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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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10130 Nichtamtlicher Teil. 266, 15. November 1904. manche Schwierigkeit fänden. Zu dem, was wir wallen, brauchen wir große Mittel. Die Zahl derer, die sich an unsrer Arbeit mit regelmäßigen Spenden beteiligen, ist noch immer viel zu gering. Die schönste Weihe des Gedächtnistagcs würde cs ja sein, wenn im Aufblick zu dem großen geistigen Führer Tausende sich ent schlössen, dauernde, jährlich wiederkehrende Mitgliedsbeitrüge zu zeichnen. »An diejenigen aber, die diese Bitte nicht erfüllen wollen, tritt die Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung wenigstens mit der Bitte uni eine einmalige Schillergabc heran. Sie soll zu nächst zur Verbreitung Schillerscher Werke, dann auch für die all gemeinen Zwecke der Stiftung dienen, die im letzten Jahre 10 000 literarisch wertvolle, schön gedruckte und gut gebundene Bücher an arme Volksbibliothekcn in Deutschland, Österreich und der Schweiz und in deutschen Gemeinden im Ausland verteilt hat und jetzt abermals 15 000 Bände zur Verteilung bringen will. Jede Spende wird also dazu beitragen, die Werke Schillers und seiner Mitstreiter und Nachfolger in schönen und würdigen Bändchen weithin im Volke zu verbreiten. Jeder Beitrag, so hoch oder niedrig er, den Verhältnissen des Gebers entsprechend, auch ist, wird daher tätig sein und weiter wirken in dem Geiste Schillers und für seine Sache, für ein Wachstum der geistigen Kraft, die mächtig zu machen er gelebt hat. Und diese schöne Ehrung Schillers würde nicht mit dem Tage vergehen I« Beiträge zur Schillergabe nehmen (in jeder Höhe) entgegen: die Kanzlei der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung in Hamburg- Großborstel; die Mitglieder des Gesamtvorstandes der Stiftung; die Deutsche Bank und ihre sämtlichen Zweiganstalten und Depo sitenkassen für das Konto: Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung; die K. K. Postsparkasse, Wien, auf Konto Nr. 859112 (Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung); die Schweizerische Volksbank, Bern, und ihre Depositenkassen für das Konto: Deutsche Dichter- Gedächtnis-Stiftung. Rigasche Gesellschaft von Buchhändlern. — Die Rigasche Gesellschaft von Buchhändlern und Verlegern hielt am 7. (20.) Oktober d. I. von 8 Uhr ab in der Brautkammer der Großen Gilde zu Riga ihre diesjährige Generalversammlung ab. An wesend waren die Herren Max Bruhns jun, M. Deubner, G. Jonck, N. Kymmcl jun., G. Löffler, E. Maurach, W. Mellin und P. Neldner; vertreten waren die Firmen H. Alluman - Mitau, E. Äehre's Verlag-Mitau, Ferd. Besthorn-Mitau, F. Kluge's Verlag- Reval, Kluge L Ströhm-Reval, G. L. Zimmermann-Libau. Die Tagesordnung war folgende: 1. Rechenschaftsbericht über das verflossene Vereinsjahr. 2. Bericht der Kassarevidenten. 3. Wahl zweier Vorstandsmitglieder an stelle der statutengemäß ausscheidenden Herren R. Weiß und M. Deubner. 4. Das neue Stempelsteuergesetz und ein Gesuch an das Finanz- Ministerium. 5. Verschiedene Mitteilungen. Das meiste Interesse nahm Punkt 4 in Anspruch und ver anlaßt lange und lebhafte Erörterungen. Da das Gesetz nur in Berücksichtigung rein kaufmännischer Geschäfte ausgearbeitet und erlassen ist, so ist seine Anwendung auf den Buch- und Musikalienhandel eine außerordentlich schwierige und belastet beide dermaßen, daß die Lebensfähigkeit vielfach unterbunden scheint. Das Gesuch an das Finanzministerium soll eine legale Belastung des Buch- und Musikaliengeschäfts herbeizuführen versuchen. Die Sitzung wurde um lOff? Uhr abends geschlossen. K. k. Institut für österreichische Geschichtsforschung. — Das k. k. Institut für österreichische Geschichtsforschung beging am 11. November d. I. das Fest seines fünfzigjährigen Bestehens. Das Institut wurde 1854 in Wien zu dem Zweck eingerichtet, für die nun endlich nach reichsdeutschem Muster reformierten und voll ausgcstalteten philosophischen Fakultäten an den öster reichischen Universitäten Gcschichtslehrer und namentlich solche für österreichische Geschichte heranzubilden. Dann ergab sich von selbst, daß der Unterricht an dem Institut, indem er auch den noch vorhandenen eingedruckten Qucllcnschätzen zu Österreichs Geschichte nachging, die historischen Hülfsivissenschaften der Chronologie, Paläographie und Diplomatik in seinen Rahmen einfügte; bald kam auch als notwendige Ergänzung die Kunst geschichte hinzu. Und so faßte unter Theodor Sickels Leitung das Institut seine Aufgabe weiter auch dahin, den österreichischen Ländern überhaupt gründlich und systematisch vorgebildcte Lehrer für ihre Hochschulen und wissenschaftliche Beamte für ihre Außen- bibliotheken und Museen zu schaffen. Viele Aufgaben hat dann das Institut glänzend gelöst. Die Krones, Lorenz, Zeißbcro, Mühlbacher, Thausing, um die Namen einiger hervorragenden ver storbenen österreichischen Gelehrten in Erinnerung zu bringen, sind aus dem Institut hervorgcgangen, wie Friedrich Thaner, der Kanonist, Luschin von Ebengrcuth, der Germanist, unter den ältern bedeutenden österreichischen Universitätslehrern;—August Fournier, Heinrich Friedjung, Emil von Offenthal, Karl Uhlirz, Franz Wickhoff, Oswald Redlich, Alfons Dopsch von der jüngern österreichischen Gelehrtengeneration. Auch uns Deutschen hat das Institut von seinen Mitgliedern einige als Hochschullehrer gesandt, so Heinrich Brunner in Berlin, den so bedeutenden Rechts historiker Michael Tangl in Berlin, den Paläographen, — Goswin von der Ropp in Marburg, den Kenner der Hansa-Geschichte, — Paul Kehr, den Göttinger Urkundenforscher und Direktor des kgl. preußischen historischen Instituts in Rom. Die staat lichen und privaten Archive, Museen und Bibliotheken Österreich- Ungarns haben sodann fast alle ihre leitenden Beamten aus den Reihen der Jnstitutsmitglieder empfangen. Diese Leistung er reichte das Institut aber eben nur durch eine wahrhaft wissen schaftliche Behandlung des da gebotenen Unterrichtsstoffs und einen von nichts Fremdem getrübten wissenschaftlichen Geist, der auch heute noch das Institut durchdringt und Lehrer und Schüler zu einer wissenschaftlichen Genossenschaft verbindet, die sich auch noch unter sich in edlem, reinen wissenschaftlichen Denken, Streben und Schaffen verbunden fühlt, wenn Leben und Wirkungskreis die einzelnen getrennt hat. (Kölnische Ztg.) Bordzeitungen. — Zu dem Thema-Bordzcitungen-erhalten die »Hamburger Beiträge« folgende Zuschrift, die wir der Leipziger Zeitung entnehmen: »In letzter Zeit ist viel von Zeitungen die Rede gewesen, die an Bord der großen über seeischen Passagierdampfer während der Fahrt mit Hilfe der Marconi-Telegraphie zusammengestcllt und gedruckt werden. Wer jedoch aus diesen interessanten Versuchen, eine Zeitung mitten auf dem Weltmeer zu schaffen, schließen wollte, daß die drahtlose Telegraphie den ersten Anstoß zu solchen Unternehmungen ge geben habe, der würde sehr im Irrtum sein, und auch die An nahme, daß alle heutigen Bordzeitungen mit Hilfe der Marconi- Telegraphie entstünden, entbehrt der Berechtigung. »In meiner Sammlung befinden sich aus den letztvergangenen Monaten des Jahres 1904 nicht weniger als drei sehr originelle Zeitungsblätter, die auf Dampfern der Hamburg-Amerika-Linie gedruckt wurden und doch nicht das mindeste mit der Er findung Marconis zu tun haben. Es sind wohlgelungene Ge legenheitszeitungen scherzhaften Inhalts, die namentlich auf den Vergnügungsdampfern der Gesellschaft für die Passagiere und unter allgemeiner Mitarbeiterschaft der Passagiere verfaßt und gedruckt worden sind. Das jüngste Blatt dieser Art trägt in großen goldnen Lettern den Titel: »Meteor«; es ist eine »illu strierte Schiffszeitung, herausgegeben während der ersten Bäder fahrt des Vergnügungsdampfers Meteor im September 1904«. Die Illustrationen bestehen aus sorgfältig in den Text eingefügten photographischen Bildern des Kapitäns H. Brunswig und des Vertreters der Hamburg-Amerika-Linie H. Stangen, der die Reise mitmachte. Den Text bilden Vers und Prosa in bunter Reihenfolge, einige ernsthafte und meist sehr lustige Beiträge, die sich auf das Schiff, auf die Fahrt, auf den Kapitän und nament lich auf die große Passagierfamilie beziehen, die sich in fröhlichster Ferienreisestimmung für Wochen an Bord des Dampfers zusammcn- gcfunden und schnell miteinander eingerichtet hatte. Hohe Politik enthält die Zeitung nicht, aber die höhere Partikularpolitik des kleinen Staates an Schiffsbord blüht dafür um so bunter und herzhafter. -übel werden, aber nicht übel nehmen« lautet denn auch das Motto einer zweiten Schiffszeitung, der »Mitternachtssonne«, die, mit einer mächtigen roten Strahlensonne als Titelvignette ge schmückt, an Bord der Prinzessin Victoria Luise auf der Juni-Reise dieses Dampfers nach dem Nordkap gedruckt wurde. Diese Zeitung, kleinern Formats als die erstgenannte, hat sogar eine Extrabeilage und wirkliche humoristische Illustrationen. »Eine dritte sehr hübsche Zeitung größten Formats entstand Anfang Juni aus einer Reise des Newyorker Dampfers Pretoria der Hamburg-Amerika Linie unter dem Titel »Kurier für den Dampfer Pretoria und Umgegend«. -Alle diese Blätter sind in schönen Zierlettern gedruckt und dürften den Passagieren durch ihren witzigen Inhalt zur Freude auf See und zu einem hübschen Andenken für spätere Zeiten ge worden sein. Sie haben allerdings jeweils nur ein kurzes Dasein gefristet; denn über die Nummer 1 des ersten Jahrganges ist keins der drei genannten Preßerzeugnisse hinausgckommen. »Dadurch unterscheiden sie sich sehr wesentlich von einer andern Bordzeitung, die zugleich die erste ist, die überhaupt auf einem deutschen Dampfer verlegt und gedruckt wurde, der -Auguste-Viktoria-Zeitung« vom Jahre 1891. Dieses Blatt in einem großen Quartformat umfaßt 14 Nummern zu je vier und mehr Seiten; es wurde auf einer großen Schnellpresse her gestellt, ebenfalls für die Passagiere und unter Mitarbeiterschaft der Passagiere während der ersten deutschen Vergnügungsfahrt,
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