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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 269, 19. November 1904. Nichtamtlicher Teil- 10305 Es wird lediglich das empfohlene Mittel zur Abhilfe: »Die Einführung fester Ladenpreise im Restbuchhandel-, wie bereits ausgeführt, weder für praktisch durchführbar noch zweckentsprechend gehalten. Das vom Herrn Kollegen so energisch betonte »Haus- recht- für den Bezirk Köln, sowie das Recht, innerhalb des durch die Börsenvereinssatzung gegebenen Spielraums »Poli zeimaßregeln« zu ergreifen, dürfte ihm nicht streitig zu machen sein. Demgegenüber jedoch empfiehlt es sich, nur eindringlich darauf hinzuweisen, daß es im Interesse der mühsam her gestellten Einigkeit im Buchhandel nicht geraten erscheint, Be stimmungen, ans Grund deren die Einigkeit erst herbeigeführt worden ist, durch lokale »Polizeimaßregeln« außer Kraft zu setzen Vor einer zu intensiven gesetzgeberischen Tätigkeit der Lokalvereine dürfte überhaupt zu warnen sein, da hierdurch die Übersichtlichkeit über die im buchhändlerischen Verkehr geltenden Normen wesentlich erschwert wird. Schließlich sei nochmals hervorgehoben, daß durch Ein führung der festen Ladenpreise im Restbuchhandel die Kon kurrenz der Warenhäuser nicht nur nicht beseitigt, sondern im Gegenteil bedeutend verstärkt werden würde. Wie bereits ausgeführt, würde durch Ausschaltung der freien Preisbildung das einzige Mittel für den Restbuch handel beseitigt, um einem Buch, das zum regulären Preis nicht verkäuflich war, noch Absatz zu schaffen. Demnach würde entweder der Verleger oder der Restbuchhändler die fraglichen Bücher auf Lager behalten. Da nun beide nicht geneigt sein werden, ihr Kapital in Makulatur anzulegen, anderseits unter den gegebenen Umständen der Vertrieb durch den regulären Buchhandel bei festen Ladenpreisen keinen Erfolg verspricht, so dürfte der Besitzer der nicht gangbaren Auflage sich dahin wenden, wo seine Bücher ohne die für den Buchhandel geltenden Beschränkungen vertrieben werden können — an die Warenhäuser. Derselben Ansicht scheint auch der größere Teil des Buchhandels zuzuneigen, wie die zutreffenden Äußerungen der Herren Kollegen Kantorowicz (Nr. 233 des Börsenblatts), Streller (Nr. 235 des Börsenblatts) und die Ausführungen in Nr. 40 der Allgemeinen Buchhändler-Zeitung beweisen. Aus gut informierter Quelle wird ferner bekannt, daß bei Diskussion über fragliches Thema im Dresdener Sorti menter-Verein eine durchaus ablehnende Haltung gegenüber dem Kölner Anträge festgeftellt wurde. Siegfried Neufeld i/Fa. Neufeld L Henius. Ausstellung der Königlichen Akademie für grapstische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. i. In der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig ist gegenwärtig von der Direktion dieser Anstalt eine bis zum 4. Dezember 1904 währende Ausstellung von Lehrerarbeiten ver anstaltet zu dem Zweck, einerseits die künstlerischen Charaktere der verschiedenen Lehrkräfte zutage treten zu lassen, ander seits die Bestrebungen der Schule zu kennzeichnen. Da die Reorganisation der Leipziger Kunstschule noch nicht beendet ist und deren Wandlung von einer Kunst-Akademie mit mannig fachen Zielen zu einer Sonder - Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe sich noch nicht in allen Teilen vollzogen hat, einige für die Ausbildung im Buchgewerbe wrlenblatt kür den deutschen Buchhandel. ?1. Jahrgang. erforderliche Spezial-Klassen einzurichten, weitere Lehrkräfte heranzuziehen sind und selbst manche bereits im Dienst stehende neue Lehrkraft ihre Tätigkeit auf dem Gebiet der Buchkunst noch nicht entfaltet hat, so fehlt in den aus gestellten Arbeiten teilweise auch die konsequente Richtung zu dem hier zu erstrebenden Ziel. Vom Grad des künst lerischen Könnens gibt zweifellos auch das Staffeleibild ein treffendes Bild, aber mit der Buchkunst als solcher hat es wenig zu tun. Bei einer Wiederholung derartiger Aus stellungen, die, wie wir hören, alle zwei Jahre stattstnden sollen, wird das Gesamtbild zweifellos wesentlich anders sein als jetzt. Schön und groß ist die Aufgabe des Lehrerkollegiums unsrer Akademie für graphische Künste und Kunstgewerbe, eine Zentralstelle für die Ausbildung in der Buchkunst im Deut schen Reich zu schaffen. Möge es den vereinten Kräften ge lingen, diese Aufgabe nach jeder Richtung hin zu erfüllen. Bei Besprechung der ausgestellten Arbeiten sei zu nächst der Handzeichnungen, farbigen Studien, Malereien und plastischen Arbeiten gedacht, während die Blätter, die die verschiedenen graphischen Techniken charakterisieren, sowie die der Buchausstattung speziell angehörenden Arbeiten einer folgenden Besprechung Vorbehalten bleiben sollen. Den besonderen Zielen der Schule entsprechend, hat Max Seliger das Zeichnerische in seinen Arbeiten in den Vordergrund gerückt; denn mit Ausnahme eines kleinen, flott behandelten Gouachebildes, das alte Leipziger Rathaus darstellend, bietet er ausschließlich Schwarz-Weiß-Zeichnungen, Rötel- und Farbstiftzeichnungen. Sie bestehen vorwiegend aus Studienköpfen, ganzen Figuren und landschaftlichen Vordergrundstudien, die mit frischer Lebendigkeit und Lebenswahrheit zu Papier gebracht sind, und in denen sich durchgehends das Bestreben geltend macht, das Charakte ristische in großen, wesentlichen Zügen festzuhallen. — Wer die Arbeiten Walter Tiemanns in dieser Abteilung, steht und den Künstler nicht näher kennt, würde in ihm kaum den feinen, sinnvollen Buchkünstler suchen, der er tatsächlich ist, denn hier zeigt er sich von einer ganz andern Seite, nämlich hauptsächlich von der koloristischen. In seinen gemalten Landschafts- und Figurenstudien, die durchweg höchst reizvoll im Ton sind, ist weitaus mehr der Farbe als der Form Rechnung getragen. — In Bruno Hsroux' Arbeiten tritt uns ein Zeichner entgegen, der sich mit voller Hingabe in die Besonderheiten eines Kopfes oder Körpers zu ver senken weiß, der das Kleine und Intime um seiner selbst willen liebt und dem deshalb kein feiner und scheinbar nebensächlicher Zug entgeht. Man braucht nur sein »Selbst porträt mit Kröte- anzusehen, und man sieht den Künstler in seiner ganzen Eigenart vor sich. Dagegen wird Richard Bossert in seiner Darstellungs weise immer in die Breite gehen. Er besitzt die Gabe, das Charakteristische mit wenigen Strichen zum Ausdruck zu bringen. Seine Kohlezeichnungen, die Köpfe und Einzel figuren wiedergeben, sowie seine gemalten Bildnisse sind mit Verve zur Erscheinung gebracht. — Horst-Schulze verfügt über ein ausgesprochenes poetisches Empfinden; da von zeugt sein von eigenartigen Farbenkombinationen er fülltes Ölgemälde »Parzival« und seine mit farbigen Stiften ausgeführten Landschaftsstudien, die sich namentlich durch sichere Linienführung in den mannigfachen Terrainüber schneidungen auszeichnen. — Fritz Rentsch betont in dem baumbestandenen Abhang einer »Saalelandschaft« in malerisch wirksamer Weise die Kraft des Lokaltons. — Die stilistische Darstellungsweise vertritt E. Winter stein mit einem gezeichneten Karton »Christus der Säemann«, eine von schlichtem Ausdruck beseelte Figur. Der Künstler ist ferner noch mit zwei kleinen Landschaftsbildern aus früherer 1351
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