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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1904
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- Deutsch
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9416 Künftig erscheinende Bücher. 252, 28. Oktober 1904. Leipsig, im Oktober sßOH. P- P. Mn de» nächsten Togen gelangen nachgenannte zwei neue Romane zur Versendung, die bei ihrem Erscheinen in Reclams ^ Universum beide großen Beifall der Leser errungen haben. Zu Festgeschenken eignen sich die gut ausgestattcten Romane ganz besonders, für Leihbibliotheken sind sie unentbehrlich. (Aoman von Gro schiert W. 3.— Ladenpreis, (M. 2.25 netto, M. 2.— Kar, 7 Sr. M. 12.— Lar. Skeg. geö. W. -1.— Ladenpreis, (W. 3.— netto, (W. 2.75 öar, 7 Sr. (M. 17.25 Kar. 7>as neue weck des ausgezeichneten Erzählers ist eine literarisch wertvolle Schöpfung, die von Anfang bis zu Ende packt. Die an spannenden ^ Situationen ungewöhnlich reiche, dramatisch bewegte Handlung wird überdies aus einer Welt heraus entwickelt, die auch unabhängig von den geschilderten Vorgängen des größten Anteils sicher ist. Ls ist die Welt des gebildeten Mittelstandes, dem in unseren Tagen der Kampf ums Dasein so sehr schwer fällt. Die Not der jungen Männer, eine Stellung zu finden, die Sorge, die das Fortkommen der jungen Mädchen bereitet, die Frage „was wird nun?", wenn jahrelang studiert worden ist, die Schwierigkeiten, die sich selbst in der höheren Beamtenlaufbahn durch Probleme des Familienlebens ergeben, die Versuchungen, die im Zusammenhang damit an beide Geschlechter herantreten, der Kampf zwischen dem Liebesbedürfnis und den Pflichten, die aus den Standesrücksichten erwachsen — all das wird in diesem inhaltlich ungewöhnlich reichen Sitten gemälde aus dem Leben unserer Tage zur Anschauung gebracht. Lin hochinteressanter juristischer Fall, der sich aus den geschilderten Verhältnissen ergibt, führt zuletzt aus der modernen städtischen Welt hinaus in die wilde Romantik einer Moorgegend, und in den aufregenden Ereignissen, die sich dort abspielen, spiegelt sich noch einmal der symbolische Gehalt dieses bedeutenden Werkes. „wir müssen ihn alle gehen, den weg übers Moor", sagt der alte Professor Berner zuletzt im Gedenken des Erlebten. „Ec ist schmal und schlüpfrig, daß die Füße sich nur mühsam weiter tasten. Rechts und links aber lauert die Tiefe und Lichter narren uns, Tückeboten, Irrwische und giftige Flammen." Gerrenkosee <6ui. M-a« K-mß-r». (Sroschiert (M. 4.— Ladenpreis, (M. 3.— netto, (W. 2.75 Kar, 7 Sr. W. 17.— Kar. Skeg. ge 6. (M. 5.— Ladenpreis, W. 3.75 netto, (M. 3.50 Kar, 7 Sr. (M. 22.25 öar. Filarie Bernhard hat sich unter den Romanschriftstellern der Gegenwart längst einen hochgeachteten Namen erworben. In ihrem neuesten .! ^ Werke „Herrenloses Gut" wirkt sie wieder durch alle die Eigenschaften, welche ihr diese Stellung errungen haben, es ist ihr aber auch ge- glückt, einen Stoff zu ergreifen, der in weitesten Kreisen größtes Interesse erregen wird. Gerade in unseren Tagen hat auch das große Publikum künstlerischen Fragen seine Teilnahme zugewendet. Das Künstlerleben ist Gegenstand regster Aufmerksamkeit, und tief in die Familie greifen oft jene Konflikte ein, die durch die Berührung künstlerischer Kreise mit anderen entstehen, und insbesondere auch durch die jungen Talente, die ihre Flügel kräftiger als je regen und gern herausstreben aus Verhältnissen, die ihrer Entwicklung hinderlich sein können. In ihrer neuen Schöpfung hat Marie Bernhard eine Liebesgeschichte fesselndster Art mit einem Stück Künstlerpsychologie verknüpft, und indem sie auch die Umgebung der Hauptpersonen ihrer Handlung aufs sorgfältigste auf Grund eigner Beobachtungen, die sich fast auf jeder Seite verraten, ansarbeitete, hat sie zu gleich ein eigenartiges Bild modernen Lebens und einen überaus spannenden Roman geschaffen. Die köstliche Feinheit, mit welcher sie die Geheimnisse der Mädchenseele enthüllt, werden der Verfasserin eine große Anzahl neuer Freunde erobern. Aber auch diejenigen Leser, denen es bei ihrer Romanlektüre weniger um Anregung, Aufklärung, Ergänzung ihrer Lebenserfahrungen zu tun ist, als um eine unterhaltende Geschichte, die sie beständig in Atem hält, werden an Marie Bernhards „Herrenlosem Gut" ihre Freude haben. Die Verfasserin ist eine Meisterin in der Kunst, die Fäden der Ereignisse so weiterzuspinnen, daß man stets in Spannung bleibt, und zwischen die ergreifenden Vorgänge der Handlung streut sie gar liebliche, von fröhlicher Laune belebte Bilder aus der deutschen Familie wie aus dem Leben der Künstler. Um Ihre Verwendung für diese Novitäten lohnender zu gestalten, liefere ich Exemplare, die vor dem Erscheinen auf beiliegenden» Zettel bestellt werden, mit 50 °/„ Rabatt. Für die früher erschienenen Romane Marie Bernhards, nach denen Nachfrage zu erwarten ist, lasse ich dieselbe Ausnahmebedingung gelten. Ergebenst Pkilipp Keclam jun.
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