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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1907
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- Deutsch
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170 Nichtamtlicher Teil — Sprechsaal. ^ 4, 5. Januar 1907. M. P. Pogodin (1800—1875). Mit welcher Sorgfalt er alles sammelte, wessen er in bezug auf diesen Geschichtsforscher und Publizisten habhaft werden konnte, beweisen die einundzwanzig Bände, die er bis kurz vor seinem Tode veröffentlichte und die wichtige und wertvolle Beiträge zur russischen Geschichte des 19. Jahrhunderts enthalten. Ferner sind noch zu erwähnen seine »Beschreibung der Manuskripte der Archäographischen Kommission- und »Quellen der russischen Hagiographie«. Auch gab er die Gesammelten Werke des Fürsten P. A. Wjasemskij, Archivalische Dokumente und Briefe über die Dichter A. Puschkin, Baron Delwig, C. Bartatinskij u. a. m. heraus. W. Henckel. Gestorben» am 4. Januar im hohen Alter von beinahe zweiundachtzig Jahren Herr Heinrich Julius Rech in Leipzig, ein treuer Mitarbeiter und Freund unsrer Heimgegangenen Kollegen Friedrich Wilhelm Grunow (Vater) und Johannes Grunow (Sohn), langjähriger Prokurist in deren Firma Fr. Ludw. Herbig, Leipzig. Julius Rech war am 24. Mai 1825 in Leipzig geboren. In sehr jungen Jahren, am 27. November 1839, trat er als Lehrling in das große Kommissionsgeschäft Fr. Ludw. Herbig ein, das kurz vorher, im Juni 1839, Friedrich Wilhelm Grunow übernommen hatte. Seiner großen Aufmerksamkeit und schnellen Auffassungs gabe, seinem Fleiß und seiner vollen Hingebung an seine Auf gabe gelang es schnell, diese zu bemeistern und sich das Vertrauen seiner Chefs zu erringen. So hat er, getragen von nie ermüden der Berufssreudigkeit und auch vom allmählich herangenahten Alter kaum berührt, in unablässiger hingebender Arbeit für das Wohl des Geschäfts gewirkt, in dem er seit vielen Jahrzehnten eine leitende Stellung einnahm. Seit 1869 war er Prokuraträger der Handlung. Im Laufe dieser langen Zeit ist er zahlreichen Kollegen persönlich bekannt geworden, gewann er ihre Hoch achtung, ihr Vertrauen und ihre Freundschaft. Um die Entwicklung des Buchhandlungsgehilfenvereins zu Leipzig, dessen Vorsteher er längere Jahre gewesen ist, hat er große Verdienste. Die Jahre seiner Leitung zeichnen sich durch große Rührigkeit des Vereinslebens und bemerkenswertes erfolg reiches Streben nach populär-wissenschaftlicher Anregung und Be lehrung aus. Auch die erfreuliche Ausgestaltung der Unter stützungskaffen des Vereins ist zum großen Teil sein Werk. Nicht minder hat er seine tatkräftige Mitwirkung den Kaffen des All gemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen - Verbandes gewidmet und ihrer Mehrung warme Fürsorge zugewendet. Noch bis in die letzten Wochen war er in dem ihm anver trauten Geschäft, obwohl in der Leitung durch seinen Sohn Otto unterstützt und von größter Anstrengung entlastet, eifrig und un ablässig persönlich tätig. Die Arbeit war ihm Lebensbedürfnis, die immer neu sprudelnde Quelle seiner Kraft. Sein König hatte ihn anläßlich seines fünfzigjährigen Jubi läums im Jahre 1.-89 durch Verleihung des Ritterkreuzes 11. Klasse des Albrechtsordens ausgezeichnet. Mit Julius Rech ist ein wackerer, ehrenwerter Berufsgenoffe von uns geschieden. Seine zahlreichen Freunde im Buchhandel werden die Nachricht von seinem Ableben mit aufrichtiger Trauer vernehmen. In weiten Kreisen des deutschen Buchhandels wird sein Andenken in Ehren gepflegt werden. (Red.) (Svrechsaal.) Erklärung. Der Verein Deutscher Bahnhofsbuchhändler in Leipzig, dem die hervorragendsten Firmen des Bahnhofsbuchhandels angehören, protestiert ganz energisch gegen die von Herrn Wilhelm Süfferott in Berlin in Nr. 287 des Börsenblatts 1906 gegebene Unter stellung, wonach der Bahnhofsbuchhandel Schmutzliteratur ver treibe, und weist hiermit diese Behauptung als unwahr zurück. Da Herr Süfferott von dem Wesen und der Organisation des heutigen Bahnhofsbuchhandels anscheinend keine Kenntnis besitzt, so diene ihm folgendes zur Information: Der Bahnhossbuchhandel ist schon durch seine Verträge mit der Eisenbahnverwaltung gezwungen, alle anstößige Literatur von seinen Verkaufsständen fernzuhalten. Seitens der Eisenbahn behörden wird die Einhaltung dieser Bestimmungen überwacht. Zwar bedarf der deutsche Bahnhofsbuchhandel heute einer derartigen Kontrolle nicht mehr, weil er selbst eine Ehre darin setzt, nur gute Literatur zu vertreiben. Schriften, die durch Wort und Bild oder Geschäftsanzeigsn Anstand und Sitte verspotten, die Sinnlichkeit überreizen, die die idealen Güter des Lebens herab würdigen, wertvolle vaterländische Einrichtungen und deren Träger verächtlich machen, sind vom Verkauf ausgeschlossen. Die von Herrn Süfferott angeführten Wochenschriften -Satyr-, »Sekt-, »Das kleine Witzblatt- sind, soweit unsre Ermittlungen reichen, auf keinem einzigen preußischen Staatsbahnhof käuflich zu haben. Die Behauptung des Herrn Süfferott, Berlin, ist danach vollständig unwahr. Der deutsche Bahnhofsbuchhandel hat im Gegensatz zu der Behauptung des Herrn Süfferott das Bestreben, nur gute Lite ratur, soweit sich solche irgendwie zur Reiselektüre eignet, zu ver treiben, und es findet diese ehrliche Arbeit auch allerwärts An erkennung. Dies bestätigt z. B. auch ein Artikel der »Germania«, den das Börsenblatt in Nr. 187 vom 14. August 1905 abdruckte, und worin es u. a. heißt: »Gegen Schmutz in Wort und Bild ist den bezüglichen Vereinen ein neuer mächtiger Bundesgenosse erwachsen. Im Mai wurde ein Verein Deutscher Bahnhofsbuchhändler gegründet, der ein eignes Fachblatt »Der Bahnhofsbuchhandel- heraus gibt. Dessen Programmnummer erschien soeben. In dem Leit artikel »Was wir wollen- wird darauf hingewiesen, in welcher hervorragenden Weise gerade der Bahnhofsbuchhandel für all gemeine Volksbildung durch Verbreitung guter und billiger Schriften tätig sein könne. Cs wird dann weiter aus geführt: -Gegen Bahnhofsbuchhandlungen, die dem Verein nicht an gehören und Schmutzliteratur vertreiben, wird unnachsichtlich vorgegangen werden, Bahnhofsbuchhandlungen aber, deren Be sitzer Vereinsmitglteder sind und sich zu einem derartigen Ver triebe hergeben, werden, nach vorhergegangener Verwarnung, im Wiederholungsfälle aus dem Verein ausgeschloffen und die Ausschließung den betreffenden Eisenbahnverwaltungen zur Kenntnis gebracht.« Diesen Bestrebungen ist der Bahnhofsbuchhandel bis heute treu geblieben trotz der Behauptungen des Herrn Süfferott, und wir werden Mittel und Wege finden, um uns gegen derartige Behauptungen zu schützen. Der Vorstand des Vereins Deutscher Bahnhofsbuchhändler in Leipzig. Theodor Schnitzler, Düsseldorf, — Br. Neumann i. Fa. Keysersche Buchhandlung, Erfurt, — I. Bettenhausen, Dresden, — R. Steuernagel, Leipzig, — M. Frömberg, Leipzig, — Arthur Schuster, Stettin. Dieser Erklärung schließen sich an: Georg Stilke, Berlin — I. Vaternahm, Frankfurt a. M. — G. Schmitz'sche Buchhandlung, Köln a. Rh. — C. Schmitt, Heidelberg. Antwort. Am 2. Januar 1907 kaufte ich in Zeugengegenwart auf ver schiedenen Bahnhöfen in Berlin folgende der »geistigen Ausbil dung unserer Nation« dienenden Blätter: Sect. Jahrg. IV. Nr. 60. Das kleine Witzblatt 1907, Nr. 1. Tip Top 1907, Nr. 1. Das kleine Album 1906, Nr. 40. Das Album. Jahrg. IX. Heft 12. Ferner, aber erst auf Angebot: Intime Geschichten 162, Eine von der Friedrichstraße. Amüsant. Band 25: Frau Hedes Schonzeit. Indiskrete Liebesgeschichten. Bd. 19. Damit ist obige Erklärung glänzend widerlegt! Falls der Vorstand deS Vereins Deutscher Bahnhofsbuch händler in Leipzig sowie die der pbigen -Erklärung- sich an schließenden Firmen ihren Ausruf: »Die Behauptung des Herrn Süfferott, Berlin, ist danach vollständig unwahr!« nicht zurück nehmen, werde ich gerichtlich Vorgehen. Das hat man davon, wenn man sich als Verleger fürs Sorti ment ins Zeug legt. Berlin, 2. Januar 1907. Wilhelm Süfferott.
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