner Hochzeit nach Flensburg gereist, dort aber nicht angekommen und seitdem verschwunden. Neue Buchstabenformen. — Im amtlichen Teil der »Zeit schrift für Deutschlands Buchdrucker. Nr. 27 vom 9. Juli 1903 findet sich die nachfolgende Bekanntmachung: An die Herren Buchdruckereibesitzer und Schriftgießerei besitzer Deutschlands, Österreichs und der Schweiz! In Verfolg eines Versammlungsbeschlusses der vereinigten Buchdruckereibesitzer von Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Konstanz vom 12. Juni 1902 trat am 25. März 1903 im Deutschen Buchaewerbehaus zu Leipzig eine vierzehngliedrige Kommission von Buchoruckereibesitzern und Schriftgießereibesitzern zusammen, um über die Beschaffung und allgemeine Einführung der durch die neue Orthographie bedingten Typen — kleines sr:, Versal 82, sowie Ä, Ö, li ohne Überhängen der Punkte — eine Verständigung her beizuführen. Die Kommission gelangte nach eingehenden Be ratungen zu folgenden Beschlüssen: I. Als allgemein einzuführende Gebrauchsform des kleinen »2 wird für gangbare Brot- und Titelschriften die von der Typo- raphischcn Gesellschaft zu Leipzig seinerzeit angenommne Sulz- acher Form mit der Maßgabe anerkannt, daß es den Schrift gießereien überlassen bleibt, diese Form den einzelnen Schrift charakteren anzupassen. Die charakteristischen Merkmale dieser sr-Form sind die folgenden: Das sogenannte lange Antiqua-1 wird oben mit einem 2 verbunden, im Kopf eingebogen und läuft im untern Bogen in eine feine oder Halbstarke Linie oder in einen Punkt aus, wie die nachstehenden Buchstaben erkennen lassen: L ö ü ü II. Bezüglich des Versal-82 soll vorläufig von der Schaffung eines besondern Buchstabens abgesehen und die im amtlichen Regclverzeichnis vorgesehne Schreibart, d. h. Zusammensetzung der Versalbuchstaben 8 und 2 angewandt werden, da die aus den Kreifen der Berufsgenossen gemachten zahlreichen Vorschläge für eine neue 82-Form die Zustimmung der Kom mission nicht finden konnten und somit der amtlichen Regelung dieser Frage kein geeigneter Vorschlag entgegengestellt werden kann. Es soll jedoch der Versuch gemacht werden, durch eine Preisausschreibung eine entsprechende Form für diese Type zu finden. III. In Bezug auf die Buchstaben Ä, Ö, Ü stellte die Kommission fest, daß diese Buchstaben in den kleinern Schriftgraden in der bisherigen Form ohne Überhängen der Punkte nicht hergestellt werden können, weil beim Schneiden der Schriften der Kegel jetzt in der Regel voll ausgenützt wird. Die vorliegenden Vor schläge, die fraglichen Buchstaben kleiner herzustellen als die übrigen Versalien und so die Punkte noch auf den Schriftkegel zu bringen, sowie die Punkte daneben, darüber oder in das Buchstaben bild zu setzen, erschienen der Kommission aus ästhetischen Gründen teils als häßlicher Notbehelf, teils unannehmbar. Die Kommission richtet daher an die Herren Schriftgießereibesitzer das Ersuchen, sowohl aus technischen, wie aus augen-hygienischen Gründen die Schriften in Zukunft auf einen etwas größern Kegel zu gießen bezw. das Schriftbild kleiner zu halten, damit die fraglichen Punkte noch auf den Kegel gebracht werden können, und den Buchdruckereibesitzern empfiehlt sie, künftig keine Schriften mit großem Bild auf kleinem Kegel, keinesfalls aber einen größern Grad auf einem kleinern Kegel zu bestellen. Bezüglich der im Gebrauch befindlichen und gangbaren Brot- und Auszeichnungs schriften bis einschließlich Mittelgrad beschließt die Kommission, die Schriftgießereien zu veranlassen, einen Neuschnitt dieser Typen vorzunehmen, wobei das Bild um so viel niedriger zu halten ist, daß die Punkte nicht Überhängen. IV. Hinsichtlich des durch die neue Orthographie bedingten kleinen ü beschließt die Kommission, daß die Schriftgießereien verpflichtet sein sollen, diese Type zu allen gangbaren Brot- und Titelschriften, bis einschließlich Textgrad, zum Ge- wichtsprcise nachzuliefern, wenn die Bestellungen von den Buchdruckereien bis zum 1. Januar 1904 aufgegeben werden und sofern die betreffenden Schriften auf Normalkegel und Lagerlinie der Gießerei geliefert waren. Bei Schriften, die diesen Voraussetzungen nicht entsprechen, die also nicht auf Normal kegel und mit Lagerlinie geliefert waren, tritt zu dem Gewichts preis eine Vergütung von 1 für Zurichtung des Instruments und 15 0) für die Mater. Bei nicht gangbaren Schriften, sowie bei allen Graden über Text hat der Besteller außerdem die Kosten für Herstellung von Stempel und Mater zu tragen, sofern sie nicht in der Gießerei schon vorhanden sind. Bezüglich der Ä, Ö, Ü beschließt die Kommission ferner, daß der Besteller, falls diese Charaktere nicht schon in der betreffenden Gießerei vorhanden sind, 1 für jeden Charakter anteilige Kosten für Herstellung des Stempels zu vergüten hat. Auf die Be rechnung des Gusses — bis einschließlich Mittelgrad — finden die obigen Bestimmungen sinngemäße Anwendung, vorausgesetzt, daß auch hier die Bestellung bis 1. Januar 1904 aufgegeben wird. Indem die vorstehenden Beschlüsse hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht werden, erklären die Unterzeichneten Vorstände, daß sie denselben für ihre Vereine allenthalben beitreten. Den Mitgliedern des Deutschen Buchdruckervereins, des Reichsverbandes Österreichischer Buchdruckereibesitzer, sowie des Vereins Schweizerischer Buchdruckereibesitzer wird gleichzeitig anheimaegeben, bei Bestellung der mehrerwähnten Buchstaben behufs Erlangung der unter IV eingeräumten Vergünstigungen hierauf Bezug zu nehmen. Leipzig, Wien, Berlin und Basel, im Juni 1903. Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Johannes Baensch-Drugulin, Vorsitzender. Der Vorstand des Reichsverbands Österreichischer Buchdruckereibesitzer Cornel Engel, Vorsitzender. Der Vorstand des Vereins der Schriftgießereibesitzer Deutschlands. Heinrich Flinsch, Vorsitzender. Der Vorstand des Vereins Schweizerischer Buchdruckereibesitzer. Franz Wittmer, Vorsitzender. Franz Köhler, Generalsekretär. Dänemark und die Berner Literar-Union. — Das Königreich Dänemark ist mit Einschluß der Färöer, jedoch unter Ausschluß von Island, Grönland und den dänischen Antillen am I. Juli 1903 den in der Berner Literar-Ilnion verbündeten Ländern beigetreten (vgl. die Bekanntmachung des Reichskanzlers in Nr. 157 d. Bl.). Diesem Bunde gehören nunmehr folgende vierzehn Staaten an: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien (mit Kolonien und Besitzungen jauch Transvaal und Oranjefluß-Staats), Haiti, Japan, Italien, Luxemburg, Monaco, Norwegen, Schweiz, Spanien (mit Kolonien), Tunis. Verdeutschung eines Fremdworts. — Die Bielefelder »Cakes«-Fabrik von Stratmann L Meyer hatte einen Preis von 1000 ^ auf eine gute Verdeutschung des Fremdwortes »Cake ausgeschrieben und die Entscheidung in die Hände hervorragender Mitglieder des allgemeinen deutschen Sprachvereins gelegt. Der Preis siel den 102 Einsendern der Verdeutschung »Knusperchen« zu. Im ganzen waren nicht weniger als 15 349 Preisbewer bungen eingegangen. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Lause äi 8eatitioa2ions 0 0auonl22a2ionö. ,4ntigu.-Katalog 193 von 8ilvio 8000a in Horn. 8". 29 8. 771 kirn. Opsre soolssiastiollo. Opera äi vario genere. Xntlyu.-Katalog- 192 von 8ilvio 8000a in 80m. 8K 56 8. 945 dlrn. Aaollwsisksrs lutsrarisoüer Novaksllsriollk kür 8au- unä InKtznisur- visssnsoüaktsn, Klelctroteebnilc u. vsrvanäks Osbists. llillpllg-, Verlag von Aaollmoistsr L Viral. IX. labrgang, Xr. 7, lull 1903. 8". 8. 97—112. Xsllst 8oll1üssel kür den 8uoll- llänäler. Personalnachrichteru Hoftitel. — Herr Buchhändler Carl Kocher in Reut lingen, Inhaber von I. Kochers Buch-, Kunst- und Musikalien handlung dort, ist von Seiner Majestät dem König von Württem berg zum Hofbuchhändler ernannt worden. Auszeichnungen. — Dem langjährigen Prokuristen der hochangesehnen Buchhandlung Franz Wagner in Leipzig, Herrn Friedrich Sieler, ist von Seiner Majestät dem König von Sachsen das Ritterkreuz II. Klasse des Albrechtsordens ver liehen worden. Der gleichen Auszeichnung wurde der Kollektiv-Prokurist der selben Firma, Herr Richard Möller, gewürdigt. Dem Obermarkthelfer der Firma, Herrn Dietrich, geruhte Seine Majestät das allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.
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