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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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9400 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 252, 28. Oktober 1904. kürzlich vollendeten prächtigen Neubau an der Place de Meir, einem Verkehrsmittelpunkt der Stadt. Eine lange vorbereitete wichtige Erweiterung des Sortiments betriebs durch den Kunsthandel ist in diesen Tagen verwirklicht worden. Ein geräumiger Oberlichtsaal, der unmittelbar an die andern Geschäftsräume anschlietzt, dient zu Ausstellungen und Verkäufen von Kunstwerken. Der öffentliche Verkauf des künstlerischen Nachlasses des bekannten Marinemalers Hendrik Schaefels hat den Betrieb dieses Geschäftszweiges vor kurzem eröffnet. Cs steht zu hoffen, daß auch diesem Zweig das bewährte Glück des verhältnismäßig jungen Geschäfts treu bleiben wird. Den Jubeltag des angesehenen Hauses begleiten gewiß recht viele deutsche Kollegen mit ihren aufrichtigen Wünschen. Diesen uns anschließen zu dürfen, gewährt uns Vergnügen und Ge nugtuung. (Red.) Buchhandlungsgehilfenverein zu Leipzig. — Wie hier schon früher mitgeteilt worden ist, wird der Buchhandlungs gehilfenverein zu Leipzig am Montag den 31. Oktober in den Sälen des Deutschen Buchhändlerhauses sein diesjähriges, einundsiebzigstes, Stiftungsfest feiern. Die Feier beginnt um 4 Uhr nachmittags mit einem Konzert des gesamten Winderstein- Orchesters, dem hervorragende Künstler und Künstlerinnen zur Seite stehen werden. An das Konzert wird sich ein Ball an schließen. Dem Stiftungsfest wird heute abend, Freitag den 28. Ok tober, ein Festkommers vorausgehen, der gleichfalls im Deutschen Buchhändlerhause abgehalten werden soll. Personalnachrichten. Gestorben: am 25. Oktober im 51. Lebensjahre der Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer Herr August Weich ert in Berlin, Gründer und Inhaber der am 1. Oktober 1872 eröffneten Verlagsbuchhandlung A. Weichert. Der Verstorbene hat während der mehr als dreißigjährigen Dauer seiner Jnhaberschaft und Leitung die ihm unterstellten Betriebe zu achtbaren Erfolgen geführt. Anfänglich fast aus schließlich mit dem Druck und Verlag von Kolportageromanen beschäftigt, hat er später durch Herausgabe von Jugendschriften, Reisewerken und umfangreichen Bibliotheken in großen Auflagen und zu wohlfeilen Preisen sich auch Verdienste um die Verbrei tung von gutem Lesestoff erworben. (Sprechsaal.) Abzahlungsgeschäft und Sortiment. Der Büchereinkauf der Ärzte. — Unter dieser Überschrift gibt in den in Straßburg i/Els. erscheinenden »Ärztlichen Mit teilungen« (5. Jahrg. Nr. 40 vom 14. Oktober 1904), dem offi ziellen Organ des »Verbands der Ärzte zur Wahrung ihrer wirt schaftlichen Interessen-, ein Arzt, Herr vr. ^V. II. in F., seine Er fahrungen bekannt, die er mit dem Erwerb eines großen Werkes »auf Abzahlung- gemacht hat. Er knüpft daran beherzigenswerte Mahnungen, mit deren Beachtung seitens der Ärzte der deutsche Sortimentsbuchhandel zufrieden sein darf. Freilich urteilt der Einsender nur von seinem einseitigen Standpunkt aus. Vom Standpunkt des Verlegers der auf solche Weise vertriebenen Werke und in weiterer Folge auch von dem der Allgemeinheit darf entgegengehalten werden, daß die mit dem Abzahlungssystem verbundene Vertriebsweise des Reisebuch handels durch dessen intensives direktes Angebot erst den sehr ^ bedeutenden Absatz ermöglicht, der die Auflage hoch und den Preis niedrig zu halten gestattet. Diese Vertricbsweise mit dem Sortimentsbuchhandel zu verbinden, hat sich nach vielfacher Erfahrung im allgemeinen als untunlich erwiesen. Immerhin würde es nur der ausgleichenden Gerechtigkeit entsprechen, wenn die Interessenten für große Werke nicht jedem von fremder Seite lebhaft und verlockend an sie herantretenden Angebot sofort erliegen, sondern bei Bedarf sich ihres Sorti mentsbuchhändlers erinnern möchten, der jahraus jahrein sich redlich bemüht, sie auf dem laufenden des Büchermarkts zu halten, für ihren keinern literarischen Bedarf sorgt und ihnen sicher auch die größten Werke mit gewohnter Kulanz billiger und bequemer schaffen wird als ein entferntes Abzahlungsgeschäft, an das den Käufer weder sonstige Verbindung noch Verpflichtung fesselt. Med.) Herr Or. ö. in F. schreibt: »Der Büchereinkauf der Ärzte. »Wenn jetzt die deutschen Ärzte endlich daran gehen, sich um ihre wirtschaftlichen Angelegenheiten zu kümmern, so dürfen dabei nicht allein die großen Existenzfragen erörtert, sondern es müssen auch die kleineren Sorgen berücksichtigt werden, wenn es gilt, wirtschaftliche Vorteile zu erringen oder Nachteile fcrnzuhalten. Von diesem Gesichtspunkte möchte ich mit einigen Worten auf den Bücherernkaus eingehen. Dies betrifft die Anschaffung der großen Sammelwerke von Eulenburgs Enzyklopädie, Penzoldts Handbuch usw Diese werden bekanntlich von den Reisebuch handlungen oder Abzahlungsgeschäften vertrieben, und so ließ ich mich auch vor 8 Jahren von den, Agenten einer derartigen in Berlin ansässigen Reisebuchhandlung bereden, den »Eulenburg« auf »Abzahlung« zu kaufen. 5 Mark betrug, wie üblich, die monat liche Ratenzahlung. Die Erfahrungen haben mich nunmehr aber belehrt, daß ich das Werk viel billiger und bequemer von jeder ansässigen Sortimentsbuchhandlung hätte beziehen können. Diese hätten mir sicher einen Rabatt von 5 Prozent gewährt, was einer Er sparnis von ungefähr 25 ^ gleichgekommen wäre, außerdem hätte ich nicht das Porto für Einsendung der Raten zu bezahlen gebraucht, was im Verlauf von 8 Jahren ungefähr 10 ^ (jährlich 12 Raten ä 10 1 ^ 20 ->)) ausmacht. Wenn die Rate nicht augenblicklich auf den Tag bezahlt wurde, so folgte außerdem eitens des Abzahlungsgeschäfts bald eine Postnachnalnne, deren Kosten ebenfalls von dem Käufer zu tragen sind. So berechnete mir meine Lieferantin hierfür noch nachträglich 2 10 o) und drohte mit Klage, wenn sie nicht bezahlt würden. Alles in allem hätte ich ungefähr 40 ^ gespart, wenn ich das Werk von einer ansässigen Sortimentsbuchhandlung bezogen hätte. Ich hätte aber dabei noch den Vorteil gehabt, das Werk ofort Band für Band nach dem Erscheinen zu erhalten, während meine Lieferantin, um Porto zu ersparen, inir immer 4 Bände zusammen schickte. Ich hätte außerdem das Werk ganz nach meinem Belieben bezahlen können, ohne sofort eine Mahnung zu erhalten mit der geschmackvollen Bemerkung: »Sie haben ver- essen, daß eine Rate fällig ist« (als ob ein Arzt sonst auf er Welt gar nichts zu tun hätte, als nur an Ratenzahlungen zu denken), der bald darauf ein Postauftrag folgte. Die Sorti mentsbuchhandlung gibt mir zudem zu jeder Zeit eine Abrechnung, so daß ich stets weiß, wieviel ich bezahlt habe, während es mir erst nach mehreren energischen Aufforderungen gelang, von der Abzahlungsbuchhandlung eine solche zu erhalten. »Neben den materiellen Vorteilen besteht aber auch eine moralische Verpflichtung, den Einkauf bei dem ansässigen Sorti menter zu bewerkstelligen. Dieser ist uns stets zu Diensten und bereit, die kleinste Broschüre, an welcher er kaum einige Pfennigs verdient, zu besorgen, wenn wir dieselbe benötigen. Um so mehr sind wir daher verpflichtet, ein Werk, bei welchem er einen größeren Verdienst erzielt, auch bei ihm zu kaufen. »Das ganze Prinzip des Büchereinkauss auf Abzahlung paßt sich überhaupt für den Arzt nicht, ja es ist seiner unwürdig; soviel Kredit besitzt er im allgemeinen noch, daß man ihm verkauft, ohne daß er es nötig hat, sich den Schikanen eines Abzahlungsoertrags zu unterwerfen. Bei Lichte betrachtet, ist auch die Lieferung einer Eulenburgschen Enzyklopädie als Objekt eines Abzahlungs geschäfts ganz ungeeignet, und die angeblichen Vorteile sind eitel Dunst. Einen Gegenstand auf Abzahlung zu erwerben, hat doch eigentlich nur dann einen Sinn, wenn man den ganzen Gegenstand fix und fertig auf Abzahlung geliefert erhält, wie z. B. eine Wohnungseinrichtung. Ein komplettes Exemplar von Eulenburg wird aber kaum ein Arzt auf Abzahlung kaufen, weil er dann ja lieber die in Aussicht stehende Neuauflage abwartet. Geht man aber bald nach dem Erscheinen des Werks, wie ich es getan habe und wie es meistens geschieht, einen Abzahlungsver trag ein und zahlt jährlich 60 dafür, so ist dies nichts weiter wie eine Barzahlung des Werks, von dem jährlich vier Bände im Gesamtkostenpreis von 70 erscheinen. Ich frage mich daher heute, welche Vorteile hat mir das Abzahlungsgeschäft gebracht, und warum hatte ich es nötig, einen derartigen Vertrag einzu gehen, während ich das Werk doch viel billiger und bequemer am Platze selbst hätte haben können. Oieoits mcwiti, oolle^as! vr. VV. 8. in F.« Znr mangelnden Einheitlichkeit der Postwertzeichen in Deutschland Obwohl wir uns keinen Erfolg davon versprechen, diesen vielmehr in der hoffentlich noch zu erlebenden deutschen Cinhcits-Postmarke suchen, folgen wir doch gern dem Ver langen einer bayrischen Buchhandlung, indem wir hiermit auf die bekannte, aber nicht genügend beachtete Tatsache Hinweisen, daß Briefschaften und Postkarten mit Reichs - Postmarken in Bayern nicht befördert werden. Postkarten der Reichspost werden nur dann befördert, wenn sie den Aufdruck »Antwort tragen. Der eingangs erwähnten bayrischen Buchhandlung gehen in der regeren Geschäftszeit täglich Briefe aus Norddeutschiand zu, mit Beilage frankierter Briefumschläge und Postkarten, die aus oben angegebenem Grunde nicht verwendbar sind. (Red.)
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