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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040606
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190406061
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land und die Schweiz. Alles in allem werden in Europa I ungefähr 20 000 Zeitungen herausgegeben. In Asien er-1 scheinen nicht weniger als 3000 periodische Zeitungen, die meisten in Japan und Britisch-Jndien. Japan besitzt allein 1500 Blätter. Afrika steht auf dem Gebiete der Presse am weitesten zurück. Dort erscheinen nur 200 Blätter täglich. 30 in Ägypten und der Rest in den europäischen Kolonien. Amerika hat eine große Zahl Zeitungen; in den Vereinigten Staaten allein werden 12 500 herausgegcben. 1000 davon erscheinen täglich, 120 werden von Negern herausgegcben. In Australien erscheinen nur wenige Zeitungen. Man hat berechnet, daß, wenn man die Bevölkerung der ganzen Erde berücksichtigt, auf je etwa 82 600 Personen nur eine Zeitung kommt. Verbot einer Zeitschrift in Elsaß-Lothringen. — Auf Grund des 8 2 des Preßgesetzes für Elsaß-Lothringen ist die Verbreitung der Pariser Zeitung »Le Matin« in Elsaß-Lothringen verboten. Jubiläum der Erfurter Akademie. — Die Königliche Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt begeht am 1. und 2. Juli d. I. das Fest ihres Hund ertundfünfzig jährigen Bestehens. Sie hat zu dem Zweck eine vortrefflich ausgestattete Festschrift herausgegeben (Erfurt, Carl Villaret), die neben sonstigen schätzbaren Beiträgen von Mitgliedern der Akademie namentlich eine mit großer Sorgfalt ausgearbeite und stets mit Urkunden belegte Geschichte der Akademie bringt. Das Buch ist ein sehr wertvoller Beitrag zur deutschen Gelehrten- und Kultur geschichte, der über Verhältnisse und Persönlichkeiten die mannig fachste Aufklärung bringt, namentlich aber geeignet ist, richtige Vorstellungen von der Erfurter Akademie selbst zu geben und landläufige Irrungen darüber zu zerstreuen. Ausstellungspreis. — Bei der Preisverteilung in der Schmiede-Fachausstellung zu Leipzig, die am 2. Juni ge schloffen worden ist, wurde die Firma Auslaender L Kühr in Leipzig für die ausgestellte Fachliteratur mit der goldenen Me daille ausgezeichnet. Ein Vorkämpfer deutscher Sprache und deutschen Geisteslebens in Nordamerika. — Bei dem lebhaften Inter esse, das das Verhältnis von Deutschland und den Vereinigten Staaten in steigendem Maße gewinnt, erinnerte die »Beilage zur Allgem. Zeitung« kürzlich an einen Mann, der sich der Pflege deutschen Geistes mit besonderer Energie und besonderem Geschicke annimmt: vr. H. H. Fick, Hilfsschulsuperintendent in Cincinnati. Daß der deutsche Unterricht in Cincinnati in besonderer Blüte steht und besonders warme Anerkennung findet, dazu hat sein unermüdliches Wirken jedenfalls ein gutes Stück beigetragen. Uber den nächsten Kreis hinaus aber hat er durch eine eifrige lite rarische Tätigkeit zugunsten unserer Sprache und Literatur gewirkt. So schrieb er u. a. über den »deutschen Unterricht als Förderer der idealen Entwicklung unserer Jugend«, über »die deutsch-amerikanische Dichtung«, über »die Dialektdichtung in der deutsch-amerikanischen Literatur«. Auch veröffentlichte er unter dem Titel »Gedanken perlen« eine Auswahl von Gedichten und Sprüchen, die zur Förde rung der sittlichen Erziehung geeignet schienen. Namentlich wichtig aber dünkt uns ein periodisches Unternehmen, das einfach und bescheiden austritt, aber augenscheinlich sehr geeignet ist, die Erhaltung deutscher Sprache und deutschen Lebens zu fördern. Es ist dies eine Jugendschrift »Jung-Amerika-, Zeitschrift für Schule und Haus, die zu einem sehr billigen Preise (jährlich 50 Cents) monatlich im Verlage von Gus. Muehler in Cincinnati seit 1. Dezember 1901 erscheint. Als die Aufgabe der Zeitschrift wird bezeichnet, der deutschen Sprache eine Stütze, der Erziehung eine Hilfe und der allgemeinen Bildung bei jung und alt ein Förderungsmittel zu liefern. In Wahrheit dürfte kaum ein Mittel geeigneter sein, einer raschen Preisgebung deutscher Sprache und deutschen Denkens entgegenzuwirken, als eine solche von der Jugend aus in die Familien eindringende Zeitschrift. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Untiguariats-XataloAS von kaul bliebe in Oroscksn: klr. 47: IVsrlco aus vsrscüisäenon IVisssnsoüakten. 8". 42 8. 1094 I^rn. klo. 48: H^gions. Osrioütlioüs Nsäioin. Ls^eüiatris. 8". 19 8. 562 klin. klr. 49: Oobui'tsbilks. dzmaslroloAis. LLäiatris. 8". 35 8. 1134 kirn. IVsrüs aus vsrsoüieäsnsn IVisssnsobaltsn. llatalox klo. 199 von 8ilvio Loova in kvw. 8". 38 8. 666 dlrn. Orosänsr Lüoüsrkrsunä. IVsrlrs aus allen IVisssnsoüatton mit «In- banA: dlsusroLslletristilc. Vsi'Loioüuis clor nsuostsn antiguarisoben IlrcvorbunASn von 6. IVintsr's ^ntiguariat u. Luoüüanä- lung (Oarl 8topüan) in Orssäon-ll. 8". 8 8. 216 kirn. Personalnachrichten. > Jubiläum. — Am 1. Juni beging unter großen Ehrungen seitens der Inhaber, des Personals und vieler Geschäftsfreunde der Prokurist der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin, Herr Franz Klcffel, die Wiederkehr des Tages, an dem er vor 25 Jahren als junger Gehilfe in das Haus eintrat. (Sprechsaal.) Thal, Sexuelle Moral. Im Anschluß an die erfolgten Besprechungen seitens des Herrn Ottomar Lord (i. Fa. Friedr. Wagner), Braunschweig, und des Herrn Albert Langen, München, über Ausübung einer Zensur durch das Börsenblatt und den Vorstand muß der Unterzeichnete Verlag einen ihn betreffenden Fall, der besonders kraß ist, zur Sprache bringen. Eine Anzeige über das in meinem Verlage er scheinende Werk von vr. Max Thal: »Sexuelle Moral. Ein Versuch zur Lösung des Problems der geschlechtlichen, insbesondere der sogenannten doppelten Moral» hat die Redaktion des Börsenblattes unter Berufung auf »die überhandnehmende geschlechtliche populäre Literatur, deren Ankündigung vielfach Anstoß erregt«, zurückgewicsen, in diesem Schreiben aber zugleich die Bitte ausgesprochen: »diese Ablehnung dem Ausschuß für das Börsenblatt zur Ent scheidung zu unterbreiten«. In meiner hierauf an den Ausschuß gerichteten, eingehend mo tivierten Beschwerde habe ich u. a. ausgefühct, daß die durchaus ernst und sachlich gehaltene Abhandlung nirgends Anstoß er wecken könne; der Verfasser, ein hiesiger bekannter Rechtsanwalt, dessen kürzlich erschienenes Buch »Mutterrecht, Frauenfrage und Weltanschauung« allgemein günstige Aufnahme fand, erkläre, daß gerade die wachsende Anteilnahme für die jetzt in Fluß befindliche Frauenbewegung und die damit zusammenhängende Sittlich keitsbewegung ihn zur Veröffentlichung dieser Broschüre ver anlaßt und daß er den Intel so gewählt habe, um den Inter essenten von vornherein den Inhalt der Schrift klar zu machen. Diese Beschwerde hat der Ausschuß lediglich mit der Begrün dung, daß: »Anzeigen derartiger Werke im Börsenblatt nicht inehr zum Abdruck gelangen sollen« zurückgewiesen. Im weiteren hat alsdann auch die »Bestell anstalt« des Vereins der Buchhändler zu Leipzig die Versendung eines Prospektes, betr. das vorbezeichnete Werk, abgelehnt. Hierzu ist nun zu bemerken, daß weder dem Ausschuß für das Börsenblatt noch der Bestellanstalt das Thalsche Werk selbst Vorgelegen hat; die Zurückweisung ist also, wie anzunehmen, lediglich auf Grund des Titels des Buches erfolgt. Das Wort »sexuell« genügt also diesen Instituten schon, um über ein Buch, ohne jede Rücksicht auf dessen Tendenz und auf die Art der Be handlung des Themas, die Zensur zu verhängen. Lediglich um zu charakterisieren, wie sehr die Zensur des Börsenblatts in diesem Falle fehlgegriffen hat, sei bemerkt, daß die »Breslauer Morgenzeitung« vom 13. März d. I. eine eingehende Kritik des Buches mit den Worten schließt: »Die Schrift des Breslauer Philosophen gehört zu den vornehmsten Erzeugnissen unserer Literatur, da sie eines der wichtigsten Probleme unseres Daseins in ernstester, gediegenster Art erörtert. - Aber gleichviel, es kann doch unmöglich gebilligt werden, daß eine Zensur des Börsenblattes, wenn sie überhaupt statthaft ist, willkürlich nach Äußerlichkeiten, Titel usm. ausgeübt wird. Die Macht, die das Börsenblatt in Verbindung mit der Bestellanstalt hat, durch Zurückweisung die Verbreitung derartiger billigen Broschüren im Buchhandel völlig abzuschneiden, muß doch notwendig dazu führen, daß der Vorstand mindestens zu einer sorgfältigen Prüfung der Werke sich verpflichtet erachte. Darf, abgesehen von der materiellen Schädigung, der Aus schuß ein Buch, das er überhaupt nicht kennt, ohne weiteres zu den -derartigen Werken», das ist zur «unanständigen, auf Erregung der Sinnlichkeit berechneten Literatur« zuzählen und dadurch Verfasser und Verleger in gleicher Weise beleidigen? Breslau I., April 1904. Wilhelm Ko ebner Inh.: Barasch u. Riesenfeld. Ansichtssendung. Anfrage. Ein Kunde hat ein Buch zur Ansicht verlangt und erhalten, schickt dasselbe aber erst nach einem Zeitraum von vier Monaten als seinen Wünschen nicht entsprechend zurück. Ist der Sorti menter berechtigt, die Annahme der so spät erfolgenden Rück sendung zu verweigern und kann er auf Zahlung bestehen? Aus sprache erwünscht! Mülhausen i/E. C. Ehrmann.
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