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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1904
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- Deutsch
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vU 276, 28. November 1904. Nichtamtlicher Teil. 10679 zeichen versehen. Danach läuft es wieder durch mehrere Walzenpaare, bis es schließlich auf die Trockenpartie gelangt; denn trotz der bereits erwähnten Entwässerungsmethoden ent hält das Papier immer noch etwa 60v/o Wasser. Aber sein Weg zur endlichen Vollendung ist noch nicht ganz zurückgelegt; es muß noch geglättet, beschnitten, aufgewickelt, eventuell in Bogen zerteilt und, bei gewissen Sorten, satiniert werden, wozu der sogenannte Kalander dient. Für Jllustrations- zwecke wird, um eine feinere Glätte zu erzielen, das Papier häufig mit einer weißen Farbschicht überzogen. — Die in Bogenform hergestellten Papiere werden in einem besondern Saal von weiblichen Kräften sortiert, um fehlerhafte oder etwa beschmutzte Bogen auszuscheiden. Um seinen Zuhörern auch eine Vorstellung von dem Umfang und der Leistungsfähigkeit einer großen Papier fabrik zu geben, wies Redner zum Schluß seiner mit vielem Beifall aufgenommenen Schilderung darauf hin, daß z. B. in der Schroederschen Papierfabrik in Golzern drei Papier maschinen benutzt werden, auf denen 1,85, 1,90 und 2,20 Meter breite Papierbahnen laufen und die täglich 18- bis 20 000 Kilogramm Papier liefern, wobei ein Kraftverbrauch von etwa 800 Pferdekräften nötig ist. Vier kleinere Motoren und drei größere Dampfmaschinen mit zusammen 900 Pferdekräften, wozu acht Dampfkessel gehören, sowie fünf Turbinen mit 350 Pferdekräften finden dabei als Kraft erzeuger Verwendung. Für die Fabrikation sind 35 Holländer und 9 Kalander in Betrieb, die teilweise durch Motoren an getrieben werden. Der Verbrauch an Fabrikationswasser beträgt in der Minute 4000 Liter. Das Beamten- und Arbeiterpersonal besteht aus 325 Personen. Ernst Kiesling. Internationale 6iblio§raptiie cler Kun8t- Wl88eN8eliatt. HsrarwASASÜsn von l^. ^ellinelt. Lä. 2. flaflr 1903. 6r. 8°. (6,) 374 8. Lsrlin 1904, U. Usbr's Vsrlag. Die über Erkrankung des fleißigen Bibliographen Jellinek umhergehenden Gerüchte sind zum Glück durch das wegen seiner mehrmonatlichen Kränklichkeit verzögerte Erscheinen^ des Schlusses des zweiten Bands zerstreut worden, und wir erfreuen uns der Fortsetzung seiner ver dienstlichen Arbeit. Ihr erster, im vorigen Jahre bei B. Behr erschienener Band umfaßte nur 9 Seiten weniger als der vorliegende zweite Band, dagegen dieser 5641 Titel gegen 5524 des vorigen. Anlage und Einteilung sind bei beiden fast dieselben geblieben: I. Bibliographie, Lexika, Neue Zeitschriften, — ll. Ästhetik, Kunstphilosophie, Kunstlehre, in Band 2 dazu Kunsterziehung, Kunstpflege, — III. Kunstgeschichte (in 5 Unterabteilungen), -— IV. Baukunst (desgl. in 4), — V. Skulptur (desgl. in 4), — VI. Malerei (desgl. in 4), — VII. Graphische Künste (desgl. in 9), — VIII. Kunstgewerbe (desgl. in 9), — endlich Autorenregister und Sachregister. Wollte man wissen, was über die eine oder die andre Abteilung erschienen war, so mußte man beim ersten Bande in vier, beim zweiten in drei Heften nachschlagen, was nicht gerade ganz bequem ist. Der nächste Band wird daher eine Verbesserung und Vereinfachung in der Art bringen, daß er überhaupt nicht in Heften, sondern als Jahresband er scheinen wird. Was verbesserungsbedürftig war, wurde vom Heraus geber auch verbessert, z. B. in den Abteilungen IV—VIII der bloße Hinweis auf die der betreffenden Abteilung an gehörenden Städte- und Künstlernamen als entbehrlich ge strichen und dafür bei wichtigeren Erscheinungen lieber der ganze Titel wiederholt. Eine weitere Vervollkommnung besteht darin, daß vielfach Inhaltsangaben oder Jnhaltsandeutungen solchen Titeln in eckigen Klammern hinzugefügt wurden, deren Inhalt man ihrem Wortlaute nicht ansehen kann. Über die Nützlichkeit dieses Unternehmens sich in Worten zu ergehen, ist völlig überflüssig; aber leider (siehe Vorwort) gibt es Universitätsstädte mit Bibliotheken, kunst historischen Instituten und Museen, die nicht ein einziges Exemplar dieser Bibliographie benötigten und es vorzogen, ihre Studenten vom Bearbeiter der Bibliographie lieber eine Abschrift der gedruckten Literaturnachweise, die gerade benötigt wurden, verlangen zu lassen. Anderseits hat sich Jellinek auch vieler Unterstützung, darunter seitens höchster öster reichisch-ungarischer Stellen, erfreut, und sogar ein ganzer, sonst vielbefeindeter Stand hat sich seinen besondern Dank verdient — der deutsche Verlags buchh andel, der überall, wo Jellinek Auskunft oder Exemplar zur Einsicht erbat, seine Bitte immer erfüllt hat. Möge er zur Erleichterung seiner mühevollen Arbeit auch fernerhin solche Helfer finden! Kleine Mitteilungen. Beschlagnahme. — Wie das »Berliner Tageblatt« meldet, ist das in London erschienene Buch: »Das Privatleben Wilhelms II. und seiner Gemahlin; geheime Geschichten des Berliner Hofes« auf Anordnung der Berliner Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden. Jahrhundertfeier des 6oäs oivil. — Das große Werk Napoleonischer Gesetzgebung, der Ooäs civil, der weit Uber Frank reichs Grenzen hinaus lange Zeit auf Teilen deutschen Bodens, in Holland, Italien, in der Schweiz, in Belgien und Polen Geltung gehabt hat und zum Teil noch heute hat, vielfach auch für fremde Gesetzgebungen (u. a. in mehreren Schweizer Kantonen, in Argentinien, Mexiko, Ägypten und einigen nordamerikanischcn Staaten als Vorbild benutzt worden ist, blickte am 30. Oktober d. I. auf ein hundertjähriges Bestehen zurück. Die Rechtspflege in Frankreich hat den Gedenktag seiner Bedeutung entsprechend begangen. Über die Feier berichtet ein Aufsatz in der Wiener Abendpost vom 22. d. M. Ein dem festlichen Anlasse gewidmetes zwei bändiges Prachtwerk, woran hervorragende Rechtsgelehrte und Richter mitgearbeitet haben, schildert die Stellung des Ooäs civil in der Rechtswissenschaft, erörtert die Zukunft des Gesetzeswerks und die Reformen, deren es bedarf. In zwei großen Konferenzen an der Lcois äs ckroit, veranstaltet von den Professoren Saleille und Th aller, sprachen Rechtslehrer, Staatsmänner, Rechts anwälte aus Frankreich und dem Ausland über den Einfluß des 6oäs civil auf die Entwicklung des bürgerlichen Rechts. Es folgte ein feierlicher Empfang im Stadthaus und die den Mittelpunkt der Veranstaltungen bildende Fest sitzung , die in Gegenwart des Präsidenten der Republik Herrn Loubet in den Räumen der Sarbonne abgehalten wurde. Dort sprach der Justizminister Herr Balle über die Ent stehung des 6oäs civil, der erste Präsident am Kassationshof Herr Ballot-Beauprs über die rechtsbildende Funktion des Richter amts, der Doyen der Pariser Rechtsfakultät Herr Glasson über den Einfluß des Ooäs civil auf die Entwicklung der Rechtslehre, der LLtovvisr äs l'orärs äso avocato Herr Bourdillon über die Ergänzungen und Abänderungen des Ooäs civil und schließlich der belgische Staatsminister Herr Lejeune. Ein Bankett am Abend des 30. Oktober und ein Empfang am folgenden Tage im Justizministerium beschlossen die Festlichkeiten. Der Justizminister teilte in seiner Festrede mit, daß er eine große Kommission einzusetzen gedenke, die insbesondere an der Hand von Vergleichen mit den neuern ausländischen Gesetz gebungen die Grundlagen einer Revision schaffen solle. Als besonders reformbedürftig erachte man im Personen- und Familienrechte die Bestimmungen über die Rechtstellung der Ehegattin, über die väterliche Gewalt und über den Ehevertrag, im Sachenrecht das ganze Hypothekarsystem. Die empfindlichsten Lücken aber zeige der Kodex gegenüber zwei Gruppen von Rechts bildungen, die der modernen wirtschaftlichen Entwicklung an gehören: dem Versicherungsvertrag und dem Arbeitsvertrag. Hier bedürfe es wohl einer völlig neuen Kodifizierung; man glaube, daß sie zu umfangreich aussallen dürfte, als daß sie sich dem Rahmen des Ooäs civil einfügen ließe; diese Gesetzeswerke würden 1398*
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