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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1904
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- Deutsch
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10192 Nichtamtlicher Teil. 267, 17. November 1904. beschränkt haben, die doch unmittelbaren Quellenwert besitzen, so wird man ihnen daraus keinen Vorwurf machen können, so wenig wie man darüber klagen darf, daß neben den methodologischen Schriften über die einzelnen Studien- Gebiete nicht auch noch die für den Gebrauch beim Universitäts-Unterricht bestimmten Lehrbücher ausgenommen worden sind. Bei der Auswahl der Artikel aus Zeitschriften und Zeitungen waren ganz ephemere Artikel und zeitungsartige Nachrichten zu übergehen, sonst im allgemeinen vollständige Aufnahme nicht zu umgehen, und zwar aus folgendem Grunde. Erman erklärt, eine Auswahl derjenigen Aufsätze, die Originales enthalten, und eine Ausscheidung derer, die nur referieren, würde an sich vorzuziehen gewesen sein; aber sie war für ihre Zwecke unmöglich und wird auch für andre Bearbeiter so umfassender Bibliographien unmöglich bleiben, weil die Zersplitterung im deutschen Bibliotheks wesen so groß ist, daß das bei der sichtenden Schlußbear beitung eigentlich notwendig zu erwartende Vorliegen der Titel in nstnrs, nicht in bloßer Abschrift, vielfach gar nicht zu erreichen war und ist. Aus 30 Bibliotheken mußte das Material zusammengeholt werden und, obwohl es sich um eine in Königlich preußischem Aufträge unternommene Arbeit handelte, der mancher Bibliotheksverwaltung, bezw. manchem in Bewegung gesetzten Beamten mehr gegolten haben wird als der Wunsch eines einfachen privaten Biblio graphen, so mußten die Bearbeiter doch oft froh sein, Titel zu erlangen und an richtiger Stelle einordnen zu können, ohne die Drucke selbst vor sich zu haben. Und auch bei der Bearbeitung der selbständigen Werke war diese Zersplitterung des Materials von größtem Nachteil, weil zur Feststellung der Verschiedenheiten der Auflagen und Ausgaben der vor her einzeln aufgenommenen Werke eine Vergleichung für eine wissenschaftliche Bibliographie eigentlich notwendig gewesen sein würde, der Kosten und des Zeitaufwandes wegen aber nur in wenigen, besonders wichtigen Fällen durchführbar war. Es ist geradezu jammerschade, daß die Klagen Ermans nicht aus seinem Vorwort in weiteste Kreise dringen werden und den seit fast fünfzig Jahren erwogenen Gedanken der Notwendigkeit einer deutschen Zentral-Biblio- thek verbreiten helfen. Ein sehr wichtiger Punkt war die Frage, ob Re zensionen aufzunehmen waren oder nicht, gleichviel ob sie nur referierten oder auch Nachträge und Zusätze enthielten. Erman hat sich für Weglassung aller entschieden, was natür lich auf den Umfang des Werks von nicht unwesentlichem Einfluß war. War die Unvollständigkeit hier beabsichtigt, so stand ihr in dm beiden nächsten und zuletzt zu erwähnenden Ab schnitten einfach die Unmöglichkeit sie zu vermeiden entgegen: poetische Darstellungen von Universitäts-Angelegenheiten und Drucksachen studentischer Verbindungen. Beide Gatiungen sind zum größten Teil nicht in den Buchhandel gekommen, vielleicht nicht einmal — besonders wenn titellos — in gedruckten Katalogen zu finden; aber selbst wo das der Fall ist, kann man ihnen den Inhalt nicht immer ansehen, und daß die Drucksachen der Verbindungen der studentischen Jugend möglichst wenig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind und werden, sich nur ausnahmsweise und auch nur in gewissen Bibliotheken vereinzelt finden, liegt auf der Hand. Wenn nun auch manche von ihnen ziemlich minderwertig sein mögen, so gehörten sie nichtsdestoweniger in eine umfassende Bibliographie der Quellen für die Kenntnis des deutschen Studentenlebens, und um das möglichste zu tun, wurden an gegen 1000 Korporationen — so viel Einzelbünde haben wir glücklicher- (oder richtiger bedauerlicher-)weise in Deutschland — Rundschreiben versandt mit der Bitte, ihre Drucksachen in nnturs, vorzulegen. Der Erfolg dieser Maßregel war, jenachdem das Rundschreiben Verständnis gefunden hatte oder nicht, ein ungleicher, und so kann denn auch dieser Abschnitt keinen Anspruch darauf machen, als vollständig bezeichnet zu werden. Für das Studentenlied konnte eine reichhaltige Privatbibliothek benutzt werden; sonstige Studentica lieferten zwei andre und eine große Anzahl von Gelehrten, besonders von Bibliothekaren. In der Fassung der Titelkopien hat man sich im all gemeinen an die für die Königliche Bibliothek zu Berlin geltenden Grundsätze gehalten. Da diese aber während der Darier der Ermanschen Arbeit zweimal erhebliche Änderungen erfuhren — die »Instruktionen für die alphabetischen Kata loge der K. Preußischen Bibliotheken erschienen erst 1899—, so ergaben sich dadurch zahlreiche Abweichungen. Jedoch weder diese, noch die kleinen bei Drucklegung der beiden Teile des Werkes sich einstellenden Ungleichmäßigkeiten können den Wert der Riesenarbeit in den Augen Verständnis voller herabsetzen. Alle solche Arbeiten würden sich wesentlich vereinfachen, wenn wir eine große deutsche Nationalbibliothek hätten. Jetzt sind die Schwierigkeiten, Quellenmaterial für einzelne Gebiete znsammenzubringen, zu groß, als daß der Bearbeiter einer solchen Bibliographie mit sich und ihr ganz zufrieden sein könnte. Man lese und staune, wie verstreut das benötigte Material sein kann: Von den in Teil I, S. 565 u. folg, verzeichneten 54 Fechtbüchern waren in der Berliner Königlichen Biblio thek vorhanden 18, auf 12 verschiedenen andern Bibliotheken 25, auf keiner deutschen Bibliothek 11. Von den in Teil I, S- 728 u. folg, verzeichneten 340 Kommersbüchern waren in der Berliner Königlichen Bibliothek vorhanden 73 (jetzt 85), auf 22 verschiedenen Bibliotheken 111, nach Privatexemplaren wurden beschrieben 47, und gar nicht aufgefunden wurden 109, usw. usw. Spricht das nicht, wie man zu sagen pflegt, Berge über bezw. gegen die Verschleuderung und die Zersplitterung in den Schätzen unsrer Literatur? Den Sachsen mag vielleicht das besonders interessieren, daß von 70 in Sachsen nach 1810, dem Jahre der Ab schaffung der Pflichtexemplare in Sachsen, erschienenen, in der Abteilung »Poetische, humoristische und satirische Dar stellungen« Teil 1. S. 813 u. folg, verzeichneten Büchern Erman in Bibliotheksexemplaren benutzen konnte 31 (darunter aber 16, die seinerzeit nur im Interesse der Bibliographie für die Berliner Universitätsbibliothek angeschafft worden waren), in Privatexemplaren 5, nicht auf Bibliotheken er mittelte 34! »Den Gegnern der Pflichtexemplare können diese Zahlen nicht dringend genug zur Beachtung empfohlen werden,« sagt Erman, und vom Standpunkt des Bibliographen und Bibliothekars muß man ihm Recht geben. Der 836 Seiten starke Band führt in 24 Abteilungen 17 363 Drucksachen auf, und zwar verteilen diese sich wie folgt: 1. Bibliographie, 1 S., 12 Nummern. 2. Sammlungen, 14 S., 162 Nummern. 3. Universitätsschriften, 7 S., 95 Nummern. 4. Wesen und Aufgabe der Universität, 20 S., 173 Nummern. 5. Sitz der Universität, 5 S., 58 Nummern. 6. Geschichte und Statistik, 107 S., 2101 Nummern. 7. Verfassung und Verwaltung, 27 S-, 566 Nummern. 8. Gerichtsbarkeit und Disziplin, 15 S., 235 Nummern. 9. Akademische Ämter und Würden, 5 S-, 112 Nummern. 10. Die Fakultäten, 10 S., 185 Nummern. 11. Universitätslehrer, 9 <S, 228 Nummern. 12. Universitätsbeamte, 1 S., 13 Nummern. 13. Der Student als akademischer Bürger, 22 S., 649 Nummern.
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