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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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9564 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. O 255, 2. November 1904 Literatursammlnng in Deutschland öffentlich versteigert worden ist, allgemeines Aufsehen erregt hat, ist zu erwarten, daß der Versteigerungskalender über die Bibliothek Runze-Zolling, die auf dem Gebiet klassischer Literatur sehr reichhaltig ist, auch eine große Zahl Interessenten finden wird. Dem umfang reichen Katalog geht eine ausführliche Einleitung aus der Feder eines bekannten Bibliophilen (Paul Müller in Groß- Lichterfelde) voraus, die die große im Katalog alphabetisch geordnete Masse des Materials in systematischer Anordnung bespricht und dadurch ein höchst interessantes Bild der Sammlung gibt. Ihr Hauptgewicht liegt in der eigentlichen klassischen und romantischen Literatur. Aus der vorklassischen Periode sind nur einzelne, allerdings sehr seltne Stücke vor handen. Nach einer reichen Gottsched-Abteilung beginnt die Blütezeit, in der obenan eine wertvolle Goethe-Sammlung steht. Ein Widmungs-Exemplar der Schriften Goethes, erste Drucke des »Goetz», »Werther» und »Faust«, das »Römische Carneval« und manches andre bilden die Perlen dieser Ab teilung. In der Schiller-Abteilung bildet die Erstausgabe der »Räuber« eins der schönsten Stücke der ganzen Samm lung. Eine fast vollständige Kleist-Sammlung enthält ein Exemplar des »Phoebus«, der zu den seltensten und wert vollsten Büchern der Zeit gezählt wird. Die Romantiker sind besonders in der jüngcrn Generation gut vertreten. Es ist unmöglich, die zahllosen Seltenheiten der Bibliothek hervor zuheben. Nur auf die illustrierten Bücher der Zeit sei noch hingewiesen, von denen in den schönsten Werken der Chodo- wiecki, Menzel, Ludwig Richter, Schwind rc. prächtige Exem plare vorliegen. Runze läßt übrigens in der Vorrede aus drücklich bemerken, daß er weiter sammelt und diese allge meine Bibliothek nur abgibt, um sich Spezialgebieten zuzu wenden. Ltliäts-timicütsv. llopoßrsplliscb-bistoiiscbe 8täcktebilcker. Uisto- risclls Llättsr. llraeütevbilcksr. l: Östsrrsiek unck Ungarn (mit ^.ussokckuss von Wisn). LmüsuA: Donau- null öaUraniancker (ausser cker lliiilisi). — ^iitigu.-llatalvA dlo. 72 von dlllloksr L UansellburZ in Wien. 8". 144 8. 3679 kirn. 'llbeatralia unck ckrawatisalls Ditsratur. j.4u8 cken Libliokllslrsn ckss f Herrn Dr. August Lebmiät, LeZrünäors ckss Wiener NLnnorßSsanSvsrsiiiss, unck ckss llbsatsrsobriktstsllsrs loset Wimmer.) — ^ntigu.-lrataloA kio. 73 von Dilboter L Uansod- burA in Wien I, LoZvsrgasss 2. 8". 40 8. 924 8. ckabrssbsriodt cker Lio^rapbisn 8ammluv^ »Osisissüslcksn«. ^.us- xo^sben Lncks 1904. Verlag von Drnst Dokwann L Oo. in Lsrlin. ()usr-4°. 6 8. Festgeschenk-Katalog 1904—1905 von Ferdinand Hirt L Sohn, Verlagsbuchhandlung in Leipzig, und Ferdinand Hirt, König!. Universttäts- u. Verlagsbuchhandlung in Breslau. 8". 48 S. m. zahlreichen Abbildungen. llatlwlisslls RbsoloZis. ^.ntiqu.-LataloA kio. 329 von Usinrisd Lsrlsr in Ulm a. D. 8". 89 8. 2635 kirn. Deutscher Literaturkatalog 1904—1905. Verlag von F. Volck- mar in Leipzig. Lex.-8". 894 S. Rot kartoniert. Lmpksblsnsvsrks Diteratur tür OlssavKvsrsins. DeipüiA 1904, ?. kabst. 8°. 6 8. 8z'stews,tisobes DaAsr-Vsrrisisbnis von U. Volslrmar in Dsiprii^ unck Lsrlin unck Ulbert lloob & 6o. in 8tutt»art. Nit aus- tüdrliodsw 8ed1g.Fwörtervsrrsiollni8. 15. Otzkobsr 1904. 12°. VIII, 1068 u. 384 8. Bußtag. — Auf den Bußtag am Mittwoch den 16. No vember sei wiederholt aufmerksam gemacht. (Sprechsaal.) Benachrichtigung des Sortimenters bei Unansfnhrbarkeit eiliger Bestellungen. (Vgl. Nr. 246, 251, 254 d. Bl.) IV. Da ich Sortimenter und Verleger in einer Person bin, so stimme ich dem Einsender bei, wenn er sagt, es sei sehr un angenehm, wenn die Verleger nicht direkt antworten. — Nun aber kommt der Standpunkt des Verlegers. Bei der Art meines Verlags dürfte wohl kein Kollege besser imstande sein nachzuweisen, daß bei solchen Bestellungen der Fehler meistens auf seiten des Bestellers, also Sortimenters liegt. Einige Beispiele mögen dies erläutern: Erstens glaubt jeder Sortimenter, daß alle erotischen Bücher, selbst solche mit ganz andrer Firma oder ohne solche, bei mir erschienen seien; denn alle Tage kommen mir direkte Bestellungen zu über Bücher, die ich selbst nicht kenne. Zweitens: Ich habe vor Jahren, nachdem die Graßmannsche Broschüre über Pater Liguori verboten worden war, den ganzen Nest (viele tausend Exemplare) gekauft. Nun aber gaben die Söhne nach dem Tode des Vaters eine abgeschwächte Auflage heraus, in der alle seinerzeit inkriminierten Stellen entfernt sind und die anstandslos von ihnen direkt heute noch vertrieben wird. Ich selbst besitze seit einigen Jahren keine Exemplare mehr von der alten Auflage, und doch kommen alle Wochen verschiedene Bestellungen direkt per Post. Drittens: Der »Spiritist» ist eine Zeitung, die früher bei mir erschien, aber seit zwei Jahren nicht mehr! Dennoch wird sie fortwährend direkt bei mir bestellt. Wer nicht zu bequem ist, im Katalog nachzusehen, könnte sich also die Mühe des Bestellen? bei mir ersparen. Wie ich, so wird mehr oder weniger jeder größere Verleger die gleiche Erfahrung machen. Wenn ich nun alle diese direkten Bestellungen oder Anfragen direkt beantworten sollte, so brauchte ich im Jahr mindestens einige hundert Mark an Porto mehr, als ich jetzt schon brauche, weil ein großer Teil der direkten Bestellungen mir auch ungenügend frankiert zukommt, da die Schreiber nicht daran denken, daß die Schweiz Ausland ist, sondern meinen, es sei eine deutsche Provinz! Hierher kosten jedoch Karten 10 H und Briefe 20 Ich glaube, daß alle Verleger und namentlich alle Schweizer in diesem Fall auf meiner Seite sind. Zürich, 28. Oktober 1904. Caesar Schmidt. Berlegerischer Sortimentsbetrieb. Die Firma K. G. Th. Scheffer in Leipzig sendet mir zur Propaganda einige Probenummern ihres -Zentralorgans sür Lehr- und Lernmittel«. Gleich auf der zweiten Seite finde ich folgende Notiz: ». . . Bestellungen auf das Zentralorgan und auf Lehr- und Lernmittel aller Art .... sind allein zu richten an: Scheffer, Leipzig, Nostitzstraße 9.« Wie hoch denkt man doch in einigen Verlegerkreisen von der Uneigennützigkeit des Sortimenters! M. Gladbach, 20. Oktober 1904. Fritz Kerls. Erwiderung. Auf die Beschwerde des Herrn Fritz Kerls erwidere ich, daß ich das »Zentralorgan- 1903 von Nordhausen her, wo sich der frühere Verleger und Redakteur befanden, nach Leipzig gekauft habe. Damit fortan der gesamte geschäftliche und redak tionelle Verkehr nicht mehr über Nordhausen, wo der eine der Herren Herausgeber verblieb, sondern über Leipzig erfolgte, brachte das »Zentralorgan» in jeder Nummer aus Seite 2 folgende, von Herrn Fritz Kerls mit zwei Zeilen zitierte Notiz: »Zur Notiz. Anerbietungen zur Mitarbeit, Anfragen über Lehr- und Lernmittel, Anträge auf Überlassung von Werken zur Besprechung, Bestellungen auf das Zentralorgan und auf Lehr- und Lernmittel aller Art, Einsendungen von Vcreins- anzeigen, Selbstanzeigen, Berichten, Abhandlungen, Mit teilungen usw., Zustellungen von einschlägigen Verlagswerkcn zur Besprechung, sowie alle sonstigen Zuschriften sind allein zu richten an: Scheffer, Leipzig, Nostitzstraße 9.» Die Notiz war niemals anders gedacht, als daß sie dem Buch händler und seinem Publikum die stattgehabte Verlagsänderung deutlich vor Augen halten und den Verkehr über Nordhausen auf- heben sollte. Daß sie so verstanden wurde, beweist der Umstand, daß mir aus einer M.-Gladbach benachbarten Stadt durch das -Zentralorgan« Bestellungen auf Lehrmittel vom Sortimenter zugingen; es war also eingetrcten, was ich in meiner Anzeige im Börsenblatt am 6. September d. I. gesagt habe: »Das Zentralorgan ist diejenige Zeitschrift, die am besten über alle neu erscheinenden Lehr- und Lernmittel unterrichtet; Sie wollen es daher allen Schulleitern und Fachlehrern vorlegen. Auch erhöhen Sie durch das Zentralorgan Ihren eigenen Ilmsatz an Lehrmitteln.» Ich erwarte nicht von der Uneigennützigkeit des Herrn Kerls, sondern von seinem Interesse, daß er diese Erfahrung bestätigt finden wird. Im übrigen, da der Wohnungswechsel nunmehr 14/r Jahre zurückliegt, will ich seine Nervosität gegen den soge nannten Verleger-Sortimentsbctrieb gern zum Anlaß nehmen, den aufregenden Passus fallen zu lasse». Leipzig, den 29. Oktober 1904. K. G. Th. Scheffer.
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