äWLi 8556 Künftig erscheinende Bücher. ^ 246, 22. Oktober 1902. Mgememe Verlags-Leselischatt m> b. fi.. München. Laut soeben versandtem Rundschreiben erscheinen in unserem Verlage demnächst: flink neue, reich Illustrierte lfoniane deraurgegeben von <ter ventschr« ciieratnr-kesellschatt die dem literarischen Interesse eines weiten Leserkreises begegnen dürften. Ls sind dies: frieüe den Hütten! «««> m. v. kuensteen. Mit Bildern von b Maukk Dieser, von der „Deutschen Literatur-Gesellschaft" mit dem Preis gekrönte Roman ist ein echt künstlerisch ausgeführtcr Problemroman, der aber auch alle Vorzüge eines spannenden Gesellschaftsromans besitzt. Der reiche Aristokrat Herr von Hellinghoff steigt hinab zur breiteren Masse des darbenden Volkes, zum notleidenden Arbeiter und Bauern, um ihm zu helfen in seiner Bedrängnis, nachdem er die Hohlheit des müßigen Lebens der höheren Stände genugsam kennen gelernt hat. Dabei findet er in einem einfachen Mädchen vom Lande eine verständnisvolle Lebensgefährtin, die durch ihre Liebe und sorgfältige Ausbildung zur feinen Frau wird. Lin mächtiger Lebenspsalm, zieht dieser Roman an uns vorüber, bald in ergreifenden Akkorden vom Dröhnen der Fabrikhämmer, dem Schweiße der Bauern, dem mensch lichen Ringen und Irren redend, bald vom ruhelosen Getriebe der Städte, von Größe und Schönheit, von Lächerlichkeit und Niedrigkeit, bis er ausklingt in die göttliche Harmonie des Friedens, die der gute Wille und die fröhliche Arbeit auf Erden erschaffen. AMMnter. Roman von ?au! lfeller. Mit Bildern von Paul gkSLniüIIer. Um zu arbeiten und Frieden zu haben, flüchtet ein junger Schriftsteller vor dem ermüdenden Großstadtwinter in den „Waldwinter" der schlesischen Berge. Der moderne Mensch tritt in unmittelbare Berührung mit der großartigen, träumerischen Romantik: Winterklarheit, Naturcinsamkeit, Stille! Und doch pulsiert in diesem Waldwinkel das regste Leben, und unter den Burg- und Dorfbewohnern gestalten sich Schicksale. Bilder wechseln in rascher Folge von der übersxrudelndcn Heiterkeit bis zur tiefsten Tragik. Ueber allen Kämpfen und der hinreißendsten Laune aber wohnt ein Friede, den heute wenige kennen und doch alle brauchen. — Wem es um gute, reine, dabei fesselnde Lektüre zu tun ist, wer gern lacht, aber auch an den Erschütterungen der Menschenseele nicht interesselos vorübergeht, wer aus dem engen, winterlichen Heim wenigstens im Geiste einmal in den verschneiten Wald und auf die Höhen des vereisten, gigantischen Riesengebirges wandern will, den wird die Lektüre dieses Romans im Innersten befriedigen. Der kauersilönlg. Mion §Goik. Mit Bildern von lk. buLiäMI. Anton Schott führt in seinen Romanen zumeist Eharaktere vor, wie sie im böhmisch-bayerischen Waldgebirge leiben und leben, Baueruleute, Pascher, Wildschützen u. ä. mit all ihren Vorzügen und Fehlern. Hier ist es der junge Reichenbauer vom Seetal, um den sich die ganze Handlung bewegt und dreht, den sein Vater schiebt und drängt, bis er sich in den österreichischen Reichsrat wählen läßt. Und so kommt er nach Wien ins Abgeordnetenhaus mit einer Brust von Idealen und der Meinung, daß alles nach Recht und Gerechtem gehen müsse, rafft sich aber zum Schluffe zu der Erkenntnis auf: „Zn der Komödie gehört einer, der ist wie Stein und Felsen, der sich nicht rückt und nicht reibt oder ... der ein recht verwaschener Lump ist. . . Ich bin zu wenig fest gewesen und auch zu wenig Lump." Mit dem Romane zeichnet der Verfasser ein Kulturbild aus der Gegenwart, farbensrisch und voll gesunder Natürlichkeit, und der Hauch reiner Poesie liegt darüber. kkLMmgLK. v-,. LMdach. Mit Bildern von ZiebekStd. 3- Schön brunner, 3. van Laak und ff McktäsAel. Hans Eschelbach, der heute zu den beliebtesten Lyrikern Deutschlands gehört, zeigt in diesen Erzählungen, daß er die Wünschelrute des echten Künstlers besitzt, die alles in Gold verwandelt. Er, der dem Volksleben die leisesten Herzschläge abgelauscht, kennt alle Lharakterzüge des Volkes und weiß sie in prächtiger Lebenswahrheit dem Leser vor- zusühren. Was er bietet, sind Volkserzählungen ini edelsten Sinne des Wortes, Menschen von Fleisch und Bei», ur wüchsige, wurzelechte Kerngestalten, die man lieb gewinnen muß. Seine Liebe gehört denverkannten und Elenden: der Lnmpenlies, dem Mal-Aloys und den Kindern, deren innerstes Seelenleben er mit wahrer Meisterschaft zu schildern weiß; sei die Dachkammer der Armen, in die er uns führt, auch noch so eng: die Sterne scheinen hinein, und man jauchzt und weint mit den Unglücklichen und dankt dein Dichter, der uns unter Tränen lächeln läßt.