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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1904
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- Deutsch
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9514 Nichtamtlicher Teil. 254, 1. November 1904. ^fter Work. I'rs.Swsuts krvw tbs HVorlrsüop ok au olll Lnblisüsr. 6^ L. Llai-8t0I1, R. O. 8. »Lt ssventseu rnsuv tbeir tortuuss ssslc, Lut st toursoors it is too lsts s vsslr.« ->^s ^ou liks it.» »Ich stehe mit dem Buch- und dem Verlagsbuch handel seit meiner frühesten Jugend in Verbindung. Es sind wohl rund fünfundsechzig Jahre; über achtundfünfzig davon habe ich in der City von London verlebt. »Somit glaube ich jetzt das Recht verdient zu haben, mich von der Arbeit zurückziehen zu dürfen, und deshalb habe ich die Worte — nach der Arbeit — zum Titel dieses Buches gewählt. Ich habe zwar gearbeitet, um es zu schreiben, aber nicht wie ein Arbeiter für sein täglich Brot; es ist eine Liebhaber-Arbeit gewesen, die meine Muße stunden ausgefüllt hat, und die, hoffe ich, nicht ganz unnütz verbracht sind. »Ich habe mein Möglichstes getan, um das Werk interessant zu gestalten; doch wunderbare Geschichten kann ich nicht erzählen. Ich bin nicht um den Erd ball gereist, habe nie ein Duell ausgesuchten, sah nie einen Geist, und wenn ich, wie andere, phantastische Träume hatte, dann wurde nie etwas daraus. »Ich gestehe, daß die Aufgabe, die ich mir gestellt hatte, schwerer auszuführen war, als ich oorausgesehen hatte. Ich habe das Ideal, dem ich zustrebte, nicht er reicht. Es ist zweierlei, im Geiste den größten Teil des Jahrhunderts an sich vorüberziehen zu lassen und dann in seinen alten Jahren am Schreibtische zu versuchen, die flüchtigen Schatten der Vergangenheit mit Tinte und Feder auf Papier zu bannen; da lösen sich auch die vertrautesten Bilder auf, entschwinden und hinterlassen in der Erinnerung nur einige schwache, unbestimmte Kon turen. Das Leben eines Verlegers ist im allgemeinen ereignislos und eintönig. Sein Verkehr mit den Autoren bleibt zum größten Teil auf das unmittelbare Geschäft beschränkt; nur hin und wieder ereignen sich Zwischen fälle interessanterer Art. Zu diesen nur kann ich meine Zuflucht nehmen, um zu sehen, was für weitere Kreise von Interesse sein könnte. »In der Anglerwelt bin ich seit Jahren als der Amateur-Angler bekannt und in dieser Eigenschaft ziemlich erfolgreich gewesen; jetzt muß ich mich einen Amateur-Schriftsteller nennen, und in dieser Eigenschaft unterbreite ich meine Arbeit dem Urteil und der Nachsicht meiner Leser.« Mit diesen bescheidenen Worten leitet Edward Marston, der Senior der englischen Verleger, seine soeben bei W. Heine mann in London erschienene Autobiographie ein. Der eng lische Buchhandel, der literarische Denksteine seiner Geschichte und Entwicklung nur spärlich und unvollständig hinter lassen hat, kann ihm für seine verdienstvolle Arbeit nicht dankbar genug sein. Eine Autobiographie ist naturgemäß den persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen gewidmet; der Chef eines Welthauses steht ja aber im Mittelpunkt seines Kreises; somit bietet uns auch der Rückblick Edward Marstous über seine sünfundsechzigjährige Tätigkeit als Buchhändler, Verleger und langjähriger Leiter der Firma Sampson Low, Marston L Co. in London ein Spiegelbild des geistigen englischen Lebens der »Vietorisn Urs«. Edward Marston hatte nach Beendigung der Schuljahre so etwas wie eine faule Lehrzeit in einer benachbarten Buch handlung der Provinz verbracht, in der ihm wenig gelehrt wurde und in der er, wie er sagt, noch weniger gelernt hat; er erhielt dann, nachdem er noch in einem Zeitungsversand haus gearbeitet hatte, einer Stellung, die seinen Ehrgeiz nicht grade befriedigte, auf ein Gesuch in dem damals im neunten Jahrgange stehenden kLblisiwi-s'Oirorcksr hin ein Engagement bei Sampson Low in London. Dieser erste Schritt in die Welt eröffnete ihm einen völlig neuen Gesichtskreis. Wohl sehnte er sich anfangs nach dem väterlichen Landgute — dem llssr olä bows —, doch war er, wie so mancher ehr geizige Jüngling, ja hinausgezogen, um das trügerische Phantom — sein Glück — zu suchen. Er hatte eine gute Gesundheit, ein gutes Gewissen, ein wenig Latein, weniger Griechisch im Kopfe, etwas Geld im Beutel mitgebracht und trat nun, voll Zuversicht und der Vorsehung vertrauend, mit dem festen Entschluß, zu arbeiten, seine Laufbahn an. Nach einigen Jahren sehen wir ihn seine Verbindung mit Sampson Low aufgeben, um sich einem kaufmännischen Kommissionsgeschäft zu widmen. Einige seiner Freunde waren damals nach Australien aus gewandert und hatten Glück gehabt. Sie schickten ihm fort laufend Bestellungen auf Waren aller Art. Diese Aufträge nahmen dermaßen zu, daß er sich bald entschloß, sich als »^.ustrslisv wsroüsnt« zu etablieren. Es war in der Zeit, als die australischen Goldfelder viel von sich reden machten. Seine Freunde kauften in der ersten Zeit dort sehr billig Gold, und er konnte es in London mit gutem Verdienst weiter verkaufen. Bald entdeckte er auch, daß für Bücher in den Kolonien Absatz vorhanden war. Er ging also zu den ihm von seiner frühern Tätigkeit noch wohl- bekannten Verlegern, suchte monatlich die ihm passend er scheinenden Werke aus und schickte sie dann in Kisten im Werte von etwa 30 F nach Sidney, Melbourne und Adelaide. Diese kleinen Sendungen verkauften sich schnell und mit gutem Gewinn. Das war der Anfang eines Exportgeschäfts, das sich jetzt über die ganze Welt ver breitet hat. Sampson Low hatte mit seinem Sohne, im selben Stil wie Marston, den Bücherexport nach Amerika versucht und gleichfalls Erfolg gehabt. Er kam dann eines Tages (es war im Jahre 1856) zu Edward Marston und machte ihm den Vorschlag, ihre Kräfte zusammenzuspannen und ge meinsam zu arbeiten. Edward Marston ging auf das An erbieten ein und wurde Teilhaber der bisherigen Firma Sampson Low L Son. Wir sehen das Haus fortan mehr und besondre Auf merksamkeit dem Ausbau des Verlags zuwenden. Es würde zu weit führen, hier die einzelnen Etappen in der Entwick lung der Firma Sampson Low, Marston L Company wieder geben zu wollen; wer mit der englischen Literatur auch nur einigermaßen vertraut ist, weiß, daß das Haus die ersten literarischen Größen an sich zu fesseln wußte, und aus den in Edward Marstons Autobiographie veröffentlichten Briefen und Mitteilungen ersehen wir auch, daß er nicht nur der Ver leger seiner Autoren war, sondern daß er sich auch deren Freundschaft erfreute. Wir müssen es uns leider versagen, auf die interessanten Briefwechsel mit Stanley, Black more, W. C. Russell, William Black u. a. in. hier ein zugehen; wir lernen ihn in den Briefen nicht nur als den kühnen, weitschauenden Verleger und Kaufmann kennen, son dern müssen ihn auch als den treuen, aufrichtigen Freund be wundern, und wer ihn persönlich kennt, wird die von ihm zur Charakterisierung R. D. Blackmores gebrauchten Worte: Ils is s sillAvlsrl^ wollest, Asvisl, lÜAÜ winlleä Ln^lisü Asritls- msL, die man für ihn selbst als charakteristisch bezeichnet hat, nur voll unterschreiben können. Den in Deutschland besonders interessierenden Abschnitten wollen wir in Kürze Raum verstatten. In seiner meist in chronologischer Folge abgeteilten Autobiographie äußert sich
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