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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1903
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 188, 15. August 1903. Nichtamtlicher Teil. 6247 wachen viel gelernt, aber auch frohe Feste verlebt hat in sonntäglichen Wanderungen und im Verkehr mit Kollegen und Freunden. Don Elberfeld ging er 1862 nach Amsterdam, wo er bis Ende 1865 in Stellung blieb und nicht nur von der lebhaften Handelsstadt selbst viele interessante Eindrücke empfing, sondern im Mittelpunkt eines weiten Kolonialreichs auch mit Literaturen und ihrem buchhändlerischen Vertrieb bekannt wurde, die ihm bis dahin verschlossen waren. Seine staunende Be trachtung dieses Handels wirkte so mächtig auf ihn ein, daß er den Gedanken faßte, in Singapur, dem Zentrum des indischen Handels, eine Buchhandlung zu eröffnen. Mit jugendlichem Feuereifer schritt er an die Ausführung des reiflich erwogenen Gedankens, der natürlich nur mit reichen Mitteln ins Werk gesetzt werden konnte. In persönlicher Aussprache gelang es ihm, den Chef des Hauses Hachette in Paris für seinen Plan einzunehmen, und voll Befriedigung über dieses erste Gelingen reiste er nach London, um nun auch den größten Orient-Buchhändler, Nicolaus Trübner, als Freund seines Planes und als Gesellschafter zu ge winnen. Auch Trübner begrüßte seinen Gedanken als richtig und gut. Er sagte ihm dabei aber folgendes: »Das Bedürfnis nach einer von einem Europäer gut geleiteten Buchhandlung ist in Indien unzweifelhaft vor handen. Sie wollen eine solche begründen, brauchen aber Teilnehmer dazu und möchten mich dafür gewinnen; das dürste ja vorteilhaft für uns beide sein; allein — ich will nicht. Ich will Ihnen auch sagen warum. Die englische Regierung hat mir schon vor Jahren erhebliche Subsidien angeboten, wenn ich persönlich in Bombay oder Calcutta eine Filiale meines Londoner Hauses einrichten wollte. Ich müßte zu dem Zwecke einige Jahre drüben sein; aber dazu entschließe ich mich nicht eher, als bis ich gezwungen werde, denn ich habe keine Lust, meinen geistigen Komfort, den ich hier habe, lediglich dem Geldverdienen zu opfern. Ich mache jetzt von hier aus ein gutes Geschäft mit dem Orient, kann das allein besorgen und brauche dazu keinen Kompagnon. Kurz und gut, Sie können auf meine Unter stützung Ihres Planes nicht rechnen. Sollten Sie aber trotzdem den Versuch machen, mir drüben Konkurrenz zu bereiten, so würden Sie mich in die Zwangslage versetzen, mit Unterstützung der englischen Regierung auch ein Ge schäft in Indien zu begründen, dessen Bestreben es sein müßte, Sie in den Grund zu bohren, damit ich recht bald wieder nach Europa zurückkehren kann.« .... Diese freundschaftliche Offenheit genügte, die erwachte Unternehmungslust zu dämpfen; aber Mühlbrecht hat stets bedauert, daß sich kein andrer, reicher als er mit eignen Geldmitteln ausgestatteter deutscher Buchhändler ge funden hat, den aussichtsvollen Plan zu verwirklichen. In Amsterdam gewann Mühlbrecht auch manchen betrübenden Einblick in die Schutzlosigkeit der deutschen Urheber- und Verlagsrechts, und hier begann auch sein hartnäckiger Feldzug gegen dieses Übel, dem er seitdem unablässig auf den Fersen ist. Freilich hat der holländische Buchhandel diesen Bestrebungen bisher leider eine noch größere Hartnäckigkeit entgegengesetzt; das vermindert aber nicht das Verdienst des unermüdlichen Vorkämpfers und die Pflicht der Dankbarkeit der deutschen Schriftsteller- und Verlegerwell. Nach einem kurzen Aufenthalt in Paris hielt Mühl brecht 1866 seinen Einzug in die deutsche Buchhandels hauptstadt, wo er bei T. O. Weigel die Leitung des Aus lands-Sortiments übernahm. Das Jahr 1867 sah ihn in Berlin, wo er in B. Behrs Buchhandlung Stellung genommen hatte. Der Drang nach Selbständigkeit regte sich mächtig in ihm. Am 15. Oktober 1868 konnte er diese endlich be gründen. Im Verein mit seinem Freunde, dem Buchhändler A. W. Puttkammer, erwarb er die Buchhandlung für Staats und Rechtswissenschaft (L. A. Kallmann) in Berlin, Unter den Linden 64, in der er zuvor als Prokuraträger an lei tender Stelle gearbeitet hatte. Noch heute befindet sich das Geschäft in demselben Laden, äußerlich unscheinbar, aber innerlich von einem weitreichenden, nach Wert und Umfang hochbedeutenden Sortimentsbetriebe erfüllt, den beide Gesell schafter mit unermüdlicher Sorgfalt pflegen und zu einem in aller Welt hochgeachteten gestaltet haben. Wir reihen dieser Lebensskizze ein umfangreiches biblio graphisches Verzeichnis an. Es läßt die große Menge von schriftstellerischen und bibliographischen Arbeiten erkennen, die Mühlbrecht während seines fünfzigjährigen Berufslebens nebenher in seinen Freistunden zur Erholung, zu andrer und eigner Belehrung geschaffen hat und die ein ehrendes Zeugnis sind für seinen unermüdlichen Fleiß, für sein Streben nach Vervollkommnung und für sein allezeit reges Interesse am Buchhandel. So gestaltet sich sein Jubeltag zu einem Ehrentag im besten Sinne des Wortes. Wünschen wir Herrn Mühlbrecht, daß es ihm noch recht lange vergönnt sein möge, in der alten Gesundheit, Frische und Arbeitskraft dem schonen Berufe zu leben! Wir sind überzeugt, daß dieser Wunsch recht viele, wohlgesinnte Kollegen findet, die sich ihm aufrichtig und freudig anschließen. Übersicht der literarischen und bibliographischen Arbeiten Otto Mühlbrechts seit 1860. Bruderhaß. Eine Erzählung nach dem Dänischen des Carit Etlar. (Elberselder Zeitung. Jahrg. 1861, Nr. 169, 170, 172, 173, 174, 176, 177 im Feuilleton.) Die Feier des 1000jährigen Bestehens der Stadt Braunschweig am 19., 20. u. 21. August 1861. (Elberselder Zeitung 1861, Nr. 236, 237, 238.) Sam Sivers. Eine Erzählung nach dem Dänischen des Carit Etlar. (Morgenblatt für gebildete Leser. Jahrgang 1861, Nr. 4, 5.) Stuttgart 1861, Cotta. Nordische Skizze. Über den kleinen Belt im Winter. (Elberselder Zeitung 1862, Nr. 118, 119, 122.) Holland in Not. Der Amsterdam-Haarlemer Kanal. (Die Garten laube 1863, S. 287, 288.) Der Industrie-Palast in Amsterdam. Schilderung der Eröffnungs feier. Mit Abbildungen. (Jllustrirte Zeitung 1864, Nr. 1106.) Über das musikalische Leben in Amsterdam. (Neue Berliner Musik zeitung 1865, Nr. 6 u. 7.) Aus dem holländischen Buchhandel. (Börsenblatt 1865, Nr. 35.) Beethoven und seine Werke. Eine biographisch-bibliographische Skizze, gr. 8". VI, 119 S. Leipzig 1866. C. Merseburger. 1 ^ 80 ImäwiA van Lsstbovsn, rijn Isvsv en üijus vsrüon. gr. 8". 111 8. llez'äsn 1866. äs Lrsnk L 8mits. Lone. Eine Dorfgeschichte nach dem Dänischen des Carit Etlar. (Braunschweiger Tageblatt 1866. Feuilleton der Nummern 9—13, 15—20, 22—25.) Über die neuere Literatur der Niederlande. (Börsenblatt 1866, Nr. 60, 62, 64.) Ein wichtiges Zeugnis zur Geschichte der Erfindungen der Buch druckerkunst. (Serapeum 1866, Nr. 15.) Die Bedeutung der diesjährigen Ostermesse. (Börsenblatt 1867, Nr. 121.) Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Jahrgang 1867, Nr. 939 vom 9. November. 4". 8 S. (Festschrift zum 10jährigen Stiftungsfest des »Krebs« Verein jüngerer Buchhändler in Berlin am 9. November 1867.) Lrisvsn uit Vaitsobls-vä. Ko. I—XII. (Kisuvsblaä voor äsn Ksäsr- lanäsobsn Losübanäsl. laargang 1867, Ko. 2, 6, 8, 9, 11, 13, 14, 21, 29, 35, 40, 46.) Der holländische Buchhandel seit Coster. Vortrag, gehalten in dem Verein der Buchhandlungsgehilfen in Leipzig, gr. 8". 32 S. Leipzig 1867. I. I. Weber. 75 H. Der Feldzug der deutschen Verleger im Jahre 1867. (Börsenblatt 1867, Nr. 59.) Die Literatur des deutschen und italienischen Krieges im Jahre 1866. gr. 8o. XXVIII, 68 S. Prag 1867, Satow. 1 »E. Die politisch-historische Literatur des Jahres 1866. Eine Weih nachtsbetrachtung. (Börsenblatt 1867, Nr. 17, 18, 19.) Die Sortimentskenntnisse in einer Nuß. Nach Fröbels Methode. Ein humoristisches Tafellied, gedichtet für das 10jährige 830*
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