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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070206
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^ 31, 6. Februar 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s, d, Dtschn, Buchhandel. 1418 Photolithographie in gewöhnlichem Folio, lös Xnxols Dullod^, nach einem Tessierschen Gemälde, die, wenn man diesen Weih- nachtsbcilagen gegenüber überhaupt von Kunstwert sprechen darf, dem großen Blatte bei weitem vorzuziehen ist. Alles zu sammen aber kostet nur den für die Weihnachtsnummern herge brachten und nicht zu überschreitenden Preis von 1 Schilling. Altersgenosse des vorgenannten Blattes ist der -Sraxbio-, dessen Umschlagstitelblatt außer dem Titel des Blattes in der linken oberen Ecke uns eine gewaltige weiße Fläche zeigt, auf deren unterm Teile wir nur einen niedlichen englischen Backfisch erblicken, der mit dem Wind zu kämpfen scheint, gefolgt von einem wohlgenährten Hündchen. Im Innern bewahrt der -Srspbio« auf zwölf Vollseiten seine meist karikaturenhaften farbigen Dar stellungen aus dem englischen Leben in Vergangenheit und Gegen wart, aus Märchen und Sage, denen wir Deutschen nicht immer viel Geschmack abgewinnen können, trotz ihrer großenteils recht flotten Zeichnung. Von den größeren Bildern des Innern ver dient besondere Beachtung »Limplioit^«, ein reizendes Kinder köpfchen in Dreifarbendruck, nach einem Gemälde von Ernest Breun. Auch eine zweite Chromotypie, eine Hexenszene, ist als sehr gut zu bezeichnen. Der aus Erzählungen und Gedichten bestehende Inhalt ist zwar gut auf Kunstdruckpapier gedruckt; da er aber ganz aus Nonpareille gesetzt ist, so gehören zu seiner Lektüre eben sehr gesunde Augen. Der -6ro,pbio- hat zwei -Kunstbeilagen- in Chromotypie und im Format von 45:60 ow. Eine davon stellt eine Szene dar aus dem vielgemalten Angriff der englischen Ulanen in der Schlacht von Balaclava; die andre, unterschrieben -I äo doliovo in ksiriss- (ich glaube an Feen) — ein junges Mädchen mit schwärmerischem Gesichtsausdruck —, wird vor deutschen Farben druckern kaum Gnade finden. »Dbo 8pboro- ist umfänglicher als die beiden vorhergehenden Blätter, verdankt den größer» Umfang aber der großen Zahl der Inserate, von denen einige sogar als ganzseitige Farbendrucke auftreten. Auch die Textillustrationen sind zum Teil in Tonfarben gedruckt, und die Titelseite des Umschlags zeigt eine Fasching szene in Dreifarbendruck. Die Zahl der Vollseitenbilder ist sehr beträchtlich; eins davon, das brennende Schiff nach dem Ge mälde von Howard Pyle, ist ein höchst effektvolles schönes Blatt, während auf der farbigen Doppelseitenmarine, einer Rettung, namentlich das Meer zu hart erscheint. Ein andres Doppelseitenbild führt uns ins englische Oberhaus, und die hier gut wiedergegebenen Charakterköpfe bieten Stoff zu interessan ten Studien. Die übrigen Vollscitenbilder sind in ihren szenischen Darstellungen meist recht fade; nur in dem -Seeräuberleben herrscht Freiheit und Bewegung — die letzte freilich eine recht un gemütliche: am Galgen. — Das Kunstblatt der »8plioro-, in Dreifarbendruck im Format von 48: 69 em, ist nichtssagend und auch keine Meisterleistung als Druck. Auf dem Umschlagstitel des »8tzotob« hüpft uns in feiner chromolithographischer Ausführung ein reizender, stark dekolletierter -Käfer- ä 1s, Lbörot entgegen, und der Inhalt des Hefts ent spricht seinem Namen, der Skizze. Nicht weniger als 26 Voll seitenbilder und 36 Bilder im Text, alle mehr oder weniger flüchtig behandelt, aber die große Mehrzahl in künstlerischer Zeichnung, werden in dieser Weihnachtsnummer gegeben und fesseln durch Ausführung und Inhalt. Eine Anzahl Vollseitenbilder trägt die Überschrift: Der beste Witz der Jahreszeit. Einer dieser Witze möge erwähnt werden: Ein alter Irländer liegt todkrank im Bett, und seine vor ihm stehende Frau fragt ihn teilnehmend, ob er sich nicht irgend etwas wünsche. Cr antwortet: Das ist recht lieb von dir, Bridget. Ich rieche, daß unten in der Küche etwas Gutes gekocht wird, — davon möchte ich ein Stückchen. — O, davon kriegst du nichts, erwidert sie prompt. Es ist ein Schinken, den ich für deine Leichenfeier kochel — Ganz wunderschön sind die nur in Linien mit leichten Schattierungen ausgeführten flotten Bilder zu der kleinen Erzählung -Die Farbe der Hoffnung«. Sie gehören zu dem Schönsten, was die englischen Weihnachtsnummern — soweit mir zu Gesicht gekommen — an Illustrationen gebracht haben. Der Druck des Heftes entspricht dem künstlerischen Inhalt. Sein Kunstblatt »Düs lksvourito- nach Löon Comerre, eine orien talische Schönheit in verführerischer Gewandung, scheint nach dem Hildesheimerschen Jntaglioversahren hergestellt zu sein und ist ein schätzbares graphisches Blatt. Die letzte der mir vorliegenden Publikationen ist die des bekannten Seifenfabrikanten Pears, nach ihm -ksurs' Xunusl- genannt, ein Heft von 48 Folioseiten ohne den Umschlag, das einschließlich dreier Kunstbeilagen für 6 Pence oder 50 -ß ver kauft wird. Den Umschlag ziert das berühmte Bild von Millais, ein reizender blondlockiger, Seifenblasen machender Knabe, das seit vielen Jahren eine gute Reklame für das allgegenwärtige Pearssche Fabrikat bildet. Die Bilder im Innern des Heftes sind in Tonfarben — rotbraun, blaugrau, blaugrün, grau — gedruckt; daß man aber den sie umgebenden Text auch in diesen Farben druckte, erschwert das Lesen sehr. Von den 48 Seiten des Heftes ist genau die Hälfte mit Anzeigen gefüllt, wozu dann noch drei Seiten des Umschlags kommen, was die Masse des für den billigen Preis Gebotenen erklärt. Die graphische Aus führung aber hat unter diesem Preise nicht gelitten. Die drei Pears- schen -Kunstblätter- im Format von 50:76, 50:62 und 34:44 ow, sämtlich in Chromolithographie ausgeführt, haben mit der Kunst wenig zu schaffen, werden jedoch trotzdem, namentlich in Arbeiterkreisen freudige Aufnahme finden. Das kleinste sei seines lehrhaften Inhalts halber erwähnt. Es trägt die Unter schrift »Dbo 6s,uss ok Mondlos« (die Ursache vieler Leiden), und zeigt uns als »Stillleben- auf einem Tisch zusammengestellt Würfel und Becher, Spielkarten, Lotterierad, Krüge, Stout- und Weinflaschen, Tabakspfeife usw., und an der Wand dahinter das Bild eines Rennpferdes, daneben aber, wohl als ultima ratio, eine Pistole! Die patriotische Seite schlägt der große Seifensieder damit an, daß er seine Bilder mit dem Vermerk versieht: »Urintoä in lüvzlsnä-, was bekanntlich bei den meisten dieser Beilagen nicht der Fall ist, da nicht wenige von ihnen deutschen Ursprungs sind, denen die Ausführung dieser englischen Blätter nur zur Empfehlung dienen kann. Wirft man nun einen Blick auf die englischen Weihnachts nummern als allgemeine Erscheinung, so muß man doch mit Bedauern feststellen, daß sie in der Hauptsache nur als Jnseratenträger benutzt werden und daß auch der textliche Inhalt oft genug nur wenig oder nichts zu tun hat mit dem »fröhlichen, seligen- Weihnachtsgedanken. Wie dieser in ge schäftlicher Hinsicht aber nutzbringend -fruktifiziert« werden kann, dafür sind sie allerdings lehrreiche Beispiele, und deshalb sei auch in dieser Beziehung auf sie aufmerksam gemacht. Theod. Goebel. Unfallversicherung. Einreichung von Lohu-Nachwei- snngeu. — Die Lagerei-Berufsgenossenschaft, Berlins. 35, Llltzowstr. 89/90, ersucht uns, diejenigen unserer Leser, die einer gewerblichen Berufsgenossenschaft als Mitglied angehören, darauf aufmerksam zu machen, daß gemäß ß 99 des Gewerbe-Unfallver sicherungsgesetzes die Jahreslohnnachweisungen bis spätestens am 11. Februar einzureichen sind. Mitglieder, die dieser Pflicht nicht Nachkommen, machen sich nicht nur straffällig, sondern es trifft sie auch gesetzlich der Verlust jedes Einspruchs gegen die dann seitens der Berufsgenossensckaft festgestellten Lohnbeträge. Wir möchten daher den Mitgliedern von Berufsgenoffen- schaften in ihrem eigenen Interesse dringend empfehlen, den Termin für die Einreichung der Jahreslohnnachweisungen nicht zu versäumen. (Red.) 'Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: Vas lioobt. Uunäsobsu kür äon cksutsobon äuristovstswä. IlrsA. v. Or. 8s. Dö. 8oorqsl in Uünobon. llsnuovor, UolvinA- sobs Vorlsusbuobbsnälunx. XI. äsbrzs.»^ 8r. 2, 25. äanusr 1907. 4°. 8p. 89—152. Vorig,. — OatsloAus wsvsuol Xo. 60 (k'ävrior 1907) äo ls lidrairis k'rsnoosoo korolls, L 8splos. 8". 16 x. 8o. 515 ä 706. Ans dem Antiquariat» — Die bedeutende astronomische Bibliothek des verstorbenen Professors an der Universität Utrecht, vr. I. A. C. Oudemans, ehemaligen Direktors der dortigen Sternwarte, wird im Laufe des Jahres 1907 bei I. L. BeijerS' Antiquariat in Utrecht zur Versteigerung kommen. (Red.)
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