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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-12-21
- Erscheinungsdatum
- 21.12.1907
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- Deutsch
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^ 297, 21 Dezember 1-97. Nichtamtlicher Teil. v«r,«nbl°tl f. d. Dtschn. vuchhardrl. 13889 Die Hoskunstanstalt von Fritz Kochendörfer in Osterode a/H. stellt eine Büste her, die eine Elsässerin darstellt. Das Modell ist unter Benutzung eines von Kochendörfer erworbenen Bildes, von Ansichtspostkarten usw. nach eigner freier Phantasie entworfen. Im Aufträge des Kaufmanns Löhnberg hatte Nolte durch Böhm, der bei ihm als Modelleur tätig ist, Nachbildungen dieser Büste angefertigt. Die Angeklagten hatten sämtlich Revision eingelegt, doch ist diejenige Noltes schon nach Einlegung als unzulässig ver worfen worden, da sie nicht den formellen Vorschriften entsprach. Die der beiden andern Angeklagten wurden am 19. d. M. als unbegründet verworfen, jedoch mit der Maßgabe, daß der Teil des Urteils, der die Einziehung der Büsten ausspricht, in Wegfall kommt, da der Nebenkläger die Einziehung nicht beantragt hatte. (Lentze.) Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Durch Urteil vom 19. September d. I. hat das Landgericht I in München im objektiven Verfahren auf Einziehung der beschlagnahmten Post karten erkannt, die eine sich entkleidende Frauensperson darstellen. Der Postkartenhändler P. in München hatte die Karte im Schau fenster ausgestellt und Exemplare davon verkauft; er war sich aber der Unzüchtigkeit nicht bewußt. Die auf der Karte dargestellte Person ist nur noch mit Hemd, Strümpfen und Schuhen bekleidet, ein Teil der Brust und die Arme sind frei. Die Karte bezweckt nach Ansicht des Gerichts nur, die Geschlechtslust anzuregen. Sie soll eine Szene aus dem Ausstattungsstücke -Die Brautnacht- darstellen, das im Intimen Theater in München aufgeführt wurde. Das Bild ist nach Ansicht des Gerichts ganz unzüchtig. In der Revision, die die Firma Rotophot und deren Direktor als Einziehungsinteressenten eingelegt hatten, hieß es: Das Bild stellt eine Schauspielerin dar. Die Brust ist nicht ganz entblößt. Das Gutachten des Sachverständigen, der das Bild als geschmacklos, aber nicht unsittlich bezeichnet hat, ist nicht ge würdigt worden. Das Reichsgericht erkannte am 19. d. M. auf Verwerfung der Revision, da der unzüchtige Charakter der Karte einwandfrei festgestellt sei. (Lentze.) * Aufhebu«g -er -passive« Resiste«,- von Buch- han-lungsgehUfen in Leipzig (vgl. Nr. 296 d. Bl.). — Wie hier schon mitgeteilt, hat der Zentralverband der Handlungs gehilfen Deutschlands (Sektion der Buchhandlungsgehilfen) be schlossen, den aus seine Veranlassung in die -passive Resistenz- ein getretenen Buchhandlungsgehilfen in Leipzig zu empfehlen, dieses Verhalten aufzugeben. Diesem Rate ist seitens der resistenten Gehilfen nunmehr allgemein Folge gegeben worden, nachdem der größere Teil von ihnen schon früher zur richtigen Erkenntnis der Sachlage gekommen und zur gewohnten Arbeitsleistung zurück gekehrt war. Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß überhaupt nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Leipziger Gehilfen, ins besondre jüngere Leute in großen Kommissionsgeschäften und Barsortimenten, sich dazu hat verleiten lassen, den Sozialdemo kraten Gefolgschaft zu leisten. Der Betrieb in allen Geschäften war aber nur ganz kurze Zeit behindert und ist schon seit einigen Tagen wieder voll im Gange. Bestand der deutsche« Aktiengesellschafte« und Kom manditgesellschaften auf Aktie« sowie ihr nominelles Aktienkapitat am 3t. Dezember 1906. — Die Reichsstatistik hat, einem wiederholt zutage getretenen Bedürfnis entsprechend, die Statistik der Aktiengesellschaften und der Kommanditgesell schaften auf Aktien in ihr Arbeitsgebiet einbezogen. Erstmalig wird in dem IV. -Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs-, Jahrgang 1907, eine Statistik des Bestandes der deutschen Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien am 31. Dezember 1906 veröffentlicht. Eine Einleitung verweist auf die bisherigen Leistungen der Reichsstatistik auf dem Gebiete der privaten Unternehmungsformen und auf die besondern Schwierig keiten, die sich einer vollständigen Erfassung der Aktiengesellschaften entgegenstellen. Der vorliegenden Bestandaufnahme diente als wichtigste Unterlage eine private Quelle, das Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, allerdings ergänzt und kontrolliert mittels Durchsicht des »Reichsanzeigers- und durch zahlreiche Nachfragen bei Gesellschaften und Registergerichten. Die Bestand- Börsenblatt «ür den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. aufnahme, die durch eine Statistik der in Liquidation und der in Konkurs befindlichen Gesellschaften ergänzt werden wird, soll die Grundlage für eine laufende Statistik der Bestands veränderungen (Gründungen, Auflösungen, Kapitalveränderungen) und für eine Rentabilitätsstatistik bilden. In vier Übersichten werden die Aktien- und Kommanditaktien- gesellschaften nach Gewerbegruppen, Nomtnalkapital (getrennt nach Stamm- und Vorzugsaktien) überhaupt und auf eine Gesellschaft, Kapitalgruppen, Dauer, Gründungszeit, Staaten und Landesteilen gegliedert. Eine Darstellung der Art der Aufnahme und eine kurze Würdigung der Ergebnisse ist vorangestellt. Im Deutschen Reiche betrug am 31. Dezember 1906 die Zahl der Aktiengesell schaften 4952, die der Kommanditgesellschaften auf Aktien 108, die Gesamtzahl der Handelsgesellschaften beider Arten demnach 5060 mit einem nominellen Aktienkapital von 13 839 Millionen Mark. Die meisten dieser Gesellschaften finden sich in den Ge werbegruppen Nahrungsmittelgewerbe, Handelsgewerbe, Ma schinenindustrie, Verkehrsgewerbe, Industrie der Steine und Erden, Textilindustrie, Bergbau, -sonstige« Gesellschaften (ohne die folgenden Gewerbegruppen), Industrie der Leuchtstoffe, chemische Industrie, Versicherung, Metallindustrie und polygraphisches Gewerbe mit Zeitungswesen, insbesondre in den Gewerbearten Brauerei, Banken, Maschinenindustrie, Immobilienhandel, Klein- und Straßenbahnen, Zuckerfabrikation, Baumwollindustrie, Gas anstalten, Schiffahrt und Kohlenbergbau. Die größten Kapitalien weisen auf: Banken mit 3736 Millionen Mark, Kohlenbergbau mit 706, Klein- und Straßenbahnen mit 677, Maschinenindustrie mit 610, Brauerei mit 608, Elektrizitäts werke mit 593, Jmmobiliengesellschaften mit 525, Schiffahrt mit 460, Eisenbahnen mit 303, Elektrotechnik mit 297, chemische Groß industrie mit 289, Salzgewinnung mit 242 und Baumwollindustrie mit 231 Millionen Mark. Im Durchschnitt entfällt auf eine Aktiengesellschaft überhaupt ein Nominalkapital von 2,67 Millionen Mark; dagegen kommen auf eine Aktiengesellschaft der verbundenen Bergbau-, Hütten-, Metall- und Maschinenindustrie 19,12, des Handelsgewerbes 5,39, des Bergbaus 5,18, der Maschinenindustrie 3,6 und der chemischen Industrie 2,90 Millionen Mark. Von den bestehenden Aktiengesellschaften sind gegründet 1,6 v. H. vor 1851, 7,5 v. H. in den Jahren 1851—70, 36,5 v. H. 1871—90, 35,4 v. H. 1891—1900 und 18,1 v. H. 1901—06. Unter den Staaten und Landesteilen stehen nach dem Kapital betrage der in ihnen domizilierten Gesellschaften an erster Stelle: Berlin mit 2753 Millionen Mark, Rheinland mit 2269, Königreich Sachsen mit 997, Westfalen mit 858, rechtsrheinisches Bayern mit 807, Hamburg mit 803, Hessen-Nassau mit 689, Schlesien mit 574, Baden mit 476, Provinz Sachsen mit 448, Hannover mit 425, Elsaß-Lothringen mit 386 und Bremen mit 360 Millionen Mark. (Deutscher Reichsanzeiger.) * Remittendtnfaktur - Vordrucke O. - M. 190«. (Vgl Nr. 29l, 293, 294, 295, 296 d. Bl.) — Weitere Eingänge: Julius Baedeker Verlag in Leipzig, Strecker L Schröder in Stuttgart. Di« Anfänge de» Zeitungswesen» in Amerika. — Einige wichtige Angaben zur Geschichte des ersten Buchdrucks- und Zeitungs wesens in Amerika, besonders in Boston, hat unlängst Albert Matthews in den Veröffentlichungen der -Oolonisl Looiet/ ok IKassavüusotts- gemacht. Der erste Versuch, eine Zeitung in Amerika herauszugeben, war ein Einblattdruck, der in Boston unter dem Titel: -kubliok Ooeursnoes Uotb I'oreiqn avä Oomsstiok- erschien. Das Blatt wurde sofort von den Behörden unterdrückt, und von der einzigen Nummer, die — am 25. September — tatsächlich erschien, ist auch nur ein einziger Abzug erhalten ge blieben. Erfolgreicher war ein zweiter Versuch: am 24. April 1704 erschien in Boston da» erste Blatt, das sich längere Zeit zu be haupten vermochte,nämlich die-Loston Hsvs-Lsttsr-,die mithäufigen Änderungen des Namens und Verlegers bis zum Jahre 1764 er schienen. Der erste Herausgeber dieses Blattes war John Camp bell, der Postmeister von Boston. Es ist bemerkenswert, daß volle fünfzig Jahre lang, von 1704 bis 1754, jeder Postmeister der Stadt auch der Herausgeber einer Zeitung war. Die zweite rich tige Bostoner Zeitung, die Loston Cnrstts, wurde 1719 vom Amts- 1809
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