Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130624
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191306247
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130624
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-06
- Tag1913-06-24
- Monat1913-06
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6630 Börsenblatt f. d. Dlfchn. Buchhandel. Redakttoneller Teil. Pik 143. 24. Juni 1913. Technisches Zeichnen, Perspektive — Mechanik — Mathe matik — Buchführung — Bauführung — Kostenanschläge — Maschinenkunde — Statik- und Festigkeitslehre — Elek trotechnik — Kalender, Technische Hilfsbücher — Gesetzeskunde — Konstruktionen in Holz — Heizungs-, Lüftungs« und Ent- Wässerungsanlagen — Konstruktionen in Eisen — Konstruktionen in Stein — Eisenbeton — Städtebau. Wie mir versichert wurde, ist der Bücherabsatz recht erfreulich und namentlich die Nachfrage seitens der Ausländer eine rege. Umso bedauerlicher erscheint es daher, daß unbegreiflicherweise einige größere Verleger serngeblieben sind. Ganz abgesehen da von, daß dieser Rückzug vom Wettbewerb den Schaden des einen und den Nutzen des andern bedeutet, also das wünschenswerte Gleichgewicht im Absätze stört, ergibt sich doch ein Mangel an Vollständigkeit, dem mit einigem guten Willen und einem ver hältnismäßig geringen Geldbeträge leicht abzuhelfen wäre. Viel leicht bedarf es nur dieser Anregung, um die betreffenden Firmen zu veranlassen, das Versäumte nachzuholen. Zwei Wände der Verkaufsausstellung sind von den Finnen Baumgärtner's Buchhandlung in Leipzig und F. E. Wachs mut h in Leipzig belegt. Um die Verkaufsausstellung herum gruppieren sich in Kojen die Sonderausstellungen einzelner Ver lagsbuchhandlungen. Unter ihnen verdient die der Verlags- anstalt Alexander Koch in Darmstadt besondere Beach tung. In einem überaus geschmack- und stimmungsvoll eingerich- teten Raume sind die Zeitschriften und Bücher dieses Verlags, z. T. in kostbaren Einbänden, aufgelegt und finden fortgesetzt das lebhafteste Interesse der Besucher. Daneben erblicken wir die Firmen Carl S ch o l tz e - Leipzig, I. I. A r n d - Leipzig, die Deutsche naturwissenschaftliche Gesellschaft (Theod. Thomas-Leipzig), Eduard Kosmack-Wien, ferner auf der anderen Seite Greßner L Schramm-Leip- ztg, Julius H o f s m a n n - Stuttgart, Curt R. Vincentz, Hannoversche V e r l a g s anstatt« Hannover (der Ver leger der »Bauhütte« stellt in einem kleinen hüttenartigcn, als Lese raum eingerichteten Pavillon aus), vr. Max Jänecke-Leip- zig, I. M. Gebhardt-Leipizg (Verlagswerke in Bücher schränken). überall laden bequeme Sitzgelegenheiten zum Aus ruhen und zur beschaulichen Betrachtung ein. Wir tun aber gut, von dieser Gelegenheit keinen allzu aus giebigen Gebrauch zu machen. Denn was wir bereits hinter uns haben, ist zwar für den Zunftgenossen sehr viel, aber noch viel mehr, wenn auch andere, uns ferner liegende Dinge harren noch unserer Betrachtung. Beim Verlassen der Ausstellung der Fach literatur sehen wir uns den gewaltigen Jndustriehallen »Raum kunst«, »Baukunst« und »Baustoffe« gegenüber, einem prächtigen, architektonisch bedeutenden Gebäudekoniplex, der aus einem Mit telbau mit verschiedenen Hallen und Höfen und zwei Seitenhallen besteht. Der Mittelbau ist durch ein weithin sichtbares Oberteil gekrönt, an dem ein gewaltiger steinerner Löwe über dem Wap pen der Stadt Leipzig steht. Wir überschreiten den anmutigen Rosenhof mit seinem plätschernden Springbrunnen und Zier- siguren und betreten die Halle Raumkunst. Ein vornehmer säu lengetragener Vorraum nimmt uns aus. Wir gehen weiter, und eine weit ausgedehnte Flucht von fertig eingerichteten Zimmern, deren Fenster aus die mit Blumen und Plastiken geschmückten Höfe hinausgehen, empfängt uns. Hier kann man die erfreuliche Beobachtung machen, daß nicht nur Rücksicht auf die Betätigung des Menschen, soweit sie sich auf Essen, Trinken und Schlafen erstreckt, genommen und für die nötige Stilechtheit und Be quemlichkeit der Inneneinrichtung moderner Wohnungen gesorgt ist, sondern auch für den Aufenthalt im Zimmer zu rein geistiger Beschäftigung, insonderheit zum Lesen und Studieren der Bücher. Wir finden da Herren- und Bibliothekszimmer mit prächtigen Bücherschränken, in denen die Bücher nicht fehlen und nur in wenigen Fällen durch Atrappen vorgetäuscht werden. Darunter fesseln uns besonders zwei Studentenwohnräume, deren Entwürfe von dem Allgemeinen Studentenausschuß der Universität Leipzig und den Deutschen Werkstätten Hellerau usw. stammen. Sie unterscheiden sich allerdings sehr von den althergebrachten Stu dentenbuden, wie ich sie in Leipzig und Jena gesehen habe, und es mag noch lange dauern, ehe findige »Philösen« auf den Ge danken kommen, das hier Gezeigte zum Wohle und zur Bequem lichkeit der studierenden Jugend praktisch zu verwerten, über haupt wird der Durchschnittsmensch und der nicht mit besonderen Glücksgütern gesegnete Ausstellungsbesucher gut tun, die gefun denen Anregungen und Genüsse des Auges mit einer gehörigen Dosis Bescheidenheit zu vermischen, wenn er nicht einige Bitter keit darüber einpsinden soll, daß ihm diese Trauben meistens zu hoch hängen. Er mag sich dann mit Diogenes trösten, dessen Weisheit durch seinen Aufenthalt in der Tonne nicht im ge ringsten gelitten hat. Erwähnen möchte ich noch ln der Abteilung Elsaß-Lothringen ein sehr geräumiges und komfortables Studier zimmer mit praktischen, von Schränken umbauten Bücherregalen, eine glückliche Kombination von angewandtem Geschmackssinn und Zweckmäßigkeit. Im Obergeschoß der Halle für Raunikunst finden wir eine große Anzahl von Firmen vertreten, die den modernen Kontorbedarf pflegen und zum Teil als Angehörige des Buch handels begrüßt werden können. Die Industrie für Kontor bedarf hat sich heute zu einem blühenden Geschäftszweig ent wickelt, und manchem Buchhändler, der bisher seinen Kontor betrieb, auch wenn er noch so alt war, für das non Ms ultra gehalten hat, mögen die ausgestellten Objekte den Weg zeigen, wie er Ordnung im Hanse schaffen und Zeit und Geld sparen kann. Flankiert wird das Gebäude Raumkunst durch zwei mächtige mit ihm in direkter Verbindung stehende Seitenhallen, deren eine der Baukunst und deren andere den Baustoffen gewidmet ist. Naturgemäß haben die Baustoffe für uns ein geringeres In teresse. Wir überlassen deren eingehende Besichtigung dem Fach mann und wenden uns der Halle Baukunst zu, die uns nötigt, an einzelnen Stellen zu verweilen. Die Zeitschrift »Der Bau - materialien-Markt« hat darin einen schönen Leseranm mit feinen Klubsesseln aufgetan, der unserer Beachtung wohl wert ist. Dort stoßen wir auch auf die um den künstlerischen Wandschmuck hochverdienten beiden Leipziger Firmen B. G. Teubner und R. Voigtländers Verlag, die schöne Künstler - Steinzeichnungen ausgestellt haben. Wer Sinn und Interesse für die mit dem Buche und dem Buch handel im Zusammenhänge stehenden praktischen technischen Dinge hat, wird den Stand der Berliner Firma WolsNetter L Jacob! nicht unbeachtet lassen, die eiserne Regale usw. für Archive, Bibliotheken und auch für Buchhandlungen fabriziert. Wir finden Bilder von Einrichtungen, die die Firma geliefert hat, z. B. aus der Kgl. Bibliothek in Berlin, der Akademie in Posen, der Kgl. Eisenbahndirektion in Berlin, der Verlagsbuchhandlung von Julius Springer in Berlin usw. Auch befaßt sich die Firma mit Schaufenstereinrichtungen, wobei sie die Sprödigkeit des Eisenmaterials durch entsprechenden Anstrich zu mildern weiß. Eine neue auf besondere Raumersparnis abzielendc Art von Bücher- und Aktenschränken aus Eisen hat die Pforzheimer Kassen schrank-Fabrik von I. Pfeiffer ausgestellt, durch die manchem Kaufmann und Buchhändler, der die heiklen Raumfragen zu lösen hat, geholfen werden kann. Im übrigen ist das Kunstgewerbe, soweit es für die Ausstattung der Jnnenräume in Betracht kvnimt, namentlich durch die Porzellan-, Glas- und keramische Industrie in dieser Halle sehr stark vertreten. Treten wir aus diesem Gebäudekomplex aus der Rückseite heraus, so befinden wir uns dem vom Stahlwerksverband er richteten Monument des Eisens gegenüber, einem orgincllen, mit einer vergoldeten Kugel gekrönten Baue, der dem Leser Wohl schon aus den illustrierten Zeitschriften genügend bekannt ist. Der Inhalt dieser Halle richtet sich naturgemäß mehr an die Leute »vom Bau«. Dahinter liegen zwei große Maschinenhallen, die der Laie gewöhnlich mit einiger Eile besichtigt, um weiter zukommen. Denn daneben erhebt sich die große mit Kuppel ver sehene Betonhalle, die stehen bleiben und später mancherlei Ver anstaltungen dienen wird. Ihr Inhalt und die Objekte in den mit ihr in Verbindung stehenden Anbauten haben wieder ein größeres Interesse für die Allgemeinheit. Der Anbau rechts ent hält die Ausstellung der Stadt Leipzig, während geradeaus ein Durchgang zur Leipziger Jahresausstellung führt, eine große Kunstausstellung des Vereins »Leipziger Jahresausstellung«, ent- sFortsetzung aus Seite 6663.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder