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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1903
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- Deutsch
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9400 Nichtamtlicher Teil- ^ 267, 17. November 1903. über die Aufnahme französischer Mitglieder in den Verband äußert, daß die Freiheit, ausländische dramatische Werke ins Russische zu übersetzen, dadurch durchaus nicht beschränkt werden dürfe. Die prinzipielle Frage, ob die französischen dramatischen Schriftsteller in den Verband ausgenommen werden können, sei noch nicht end gültig entschieden. Aber auch dann, wenn diese Frage bejaht werde, könnten die bisherigen Rechte der russischen Schriftsteller dadurch nicht verkürzt werden, denn die Rechte der russischen Schriftsteller zu wahren sei der Hauptzweck des Verbands. Um nun die Frage zu klären, worin eigentlich für die russischen dramatischen Schrift steller der Nutzen bestehen soll, Mitglied eines französischen Ver eins zu werden, will man die Leitung des russischen Verbands beauftragen, an den französischen Verein eine Anfrage zu richten und die Antwort den Mitgliedern mitzuteilen. Das Kapital des Literaturfonds (des Vereins zur gegen seitigen Unterstützung von Schriftstellern und Gelehrten) wurde unlängst durch ein Vermächtnis der Frau Palaschkowskij um den Betrag von 24 500 Rubel vermehrt. Diese Dame hat bereits früher dem Literaturfond 7500 Rubel zugewandt. Die russischen Bibliophilen beabsichtigen eine Gesellschaft zu bilden, die den Zweck verfolgt, russische Werke in möglichst künstlerischer Form herauszugeben. Eine der ersten Aufgaben soll der Vervollkommnung des russischen Jllustrationswesens ge widmet sein, um Rußland in dieser Beziehung vom Ausland unabhängig zu machen. Die Mitglieder der Gesellschaft wollen keine kommerziellen Ziele verfolgen, sondern nur die Technik der Bücher produktion auf eine höhere Stufe bringen. In einer der letzten Sitzungen der Gelehrtenkommission der Lettischen Gesellschaft in Riga regte A. Gulbis die Frage an, ob man nicht einen lettischen Verleger- und Buchhändlerverein gründen solle. Daraufhin erklärte sofort eine Anzahl von Männern ihre Geneigtheit, einem solchen Verein beitreten zu wollen. Es wurde der Beschluß gefaßt, eine Kommission zur Ausarbeitung der Satzungen zu erwählen. — In Ssaratow bildete sich eine Ge nossenschaft zur Herausgabe von billigen Volksschriften, nach dem Muster der bereits in Rostow am Don unter der Firma »Donskaja Rjetsch« bestehenden Genossenschaft. — Der Redakteur der russi schen Handwerkerzeitung und Verfasser vieler technischer Werke, Kasnatschejew, verklagte den Verleger Brilliantow, daß er ihm zwei Bücher unter anderm Titel und unter seinem Namen nach gedruckt habe. Am 21. August starb der Gründer der bekannten Sortiments und Verlagsbuchhandlung N. Fenoult L Co. in St. Petersburg, Wirklicher Staatsrat Nikolai Fenoult. Der Verstorbene gehörte zu den Gründern des russischen Buchhändler- und Verlegervereins und war auch dessen Vorsitzender. Auch als Kurator der Buch händlerschule und als Redakteur des »Buchhändlerboten- hat er sich verdient gemacht. Im Jahre 1898 trat er von seiner geschäft lichen Tätigkeit zurück. — Am 9. September starb auch ein anderer Mitgründer des russischen Buchhändler- und Verlegervereins, N. Tjapkin; er war 13 Jahre lang Schatzmeister dieses Vereins. Graf Leo N. Tolstoj, der am 9. September dieses Jahres sein 75. Lebensjahr zurückgelegt hat, soll jetzt wieder täglich von früh morgens bis zwei oder drei Uhr nachmittags arbeiten. Im ver gangenen Sommer war er hauptsächlich mit seiner neuen Erzäh lung »Hadschi Murad- beschäftigt. Personen, die Gelegenheit hatten, sich mit diesem neuen Werke des berühmten Verfassers be kannt zu machen, versichern, daß es an künstlerischem Werte und Ge dankenreichtum seinen früheren Schöpfungen durchaus nicht nachstehe. Auch soll er unlängst einen Artikel »Das christliche Tun« vollendet haben. — Das von der Firma M. O. Wolfs begonnene, illustrierte »Album des Grasen L. N. Tolstoj« wird in Paris ins Franzö sische übersetzt und hcrausgegeben. — Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften hat dem Bauer-Dichter Spiridon Droshshin eine Jahrespension ausgesetzt. Es ist das erste Mal, daß ein Autodidakt, der auch jetzt noch seinen Acker bebaut, seit dreißig Jahren aber auch bemerkenswerte Dichtungen geschaffen hat, von der Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet und unterstützt wird. — Der be kannte Kenner des klassischen Altertums, W. Modestow, Verfasser vieler historischen Forschungen und Herausgeber der russischen Ausgaben von Wägners »Hellas- (4. Auflage) und »Rom- (3. Auf lage), feierte am 14. Oktober den Jahrestag seiner fünfundvierzig- jährigen wissenschaftlichen Tätigkeit. Bei M. O. Wolfs wird nächstens der zweite Teil seiner »Einleitung in die römische Geschichte erscheinen, die, nach Berichten der wissenschaftlichen Kritik, ein neues Licht auf die Frage vom Ursprung der alten Römer werfen soll. Die jüdische Zeitschrift »Woschod» meldet, daß Maxim Gorjkij eine Sammlung belletristischer Arbeiten aus dem jüdischen Jargon ins Russische übersetzen und in 10 000 Exem plaren drucken lassen will. Der Reinertrag ist zur Unter stützung der Kischenewer Juden bestimmt. Auch eine Erzählung aus dem jüdischen Leben und der sechste Band seiner gesammelten Erzählungen sollen nächstens erscheinen. — Anton Tschechow hat ein neues Theaterstück geschrieben, das in der Zeitschrift »Rußkaja Myßlj» erscheinen wird und noch in diesem Jahre in Moskau aufgeführt werden soll. — N. Karasius, des bekannten Illustrators und Malers, belletristische Werke sollen im nächsten Jahre er scheinen. — Der bekannte Graveur I. Rachumowskij, dessen Tiara des Saitaphernes so viel von sich reden machte, will ein Buch herausgeben, worin Zeichnungen und Beschreibungen seiner Arbeiten und die Geschichte der Tiara mitgeteilt werden sollen. I. Jassinskij (Maxim Bjelinskij) ist mit der Herausgabe seiner sämtlichen Werke beschäftigt. In Kutais soll nächstens eine vollständige illustrierte Ausgabe von »Tausend und eine Nacht« in grusinischer Sprache erscheinen. — Das Ministerium der Landwirtschaft gibt nächstens den zweiten Teil seiner »Wirtschaftlichen Rundschau Rußlands im 19. Jahr hundert« heraus. — Von einem Sammler russischer Zeichnungen, Stiche und Radierungen, Herrn N. Tewjaschow, ist ein wichtiges und interessantes Werk im Druck befindlich. Cs bildet die Er gänzung von D. Rowieskijs »Lexikon der russichen Kupferstecher- und wird mit einer Menge Reproduktionen seltener und bedeuten der Stiche und Radierungen, die möglichst genau und künstlerisch ausgeführt werden sollen, versehen sein. — Die Bibliothek von A. M. Femelida in Odessa will eine Serie Bücher u. d. T. »Künstler und Denker verschiedener Zeiten und Völker, ihre Zeit, ihr Leben, ihre Arbeiten uno Gedanken« herausgeben. Es soll eine allgemeine Literaturgeschichte in populärer Darstellung werden und dem Leser mit dem Leben der hervorragendsten Dichter, Schriftsteller, Publi zisten, Philosophen, mit ihren besten Werken und den kritischen Urteilen darüber bekannt machen. Auch sollen ihre Gedanken, Aphorismen, Paradoxen, Schilderungen und Beobachtungen darin mitgeteilt werden. Von Scherrs »Geschichte der Weltlitteratur« wird eine zweite russische Ausgabe unter der Redaktion von P. Wein berg in Moskau erscheinen. Diese illustrierte Ausgabe soll in 10 Lieferungen erscheinen und 5 Rubel kosten. — Folgende neue Zeitschriften sind in St. Petersburg konzessioniert worden: »Der Chronist« (monatlich), Herausgeber I. Romanow; — »Der vege tarische Bote« (monatlich), Redakteur L. Doljatschko; — »Der Kunstbote« (monatlich), Redakteur N. Türkin; — »Der Bote für Physiologie, Kriminal-Anthropologie und Hypnotismus«, Re dakteure Bechterew und Sserebremikow; — »Der Gesundheitsschutz in der Familie und Gesellschaft- (monatlich), Redakteur Fürst Tarchanow; — »Unsere Tage«, Herausgeber Newjeshin; — »Das russische Land«, Herausgeber Matwejew;—-Die russische Stimme«, Herausgeber Trubnikow; — »Rußj«, Herausgeber A. Schuworin. - Die Zeitschrift -Zur Aufheiterung- wurde auf Befehl des Ministers des Innern auf sechs Monate verboten.— Die Zeitschrift »Obosjam« (Der Wirt) erhielt die dritte Verwarnung und wurde auf einen Monat suspendiert. Die Gouvernements-Landschastsversammlung von Ssimferopol beschloß, 8000 Rubel zur Herausgabe eines -Boten der Taurischen Landschaft« zu bewilligen. — Dem Bergwerkbesitzer M. Kopylow, Herausgeber der Zeitung »Lriänjsprorvsüij llraj«, wurden von Berg werksbesitzern 10000 Rubel bewilligt, um in Charkow eine Zeitung »Unsere Heimat« herauszugeben. — Der Redakteur des Warschauer »Morgenkuriers- Friese, teilte seinem Personal mit, daß er ihnen, außer dem Honorar, noch 20 Prozent vom Reinertrag der Zeitung abtreten wolle. 10 Prozent erhalten die Abteilungsredakteure, Sekretäre und der Bureauvorstand, 5 Prozent die ständigen Mit arbeiter und 5 Prozent die niederen Beamten. — Die Gewerbe abteilung des Finanzministeriums versandte an ihre Beamten und Behörden ein Zirkular, worin sie mitteilte, daß der Finanzminister die vom Fürsten W. Meschtscherskij herausgegebene Zeitschrift -Freundschaftliche Reden- empfehle. Die Anzeigen über diese Zeit schrift sollen öffentlich ausgehängt werden, damit Fabrikanten und Arbeiter sich mit dem Inhalt der Zeitschrift bekannt machen können. Aus St. Petersburger Verlegerkreisen wird berichtet, daß G. Ssasonow, der die Zeitung -Rußland« herausgab, Kapitalisten sucht, um eine neue Zeitung »Das russische Land« herauszugeben. Die behördliche Erlaubnis ist ihm bereits erteilt. — Der bekannte, im Januar d. I. gestorbene, transzendentale Philosoph und Spiritist Alexander Äksakow hinterließ seine reichhaltige Büchersammlung der Charkower Universität. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Akademischer Schutzverein. — Das Leipziger Tageblatt berichtet folgendes: »Leipzig, 15. November. Der hiesige Zweigverein des akademischen Schutzvereins hielt heute unter dem Vorsitz des Herrn Geh. Rats Professor vr. Wach in der Aula der Uni versität eine außerordentliche Generalversammlung ab. Es wurde über die Vorgänge seit der letzten Versammlung vom 26. Juli 1903 Bericht erstattet und über lokale Maßnahmen beraten. Unter anderm wurde mitgeteilt, daß zurzeit an
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