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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1904
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- Deutsch
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4094 Nichtamtlicher Teil. 107. 10. Mai 1904 hinzu, macht auch das Buch zurzeit eine neue Ent wicklungsperiode durch, aus der es mächtiger und größer als je hervorgehen wird. Inder lidro, frei durch das Buch, d. h. Freiheit durch Wissen ist und wird stets die Devise der gesamten Menschheit sein. Kleine Mitteilungen. Buch gewerbliche Ausstellung. — Im Berliner Vuch- gewerbcsaal, Friedrichstr. 231, ist zurzeit eine Sammlung modern ausgcstatteter Buchseiten sowie Arbeiten der Steglitzer Werkstatt und moderner Buchschmuck von Walter Ortlicb und Lucian Bernhard ausgestellt. Der Buchgcwerbesaal ist täglich von 11 bis 2 Uhr mittags geöffnet; es stehen den Besuchern die Fach zeitschriften und die Bibliothek der Berliner Typographischen Ge sellschaft zur Benutzung frei. Versteigerung der Sammlung H. Lempertz sen. in Köln. (Vgl. B.-BI. Nr. 34, 51 u. 66.) — Die Auktion Lempertz fand vom 7. April an unter lebhafter Beteiligung statt. Obgleich viele der zum Verkauf kommenden Stücke nur mäßig gut erhalten waren, wurden doch recht hohe Preise erzielt, namentlich von den Einbänden, Handschriften, Inkunabeln, Kalendern, Einblattdrucken und Miniaturen. Von öffentlichen Sammlungen erwarben z. B. die Königliche Bibliothek in Berlin Nr. 2020, Fragment eines Entchrist von 1336 (1500 ^E); bei 2022 Leben Jesu und Armen bibel, 15. Jahrhundert, wurde sie mit 3610 von L. Rosenthal geschlagen); ferner Nr. 1479 Ablaßbulle von Schösser von 1480 mit der Type L«2 (340 ^t), 1483 Von sant Ursulen schifflin o. O. u. I. (340 ^). Die Stadtbibliothek in Köln erstand u. a. 1624 Hystorie van sent Irmgard, Köln 1523 (190 das Germanische Museum eine Anzahl Flugblätter, u. a. 2505 Triumph des Kunigks von Gutschin 1509 (100 ^//), 2529 Die zehen Gebot usw., Haustafel aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts (90 ^), 2729—31 Ein blattdrucke Hans Sächsischer Gedichte (100, 140, 95 -//). Das Gutenbcrgmuseum kaufte vorwiegend kleinere Stücke zur Geschichte des Buchdrucks. (Zentralbl. f. Bibliothekswesen.) Aus dem dänischen Buchhandel. — Aus der General versammlung des dänischen Buchhandlungsgehilfen vereins sei nach »kiorck. Loxb.-Müsn-ls« einiges mitaeteilt. In seinen Arbeiten für den Vuchhändlerstand hat der Verein im verflossenen Berichtsjahre ein positives Ergebnis erzielt, indem der dänische Buchhändlerverein den Paragraph 22 seiner Satzungen (Zulassung des Gehilfen zur Etablierung) dahin abänderte, daß von den geforderten 12 Jahren der Aus bildung im Buchhandel bis an fünf Jahre im Papier- und Musikalienhandel oder in ausländischen Buchhandlungen zu gebracht sein dürfen. In der Lehrlingsfrage wartet der Vorstand noch auf den vom Buchhändlerverein versprochenen Entwurf zu einem Lehrlingsvertrag. Der Gehilfenverein hat ferner einen Pensionsfonds gegründet für seinen schon bestehenden Pensionsverein, hat im Winter einen Turnkursus abgchalten und das 20. Stiftungsfest gefeiert. Bei seinen Sitzungen erfreuten Prof. Sophus Bauditz, vr. Vilh. Andersen und der Schriftsteller Baron Palle Rosenkrantz den Verein durch Rezitationen aus eigenen Werken. Das Stellenvermittlungsbureau (Leitung: Herr H. Laursen, i. H. Gyldendal) ist von 80 Mitgliedern und andern benutzt worden, von denen er 33 Stellungen verschaffte. Die be deutende Bibliothek des Gehilfenvereins erfuhr einen Zuwachs von 358 Werken und zählt jetzt im ganzen 10 050 Bände. Die Zahl der Mitglieder des Vereins betrug am 31. März 405, davon 195 außerhalb Kopenhagens. Die Bibliothek des Metropolitankapitels zu Prag. Herausgegeben von Lr. Anton Podlaha. Mit 340 Textab bildungen und 5 Tafeln, wovon 4 farbige. Lex.-8". 306 Seiten. Prag 1904, Verlag der Archaeologischen Kommission bei der böhmischen Kaiser Franz-Josef-Akademie für Wissenschaften, Lite ratur und Kunst. (Leipzig, Karl W. Hiersemann.) Broschiert 15 ^ 50 ord. — Dieses Buch erschien als besonderer Teil der: »Topographie der historischen und Kunstdenkmale im Königreich Böhmen von der Urzeit bis zum Anfang des neunzehnten Jahr hunderts. Hcrausgegeben von der Archaeologischen Kommission bei der böhmischen Kaiser Franz-Josef-Akademie für Wissenschaften, Lite ratur und Kunst«. Es enthält in wahrhaft fürstlicher Ausstattung ein Verzeichnis der überaus reichen Schätze der Bibliothek des Metropolitankapitels Prag an Handschriften, Drucken und Ein bänden, die vom kunsthistorischen Standpunkt bemerkenswert sind. Die Auswahl aus der Handschriftenabteilung ist möglichst vollständig, während von den Druckwerken nur einige Objekte Aufnahme gefunden haben, um den Umfang des Verzeichnisses nicht allzusehr anschwellen zu lassen. Da es ganz unmöglich ist, an dieser Stelle auf die kostbaren Schätze der Domkapitelbibliothek näher einzugehen, so genüge es, auf das Werk hingewiesen zu haben. Kahlenberg, Nixchen. (Vgl. Börsenblatt 1903, Nr. 118, 1904, Nr. 7.) — In Nr. 7 des Börsenblatts haben wir ausführ lich über eine Revisionsverhandlung vor dem Reichsgericht be richtet, die das Buch der Schriftstellerin Helene von Monbart (Pseudonym Kahlenberg), Nixchen betraf. Wie erinnerlich, wurde die bekannte Novelle, nachdem sie jahrelang verkauft und ver liehen werden durfte, plötzlich konfisziert, darauf wieder frei gegeben und endlich vom Landgericht l zu Berlin zur endgültigen Vernichtung verdammt. Gegen dieses Erkenntnis legte namens der Verfasserin Justizrat Jonas-Verlin beim Reichsgericht Revision ein. Letzteres verwies unter Aufhebung des Urteils des Land gerichts I die Sache zur Herbeiführung einer nochmaligen Verhand lung an das Landgericht Neu-Ruppin. Dort standen am 30. April, wie die »Berliner Zeitung- meldet, die »Nixchen« wiederum vor den Richtern, um abermals ihr Verdammungsurteil zu hören. Nach Verlesung der Novelle beantragte der Staatsanwalt, aus Ein ziehung des Buchs zu erkennen. Justizrat Jonas-Berlin forderte demgegenüber die Freigabe der Novelle. Unbeanstandet sei das Buch jahrelang verkauft worden, bis schließlich auf Anzeige eines neunundachtzigjährigen Fräuleins das Buch konfisziert worden wäre. Die großstädtische Presse hätte in ihrer Kritik übereinstimmend betont, daß die Novelle Unzüchtiges nicht ent halte. Fräulein von Monbart schloß sich dem Antrag des Ver teidigers an und betonte, daß sie durch die Novelle lediglich auf eine sittliche und physische Gefahr Hinweisen wollte, die gewisse Kreise bedrohe. Nach eineinhalbstündiger Beratung erkannte der Gerichtshof, indem er die Kosten des Verfahrens der Staats kasse auferlegte, auf Vernichtung der Platten und Ein ziehung des Buchs. In der Urteilsbegründung wurde aus geführt, daß nicht nur der 8. Brief, der Kulminationspunkt der Novelle, sondern auch der 4., 6., 10., 12. und 13. Brief unzüchtige Stellen enthalten. Erscheinungsort des Simplicissimus. — Die Stutt- arter Stadtdirektion teilte nach der »Franks. Ztg.« der tuttgarter Ausgabestelle des »Simplicissimus- mit, daß das Ministerium des Innern seine Entscheidung endgültig dahin ge troffen habe, Stuttgart als Ausgabe- und Erscheinungsort des »Simplicissimus« anzusehen, und daß in Zukunft die Pflicht exemplare des »Simplicissimus» nicht mehr an die Polizei direktion in München weitergegeben werden. Großpolnische Druckschrift.— Durch rechtskräftiges Urteil der Strafkammer zu Gleiwitz ist auf Unbrauchbarmachung der jenigen Stelle des bei Theodor Zalewski in Gleiwitz im Druck erschienenen Liederbuches Liossnki 2a.ba.wns erkannt worden, an der das Lied »2ä^msv xcwarow« abgedruckt ist. Die Ansichtskarte. — Wohl kein Druckerzeugnis der Welt hat sich so rasch die Beliebheit aller Kreise erworben und erfreut sich in gleichem Grade eines so riesenhaften Absatzes wie die Ansichtspostkarte. Sie hat heute die gewöhnliche Korrespondenz karte zu einem großen Teil im Verkehr verdrängt und dient vielfach mittelbar noch vielen andern Zwecken als der bloßen Mitteilung. Das ergibt sich schon daraus, daß sie in Sammel albums ausgenommen, daß sie als Bild und Erinnerungsblatt eingerahmt wird und als Zimmerschmuck und Wandzierde benützt wird, daß sie als Gratulationskarte dient, daß sie als Veran schaulichungsmittel in den verschiedensten Lagen des Lebens zu verschiedenartigen Zwecken im Fernverkehr benutzt wird und ganz allgemein Orte, Gegenden, Wohnsitze, Adressen fixiert und im Gedächtnis der Menschen für den Verkehr festhalten hilft, auch andre zum Besuche von Gegenden und zum Reisen indirekt an regt und veranlaßt. Der Absatz der vordem so beliebten Gratu lationskarten, die früher einen Hauptartikel der graphischen Branche bildeten, vermindert sich, wie der Berliner Graphische Anzeiger einem Bericht der Berliner Handelskammer entnimmt, von Jahr zu Jahr, infolge der großen Beliebtheit der Ansichts postkarte so sehr, daß es sich kaum noch lohnt, größere Kollektionen Gratulationskarten anzufertigen und auf den Markt zu bringen. Die künstlerisch fein ausgestattete Ansichtskarte, wie sie in den kunstgewerblichen Ateliers Deutschlands hergestellt wird, erfreut sich auch im Ausland der Nachfrage. Allein bis jetzt konnte die deutsche Künstlerpostkarte im Ausland nicht eingeführt werden und dort sich das Feld im Wettbewerb erobern, weil fast alle Aus landsstaaten einen hohen Eingangszoll auf dieses Erzeugnis erheben; vielleicht daß man bei Erneuerung der internationalen Handelsverträge auf eine Zollermäßigung rechnen darf, wodurch der deutschen Ansichts- und Bildpostkarte der ausländische Markt erst erschlossen werden könnte. Nach dem Jahresindustriebericht
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