>l- 232, 5. Oktober 1929. fertige Bücher. s.d.Dllchn. Buchhandel. 7625 Soeben ist erschienen: Rlaffische Erbauungsschriften -es Protestantismus Heft z Norim Luikers vor Noguikrai nn i.so Hef r: Noriin Luikers vor Voierunrer Mk r so Heft 3: Noriin Luikers Lermone vom keil. ^ken6moki Mk r so Bitte Fortsetzungsliste anlegsnk Es ist noch nicht lange her, daß man anfing, die mystischen Traktat« des Mittelalters zu erwecken. Dann begann der große Zug zu den „Religiösen Stimmen" aller Völker und aller Zeiten, und man konnte sich nicht wehren gegen das Wort Spenglers, der die Religiosität einer Zeit anzweifelt, die lieber in dem in Bütten gebundenen Lonfutse lese als mit dem Gesangbuch in die Lieche geht, warum freilich wir den Zusammenhang mit dem religiösen Schrift tum unserer Lirche und unserer deutschen Literatur verloren haben, bängt zum Teil damit zusammen, daß die wirk lich klassische Erbauungsliteratur des Protestantismus schwer zugänglich ist. Selbst die verbreiteten Lutherausgaben enthalten wenig von den erbaulichen Schriften Luthers, indem sie den sogenannten reformatorischen und polemischen Schriften oder den sozial-politischen Traktaten den Vorzug geben, was aber an Erbauungsschriften da ist, tritt meist in einem wenig angemessenen Gewände dem Leser entgegen. Hier will eine neue Sammlung Abhilfe schaffen. Sie will zunächst und vor allem Luther das Wort geben, neben ihm aber auch den anderen großen Schriftstellern der Deutschen, die Führer des Glauben» und zum Glauben waren und sein können. Die Sammlung beginnt mit drei Bändchen, welche Schriften von Luther vermitteln. Die erst« Schrift gilt der Auslegung des Magnificat, die vor und nach dem Wormser Reichstag von Luther geschrieben wurde und von seinen Bibelauslegungen das schönste Stück darstellt. Hier wird nicht nur das protestantische Marienbild gezeichnet, sondern in Form der Auslegung des tobgesangs der Maria die ganze trostreiche predigt von der Gnade vorgetragen und zwar in einer Spracht, von der die im Jahre erschienene Lutherausgabe Friedrich Roths sagt: „Sie vereinigt Eigenschaften, die man sonst unvereinbar findet. Sie ist einfach und kunstreich, mannhaft und zart, kühn züchtig, erhaben und faßlich." Neben das Magnificat tritt die Auslegung des Vaterunser. Diese Schrift, zuerst fSftz herausgegeben, hat rein historisch das große Verdienst, daß sie die Gedanken Luthers in der Welt der Humanisten und der deutschen bür gerlichen Bildung mit am meisten verkündet hat. Sie war die Vorläuferin der großen ;«ro «insetzenden evangelischen Bewegungen; man glaubt dies auch heute noch, wenn man sie in ihrer Ursprünglichkeit auf sich wirken läßt. Als dritte Schrift tritt neben diese beiden in sich geschlossenen Einzelschristen eine Sammlung von Sermonen, die Luther über das heilige Abendmahl geschrieben hat. Ls gehört mit zum Verhängnis unserer kirchengeschichtlichen Entwicklung, daß man bei den Worten: Luther und Abendmahl nur an den Streit über die Abendmahlslehre denkt. Daß Luther auch und vor allem da» Abendmahl verstehen gelehrt hat als das große Bruderschaftsmahl, in dem die vergebende Gnade Gottes auch als versöhnende Macht unter den Menschen wirksam wird, haben wir vergessen und und darum soll dies Büchlein als richtiges Lommunionbüchlein zum Verständnis des Abendmahls beitragen. Die Schriften Luthers sind in der altneuhochdeutschen Sprache geschrieben, die zwar besondere Lraft in sich birgt, die aber heute nicht mehr ohne weiteres verständlich ist. Darum sind die ausgegebenen Schriften von Walter von Loewenich und Otto Dietz, die beide schon Proben ihrer Beschäftigung mit Luther vorgelegt haben, durchgesehen und mit der größten Ehrfurcht gegen den ursprünglichen Luthertext in die Spracht der Gegenwart übertragen. Lurze Anmerkungen, mit Absicht nur spärlich beigefügt, erläutern dort, wo Erläuterung not tut. ^ cnk. nanrir / vrnLze / nmßcnrn 4-- IMS«