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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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253, 29. Oktober 1904. Nichtamtlicher Teil. 9447 Brockhaus.) Meine Herren! Sie haben sicherlich diese Ver handlungen eingehend nachgelesen, und Sie werden stolz darauf gewesen sein, in welcher vorzüglichen Weise sich die Vertreter des Buchhandels ihrer Aufgabe entledigt haben. Nach drei tägigem Redekampf schien es fast, als ob eine Einigung zwischen dem Akademischen Schutzverein und dem Buchhandel zu erzielen sein würde, denn es wurde schließlich eine Kom mission ernannt, bestehend aus Vertretern des Akademischen Schutzvereins, der Bibliothekare und des Buchhandels, die alle Streitfragen zum Austrag bringen sollte. — Zu diesem Zweck fanden am 81. Mai d. I. die Verhandlungen in Leipzig statt, führten aber leider zu keinem Einverständnis mit dem Akademischen Schutzverein; dieser stellte vielmehr Forderungen, denen der Buchhandel — ohne sich selbst sein Todesurteil zu sprechen — nicht zustimmen konnte. Da gegen ist Hoffnung vorhanden, daß der zwischen den Biblio thekaren und dem Buchhandel hinsichtlich des Rabatts be stehende Interessengegensatz durch gegenseitiges Entgegen kommen einen beide Teile befriedigenden Ausgleich finden wird. »An beiden Verhandlungen — in Berlin sowohl wie in Leipzig — hat Kollege Hermann Seippel auf Einladung des Börsenvereinsvorstands hin teilgenommen und wird uns unter Punkt 6 unsrer heutigen Tagesordnung berichten. — »Die allseitig erkannte Notwendigkeit, gegen den Schmutz in Literatur und Kunst energisch Front zu machen, hat die Errichtung des »Volksbundes« zum Kampf gegen diese Feinde unsers Volks gezeitigt. Es wird in erster Linie mit Aufgabe des Sortiments sein, hierbei tatkräftig in den Kampf einzu- treten. Unter Punkt 7 unsrer Tagesordnung kommen wir noch einmal darauf zurück. »Es ist eine unzweifelhafte dankenswerte Tatsache, daß das Sortiment immer mehr und mehr die Unterstützung und den Schutz vieler maßgebender Verleger im Kampf gegen das ruinöse Preisunterbieten gefunden hat. Hierin geht die Firma I. I. Weber ganz besonders energisch vor, und wir halten es daher für unsre Pflicht, ihr dafür auch an dieser Stelle noch unfern ganz besondern Dank zum Ausdruck zu bringen. Bekanntlich liefert diese Firma seit November 1903 sämt lichen Grossosortimenten und allen nicht im Buchhändler adreßbuch stehenden Firmen auch nicht gegen bar. »Anläßlich unsrer heutigen Jubelfeier sind uns herzliche, treu gemeinte Wünsche zum Ausdruck gebracht worden. Unter anderm wird uns geschrieben: „Möge der kluge und edle Geist Friedrich Perthes, des größten Hamburgers und eines vorbildlichen deutschen Buchhändlers, über Ihren Verhandlungen und Ihrem Feste walten" und ferner: „Was in unsrer Jugend von unsrer kleinen meer- nmschlungenen Heimat galt, das rufe ich Ihnen als Wunsch zu für Ihr Zusammenhalten mit dem großen Gesamtbuchhandel: Up ewig ungedeelt." »Das, verehrte Herren Kollegen, sind schöne Worte und ideale Gesichtspunkte. Heute, am Wendepunkte zweier Vierteljahrhunderte, wollen wir für unfern Buchhändler- Verband Kreis Norden auch ferner Treue geloben zu ein ander und zu allen idealen Aufgaben, die an den deutschen Buchhandel im Sinne eines Friedrich Perthes gestellt werden. »In diesem Zeichen möge aber Kreis Norden auch in Zukunft blühen und gedeihen.« — Der Jahresbericht findet lebhaftes Bravo und wird ohne Debatte einstimmig genehmigt. Der Vorsitzende macht darauf aufmerksam, daß un beschadet der Wahlfreiheit alle Vorstands-Mitglieder wieder wählbar seien. Herr Pape empfiehlt die Wiederwahl mit einer Aus nahme. Vor Jahresfrist in Kiel hätte man den Wunsch der dortigen Kollegen, einen der Ihren im Vorstande zu haben, gern Folge gegeben. Die damals gewählte Persönlichkeit hätte aber leider keine Zeit gefunden, sich an den Arbeiten des Vorstandes zu beteiligen. Damit sei weder ihm noch unserm Verbände gedient. Bei der großen buchhändlerischen Bedeutung Kiels wäre es jedoch wünschenswert, einen dortigen Kollegen im Vorstande zu haben. Er bitte deshalb, Herrn Paul Toeche Sohn neu zu wählen. Punkt 2, 3, 4. Rechnungslegung des Schatzmeisters. Festsetzung des Jahresbeitrags. Voranschlag für 1904/05. (Die Entlastung wird erteilt. — Der Jahresbeitrag bleibt, wie bisher, 8 — Der Voranschlag für das nächste Vereinsjahr wird genehmigt.) Punkt 5. Wahlen: ») des Vorstandes, K) der Rechnungsprüfer, o) der Delegierten für Kantate 1905, ck) eines Wahlmannes für etwaige Wahlen zum Vereins ausschuß. Nachdem die Herren Ordner die Stimmzettel einge sammelt, geordnet und gesichtet haben, verkündet der Vor sitzende folgendes Wahlergebnis: 1. Vorsitzender: Herr Aug. Frederking-Hamburg. 2. 1. Schriftführer: 2- Schatzmeister: 1. Beisitzer: 2. 3. 1. Aug. Westphalen - Flensburg. Lucas Gräfe-Hamburg. Gustav Winter-Bremen. Heinrich Boysen-Hamburg. R. Quitzow-Lübeck. D. Segelken-Oldenburg. W. Halle-Altona. P Toeche Sohn-Kiel. Der Vorsitzende dankt für das ihm abermals ent gegengebrachte Vertrauen und bemerkt, daß er nach fünf jährigem Dienste lieber schon heute seine Entlassung ge nommen hätte; aber auf Wunsch seiner Vorstandskollegen wäre er auch gern bereit, noch ein Jahr weiter mitzuarbeiten. Auf Anfrage des Vorsitzenden erklären die übrigen gewählten Herren, das ihnen übertragene Amt annehmen zu wollen. Auf Vorschlag des Vorsitzenden werden die Herren Weitbrecht und Meßtorff zu Rechnungsprüfern wieder gewählt; dagegen wird die Wahl eines Delegierten für Kantate 1905 dem Vorstande überlassen. Die Herren Hal le und Quitzow erklären auf Anfrage ihre Bereitwilligkeit, auch ferner das Amt eines Wahlmannes für etwaige Wahlen in den Vereinsausschuß verwalten zu wollen. Punkt 6. Die Verhandlungen zwischen dem Aka demischen Schutzverein und dem Börsenverein. Herr Seippel bemerkt, daß er nicht beabsichtige, einen langen Vortrag zu halten, da allen Anwesenden die »Bücher«-Angelegenheit genügend bekannt sei. Die kontra diktorischen Verhandlungen haben sehr viel Interessantes ge boten, was vor allem in der Gelegenheit bestanden habe, so manche berühmte Männer der Wissenschaft kennen zu lernen und sie sprechen zu hören. Er selbst habe den Eindruck ge wonnen, daß nicht Professor Bücher, sondern Geheimrat Wach der eigentliche Lpiritus rsotor der bekannten Denk schrift, sowie der ganzen Bewegung gegen den Buchhandel gewesen sei. Seiner Auffassung nach seien diese beiden Herren Gegner des Buchhandels, und zwar zur Hauptsache aus materiellen Gründen. Die Berliner Versammlung würde vollständig resultatlos verlaufen sein, wenn nicht Herr Brockhaus ein Schiedsgericht in Vorschlag gebracht hätte. Dieser Vorschlag sei allseitig mit großem Beifall aus genommen worden. Die Hoffnung auf eineu endgültigen friedlichen Aus gleich zwischen den übertriebenen Forderungen der Akademiker und den berechtigten Interessen des Buchhandels habe sich 1240*
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