988 Börsenblatt s, b. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. ^ 18, 24 Januar 1910. Verlag von Hermann Gesenius, Halle a. S. (I Zur brennendsten pädagogischen Frage der Gegenwart Evangelischer Religionsunterricht Soeben sind erschienen: Hecker, N., Rektor, Biblische Charakterbilder. Eine Sammlung von heilsgeschichtlichen Charakteren, Monographien usrv. für die obere Stufe des religiösen Gesinnungsunterrichts im Anschluß an die neueren Neligionslehrpläne. In Umschlag kartoniert M. 1.—. Im Nahmen der gegebenen Bestimmungen will das Buch den Unterricht in der biblischen Geschichte loslösen von dem schablonenmäßigen und so oft gedankenlose Einpauken der biblischen Geschichten und ihn vertiefen und beleben. Zu diesem Zwecke nimmt er auf Grund sicherer Ergebnisse der modernen Bibelforschung die alten gewaltigen Gestalten unter die psychologische Lupe, stellt sie vor den Nichterstuhl christlicher Ethik, entkleidet sie der fremdartigen Umhüllungen, so daß sie nun als Menschen von Fleisch und Blut vor uns stehen, die als Helden und Führer ihres Volkes uns wohl ein Vorbild sein können. Das Buch ist darum für Schüler wie für ernstdenkende Erwachsene zur Be lebung religiösen Sinnes sehr geeignet. Reiniger, Max, Kirchenges chichtliches Lesebuch. Mit einem Anhang. In Umschlag kartoniert M. - .60. Das Büchlein bringt den Erzähltext, für die Schüler bestimmt, aus des Verfassers größerem, für die Hand des Lehrers geschriebenem Buche: „Präparationen für den kirchen geschichtlichen Unterricht". Sein Bemühen, eine Lücke im bisherigen Religionsunterricht auszufüllen, ist wohl gelungen: im Anschluß an die biblische Geschichte wird in vortreff licher Auswahl die Geschichte der christlichen, namentlich der evangelischen Kirche ange führt bis zur Gegenwart (Evangelischer Bund). In edler, höchst interessanter Sprache geschrieben, bietet das Büchlein auch außerhalb des Unterrichts eine fesselnde und er hebende Lektüre, die, alten Anforderungen der psychologisch begründeten Erziehung ent sprechend, allen Lehrern und Eltern aufs wärmste empfohlen werden kann. Steinbruch,F.W.,ZurNeformdesNeligionsunterrichts. In steifen Umschlag geheftet M. —.50. Verfasser macht mit anerkennenswerter Unerschrockenheit reine Bahn. Durchdrungen von eigener Frömmigkeit legt er mit Wahrhaftigkeit die Axt an die Wurzel des Äbels, an dem der gegenwärtige Religionsunterricht namentlich in der Volksschule leidet, und dringt mit beredten Worten und herzlichen Bitten auf endliche Abstellung derselben. Er begnügt sich dabei nicht etwa mit einer schließlich wohlfeilen Negation, sondern gibt recht beherzigenswerte Winke und Vorschläge: eine dem Wohle der evangelischen Ge meinde dienende Erbauung! Ich bitte um Vorlage an alle Schulbehörden, alle Volks-, Bürger-, Mittel- und höheren Mädchen. schulen, sowie alle Neligionslehrer. Auch dürften Pastoren, sowie für die Steinbruchsche Schrift Eltern und Erzieher leicht als Abnehmer zu gewinnen sein. Zu Ihren Bestellungen bitte ich Sie sich des beigefügten Verlang zettels, der auch die Bezugsbedingungen enthält, zu bedienen. Diese Artikel liefere ich nur auf Verlangen. Hochachtungsvoll Halle a. S., 21. Januar 1910. HerMNNN GeseMUs.