Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19041101
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190411011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19041101
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-01
- Monat1904-11
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
9518 Nichtamtlicher Teil. — Sprcchsaal. ^ 254, 1. November 1904. Deutscher Buchdrucker-Verein. — Die am 20. Oktober in Düsseldorf abgehaltene außerordentliche Hauptversamm lung des Vereins rheinisch-westfälischer Buchdruckerei besitzer hat einstimmig den Anschluß an den Deutschen Buchdrucker-Verein und damit die Wiederaufrichtung des Kreises II (Rheinland-Westfalen und Birkenfeld) dieses Vereins auf Grund der neuen Vereinssatzungen beschlossen und Herrn I. B. Heimann zum Kreisvorsitzenden gewählt. Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins gibt in der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« seiner Freude Ausdruck über das Ge lingen des auf der Hauptversammlung in Straßburg i. E. ange bahnten Einigungswcrks sowie über die bedeutende Stärkung, die der Verein durch den Wiederanschluß der an Druckereien reichen Provinzen Rheinland und Westfalen erfährt. Er erblickt in dieser Stärkung des Vereins einen bedeutenden Schritt zur Hebung und Förderung des deutschen Buchdruckgewerbes. Rechtschreibung der Fremdwörter. — Um die Recht schreibung der Fremdwörter im Deutschen zu regeln und einheit lich zu gestalten, hat auf Veranlassung des Vereins Deutscher Ingenieure am 22. d. M. in Berlin eine Versammlung von Ver tretern staatlicher Behörden, wissenschaftlicher Vereine, der Buch drucker und des Buchhandels stattgefunden. Es soll ein Verzeich nis der in Betracht kommenden Fremdwörter aufgestellt, den beteiligten Kreisen zur Prüfung und Äußerung vorgelegt und dann von neuem beraten werden. Reliefkarte von Japan. — Eine Reliefkarte von Japan, die von dem Japaner Kamase hergestellt worden ist, erregt auf der Weltausstellung in Saint Louis verdientes Aufsehen. Die Karte ist etwa 30 m lang und 15 m breit und gibt in dieser Größe eine klare Vorstellung von der Bodengcstaltung des Japa nischen Reichs, obgleich die bei den Gebirgen angewandte Über höhung im Vergleich zum Flächenmaßstab nur eine dreifache ist, während die meisten Reliefs fünf- bis achtmal erhöht sind, wo durch eine bedenkliche Verzerrung entsteht. Die Karte ist in der japanischen Stadt Fukuoka hergestellt worden. Als Grundlage hat für sie die Karte des japanischen Generalstabs gedient, und außerdem sind die Ergebnisse der japanischen Landcsuntersuchung in der Darstellung der Berge, Täler, Ebenen und Seen genau verwertet worden. Jeder Platz von einiger Wichtigkeit ist auf der Reliefkarte vermerkt, die außerdem eine lebhafte Anschauung der erstaunlichen Entwicklung Japans in der Post, der Eisenbahn, der Telegraphie und dem Schiffsverkehr vermittelt. (t. ini Leipz. Tgbl.) Zur Ehrung Schillers. — In der Schweiz bereitet das Bundesdepartement des Innern, wie mau der Allgemeinen Zei tung (München) aus Bern meldet, anläßlich der hundertsten Wiederkehr von Friedrich Schillers Todestag eine große Kund gebung vor. Am 9. Mai 1905 soll allen Schülern und Schüle rinnen der Volksschulen in der ganzen Schweiz ein Exemplar des Schauspiels -Wilhelm Teil« überreicht werden. In der französi schen und italienischen Schweiz werden die Schüler Übersetzungen des Werks erhallen. Eine Kommission, die zur Vorberatung dieses Vorschlags eingesetzt war, hat ihn im Prinzip angenommen. Das Departement des Innern ist noch mit der Prüfung der Kosten beschäftigt, die auf ungefähr 100 000 Frcs. geschätzt werden, worauf das Projekt dem Bundesrat unterbreitet werden wird. Weltausstellung in St. Louis. — Auf der Weltaus stellung in St. Louis hat Deutschland verhältnismäßig die meisten Preise erhalten. Von 2200 deutschen Ausstellern sind 1720 durch Preise ausgezeichnet worden. Personalnachrichten. f Johann Baptist Wallishausser. — Der ehemalige Hofbuchdrucker und Buchhändler kaiserliche Rat und Handels kammerrat Johann Baptist Wallishausser in Wien ist (wie hier schon mitgeteilt worden ist! am 14. d. M. in Düsseldorf, wo er zum Besuch weilte, im 74. Lebensjahre verschieden. Der Verblichene entstammte, wie die -Österreichisch-ungarische Buch drucker-Zeitung« schreibt, einer alten Buchhändler- und Buchdrucker familie; die Firma reicht bis auf das Jahr 1782 zurück, in welchem Jahre ein Johann Baptist Wallishausser aus Hohen- zollern-Hechingen in Wien ein Antiquariat begründen wollte, aber erst 1784 die Bewilligung hierzu erhielt. 1788 gründete er am Kohlmarkt eine Buchhandlung, 1800 erwirkte er die Erlaubnis . zur Errichtung einer Buchdruckerei, die er von 1803 an im Verein mit dem Buchhändler Oehlcr (dessen Gesellschafter ein Bruder Klopstocks war) in Altlerchenfeld betrieb. Von 1805 an trug die Offizin den Titel -Hof-Theatral-Buchdruckerei«. Ihr Gründer starb am 22. Februar 1810. Sein Sohn Johann Baptist über nahm 1817 die Geschäfte, die unterdessen von der Witwe weiter geführt worden waren, und erhielt 1820 die Konzession. Er mar stets für Schönheit und Korrektheit des Drucks besorgt und er langte bald einen guten Ruf. Doch schon am 11. Oktober 1831 verschied er im kräftigsten Mannesalter von 40 Jahren. Er hinterließ einen Sohn, der ihm am 4. August 1831 geboren ward und in der Taufe gleichfalls den Namen Johann Baptist erhalten hatte. Dieser, also der Enkel des Begründers der Firma, der jetzt verschiedene kaiserliche Rat Herr Johann Baptist Wallis hausser, widmete sich später den Studien am Schottengymnasium, praktizierte sodann im Elternhause sowohl im Buchhandel wie auch im Buchdruck und arbeitete darauf mehrere Jahre hindurch in beiden Geschäftszweigen in bedeutenderen Städten Deutsch lands. Nach seiner Rückkehr wurde er im Jahre 1851 großjährig gesprochen und blieb fortan eine geschäftliche Stütze seiner Mutter, bis diese 1854 die Druckereikonzession auf ihn übertragen ließ. Eine seiner ersten hervorragenden Arbeiten war ein für die damalige Zeit prächtiger Farbendruck, der die Aufmerksamkeit auf ihn zog. Er erweiterte den Verlag und hatte auch die Befriedigung, daß seiner Offizin vermehrte Aufträge, besonders von Zeitschriften, zuflossen. Im Buchhandel vertrieb er vor wiegend Belletristik. Der Verblichene gab auch während elf Jahren selbst eine täglich erscheinende Zeitung heraus, war auch schriftstellerisch daran tätig, den -Zwischenakt«, der sich die Pflege des Theaters und der Kunst zur Aufgabe gestellt hatte. Schon von seinem Großvater her war der Offizin der Druck der Zettel und aller Drucksorten für die beiden Hoftheater übertragen, welchen Auftrag er jedoch 1869 durch den Wettbewerb des Barons Heine einbüßte, der in seiner Zeitungsdruckerei bereits die Zettel und Affichen für zwei Vorstadttheater druckte und erfolgreich nach weiterer Beschäftigung strebte. Der Geschäftsgang hatte sich trotzdem erweitert, und Wallishausser, dem inzwischen die Titel eines Hosbuchdruckers und kaiserlichen Rates verliehen worden waren, wollte sich einigermaßen entlasten, da ihn auch die Arbeiten in der niederösterreichischen Handelskammer, der er viele Dezennien als eifriges Mitglied angehört und in der er vielfach als Referent fungiert hat, sehr in Anspruch nahmen. Er verkaufte daher die Buchhandlung an Josef Klemm, von dem sie später an Herrn Adolph W. Künast überging. (Sprechsaal.) Benachrichtigung des Sortimenters bei Unausführbarkeit eiliger Bestellungen. (Vgl. Nr. 246, 251 d. Bl.) III. Auch ich bin erfreut darüber, daß diese Angelegenheit wieder zur Sprache kommt und hege mit Herrn L. Meinardus, Coblenz, die Ansicht, daß hier kaum eine Besserung eingetreten ist, sondern vielmehr alle Klagen und Bitten nicht den gewünschten Erfolg hatten. Trotz dringendster Bitte um eventuelle sofortige Nachricht durch die Post ereignet es sich immer wieder, daß die Antwort, bezw. Auskunft sich — oft erst nach 8—10 Tagen oder später, wenn sie überhaupt kommt — im Zettelpaket vorfindet. Man stelle sich doch einmal die geradezu bedauernswerte Lage des Sortimenters in solchen Fällen vor. Der Auftraggeber steht der Sache verständnislos gegenüber, die ihm gegebenen Er klärungen versteht er entweder nicht, oder er glaubt nicht daran; denn daß solche Dinge in der Zeit des Verkehrs geschehen können, ist ihm mit Recht unbegreiflich. Wenn der Besteller überhaupt die Geduld hat, weiter auf die Sache einzugehen, und sich nicht infolge eines solchen Vorkommnisses einer andern Buchhandlung zuwendet, so sagt er: »Der Buchhandel muß zurückgeblieben sein». Er sagt es hier mit Recht, denn es wird wohl zu den seltensten Ausnahmen gehören, wenn irgend ein andres angesehenes Geschäft aus dringende Anfrage nicht sofort Antwort gibt, bezw. die Unausführbarkeit der Bestellung meldet. 1. Geschädigt wird der Sortimenter und sein Ansehen; seine Leistungsfähigkeit wird beeinträchtigt. 2. Das Ansehen unsers Standes leidet. 3. Der Verleger wird indirekt oft auch einen Schaden erleiden. Heilbronn, 25. Oktober 1904. Ur. Julius Detcrmann. IV. Den klagenden Sortimentern könnte man einige ihrer Kollegen zum Muster empfehlen, die unter solchen Mißständen wahrscheinlich nie zu leiden haben. Trotzdem schreiben diese nicht einmal auf Ihre Bestellkarten: »Direkte Antwort auf meine Kosten erbeten« — sie schreiben auch keine Börsenblattartikel —; aber sie schreiben in dringenden Fällen auf Antwortpostkarten. — Das Ci des Kolumbus! Rob. Schulze.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder