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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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lediglich in der Absicht gedruckt worden, der Bibliophilie neue Freunde und Anhänger zu gewinnen. Möchte der Erfolg seine Erwartungen in reichem Maße erfüllen; das Buch verdient es nicht weniger als die Sache. Thron. Kleine Mitteilungen. Geschäftsjubiläum einer beutsche« Buchhandtuug im Auslaude. — Dem von Th. Alemann geleiteten »Argenti nischen Tageblatt» (Nr. 5309 und 5312 vom 20. und 24. De zember 1906) entnehmen wir die nachfolgenden Berichte über eine Gedenkfeier zum vierzigjährigen Bestehen der deutschen Buch handlung Gmo. van Woerden y Cia. in Buenos Aires. Gern und mit aufrichtiger Anerkennung schicken wir diesen Be richten unsere besten Wünsche für weiteres Wachsen und Gedeihen der im deutschen Buchhandel sehr geachteten Firma vorauf. (Red.) I. (20. Dezember 1906.) 40 Jahre Arbeit für deutsches Wissen und deutsche Bildung. In diesen Tagen kann eine der angesehensten deutschen Firmen der Republik auf ein vierzigjähriges Bestehen zurückblicken; es ist dies die deutsche Buchhandlung von Gmo. van Woerden in Buenos Aires. Bei der allgemeinen Hochachtung, der sich diese Buchhandlung in allen Teilen des Landes, wo immer Deutsche ihr Heim aufgeschlagen haben, erfreut, werden einige Daten aus der Geschichte dieser alten Stätte der Verbreitung deutscher Kultur den ungezählten Freunden der Firma will kommen sein. Richard Napp, der Ehrenbürger und Mitbegründer der Stadt Esperanza, die jüngst ihr Jubiläum feierte und dieses ver dienstvollen Mannes dabei in Ehren gedachte, gründete im Jahre 1866 die erste deutsche Buchhandlung in Buenos Aires und damit in der ganzen Republik. Mit Rührigkeit und Ausdauer widmete sich R. Napp diesem Unternehmen, wohlbewußt der weittragenden Bedeutung, die diese Gründung für die Deutschen am La Plata hatte. Doch der vielseitige Mann sah sich durch anderweitige Geschäfte bald veranlaßt, für die rasch emporblühende Buch handlung einen Nachfolger zu suchen, der sich ganz diesem Unternehmen widmen konnte. Diese Persönlichkeit fand er in dem Hamburger Kaufmann Ernst Nolte, der durch Tatkraft und Energie der Firma bald zu einem über die Grenzen der Republik weit hinausgehenden Ruf verhalf. Ihm stand als treuer Mitarbeiter und bewährter Fach mann der junge Holländer W. van Woerden zur Seite, der, nachdem er auf deutscher Seite den Krieg 1870/71 mitgemacht hatte, bald nach seiner Ankunft in Buenos Aires die buchhänd lerische Leitung der Firma übernahm und über 25 Jahre bis zum Tode E. Noltes in Händen hatte. Im Jahre 1896 erwarb van Woerden das unter seinen Händen groß gewordene Geschäft, das mit an erster Stelle unter allen deutschen Buchhandlungen des Erdkreises genannt wurde. Wie früher, so mußte er auch jetzt als Inhaber manche Klippen umschiffen, die durch die Wogen der Zeiten hervorgeruscn wurden; aber weder politische Wirren noch Mißernten noch andre dem Handel ungünstige Ereignisse konnten das stete Vorwärtsschreiten der Firma hindern. Nur wenige Jahre war es Gmo. van Woerden vergönnt, die Früchte jahrelanger Arbeit zu ernten, als der Tod seiner rast losen Tätigkeit ein Ziel setzte. Unermüdlich war er, der Holländer von Geburt, über 30 Jahre hindurch für das Deutschtum tätig gewesen in einer Weise wie wenige im Lande. Durch seine viel seitigen Kenntnisse war er Tausenden von Deutschen ein literarischer Berater geworden und hatte sie gelehrt, die Stunden der Muße nutzbringend und angenehm zu gestalten. Der ererbte Ruhm hat die jetzigen Inhaber der Firma zu neuen Taten angespornt. An die Buchhandlung, die sich neben allgemein unterhaltender Literatur in neuerer Zeit besonders auch die Verbreitung von wissenschaftlichen und technischen Werken angelegen sein läßt, wurde ein umfassendes Papiergeschäft angegliedert, das ausschließlich Erzeugnisse der ersten deutschen Fabriken in Handel bringt. Das stete Aufblühen dieser Abteilung bedingte die vor wenigen Jahren erfolgte Gründung einer Druckerei, für die besonderes deutsches Personal engagiert ist und die sich in erster Linie mit Akzidenzdruck be- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. schäftigt und heute schon den meisten deutschen Firmen ihr Schreib- und Formularmaterial liefert. Eine weitere Abteilung der Firma befaßt sich ausschließlich mit der Verbreitung gediegener deutscher Familienblätter und Fachzeitschriften. Es dürfte nur wenige deutsche Familien in ganz Argentinien geben, die nicht wöchentlich oder monatlich ein ihr liebgewordenes Blatt aus der fernen Heimat von der deutschen Buchhandlung Gmo. v. Woerden in Empfang nehmen; Millionen von Heften wandern jedes Jahr aus dem Hause Cangallo 547 hinaus zur Pflege und Stärkung deutscher Art und deutscher Wissenschaft auf unserm Kontinent. Aber auch unsre deutsche Jugend wird nicht vergessen; durch unsre guten alten deutschen Spiele und Jugendschriften ist die deutsche Buchhandlung bestrebt, unfern Kindern vaterländischen Geist und Achtung vor deutscher Wissenschaft und Arbeit ein zupflanzen. Mit der Familie Hand in Hand soll die Schule gehen. Auch hier wollen die jetzigen Inhaber der Firma bahn brechend wirken durch Einrichtung eines ausgedehnten Lagers bewährter deutscher Lehr- und Unterrichtsmittel. Eine im nächsten Jahr stattfindende bedeutende Vergrößerung der Geschäftsräume soll zur Aufnahme dieses Zweiges dienen, wegen besten Aus stattung mit allen in Betracht kommenden deutschen Verlags handlungen bereits Verträge abgeschlossen sind. Vierzig Jahre find nun verflossen, daß die Arbeit der deut schen Buchhandlung rastlos der Pflege und Förderung des Deutschtums gewidmet ist, ohne dabei die Interessen für unsre neue Heimat am La Plata außer acht zu lassen. Denn wir wollen an dieser Stelle nicht vergessen, daß die deutsche Buchhand lung durch die Herausgabe einer beträchtlichen Anzahl von Karten unsrer Republik sich große Verdienste um die Erschließung des Landes erworben hat, und sie pflegt heute noch diesen Zweig, wie die jüngsten Veröffentlichungen der Karten von Chubut und Cürdoba, denen weitere in Kürze folgen werden, zur Genüge beweisen. So reiht sich ein Ruhmesblatt an das andre in den Kranz, den sich die Firma Gmo. van Woerden p Cia. durch ihre un entwegte Förderung deutscher und argentinischer Kultur ge flochten hat. Mit tiefer Befriedigung dürfen die jetzigen Inhaber auf die langen Jahre zurückblicken, und wir hoffen und wünschen, daß auch das nächste Dezennium reich an Erfolgen für die Firma werden möge. Eine kleine Jubiläumsfeier soll am Sonntag den 23. d. M. vormittags 10'/z Uhr im Hause Cangallo 547 stattfinden. II. (24. Dezember 1906.) Das Jubiläum der Buchhandlung van Woerden. Am Sonntag morgen (23. Dezember 1906) hatte sich eine ziemlich zahlreiche Gesellschaft in den altbekannten Räumen der Calls Cangallo eingefunden, einer Einladung der derzeitigen Leiter der Buchhandlung entsprechend. Nachdem das ausgedehnte Lager unter der Führung des Herrn vr. Voges besichtigt war, ersuchte der Gastgeber, ihm in den zweiten Patio zu folgen, wo in einem Zimmer der »Rural-, ein exquisiter Lunch, serviert war. Or. Voges ergriff hier das Wort und sührte folgendes aus: »Da unser Sozius Herr N. Eckell nur ,stiller' Teilhaber ist und darum nicht redet, auch Frau van Woerden es ablehnte, so muß ich denn die Rolle des Sprechers über nehmen. Meine Herren, wir feiern heute ein Fest, das, wenn es in Deutschland gefeiert würde, gewiß zu den seltenen und hohen gerechnet würde. Nun aber befinden wir uns im Aus land, in einem jungen Land, das erst wenige Jahrzehnte teil nimmt an den Kulturschöpfungen der modernen Zeitwelt. Da sind vierzig Jahre eine gewaltige Zeit. Wohl wenige haben das Buenos Aires von damals gekannt. Noch als ich vor acht Jahren von der argentinischen Regierung nach hier berufen wurde, war der Hafen ein großer Sumpf, und meine erste Droschkenfahrt ging durch die Cangallo aus entsetzlichem Pflaster über Berg und Tal. Wie mag's da früher gewesen sein! »Der echte deutsche Geist, der im Deutschen steckt, muß aber in ganz vorzüglicher Weise in den alten deutschen Einwanderern hier in Buenos Aires gelebt haben; denn während man in Deutschland noch um Völkerfreiheit und Völkereinheit kämpfte, entstanden hier schon die alldeutschen umfassenden Vereine, wie Turnverein und Germania. Aber die damaligen Männer waren nicht nur Vereinsleute; auch im Privatleben regte es sich, und es entstanden deutsche Unternehmungen, welche die Wiege 186
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