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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1909
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- Deutsch
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7206 Börsenblatt s. d, Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 136, 16. Juni 1909. behalten und unterstellende Fragen vermieden.) — Es war ein Kästchen, braun poliert, etwa so (ca. 2S em) hoch, so groß <ca. 35 om) im Geviert, oben im Deckel befanden sich »Carreaule« (kleine Vierecke), auf die man mit den Fingern drückte; dann ist es unten wie Messerlein heraufgekommen. Die »Car reaule« federten wie etwa die Tasten einer Harmonika. Zu dem Kasten gehörte auch ein Uhrwerklein in messingener Büchse, das man aufzog und links etwas entfernt vom Kasten hinstellte. Hier durch wurde ein Papierstreifen von rechts nach links über die »Messerle« vorübergezogen. Der Papierstreifen erinnerte an den ähnlichen eines Telegraphenapparates, von dem der Telegraphist das Telegramm ablesen kann. Die »Carreaule« waren aus Bein, wenn auch »nicht mehr schön weiß«, jedes etwa so groß (zirka 2 E im Geviert) und ohne Buchstaben- oder sonstiges Zeichen. Es waren vielleicht drei Reihen solcher Carreaule; die Gelenke der »Messerlein« waren aus Draht gemacht. — Die Frage, ob die »Messerlein« etwa Typen getragen haben, wird bestimmt ver neint, auch davon, daß sie solche aufzunehmen bestimmt waren, weiß Herr W. nichts. Er selbst hat sich mit der Maschine nie befaßt, doch in jungen Jahren noch öfter vom Freiherrn, einem nie ver bitterten Menschenfreund, sie sich und andern vorführen sehen.— Auch einige hinterlassene Briefe und Urkunden des Freiherrn wurden in der Familie W. mit Surgsalt verwahrt, darunter einige, aus eine Schreibmaschine der beschriebenen Art deutenden Schrift stücke, die Herr vr. v. Freydorf an diese Einleitung anschließend in der genannten Zeitschrift veröffentlicht. Sie geben ein nicht ganz klares Bild von der Einrichtung dieser Schnellschreib maschine, die jedoch der heutigen Schreibmaschine sehr ähnlich war. Auf den »Messerlein« fehlten nur die Typen, von denen allerdings nirgends die Rede ist. Die Einschlagstelle ersetzte den Buchstaben, wenn die »Messerle« entsprechend spielten. »Sind von der offenbar beabsichtigten Stenographiermaschine auch nur die Bruchstücke auf uns gekommen, so ist doch nicht aus geschlossen«, meint Herr Or. v. Freydorf zum Schluß seiner inter essanten Mitteilungen, »daß in unserer Schreibmaschine ein für den täglichen Gebrauch gedachter Ableger sich erhalten und ent wickelt hat, indem andere Erfinder aus den Draisschen Vorträgen Anregung schöpften. Die Stenographie aber durch ein Maschinen system zu überholen, bleibt dem Wettstreit der Erdteile und ihres Ersinderaustausches noch Vorbehalten.« *Deutscher Juristentag. — Die ständige Deputation des Deutschen Juristentages hat, wie wir bereits mitteilten, in ihrer am 31. Mai zu Homburg v. d. H. abgehaltenen Pfingstkonferenz beschlossen, den nächsten Deutschen Juristentag im September .1910 in Danzig stattfinden zu lassen. Es sollen folgende Fragen aus die Tagesordnung gesetzt werden: 1. Empfehlen sich gesetzgeberische Maßnahmen, durch welche die Haftung des persönlichen Schuldners für den Hypotheken ausfall beschränkt wird, wenn der Gläubiger seine Hypothek nicht ausgeboten und das Grundstück weit unter dem Werte er standen hat? 2. Empfehlen sich gesetzliche Vorschriften über die rechtliche Stellung des Sammelvermögens? 3. Empfehlen sich besondere gesetzliche Bestimmungen über die Haftung für Schäden, die durch Errichtung, Bestand und Be trieb elektrischer Anlagen und Fernleitungen verursacht werden? 4. Empfiehlt es sich, soziale Schutzvorschriften in der Art der für Handlungsgehilfen bestehenden für Privatangestellte überhaupt zu treffen? 5. Empfehlen sich Sondergerichtshöfe in Streitigkeiten aus dem Gebiete des gewerblichen Rechtsschutzes? 6. Liegt ein Bedürfnis eines deutschen Reichs-Verwaltungs gerichts vor? 7. Die Strasmittel und deren Vollzug mit Ausschluß der Freiheitsstrafe. 8. Die Freiheitsstrafe und deren Vollzug. (Deutsche Juristen-Zeitung.) Denkmals-Enthüllung. — In Gegenwart des Präsidenten Fallieres, des Fürsten von Monaco, mehrerer Botschafter, des Unterrichtsministers Doumergue, der Präsidenten des Senats und der Deputiertenkammer sowie einer großen Anzahl von Gelehrten und fremden Vertretern wurde am 13. Juni in Paris im llarclin ckgi klautee das Standbild des Naturforschers Lamarck feierlich enthüllt. Der Direktor des Naturwissenschaftlichen Museums Perier und der Unterrichtsminister hielten Ansprachen, in denen sie das naturwissenschaftliche und philosophische Lebens werk Lamarcks priesen. * Berbandstag. — Der Deutsche Zentralverband für Handel und Gewerbe, e. V. hält seine 22. ordentliche Haupt versammlung am 16. und 17. August d. I. in Lübeck ab. Ein Vortrag des Herrn vr. Rocke über »Kaufmännische Sozialpolitik« steht mit auf der Tagesordnung. Schristenaustausch. — Zur Begründung eines Vereins zu gegenseitigem Schriftenaustausch hatte Herr Buchhändle Carl Beck in Leipzig durch Zirkulare aufgesordert. Diese fanden zunächst einen ziemlich lebhaften Anklang und es liefen weit über hundert Anfragen und Äußerungen zu dem versandten Statutenentwurf ein, ein Beweis, daß das Unternehmen selbst einem in den Kreisen der wissenschaftlichen Gesellschaften und Bibliotheken gefühlten Bedürfnisse entgegenkam. Die Erwartung, die Herr Beck hieraus gewann, hat sich aber nicht erfüllt, wie jetzt das »Zentralblatt für Bibliothekswesen« in seinem neuesten Heft berichtet. Die Zahl der definitiven Beitrittserklärungen zu dem geplanten Verein blieb zu gering, als daß daraufhin die Konstituierung des Vereins, der nicht lebensfähig gewesen wäre, hätte unternommen werden können. Als Tag der konstituierenden Versammlung war der 25. April angesetzt worden, zu der die Direktion der Universitätsbibliothek den Raum zur Verfügung gestellt hatte. Obwohl in den letzten Tagen noch einige Beitrittserklärungen einliesen, erreichte die Zahl der sicheren Teilnehmer noch nicht 30, darunter befanden sich nur drei Bibliotheken. Deshalb wurde einigen von auswärts zur Ver sammlung angemeldeten Teilnehmern mitgeteilt, daß die Be gründung des Vereins wohl noch nicht erfolgen könne. Die Versammlung selbst war nur gering besucht. Herr Beck trug den Gang der Angelegenheit vor, es knüpfte sich eine Diskussion über Zweck und Ziele des Vereins und die Grenzen seiner Betätigung daran, der sich dann eine Erörterung des Umfangs der finanziellen Unterlagen anschloß. Diese Erörterung ging dahin, daß der Versuch einer Begründung des Vereins nicht gemacht werden könne, ehe nicht wenigstens 100 sichere Mitglieder vor handen seien. Zur Sprache gebracht wurde auch, daß in Preußen daran gedacht werde, eine Zentralstelle für den Austausch der Schriften zunächst der Universitäten, die allmählich weiter auszu bauen sei, im Anschluß an den Neubau der Königlichen Bibliothek zu errichten. Der preußische Beirat für Bibliotheksangelegen heiten hatte überdies ausdrücklich erklärt, daß die Unterlagen des Beckchen Unternehmens nicht genügten, um einen Beitritt zu ver anlassen. Die Versammlung gewann daher nicht die Zuversicht, daß eine starke Entwicklung zu erwarten sei, beschloß aber, da Herr Beck auf allmähliches Wachsen der Mitgliederzahl rech nete, die Konstituierung, falls dann hundert Mitglieder vorhanden seien, auf den 1. Oktober 1909 zu vertagen. * Deutsche Juristen-Zeitung. — An der Spitze der neuesten Nummer dieses Blattes (Nr. 12 vom 15. Juni) begrüßt der Ver leger und Schriftleiter der »Deutschen Juristen-Zeitung«, Herr VerlagsbuchhändlerOr.jur.Otto Liebmann in Berlin, Se.Exzellenz Wirkl. Geh. Rat, Oberlandesgerichtspräsidenten a. D. vr. O. Hamm zu seinem 70. Geburtstag in einem mit einem Bildnis des Ge feierten geschmückten Artikel. Neben den vielfachen Verdiensten Hamms um die Rechtswissenschaft gedenkt der Artiket auch be sonders mit vielem Dank der Unterstützung und Förderung, deren die Deutsche Juristen-Zeitung durch Hamm als Mitarbeiter und erst recht seit seinem Eintritt in die Reihe der Herausgeber sich zu erfreuen hatte. Aus dem reichen Inhalt derselben Nummer sei noch ein Auf satz von Landgerichtsrat a. D. vr. Lazarus in Berlin-Wilmers dorf »Zur Reform der Strafprozeßordnung« hervorgehoben, der die Strafprozeßnovelle aus dem Gesichtspunkt der bildenden und der Dichtkunst beleuchtet. Es werden darin in längeren Aus führungen schwere Bedenken geäußert, weil »nach dem Entwurf in Zukunft wegen Vergehen aus ß 184 des Strafgesetz buchs die Staatsanwaltschaft die Anklage auch vor dem
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