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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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11172 Nichtamtlicher Teil. «Ilk 286, 9. Dezember 1904 über deren Besitzer und andre wertvolle Mitteilungen aus genommen werden. Das Buch wird außerdem noch über 300 andre Illustrationen enthalten. — Der mit dem Panzerschiff »Petropawlowsk« untergegangcne Vizeadmiral Makarow war der Verfasser der Werke »Analyse der Elemente, die die Kampffähigkeit der Schiffe bedingen» und »Betrach tungen über Seetaktik». In Kronstadt sollen sich nun noch viele interessante Aufzeichnungen dieses hervorragenden russischen Seemannes vorgefunden haben, die von dessen Witwe mit Hilfe einiger Marineoffiziere durchgesehen und zum Teil veröffentlicht werden sollen. — Der bekannte Psychiater Professor A. Ssikorskij wird ein Werk über Ritualmorde herausgeben; er leugnet, daß dergleichen Verbrechen in unsrer Zeit vorgekommen seien. — Szenen und Typen aus den Dramen »Das Nacht asyl« von Gorjkij, -Die Macht der Finsternis« von Leo Tolstoj, »Die Einsame« von Hauptmann und »Julius Cäsar« von Shakespeare werden in der ersten Lieferung einer Sammlung von Phototypien in großem Format enthalten sein, die von Lepkvwsky u. d. T. »Die Moskauer Kunstbühne« herausgegeben werden soll. — Die Künstlerin der kaiserlichen Theater L.Tscharskaja will einen Roman aus der Regierungsperiode Johanns des Grausen u. d. T. «Eufcmia Starizkaja« nächstens erscheinen lassen. — Leonid Andrejew schreibt eine Erzählung aus dem Militärlcbcn. — Der bekannte Warschauer Historiker A. Kraushaar fand unter den Handschriften der St. Petersburger kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek eine noch nicht veröffentlichte Handschrift des ehemaligen Professors der Universitäten von Wilna und Kijeiv, Ignaz Danilowicz (fi 1843): »Der Code Napoleon verglichen mit den alten polnischen und litau ischen Gesetzbüchern«. Das Manuskript stammt aus dem Jahre 1818. Es ist im Aufträge der Universität Wilna verfaßt und behandelt ein Thema, das von der juri dischen Wissenschaft bisher noch unbeachtet blieb. Kraushaar will diese Arbeit mit einer ausführlichen Einleitung und erklärenden Anmerkungen versehen. Das Buch sollte zum 100jährigen Jubi läum des Oocko Napoleon erscheinen. — Der 84jährige Kanonikus der Uniatenkirche in Lemberg, Anton Petruszewicz, hat sein «Allslawisches etymologisches Wörterbuch«, an dem er fast ein halbes Jahrhundert gearbeitet hat, endlich vollendet. Cr vergleicht die slawischen mit andern indoeuropäischen Sprachen und berücksichtigt namentlich die slawischen persönlichen und geo graphischen Eigennamen nach handschriftlichen Quellen. Das Manuskript soll an die Petersburger Akademie der Wissenschaften gesandt werden. — Professor Baudouin de Courtenay gibt eine Sammlung seiner sprachwissenschaftlichen Studien in polnischer Sprache heraus. Der bereits erschienene erste Band enthält eine Abhandlung über Linguistik im 19. Jahrhundert, Vorlesungen über die Ziele der Sprachenkunde, eine kritische Studie über N. Kruszewski und eine Reihe von Miszellen etymologi schen Inhalts. — A. Jefimenkos Werke in zwei Bänden sollen von der Schewtschenko - Gesellschaft unter dem Titel »Das süd liche Rußland« herausgegeben werden. — V. Zeitungen und Zeitschriften. In St. Petersburg erscheint eine neue billige Tageszeitung -Die Kriegszeit«, die ausschließlich den Kriegsereignissen gewidmet ist. — Eine, vor zugsweise den wirtschaftlichen Fragen gewidmete, vom ehe maligen Minister W. Kowalewskij redigierte Zeitung soll unter dem Titel »Das XX. Jahrhundert- erscheinen. — An I. W. Zwetkow wurde die Erlaubnis erteilt, in St. Peters burg eine Tageszeitung -Krieg und Frieden herauszugeben. — A. Lugowoj erhielt die Erlaubnis, in St. Petersburg eine literarisch-wissenschaftliche und politische illustrierte Halbmonats schrift unter dem Titel »Der Leuchtturm« herauszugeben. — Unter der Redaktion von W. Gaillard soll eine Monatsschrift unter dem Titel »Der Reisende und der Jäger« erscheinen. — Dem Professor L. Chodskij, Redakteur der Zeitschrift -Die Volkswirtschaft«, wurde die Erlaubnis zur Herausgabe einer Tageszeitung in St. Petersburg unter dem Titel »Unser Leben erteilt. — Professor Konowalow wird die Redaktion einer Zeit schrift übernehmen, die von einer Gruppe Chemiker heraus gegeben und den chemischen und metallurgischen Ge werben gewidmet sein soll. — Dem Herausgeber der Zeitung »Nowoje Wremja-, A. Ssuworin, wurde die Erlaubnis erteilt, in Moskau eine, der Präventiozensur nicht unterworfene, dreimal täglich erscheinende Zeitung unter dem Titel -Telephon Nowago Wremeni« herauszugeben. — In Moskau erscheint unter der Redaktion von I. Mitropolskij eine illustrierte Wochen schrift »Der Krieg mit Japan-, — Im nächsten Jahr soll in Moskau unter dem Titel »Die Kunst« eine neue Zeitschrift er scheinen, an der sich A. Wasnezow, Korowin, Maljutin, Pasternak und andre Künstler beteiligen werden. — Der Konseil des Kollegiums Paul Galagan in Kiew beschloß eine Zeitschrift »Die pädagogische Idee- unter der Redaktion des Professors Ssikorskij und des^ Privatdozenten IGliwenko herauszugeben. — »Die Stimmen des Südens« ist der Titel einer neuen, von A. Sselewin herauszugebenden Zeitung, die in Jalisatontgrad erscheinen wird. — In Riga soll eine neue Wochenschrift in russischer Sprache »Das Leben und die Kunst« erscheinen. Als Redakteur ist der Lehrer W. Ossokin von der Regierung bestätigt worden. — Die Semstwo des Gouvernements Poltawa bat um die Erlaubnis, eine Wochen schrift -Landschaftliche Zeitung« ohne Präventivzensur herausgeben zu dürfen. Der Minister des Innern erklärte, die Erlaubnis unter folgenden Bedingungen erteilen zu wollen: erstens müsse die Zeitung der Präventivzensur unterworfen werden, und zweitens dürfe sie weder den Volks- und Dorfschulen, noch den öffentlichen Bibliotheken und Lesehallen gratis geliefert werden. Die Firma M.O. Wolfs in St. Petersburg gibt jetzt auch »Neue Nachrichten« heraus, deren Inhalt sich auf die Biblio graphie der neuesten Erscheinungen des Büchermarkts und Bücheranzeigen beschränkt. — Aus dem Inhalt der zuletzt er schienenen Hefte von »Wolffs Nachrichten« sind folgende, besonders für den Buchhändler interessante Artikel hervor zuheben: Krasnow, Zur Erinnerung an Tschechow, mit Porträt; Tschernow, Die Aufbewahrung der Bücher, mit Illustrationen; Tschernow, Die Dezimal-Klassifikation in der Bibliographie; Strunskij, Schweigsame Bücher; Lodygin, Das am weitesten ver breitete Buch; Der Umfang der Romane jetzt und früher; Lwow, Was liest die heutige, lernende Jugend; Filosofow, Vom Buche und seiner äußern Ausstattung; Herzfeld, Die Kunst des Lesens. VI. Personalnotizen n. a ; Nekrolog. Das erste im Druck erschienene und mit den Buchstaben L. R,. Unterzeichnete Gedicht des Großfürsten Konstantin Konstantinowitsch wurde im Jahre 1879 veröffentlicht. Seine kaiserliche Hoheit könnte jetzt also sein fünfundzwanzigjähriges Dichterjubiläum feiern. — Professor A. Kuindshi, ein bekannter und geschätzter Land schaftsmaler in St. Petersburg, spendete ein Kapital von 100000 Rubel, von dessen Zinsen die Akademie der Künste Prämien an Künstler verleihen soll. — vr. Thaddeus Grabowski entdeckte in der Pariser Nationalbibliothek eine Anzahl noch unbekannter Briefe des Königs Stanislaus II. August, die auf manche Ereignisse der Jahre 1780 bis 1795 ein neues Licht werfen. — Max. Gorjkij las im Kreise befreundeter Schrift steller ein neues Theaterstück »Die Villenbewohner« vor. Es enthält nur eine Reihe von Szenen ohne eigentliche Handlung; sein Hauptvorzug besteht in der Charakterschilderung der ein zelnen Personen. Die Heldin ist ein junges Mädchen, das in der alltäglichen, dumpfen und geistesarmen Sphäre, die sie umgibt, zu ersticken fürchtet und die sich nach Luft, Freiheit und Licht sehnt. Zu den gelungensten Stellen gehört der letzte Monolog, worin der russischen Gesellschaft ihre Sünden vorgeworfen werden. — Eugen Tschirikow hat den Schauspielern des Moskauer Theaters ein neues Stück vorgelesen. Es schildert die Welt der Erzieher. Die Hauptperson, ein Gymnasialinspektor, soll vorzüglich gelungen sein. — Das Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, der emeritierte Professor der Moskauer Universität, Iwan Janschul, ein hervorragender Nationalökonom, feierte am 5. September d. I. die Vollendung des fünfunddreißigsten Jahres seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. — Auch N. Karejew, der Vorsitzende der St. Peters burger Historischen Gesellschaft, Redakteur der Zeitschrift »Histo rische Rundschau«, Professor des kaiserlichen Alexandrowschen Ly zeums und des St. Petersburger Polytechnischen Instituts, kann jetzt auf eine fünfunddreißigjährige wissenschaftliche Laufbahn zurückblicken. — Professor L. Wladimirow hat jetzt Unterrichtskurse für angehende Journalisten eröffnet, die namentlich für solche Anfänger dieses Berufs bestimmt sind, die keine systematische Hochschulbildung erhalten haben. Er be absichtigt, ihnen die das öffentliche Leben bewegenden Fragen richtig begreifen und selbständig beurteilen zu lehren, damit sie imstande wären, die öffentliche Meinung zweckentsprechend zu be einflussen. — H. Sienkiewicz arbeitet gegenwärtig an einer Trilogie historischer Romane. Anfangs sollte es nur ein Roman aus dem Zeitalter Sobieskis »Auf dem Felde des Ruhms« werden; als er aber alles Material gesammelt hatte, fand er, es lasse sich nicht in den Rahmen eines Romans zu sammenfassen, und er beschloß nun, drei Romane daraus zu bilden. Der erste, mit oben erwähntem Titel, wird bereits ge druckt; er schließt mit der Szene, wie Sobieski, nachdem er in der Kirche von Czenstochow des Himmels Segen auf seine Waffen herabgefleht, mit seinem Heer gegen die Wien belagernden Türken zieht. Im zweiten Roman soll der Kampf der Westmächte im Verein mit dem Heere So bieskis zum Schutze Wiens geschildert werden. Der dritte Roman soll die Rückkehr des polnischen Heerführers von seinem siegreichen Feldzug in die Heimat schildern. — Der finnische Schriftsteller Pietari Piaiwiarinta feierte unlängst seinen siebenund siebzigsten Geburtstag. Er stammt aus einer Bauernfamilie
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