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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1907
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- Deutsch
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der schon bestehenden Bibliographien will es ihnen eine Auswahl derjenigen Bücher bieten, denen sie an erster Stelle ihre Aufmerksamkeit zu schenken haben. Von den ein leitenden Kapiteln ist nur dasjenige über die illustrierten Bücher etwas ausführlicher behandelt. Es gibt uns eine chronologische Übersicht über die Anfänge der Buchillustration in Deutschland, Italien, Holland, der Schweiz und Frankreich und macht die ersten und hervorragendsten Werke namhaft. Die Einführung in die dritte Kategorie beschränkt sich auf eine kurze Darstellung über die Ausbreitung der Gutenbergschen Erfindung und einige Erklärungen über die Zusammenstellung der typographisch bedeutendsten Werke. Die nun folgende 1. Abteilung (schöne Literatur) des methodischen Katalogs (168 Seiten) enthält eine Aufstellung der Weltliteratur mit folgendem Schema: 1. griechische, II. lateinische, HI. französische, IV. fremde Schriftsteller. Der weitaus größte, III. Teil (17 Seiten) ist in folgende Unterabteilungen gegliedert: 1. Dichter: Vom Anfang bis zu Andre Chsnier. 8. Anthologien. 6. Epen. 2. Dramatische Autoren. 3. Prosaiker: Theologen, Philo sophen, Redner, Gelehrte, Kritiker, Geschichtschreiber. 8. 1. Romane und Erzählungen bis auf Voltaire. 2. Ritter- romane. 3. Schwank-Sammlungen. Die 2. Abteilung um faßt die nicht literarischen Produktionen in 12 Haupt- und 27 Unterabteilungen. Der zweite Hauptteil ist den illu strierten Werken gewidmet. Sie find nach Ländern und Jahrhunderten geordnet und umfassen 7 Abteilungen, denen sich als 8. eine Bibliographie von Gravüren-Werken (lleousils ä'sstsmps«) anschließt, die jedenfalls zu den interessantesten Abschnitten gehört. Wir finden darunter: Werke von Malern und Stechern; geschichtliche Stiche; Sitten- und Kostüm bilder (offizielle Zeremonien, Einzüge, Weihfeste, bürgerliche, militärische, Theater-Kostüme, Straßenszenen); Vorlagenwerke für Architektur, Haus- und Innendekoration, Gartenanlagen, Kunsthandwerk. In gleicher Weise ist der dritte Hauptteil (»Vnriositös t^po- xrspiugas««) nach Ländern, Städten und Zeiträumen ge ordnet und enthält außerdem noch folgende besondere Gruppierungen: Erzeugnisse berühmter Drucker, — Werke aus Privatdruckereien, — Gravierte Bücher und solche in Schreibschrift, — Bücher mit kleinen Auflagen, vernichtete Bücher, — die ersten Druckwerke in den verschiedenen Län dern, — Blockbücher. — Das nun folgende alphabetische Repertorium bildet mit 180 Seiten den zweiten Teil des Werks. Es ergänzt das methodische Register auf das glücklichste insofern, als in letzterm nur Autor, Titel, eventuell Illustrator, Verleger bezw. Drucker, Druckort und Druckjahr angeführt sind, im alphabetischen Teil alle übrigen bibliographischen Angaben enthalten sind: Unter scheidungsmerkmale verschiedener Ausgaben und Über setzungen, geschichtliche Notizen und oft Andeutung des Inhalts, kurz, alle die praktischen Mitteilungen, die dem Bibliophilen als Wegweiser durch das Labyrinth der in den ersten 3'/, Jahrhunderten hervorgebrachten Erzeugnisse der Buchdruckerkunst dienen können. Da die vorhergehenden Aufstellungen nur die »alten Bücher«, d. h. die vor dem neunzehnten Jahrhundert gedruckten, berücksichtigen, was hier mit besonders betont sei, so hat es der Autor für zweck mäßig erachtet, wenigstens in einem Anhang die wichtigsten und schönsten Bücher des neunzehnten Jahrhunderts in gleicher Weise zu verzeichnen. Auch diese Gruppe ist zu leichterer Übersicht wieder in fünf Unterabteilungen zerlegt: 1. einige hervorragende literarische Bücher (mit Ausnahme der Werke lebender Autoren); 2. einige illustrierte Werke aus der Zeit von 1830 bis 1875; 3. Gravüren-, Lithogra phien-, Karikaturen-Werke aus derselben Zeit; 4. die wich tigsten illustrierten Werke des letzten Lustrums (Nr. 1—4 nur französische Publikationen); 5. illustrierte und Gravüren werke andrer Länder. Die bereits erwähnten Schlußkapitel enthalten eine An zahl ganzseitiger Reproduktionen von typischen Einbänden und 72 auf Bucheinbänden häufig vorkommende Wappen bilder. Das Verzeichnis der bibliographischen Referenzwerke umfaßt zwar nur 12 Werke und 25 Kataloge herorragender Bibliotheken; doch sei hierzu bemerkt, daß der Verfasser im Eingang jeder Abteilung auf die wichtigste Fachliteratur bereits aufmerksam gemacht hat. Hinsichtlich der Zusammen stellung der Werke gilt natürlich auch hier, was Schreiber dieses bei früherer Gelegenheit bereits betont hat: sie trägt wie alle derartigen Musterbibliotheken ein subjektives Ge präge. Eine Prüfung dessen, inwieweit Rahir die Ansprüche und Bedürfnisse des Bibliophilen, speziell des französischen, richtig zum Ausdruck gebracht hat, entzieht sich sowohl der Fachkenntnis als auch der Muße des Berichterstatters, doch ist von vornherein anzunehmen, daß Rahir infolge seiner lang jährigen praktischen Erfahrungen als Buchhändler ungleich weniger in den Fehler der Einseitigkeit und Exklusivität ver fallen sein dürfte als z. B. ein Gelehrter oder ein mit ausgeprägten Neigungen behafteter Bücherliebhaber. Als Nachschlagewerk dürfte die »6ibliotbdqas äs l'araatsnr« besonders dem Antiquar wertvolle Dienste leisten, wenn auch, im Gegensatz zu ähnlichen Werken, die Bücherpreise weg gelassen worden sind. Aber auch jeder andre Buchhändler wird darin Antwort auf so manche Frage finden, die ihn, wenn er es eben mit seinem Berufe ernst nimmt, schon beschäftigt haben dürfte. Was er in den zahlreichen und guten Werken über die Geschichte der Buchdruckerkunst aus andern Bibliographien erst mühsam heraussuchen muß, findet er hier übersichtlich zusammengestellt auf den ersten Blick. Sei es nun, daß er schnell darüber Auskunft haben will, wann das erste Buch gedruckt worden ist und wie sein genauer Titel lautet; wer in den einzelnen Städten Deutschlands oder des Auslands die Buchdruckerei eingeführt hat, bezw. mit welchem Buche die betreffende Stadt in der Geschichte der Buchdruckerkunst zuerst vertreten ist; welches die bedeutendsten und schönsten Inkunabeln und ihre Vorgänger, die Blockbücher, sind. Oder sei es, um diejenigen Ausgaben der griechischen und lateinischen Klassiker, der Bibel, Breviarien, Gebetbücher (lüvrss ä'üsnrss), Grammatiken, Reisebeschreibungen ältern Datums, die ersten Drucke von Shakespeare, Dante, Boccaccio, Rabelais, Molidre kennen zu lernen, die von den Bibliophilen am meisten geschätzt werden, oder die Haupt werke der berühmten Drucker des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts, der Caxton, Elzevir, Plantin, Manutius, die ersten Bücher mit Kupferstich- oder Holzschnitt-Illustrationen; die schönsten Jllustrationswerke des neunzehnten Jahr hunderts; die Werke der großen französischen Illustratoren wie Dors, Johannot, Gavarni, Lalauze, Leloir, Robaudi, Robida, Vierge u. a.; die hauptsächlichsten Schriften von Daudet, Muffet, Victor Hugo rc. ich könnte noch eine ganze Reihe derartiger Beispiele aufzählen, ohne die Reich haltigkeit des Buches zu erschöpfen, das als Nachschlagewerk durch Übersichtlichkeit in der Anordnung und klare, präzise Ausdrucksweise schwer zu übertreffen sein dürfte. Die Ausstattung steht auf der gleichen Höhe. Es ist erstaunlich, was der Verleger zu dem mäßigen Preise bietet: starkes, schönes Papier, vorzüglichen klaren Druck, sorgfältigen Satz, der auf große Vertrautheit mit Katalog arbeiten schließen läßt, was bei der Titelwiedergabe von Werken aus früheren Jahrhunderten von Wichtigkeit ist — kurz, einen stattlichen Band von 456 Seiten, der den An sprüchen sogar des verwöhnten Bibliophilen gerecht werden muß. Wie der Herausgeber übrigens besonders heroorhebt, ist dieses »Vademecum für Bücherfreunde und Buchhändler«
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