Umschlag zu 273. Donnerstag, den 24. November 1904. Soeben erschien: 2 A. L. Kielland Novellen und NovelleLten. Deutsch von Wilhelm Lange. Geheftet 3 Mk., elegant gebunden 4 Mk. In Rechnung 25"/», gegen bar 40°/« u. 7/6! Statt jeder andern Empfehlung lasse ich nur zwei aus den zahlreichen Kritiken hier folgen: „Alles, was Kielland schrieb, ist schön, manches bedeutend, ja mitunter ist er von klassischer Plastik. Wenn ich das oft mißbrauchte Wort „reizend" auf ihn anwende, so paßt es auf Kielland im besten Sinne. Es ist eine Anmut, eine anziehende Grazie in alle» seinen Werken, die fesselt wie die Bewegungen eines wunderschönen Kindes. Und Kielland ist ein nordischer Dichter! Was'immer den Schriftstellern seiner Leimat von der Natur gegeben wurde — und es war viel — besondere Liebenswürdigkeit hat außer Kielland keiner von den Skandinaviern. Er aber empfing sie nicht auf Kosten andrer Gaben. Auch er hat Gemüt, Tiefe und eine abgeklärte Weltanschauung. !lnd zu allen diesen Vorzügen sein Lächeln! Ein entzückendes Lächeln, das alle Elemente der Wehmut in sich schließt und doch niemals in Trauer übergeht. Sein Wesen ist wie die heiße Sonne an einem prachtvollen Sktobertage. Und er ist von jener Güte, welche wärmt und erhellt mit ihren Strahlen. "Aber sie fallen doch schon ein wenig schräge und geniahnen an die Vergänglichkeit. Ein vortreffliches Buch!" (Wiener Abendpost v. 12. Novbr. 1904.) „Dieses köstliche Buch ist eine Frucht, eine reiche, prächtige Irucht jener Literatur, die ein Lerz erquickt und bereichert. Die meisten der heiteren und düsteren Bilder aus dem Leben, die hier der berühmte norwegische Realist entrollt, sind erschaut mit dem Auge des edlen Mitgefühls für die Stiefkinder des Schicksals und gemalt mit einer Land, in der der g)ulsschlag des Dilfsdranges bebt. Die große Wohltätigkeitskomödie der sogenannten guten Gesellschaft wird in brillanter Satire, die aber jede Übertreibung meidet und nur durch die drastische Betonung der charakteristischen Wahrheit als Satire wirkt, jener echten Barmherzigkeit gegenübergestellt, die nicht aus Eitelkeit, nicht aus Zeitvertreib, Modesucht oder ander» Motiven, sondern einfach aus Menschlichkeit und Liebe an die Befreiung der Gefangenen des Elends heranschreitet. Es ist das Buch eines gute» Menschen, das wir hier vor uns haben, und jeder gute Mensch wird es mit hohem Genüsse lesen und wird daran noch besser werden." (Der Zirkel v. 12. November 1904.) Ich bitte um Ihr freundliches Interesse für dieses wirklich ausgezeichnete Buch. Berlin und Leipzig, November 1904. Franz Wunder. Verantwortlicher Redakteur: Max EverS. — Verlag: Der Bvrsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Druck: Ramm 4 Seemann. Sämtlich in Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Howitalstrabe.