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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1904-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1904
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- Deutsch
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^ 107, 10. Mai 1904. Nichtamtlicher Teil. 4095 der Berliner Handelskammer ist der Verbrauch von Ansichtskarten noch fortwährend im Steigen begriffen, er hat im verflossenen Jahre seine höchste Ziffer in Deutschland bis jetzt erreicht. Viele Karten gehen in ferne Länder, ganz besonders nach England und Amerika. Die Bedeutung und Aufgabe, die der deutschen Ansichts und Bildpostkarte, die häufig ja auch Begebenheiten und Persön lichkeiten festhält, im internationalen Verkehr zufällt, ist bis jetzt noch nicht genügend erforscht und gewürdigt. Es läßt sich im Handel wie in der Erzeugung von Ansichts- und Bildpostkarten ein stetiges Ausbreiten und Steigen der Konkurrenz beobachten. Das weit rascher und auch billiger arbeitende phototechnische Herstellungsverfahren hat die chromolithographische Herstellung von Ansichtskarten bereits sehr verdrängt. Es ist, was die künst lerisch-technische Ausführung betrifft, das Publikum infolge des großen Wettbewerbs in Deutschland schon geradezu verwöhnt und wählerisch geworden. Denkmal für Willibald Alexis. — Am Sonntag den 1. Mai wurde in Arnstadt (Thüringen) das Denkmal des Dichters Willibald Alexis (Wilhelm Häring) enthüllt. Der -märkische Walter Scott«, Willibald Alexis, 1798 zu Breslau geboren, lebte von 1852 bis zu seinem Tode 1871 in Arnstadt. Verein Deutscher Zeitungsverleger. — Der Verein Deutscher Zeitungsverleger wird seine diesjährige Hauptversamm lung am Dienstag den 17. Mai in Dresden im Vereinshaus, Zinzendorsstraße, abhalten. Morallehre auf Schulheften. — Die Umschläge von Schulheften werden jetzt in Frankreich, wie die Papier-Zeitung dem Pariser »Figaro« entnimmt, vielfach zur Verbreitung nützlicher Kenntnisse benutzt. Eine solche Umschlagseite zeigt eine Abbil dung der Lungenheilstätte von Blignp. Ur. Maurice'Letullc hat zu dem Bilde eine klare Erklärung geschrieben; er verschweigt nicht die Gefahren der furchtbaren Krankheit, fügt aber hinzu, daß die Tuberkulose heilbar ist, und gibt nützliche Vorsichtsmaß regeln und wirksame Heilmittel an. Ein andres Heft weist auf die traurigen Folgen des Alkoholismus hin; auf der einen Seite sieht man den nüchternen Arbeiter, kräftig, arbcitslustig, heiter und bereit, den schweren Hammer zu schwingen, auf der andern den unverbesserlichen Trunkenbold, dessen Aussehen Abscheu und Mitleid einflößt. Weitere Hefte zeigen die Wohltaten des Genossen schaftswesens. Eine kostbare Ausgabe von Dickens' Werken. — Nach einer Nachricht der »New Aorkcr Handelszeitung« sind der Herzog von Westminster, Mr. Pierpont Morgan und acht andre reiche Männer darüber einig geworden, je 25 080 Lstr. zu bezahlen, um eine einzig dastehende prachtvolle Ausgabe von Dickens' Werken zu veranstalten. Es sollen bei einem Verleger in Boston von diesem Prachtwerke nur zehn Exemplare in je 130 Bänden erscheinen, deren Fertigstellung acht Jahre dauern wird. Alle Exemplare worden auf tadellosem Pergament gedruckt und von berühmten französischen und italienischen Künstlern illustriert sein. Der Ein band soll alles übertreffen, was bisher auf dem Gebiet der Vuch- binderkunst geleistet worden ist. Alexander L. Kiellands Dichterjubiläum. — Ende April d. I. wurde in Norwegen wie in Dänemark allgemein das sünfundzwanzigjährige Schriftstellerjubiläum des großen norwegischen Dichters Alexander L. Kielland gefeiert, dessen Erstlingswerk »Novelletten« 1879 um diese Zeit erschien. Wie alle seine nachfolgenden Schriften kam es im Gyldendal'schen Verlage zu Kopenhagen heraus, von dem soeben auch eine Volks ausgabe seiner »Gesammelten Werke« veröffentlicht worden ist, gerade zum Jubiläum vollendet. Mit den »blovsllsttor« hatte der Dichter schon einen durchschlagenden Erfolg (bis heute fünf Auflagen), der nur von »6arm.au IVores« (1880) übertroffen worden ist, das bis heute sechs Auflagen erlebte. »Else« (1881) liegt in vierter Auflage vor, die übrigen Werke haben zumeist eine dritte, bezw. zweite Auflage erreicht. Geboren am 18. Februar 1849 zu Staoanger, studierte Kiel land Jura in Christiania, lebte seit 1878 eine Zeitlang in Paris, wo er mit Björnson zusammentraf, der ein eifriger Bewunderer seines Talentes wurde. Wie schon erwähnt, schrieb er 1879 sein erstes Buch, die »Novelletten«, und 1891 wohl sein letztes, denn von der Zeit an, wo er in praktische Tätigkeit übertrat, zuerst als Bürgermeister in seiner Vaterstadt, jetzt als Amtmann in Molde, ruht seine Feder. In letzterer Stellung gab der Dichter erst kürzlich, beim Brande von Aalesund, wieder einen Beweis von seiner tat kräftigen Umsicht und in den Berichten an die Regierung von seiner klaren Darstellungskunst. — Da Kielland, der Erzähler von Norwegens Natur und Volk, ein Dichter, voll Eifers gegen Pietismus, Pedanterie, falsche Moral und verrottete Zustände und menschliche Schwächen, und doch voll liebenswürdigen und witzigen Humors, fast mit allen seinen Werken (von einigen wenig gelungenen Lustspielen abgesehen) in Deutschland bekannt ist, so dürfte ein Verzeichnis der deutschen Ausgaben in Ergänzung zu Othmers Vademecum, in dem sein Name mit Unrecht fehlt, hier willkommen sein: Arbeiter, übers, v. L. Bloch. Zürich 1897, Henckell L Co. 1^50-ß. Auf dem Heimwege. Proverbe, übers, v. I. C. Poestion. Wien 1884, Künast. 1 20 A Else. Roman, übers, v. L. Bloch. Berlin 1900, Harmonie. 1 50 -Z; geb. 2 ^ 50 — do., übers, v. C. v. Sarauw. Berlin 1882, jetzt Zürich, Raustein. 1 ^ 80 -ß. Fortuna. Roman, übers, v. C. v. Sarauw. Stuttgart 1888, Engelhorn. 50 geb. 75 -H. Gift. Roman, übers, v. C. v. Sarauw. Stuttgart 1886, Cngelhorn. 50 geb. 75 -ß. Garman und Morse. Roman, übers, v. C. v. Sarauw. Berlin 1881, jetzt Zürich, Raustein. (3 ^ 60 H.) — do., übers, v. I. C. Poestion. Leipzig 1881, Reclam. 60 Jacob. Roman, übers, v. L. Bloch. Berlin 1899, Harmonie. 3 geb. 4 Johannisfest. Erzählung, deutsch v. M. Ottesen. Berlin 1890, S. Fischer. 2 Ausgewählte Novelletten, übers, v. I. C. Poestion. Wien 1881, Hartleben. 2 Novelletten, übers, v. M. v. Borch. Leipzig 1884, Reclam. 20 ->). Neue Novelletten, übers, v. M. v. Borch. Leipzig 1886, Reclam. 20^. Zwei Novelletten: Treuherz — Karen, übers, v. L. Bloch. Mit einer einleitenden Studie des Übersetzers. 16". Berlin 1898, Harmonie. 1 Schiffer Worse, übers, v. M. Ottesen. Berlin 1882, jetzt Zürich, Raustein. 3 ^ (neue Ausg. 1885: 2 ^). — do., übers, v. C. v. Sarauw. Stuttgart 1885, Cngelhorn. 50 -Z; geb. 75 -y. Schnee. Erzählung, übers, o. M. Ottesen. Stuttgart 1889, Engel horn. 50 H; geb. 75 H. — do., übers, v. Otto Hauser. Berlin 1901, Hillger (Kürschners Bücherschatz). 20 -ß. ö. Norwegische Schriftstellerstipendien. — Bei der dies jährigen Verteilung der norwegischen Schriftstellerstipendien ist die pornographische Frage mit angeschnitten worden. Die norwe gischen Stipendien werden von einem aus Regierungsbeamten des Kultusministeriums und Vertretern des Schriftstellerverbandes gebildeten Komitee verteilt, und unter den damit Bedachten sollte sich auch der Novellist Andreas Haugland befinden, der das Stipendium schon ein Jahr bezogen hatte; man pflegt diese Sti pendien für zwei aufeinander folgende Jahre zu bewilligen. Der Professor Morgenstjerne dagegen widersprach und brachte statt des genannten Schriftstellers einen andern in Vorschlag, weil Haugland die ihm durch das erste Stipendium geschaffene Muße zur Abfassung pornographischer Studien verwendet haben solle. Früher, so meinte der Professor, suchte der norwegische Staar diese Schmutzliteratur zu bekämpfen, er könne sie doch jetzt nicht noch extra unterstützen und ermutigen wollen. Die Streitfrage wird in der norwegischen Öffentlichkeit lebhaft diskutiert. (Der Tag.) Königliche Akademie der Künste. —Zum Präsidenten der Kgl. Akademie der Künste in Berlin ist in der Senatssitzung vom 20. April an Stelle des in den Ruhestand tretenden Ge heimen Regierungsrats Ende der Senator Professor Johannes Otzen, zum Vizepräsidenten der Direktor Professor Joseph Joachim gewählt worden. Die Wahlen unterliegen der Be stätigung durch den Kaiser. Düsseldorfer Kunstausstellung. — Sonntag den 1. Mai wurde die Kunst- und Gartenbauausstellung in Düsseldorf feier lich eröffnet. Professor Fritz Roeber hielt die Weiherede, in der er der Ausstellung von 1902 gedachte und auf das lebhafte Interesse des Kaisers für die jetzige Ausstellung hinwies. Nachdem Pro fessor Roeber mit einem Hoch auf den Kaiser geschlossen, sprach Professor Clemen über die Entwicklung der Kunst, insbesondere der westdeutschen; Redner schloß mit einem Hoch aus den Pro tektor der Ausstellung, den zur Feier erschienenen deutschen Kronprinzen. Der Kronprinz eröffnete darauf die Ausstellung mit folgenden Worten: »Zunächst spreche ich meinen herzlichen Dank aus für die freundlichen Worte der beiden Herren Vor redner. Vor zwei Jahren war es mir vergönnt, an derselben Stelle, an der ich jetzt stehe, die Ausstellung der Industrie und Kunst zu eröffnen; der glänzende Verlauf und der großartige Erfolg, der diese Ausstellung ausgezeichnet hat, mögen ein gutes Omen für die jetzige Ausstellung sein. Ich bin überzeugt, daß 543
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