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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1904
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- Deutsch
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266 15 November 1904. Nichtamtlicher Teil. 10131 der großen zweimonatigen Orientreise des Schnelldampfers Auguste Viktoria der Hamburg-Amerika-Linie im Jahre 189t. An Bord befand sich damals eine Anzahl namhafter Journalisten, denen die Muße des Bordlebens eine ausgezeichnete Gelegenheit war, Witz und Laune in einer »Zeitung, die sich um die Händel der Welt in keiner Weise zu kümmern brauchte« auszuleben. Diese Zeitung, die gebunden einen stattlichen Band füllt, spiegelt alle Ereignisse der denkwürdigen Reise so hell und lustig wieder, daß den Leser noch heute ein Gefühl reinsten Miterlebens ergreift. Die Auguste - Viktoria - Zeitung enthielt aber auch alles, was man einem unparteiischen Blatte zutrauen kann: einen groß an gelegten Gesellschastsroman (leider schon nach der ersten Fort setzung unvollendet geblieben), regelmäßige Reisebriefe von groteskem Humor, wissenschaftlich klingende Ulk-Abhandlungen, lustige Poesien in Fülle, amtliche Bekanntmachungen der Schiffs regierung, Briefkasten, Annoncen, Preisaufgabcn re; sie war ein Sprechsaal für jeden, der an Bord etwas Ernsthaftes oder Lustiges zu sagen hatte, die einzige Zeitung der Welt -ohne Papierkorb und Schere-, »Die Idee zu dieser ersten gedruckten Schiffszeitung war bereits >890 während der Probefahrt des Schnelldampfers Normannia der Hamburg-Amerika-Linie von Glasgow nach Hamburg aufgetaucht. Schon während dieser Überfahrt wurde von einem an Bord be findlichen Preßvertreter für seine Mitpassagiere eine scherzhafte Bordzeitung zusammengestellt, die geschrieben in mehreren Exem plaren ausgegeben wurde. »Ihresgleichen hat die Auguste - Viktoria - Zeitung spater nur noch einmal und zwar auf der ersten Nordlandreise der Auguste Viktoria im Jahre 1894 gefunden; diese Nordlandzeitung kam bis auf 10 Nummern und ist unter Leitung desselben Journalisten wie die Auguste-Viktoria-Zeitung entstanden. Sie ist völlig ver griffen und nach der Reise nicht, wie ihre Vorgängerin, noch ein mal aufgelegt worden. Aber mancher der damaligen Reiseteil nehmer dürste wohl Exemplare als eine Erinnerung bewahren.« KöniglicheAkademie für graphischeKünste und Buch gewerbe zu Leipzig.—Jni Gebäude der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig, Wächter straße 1>, ist am 13. d. M. eine Ausstellung von Lehrer-Arbeiten dem Besuch geöffnet worden. Die Ausstellung wird bis zum 4. Dezember täglich von 11—1 Uhr geöffnet sein. Neue Bücher, Kataloge re. sür Buchhändler. Olrsraie, mit einem ^vda-vA wertvoller IVe.iks aus den anderen Ostnsksn der Naturwissonsolurttev. sXus der Lidliotlrek des vsrst. Oüsmiksrs Lr. Ludwig Lolli ru Rrankkart a/N.j — LaAer- XataloA No. 507 von dosspü Laer L 6o. in Rrankkurt a/N. 8°. 516 8. 499 Nrn. O/näkoloAis skum Veil uns dem Naoklass dos vsrstordonsn Herrn Lrok. Lr. 0. Oebdard, Lsrlin.j Nit sinem Xutiang: Rindsrdoil- kuncls. — L.ntiqu.-RataIoA No. 45 von Nartin Loas in Loriin. 8°. 92 8. 3108 Nrn. Xuswakl rnedieivisoker, naturwissensobattlictier und pkilosopüi- solrsr IVsrko. — Xntiquarisedsr Xnrsigsr No. 11 von Nartin Loas in Lsrlin. 8". 16 8. 498 Nrn. Rooktswisssnsedakt: 2sitsoü ritten; Römisoües Rsodt; Reoüts- Sssoiiiolits und keoktsquellen; Lsutsodes Rrivatreekt; LürAsr- liodss Oesst^buoü; Oiviiprooess; Landelsrsolit sie.; 8trakreolit und auslandisodes Reckt. — Antiquariats-RataloA No. 264 von Rrnst Oarlekaek in RoidslksrA. 8". 24 8. 661 Nrn. Ltaatswissensokaktsn und Nationalökonomie. XllZomsinss doutsolrss und kadisokss 8taatsreekt, VertassunA, VerwaltnnA und Politik. Rolitisoks Lrosoküron. Oeutsokland und krsusson. Liswarok. Russland und Polen. Zollverein. Rirekenreokt. 8taat und Rircke. Vöikerreekt. XkAakon, 8teuern, 2öllo, X^rartra^e, Landwirtsokakt, 1'ins.n^vsson, Handel und Oewsrbs. 8orialismus, 8tatistik. Verkokrs wesen. — ^ntiqu.-Ratalo^ No 265 von Rrnst Oarlekaek in Heidelberg. 8". 22 8. 685 Nrn. Leutselig Literatur. Illustrierte IVsrks des XIX. lakrkundsrts; Lramatisebe Literatur; Volkstümliekes. Xutograpbon. — Xatalog Nr. 45 von Rmil Rirsok Antiquariat in Nüneksn. 8". 59 8. 794 Nrn. ilutograpksn: 8ekriktstellsr; Oelokrts, Lildende Lünstlor, Nnsiksr. — Xatalog Nr. 155 von Leo Liepmannssobn, Xntiquariat in Lerlin. 8^. 48 8. 688 Nrn. Vdelsgosekiekts. ^Vaxpon u. Nünskundo. Xlts Okroniken. (jneRenwsrks. Ortsgosolriebts. Nemoirsn. Urkunden. — ä.ntiqu.- Xatalog Nr. 56 von Rsrdinand Leköninxk in Osnabrück. 8°. 90 8. 1535 Nrn. Rortraits. Listorienklätter. 8tädtsausioktsn. Xunstblattsr in Ruptsrstiok, Radierung, Lolrsoknitt, 8ebabkunst eto. Xlte Litbograpbisn. Oarioatursn, Ouriosa. Varia. — Xntiqu.-Ratalog No. 2 von 8. >Vokl, Rnustantiquariat in Lsrlin. 8". 102 8. 2196 Nrn. Wertvolle alte Handschrift. — Eine altfranzösische Prachthandschrift, die durch wundervolle Miniaturen ausgezeichnet ist, hat der französische Archäologe Salomon Reinach aus der kaiserlichen Bibliothek in St. Petersburg, wo sie bislang nur wenig beachtet war, ans Licht gezogen und im letzten (XI.) Band der »Nonuments Rügens Riot- herausgegeben. Die Handschrift enthält, wie die Beilage zur Allg. Zeitung der »Vossischen Ztg.« entnimmt, die »große Chronik« von Frankreich, ein bekanntes, altfranzösisches, geschichtliches Epos. Unter den 442 Blättern sind nicht weniger als 90 mit bildlichem Schmuck versehen, der von erster Künstlerhand stammt. Salomon Reinach konnte insbesondre nahe Verwandtschaft zwischen dem Urheber der Bilder und van Eyck Nachweisen. Die Miniaturen, durch die die Hauptereignisse derChronik in denTrachten und Sitten der Zeit Karls des Kühnen wiedergegeben werden, sind von ganz ungemeiner Feinheit und Farbenfrische, auch sind sie fast alle mit derselben Sorgfalt angefertigt. Wie die Einleitung der Handschrift sagt, war das Prachtwerk vom Bischof Fillastre von Verdun ;1437—1449) für den Herzog Philipp von Bourgogne bestellt worden. Später kam sie in den Besitz der Grafen Potocki, dann nach St. Petersburg. »Bastei« Verein jüngerer Buchhändler zu Dresden. — Am Freitag den 1l. November veranstaltete die »Bastei» im Etablissement »Carolagarten« einen Familienabend, der unter Milwirkung erprobter künstlerischer Kräfte einen würdigen Verlauf nahm. Der immer wieder gern gehörte Konzertsänger Herr Wegeleben erfreute durch einige Baritonsoli, von denen besonders das seelenvoll gesungene »Schwanenlied« von Hartmann sehr ansprach. Ein Duett -Herbstlied« von Mendelssohn - Bartholdy, gesungen von Fräulein Berger und Herrn Wegeleben, fand reichen Beifall. Der Cellovirtuose Herr Dießner fesselte die Hörer durch die glänzend gespielte Berceuse von Godard und das Wiegenlied von Schubert. Er fand stürmischen Beifall. Durch Vortrag heiterer Deklamationen machte sich Herr Tschorn verdient. Auch aus dem Kreise der Mitglieder wurde mancherlei Schönes geboten. Unter andern führten Fräulein Fischer und Herr Dehne eine beifällig aus genommen«: Gesangszene auf. Neben der Fülle der gebotenen Vorträge wurde natürlich auch fleißig getanzt. Bis zum frühen Morgen war die Gesellschaft in angeregter Stimmung beieinander. — Alles in allem ein wohlgelungenes Fest. Es wäre nur zu wünschen, daß in Zukunft auch die dem Ver ein fernstehenden Dresdener Kollegen den Einladungen Folge leisteten. Denn es war eine recht würdige Veranstaltung des Dresdener Jungbuchhandels, bei der alt und jung auf seine Kosten kam und an die alle Teilnehmer mit Befriedigung zurück denken werden. Die Vereinsabende finden nach wie vor jeden Donnerstag im Restaurant »Zum Johannesgarten«, Johannesstraße 7, statt. Gäste sind immer willkommen. Bußtag. — Auf den allgemeinen Bußtag in Nord- und Mitteldeutschland am Mittwoch den 16. November sei wieder holt aufmerksam gemacht. (Sprechsaal.) Abzahlnnqsaeschäft und Sortiment. (Vgl. Nr. 252 d. Bl.) Es ist nicht das erste Mal, daß jemand, der mit einem ab geschlossenen Kaufverträge unzufrieden geworden ist, weil er nach träglich nur noch Schattenseiten an ihm sieht, seinen Einzelfall ver allgemeinert und Warnungsrufe laut werden läßt. Das tat auch Herr Lr. H. in F. in den -Ärztlichen Mitteilungen-, indem er seinen Kollegen zuruft, das Beziehen von Büchern auf Abzahlung sei des Arztes unwürdig, die Vorteile bei der Lieferung z. B. einer Eulenburgschcn Realenzyklopädie als Gegenstand eines Abzahlungsgeschäftes seien »eitel Dunst«, bei Barzahlung kaufe man überhaupt billiger, u. a. m. Die Redaktion des Börsen blatts erklärte diese einseitigen Ermahnungen durch einleitende Worte als beherzigenswert und verschärft ihre Stellungnahme noch dadurch, daß sie sich gleichfalls auf den Standpunkt stellte, der Sortimentsbuchhändler liefere auch größere Werke mit ge wohnter Kulanz billiger und bequemer als ein entferntes Ab zahlungsgeschäft (soll heißen Reisebuchhandlung).*) *) Wir haben dabei dem Reisebuchhandel die Anerkennung seiner wichtigen Dienste ausdrücklich gewahrt. Red. 1328*
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