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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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284, 7. Dezember 1904. Nichtamtlicher Teil« 11053 Umfang und seinen Leistungen zwar alle Achtung fordere, der aber viel zu kostspielig sei, um rentabel zu sein. Diesen Erwägungen müsse der Verleger Raum geben, um zu ver stehen, daß der Maschinensatz ihm zwar viele Vorteile zu geben vermöchte, daß es aber nicht möglich sei, ihn billiger als den Handsatz zu liefern. (Lebhafter Beifall.) Ernst Kiesling. Eine originelle Mahnung. Mitgeteilt von Buchhändler Louis Lamm, Berlin. Zu jenen Schriften, die dem Antiquar heutzutage ziemlich selten Vorkommen, gehören die Originalausgaben von Johann Caspar Lavater, dem bekannten Zeitgenossen Goethes. Für den Verleger der Gegenwart ist es sicher von Interesse, die Be- glcitzeilen, die Lavater als Anhang zum 1. Bande seiner »Ver mischten Schriften« (Winterthur 1774. In Verlag Heinrich Steiner L Comp, gedruckt bei Johann CaSpar Ziegler in Zürich) unter der Überschrift: »An alle Herren Buchhändler in der Schweitz und in Deutschland- beidrucken ließ, kennen zu lernen. Es mutet uns heute eigenartig an, wenn wir lesen, wie Lavater die bösen Buchhändler abkanzelt, sie ermahnt, brave und redliche Männer zu sein, wenn er ferner unverblümt darum bittet, daß alle jene, die seiner Worte Berechtigung zuerkannt hätten, ihm ihre Namen mitteilen möchten, damit er Gute und Böse zu unter scheiden vermöge. Die Seltenheit des betreffenden Bands rechtfertigt vielleicht den wörtlichen Abdruck der Philippika, die gleichzeitig einen Beitrag zur Geschichte des deutschen Vcrlagsbuchhandels bildet. »An alle Herren Buchhändler in der Schweitz und in Deutschland. -Hochgeehrte Herren! »Solltet Ihr es einem Euch wenigstens dem Namen nach nicht ganz unbekannten Schriftsteller übelnehmen können, wenn er ein kurzes Bittschreiben an Euch abgehen läßt? -Nein — wenn Ihr allenfalls auch nur in wenige von den unzähligen guten, mittelmäßigen und schlechten Büchern, die Euch jahraus, jahrein durch die Hände gehen, nur einen ein zigen Blick geworfen habet, so werdet Ihr gefunden haben, daß es nichts Unschickliches ist, wenn ein Mensch den andern bittet, einem dritten nicht vorsätzlich zu schaden. -Unmöglich also werdet Ihr es mir verargen, wenn ich Euch mit gegenwärtigem öffentlich bitte, meinen Verleger mit dem Nachdrucke meiner Schriften gütigst zu verschonen. Wenn ich je etwas von meinen Schriften in eigenen Verlag nehme (wozu ich jedoch voritzt noch wenig Lust verspüre), so werde ich es zwar nicht billig finden können, wenn Ihr mir durch Nachdruck meines Eigenthums Schaden zufügen werdet; Aber sicherlich würde ich es nicht ahnden; Euch keine Vorwürfe deß- wegen machen und mich auf keinerley weder unmittelbare noch mittelbare Weise au Euch zu rächen suchen, und diese Beleidi gung nicht als eine Beleidigung, sondern als eine mir nützliche Uebung der Geduld und Liebe ansehen. »Allein, wenn man andern, meinen Freunden, oder solchen, mit denen ich in einem Vertrage stehe, Unrecht thut, urtheilct selbst, ob es Großmuth oder Niederträchtigkeit wäre, wenn ich dazu schweigen, und mich ganz gleichgültig dabey verhalten würde? »Mit aller möglichen Freundlichkeit, jedennoch mit dem festen Vorsatz, mich künftig allem Unrecht gegen meine Verleger mit Ernst und unabtreiblicher Entschlossenheit zu widersetzen, will ich Euch, Ihr sonst in mancher Absicht verehrungswürdige Beförderer der menschlichen Erkenntnis, bitten, gegen meine Verleger Euch künftig also zu betragen, wie Ihr in ihren Um ständen mit Recht verlangen könntet, daß andere sich gegen Euch betrügen. »Ich verspreche Euch, an meiner Seite nichts ermangeln zu lassen, daß meine Verleger gegen Euch und das Publikum billig seyen. »Erweiset mir also die Gefälligkeit — — brave, redliche Männer zu scyn, und lasset mich in sonderheit, Euch den Ver leger meiner vermischten Schriften den neuen buchhändler Heinrich Steiner und Compagnie als einen redlichen, beschei denen, billigen und allen denen, die ihn kennen, lieben Mann beßtens empfehlen. »Es würde übrigens vielleicht eine zu dreiste Zumuthung seyn, wenn ich, um die redlichen und wackern unter Euch namentlich zu kennen, die Bitte beyfügen würde, daß alle, die mir willfahren wollen, und sich dem unbewilligten Nachdrucke meiner Schriften zu widersetzen entschlossen wären, Ihre Ehren namen dem Herrn Reich oder Hilscher in Leipzig schriftlich an zugeben die Geneigtheit haben mögten. «SrleEatt kür den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang »Ich bin mit aller Achtung, die Euch gebührt, und mit völliger Hoffnung, daß meine Bitte mehr als alle Privilegien bey Euch vermögen werde. »Hochgeehrte Herren! »Zürich, den 10. Junius 1773. »Euer ergebener Diener Johann Caspar Lavater.« Kleine Mitteilungen Büchersendungen aus Italien. (Vgl. Nr. 177, 253, 257, 261, 268, 278 d. Bl.) — In Nummer 278 des Börsenblatts vom 30. November erklärt Herr Leo S. Olschki mein Anerbieten in Nummer 268 des Börsenblatts betreffend Ausfuhr von Büchern aus Italien als gesetzwidrig und bezeichnet die so beförderten Sendungen mit dem schönen Titel »contrakbanäo«. Wenn Herr Olschki meine Artikel in Nummer 253 und 268 genau gelesen hätte, so hätte er gefunden, daß ich ausdrücklich betone, daß ich die Sendungen sowohl dem italienischen wie dem Schweizer Zollamt vorweise und für jede Sendung 10 Cent, italienischen Ausfuhrstempel zahle, somit mich keines Vergehens gegen das Gesetz schuldig mache; denn Kontrebande sind nur solche Waren, die ohne zollamtliche Behandlung ein- oder ausgeschmuggelt werden. Es ist selbstverständlich, daß, wenn das italienische Ausfuhr amt in einem Falle die Beibringung der italienischen Ausfuhr- Erlaubnis verlangt, ich diese beibringen werde oder die Sendung zurückgehen lasse. In vielen Fällen aber wird die Beibringung dieser Erlaubnis nicht nötig sein, wenn man persönlich den Wert der Sendung deklarieren kann. In meinem Artikel in Nr. 268 d. Bl. habe ich mich nicht erboten, Sendungen durchzuschmuggeln, sondern den Kollegen meine Vermittlung angeboten, um Unannehmlichkeiten, wie sie in den Artikeln 257 und 261 des Börsenblatts geschildert werden, zu vermeiden. Ausdrücklich betonte ich, daß Sendungen, die vom Ausfuhramt beanstandet werden, spesenfrei zurückgehen, also kein Versuch gemacht wird, diese durchzuschmuggeln. Ich muß daher die Bezeichnung des Kollegen Olschki als unzutreffend zurückweisen, und bitte die Herren Kollegen auf diese Frage hin meinen Artikel nochmals zu prüfen. Auch habe ich dieses Anerbieten'nicht gemacht, um mich Lu bereichern, sondern lediglich aus kollegialem Interesse. Hochachtend Ascona, 2. Dezember 1904. C. v. Schmidtz. Bücher - Diebstahl. — Der Köppen'schen Buchhandlung (Hans Hornung) in Dortmund sind folgende Werke aus einem Bücherwagen gestohlen worden: Chamberlain, Grundlagen, — Diezel, Niederjagd; Die hohe Jagd, — Hoensbroech, Papsttum, — Günther, Harz, — Key, Liebe und Ehe, — Herzog, Die vom Niederrhein. — Alles gebunden. — Vor Ankauf sei hiermit gewarnt. Verbotene Druckschrift. — Durch Urteil des Königlichen Landgerichts I Berlin vom 23. Juni 1904 ist die Unbrauchbar machung des Artikels »Die Kleider hindern« in der Zeitschrift »Kampf!- (Berlin, A. Dressel) Heft 5 vom 5. März 1904 im Sinne des K 41 St.-G.-B. angeordnet worden. Schiller - Ausgabe des Schwäbischen Schiller- Vereins. — Der Schwäbische Schiller-Verein, zu dessen satzungs mäßigen Aufgaben es gehört, die Kenntnis der Schöpfungen und der Persönlichkeit Schillers zu verbreiten, bereitet zur Massen verbreitung im Schiller-Gedenkjahre 1905 eine schön und groß gedruckte, auch gut gebundene Ausgabe von Schillers Ge dichten und Dramen in einem Bande vor, die er, dank einer zu diesem Zweck gemachten Stiftung, zum Preis von nur 1 «-E, weit unter den Herstellungskosten, abgeben kann. Diese Ausgabe, die in hoher Auflage erscheinen soll, wird nicht in den Buchhandel kommen, sondern nur vom Schwäbischen Schiller-Verein zur Ver teilung zu erhalten sein. (Beilage z. Allg. Ztg. (Münchens). Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. — Weihnachts-Verzeichnis 1904 von Hermann Costenoblc, Verlagsbuchhandlung in Jena. 8". 18 S. dlsussts Dr Werbungen: lVsrtvolle Manuskripts. Lite Drucks. Dsutscbs Ditsratur. Ideologie. ^ntig.-Latalog klo. 86 von knton Orsutüsr vorm. Kl. Dempsrim in Uneben. 8" 14 8. 175 kirn. Zündel, Gottlob, Assistent an der Königlichen Universitäts bibliothek Tübingen, Gedanken über das Vorlesen. Mit einem Verzeichnis zum Vorlesen geeigneter Literatur. 8°. 19 S. Dresden 1905, Ernst Cngelmann's Nachfolger. 40 -H. 1446
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