Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1907

und gleichzeitig Nachricht über eventuelle Teilnahme zu geben, damit wir einen Überblick über die erforderlichen Arbeiten bekommen. Ebenso herzlich aber laden wir auch alle Kollegen in andern Vereinen ein, besonders die in unfern Nachbarstädten, die gewiß gern ein solches Fest in dem schönen Dresden mitfeiern würden. Unser Schriftführer ist zu nähern Angaben gern bereit; zur allgemeinen Orientierung aber lassen wir untenstehend das Festprogramm folgen. Jeder Kollege ist uns herzlich willkommen. Es sind um fassende Vorkehrungen getroffen worden, so daß allen, die sich beteiligen, schon jetzt die Gewißheit gegeben werden darf, daß sie um viele schöne Erinnerungen reicher nach Hause zurückkehren werden. Festprogramm. Sonnabend, den 2. Februar abends 8 Uhr: Begrüßungsabend (Herrenabend) im Restaurant Vtktoriahaus, Seestraße. Sonntag, den 3. Februar vormittags 11 Uhr: Frühschoppen im Vereinslokal -Mariengarten«, Marien straße 46. Nachmittags 3 Uhr: Festaktus — Prolog — Festrede Begrüßung seitens der Abgeordneten im unteren Saale des Königlichen Belvedere. Nachmittags 4 Uhr Beginn der Tafel im oberen Saale des Königlichen Belvedere, anschließend Ball. Montag den 4. Februar: Ausflug nach der Bastei Abfahrt vom Hauptbahnhof 12^? mittags. Der Festausschuß. Kleine Mitteilungen. Zeichenunterrichts < Ausstellung. — Im Lichthof des Kgl Kunstgewerbemuseums in Berlin wird in den Tagen vom 3. bis 12. Februar eine große Landesausstellung des Zeichenunterrichts skr Preußen stattstnden. Auf dieser werden S4 höhere Lehr anstalten mit ungefähr 6S00 Zeichnungen, Skizzen, Malereien technischen Abbildungen usw. vertreten sein und ein anschauliches Bild von den Erfolgen unsrer Schulen auf künstlerischem Gebiet geben. An der Spitze des Arbeitsausschusses steht der Zeichen lehrer der ersten städtischen Realschule in Berlin, der Maler Julius Linckelmann, der im Verein mit den Zeichenlehrern Gatt winkel und Riesenberg die Ausstellung vorbereitet hat. Die Schülerarbeiten sind in sechs Abteilungen künstlerisch-methodisch geordnet; Vorträge von Mitgliedern des Berliner Zeichenlchrer- verbands werden das Verständnis des Zeichenunterrichts und der ausgestellten Arbeiten erleichtern. Die Ausstellung wird auch abends von 7'/, bis 9'/, Uhr bei freiem Eintritt geöffnet sein. (Papier-Ztg.) Besuch -er Korporation der Berliner Buchhändler im K. Kunstgewerbemuseum »u Berlin. — Aus Berlin wird uns geschrieben: (Red.) Im großen Lichthof des Kunstgewcrbe - Museums in Berlin wird als Sonderausstellung eine interessante Auswahl aus der »Sammlung Hans Grisebach- in Schränken und an den Wand flächen zur Schau gebracht. (Vgl. Nr. 2 d. Bl. Red.) Aus dem Besitz des Museums sind wertvolle Blätter und Bücher eingereiht. So bietet die Ausstellung vortreffliche Gelegenheit, die Geschichte des Buchdrucks von den Anfängen bis zur Neuzeit zu übersehen und die Druck-Erzeugnisse der verschiedenen Kulturvölker mit einander zu vergleichen. Diese Sonderausstcllung bleibt bis zum 3. Februar geöffnet. Auf vergangenen Mittwoch, 23. Januar, 7'/, Uhr abends, waren die Mitglieder der Korporation der Berliner Buchhändler mit ihren Damen zu einer Besichtigung dieser Sonderausstellung von der Verwaltung des Museums ein geladen worden. Der Direktor Herr P. Jessen empfing die trotz der herrschenden grimmigen Kälte zahlreich Erschienenen und führte sie nach einem einleitenden interessanten Vortrage durch die Ausstellung, indem er auf die wichtigsten und lehrreichsten Ausstellungswerke hinwies. In anderthalb Stunden gab der Vor tragende einen überzeugenden und klaren Nachweis der hohen Be deutung der Grisebach - Sammlung, die für alle hervorragenden Epochen des Buchdrucks prachtvolle Belege besitzt. Nach Schluß des Vortrags sprach der Vorsteher der Korporaiion Herr Albert Goldschmidt Herrn Direktor Jessen den Dank der Zuhörer und der Korporation aus. I Graphische Ausstellung des Deutschen Künstlerbundeö im Deutschen Buchgcwerbemuseum zu Leipzig. — Am 22. und ,.3. Januar 1907 tagte im Deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig die Jury der im Februar dort zu eröffnenden I. Graphischen Aus stellung des Deutschen Künstlerbundes. Erschienen waren die Herren: Karl Bantzer (Dresden), Peter Behrens (Düsseldorf), Carlos Grethe (Stuttgart), Ludwig von Hofman (Weimar), Max Klinger (Leipzig), Walter Leistikow (Berlin) und Hans von Volk» mann (Karlsruhe). Franz v. Stuck (München), der am Kommen verhindert war, hatte seine Stimme Max Klinger übertragen. Da die Zahl der eingesandten Arbeiten sehr groß war, gestaltete sich die Tätigkeit der Jury recht schwierig. Die Ausstellung wird etwa 170 Künstler mit rund 800 Werken vorführen. Sie wird also an Umfang ihre Vorgängerinnen bei weitem übertreffen. Was ihren Inhalt betrifft, so wird sie nicht nur Werke bekannter und anerkannter Künstler aufweisen, sondern vor allem auch manche neue, bisher unbekannte Erscheinung zur Geltung bringen. (Red.) Reste einer alten Handschrift. — Der Bibliothekar des Zisterzienserstiftes in Stams (Tirol), Pater Robert Reisch, sandte an den Aktuar der Wiener Akademie der Wissenschaften und Privatdozenten für altgermanische Philologie an der Wiener Universität, Herrn vr. Viktor Junk, ein Werk zur Untersuchung, dessen Einband eine alte Handschrift zu sein schien. Nach kunst gerecht vorgenommener Ablösung stellte Herr vr. Junk fest, daß die verwendete Handschrift ein wertvolles Bruchstück der -Welt chronik- des schweizerischen Dichters Rudolf von Ems aus dem zwöljten Jahrhundert ist. Cs ist jetzt das vierte Mal, daß auf diesem Wege Bruchstücke dieser Dichtung in der Stiftsbibliothek von Stams gesunden wurden. Danach erscheint es zweifellos, daß dort einst ein vollständiges Exemplar der Handschrift vor handen war, in Unkenntnis ihres Wertes aber zu Bucheinbänden verschnitten wurde. (Neue Freie Presse.) Ausstellung. — Eine kulturhistorische Ausstellung des Fleischerhandwerks findet anläßlich des mit einer internationalen Tagung verbundenen 30. Verbandstags des Deutschen Fleischer- verbands in den Tagen vom 8. 17. Juni d. I. in Hamburg statt. Diese ist groß angelegt und umfaßt u. a. aus dem Besitz der Innungen rc. 1. altertümliche und künstlerisch wertvolle Zunstgegenstände, wie Jnnungsladen, Becher, Embleme, Siegel, Urkunden rc., 2. bildliche Darstellungen und Plastiken, die aus das Fleischer gewerbe Bezug nehmen, 3. altertümliches Handwerksgerät, außerdem — zur Erweckung des heute fast eingeschlasenen Kunstgeistes in den Innungen — Erzeugnisse des neuen Kunst gewerbes innerhalb dieses Rahmens. Interessenten erhalten nähere Auskunft durch die Geschäfts stelle des Deutschen Fleischer-Verbands, Frankfurt a/M., Goethe straße 32. (Red.) Königliche Akademie für graphische Künste und Buch gewerbe i« Leipzig. — Die Anmeldungen zum Eintritt in die Akademie für das Schuljahr 1907/8 können vom 18. bis mit 23 Februar, nachmittags 4—5 Uhr, in der Kanzlei, Wächterstraße 11, bewirkt werden. (Red.) -Insel«, Buchhäudlerveretu i« Tübingen. — Aus Tü bingen wird uns geschrieben: iRed.) Die Reihe unserer Wintervorträge wurde Ende November v. I.