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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1929
- Strukturtyp
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- 1929-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1929
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- Deutsch
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rischer Verleger und Buchhändler, Herrn Ladislaus Dor- mandi aus Budapest, in Erinnerung an die schönen Stunden und die Gastfreundschaft, die ich als Vertreter des Börsenver eins Anfang Juli in Budapest erfahren durfte. Ich wünschte dabei unserem Volke einige Wärmegrade von der nationalen Siedehitze des mit uns durch das gleiche Schicksal verbundenen ungarischen Volkes, Herr Georg Schmidt, Hannover, der letzte Vorsitzende der Kreis- und Ortsvereine, der uns als Ehrengast durch seinen Be such besonders erfreute, frischte in poetischer Form alte sächsische Erinnerungen aus, Herr Georg Merseburger erfreute wie immer alle durch den launigen Vortrag seiner dichterischen Zeit- glossen, die demnächst im Drucke erscheinen sollen. Einen tiefen, nachhaltigen Eindruck Hinterlieben einige noch unveröffentlichte Gedichte Will Vespcrs, vom Dichter selbst -dargeboten, Und wenn ein Liedchen auf den Meißner Schielerwein von einem ge wissen leider unvermeidlichen H. F, mit dem Verse schloß: Und bei dem rosa Schielcrwein Saß lang der Büchermann Und leicht zerbrach sein Sorgen Wie Meißner Porzellan, so hatte wohl der Schiffer, der uns auf dem nächtlichen Strome elbaufwärts an den dunklen Umrissen der Albrechtsburg und -der herrlichen mit Scheinwerfern beleuchteten Gotik der Domkirche vorüber nach Meißen zurückbrachte, nur leichtes, sorgenfreies Gepäck an Bord, Buchhändler vergessen ja so wundervoll leicht und schielen immer wieder nach dem Licht, Hauptversammlung, Die Hauptversammlung am Sonntag Vormittag V--10 Uhr im Saale des Burgkellers war kurz und erbaulich, -denn -der Schwerpunkt lag diesmal auf dem Festaktus in der Burg, Ich freute mich, daß ich -diesmal nur einen so kurzen Jahresbericht erstatten -durfte und daß -keiner sich dazu zum Worte meldete. Wieviel ich hätte sagen können und müssen, kam mir erst recht zuin Bewußtsein, als ich vierzehn Tage später in Weimar -bei den Sachsen-Thüringern den fleißigen, eingehenden Bericht des Kollegen Reincckc hörte, ich gelobte mir im -Stillen, daß meine lieben Sachsen im nächsten Jahre, dem letzten meiner Amts tätigkeit, nicht so glimpflich davonkommcn sollen, warum sollen sie es schlechter haben als die Sachsen-Thüringer? Sonst bre chen mir vielleicht doch noch die Altenburger aus und wechseln nach Thüringen hinüber. Auch der Kassenbericht unseres Jdealschatzmcisters Alexan der Kaufmann war in seinem Endresultat höchst erbaulich, so daß wir in dieser Hauptversammlung für die Ausbildung des buchhändlerischcn Nachwuchses unseres Verbandsgebietes 300 RM,, für -den Unterstützungsverein 500 RM, und für erholungsbedürftige, in Not geratene Kollegen und Kollegen witwen weitere 500 RM, zum Besuche des Erholungsheims Lauenstein bewilligen konnten. Trotz der schweren Konkurrenz der auf den gleichen Tag fallenden Jubelfeier des Kreises Norden hatten wir die Freude, den ersten Vorsteher des Börsenvereins, Herrn Max Röder, mit Herrn Generaldirektor vr, Heß, ferner Herrn Paul Nikschmann, den ersten Vorsteher der Gilde, Herrn vr, Seil, Leipzig, den Ver treter -des Verlcgcrvcrcins, Herrn Opctz als Vertreter des Ver eins Leipziger Kommissionäre und die Herren Maus vom Ver bände Hannovcr-Braunschweig, Kropf vom Provinzialverein Schlesischer Buchhändler, Reinecke vom sächsisch-thüringischen Verbände, vr. Gell nochmals in seiner Eigenschaft als Vor standsmitglied des Vereins Leipziger Buchhändler und nicht zu letzt den schon erwähnten Vertreter des Landesvereins Unga rischer Verleger und Buchhändler zu begrüßen. Ebenso Herrn Georg Schmidt aus Hannover, den ich schon oben erwähnte. Unfern Albert Diederich brauche ich wohl nicht besonders zu er wähnen, er ist ja so gut teilbar in seinen Ämtern im Börsenver- cin und der Gilde und dabei bleibt doch noch ein großer und sein bester Teil, sein Herz, unserem Verbände, Aus taktischen Gründen mußten wir alle diese Ehrengäste am Schlüsse der Sitzung wieder »an die Luft setzen«, wo sie dann Kollege Reinecke zum Tröste im Burghof photographierte. Wir faßten inzwischen den Beschluß, -die Kollegen Max Röder, Paul Nitsch- 1070 mann und den durch Krankheit verhinderten und schmerzlich vermißten Hofrat vr, Ehlermann zu Ehrenmitglie - dern und unseren -Albert Diederich, der 17 Jahre lang Vorsitzender -des Verbandes war, zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Wir sind stolz darauf, -diese klangvollen Namen des deutschen Buchhandels durch diese Ehrung für alle Zeiten mit unserem -Verbände eng verknüpft zu haben, Festaktus. Um 11 Uhr ging cs -dann hinauf zur Burg in -den großen, mit den Standbildern der Wettiner Markgrafen umrahmten Kirchensaal, Der Eindruck dieses herrlichen, von einer tausend jährigen Geschichte geweihten Raumes wird unverwischbar in unserer Erinnerung bleiben. Das Händelsche Largo leitete die Feier ein. Unter den zahlreichen Ehrengästen galt mein beson derer Gruß der sächsischen Staatsregierung, -insbesondere dem Wirtschaftsministerium und dem Ministerium für Volks bildung, vertreten durch Herrn Ministerialdirektor Geh, Rat vr, Klien, -der Stadt Meißen durch Herrn Oberbürgermeister vr, Busch, der Stadt Dresden durch Herrn Stadtschulrat vr, Hartnacke, der Dresdner Handelskammer durch Herrn Kom merzienrat Berneaud, der Technischen Hochschule Dresden durch Herrn Professor vr, Heiduschka, der Fürstenschule St. Afra -durch Herrn Oberstudi-endirektor Professor vr, Hartlich, den Dresdner Bibliotheken, insbesondere -der Landesbibliothek -durch Landesbibliothekdirektor Professor vr. Bollert, der Baronin von Miltitz, dem Dichter Will Vesper als dem Vertreter der Schrift steller, dem Jun-gbuchhandcl, der Presse und den schon erwähn ten Buchhändler-Ehrengästen -und vielen anderen Gästen, über meine -dann folgende Festrede, in der ich an Länge wieder gut zumachen suchte, was ich an der Kürze des Jahresberichtes zum Wohle meiner Kollegen gespart hatte, schrieb das Meißner Tage blatt: >»Jm Mittelpunkt der Festversammlung stand -die Weiherede des 1, Verbandsvorsitzen-den, des Herrn Buchhändlers Hayno Focken. Ausgehend von der Verbundenheit des Einzelnen mit der Allgemeinheit, von der Verflechtung der historischen Entwick lung des einzelnen Berussstandes mit -der Geschichte des Volkes zeichnete er das Bcrufsethos des Buchhändlers, -das nicht nur auf wirtschaftlichen, sondern in noch weit höherem Maße auf geistigen Interessen sich aufbaue und dem Buchhändler inner halb der Gewerbestände eine -ganz besondere Stellung rnweise. Sie ergibt sich aus seinem Verhältnis zur Kundschaft, zu den wirtschaftliche und geistige Interessen betreuenden staatlichen Stellen, zu den -Bildungsinstituten aller Art. Das Bcrufsethos hat die Eigenart des Buchhändlers in -der Vergangenheit be stimmt. Es weist ihm seine Stellung an auch in der Zukunft, die er lebensfroh bejahen muß, trotz aller Lasten einer sorgenvollen Gegenwart, In feinsinniger Weise wurde der Verdienste der bis herigen Vorsteher -des -Verbandes gedacht und deren Aufgaben kreis und Tätigkeit im Rahmen der Gesamtorganisation gewür digt, Ber-ufslipbe und Berufstreue waren die Sterne der füh renden Männer des Verbandes in den fünfzig Jahren seines Be stehens. -Sie müssen auch in der Zukunft und für die kommen den Generationen das Ideal bleiben, denen sie hoffnungsvoll nachstreben,« Es ist ein wunderschönes Gefühl, sich einmal herausgehoben zu wissen aus -dem Alltag und als Geburtstagskind einmal' sacrosanct und -infallibel sein zu dürfen, es -geht einem dann so glatt ein, wenn nur Liebes und Gutes von einem gesprochen wird und die Selbstkritik schlummert -unter der Oberfläche eines^ wonnigen Behagens, - Herr Gcheimrat vr, Klien überbrachte -die Glückwünsche^ der Staatsregicrung, keiner kennt wohl wie dieser dem Buch-i Handel längst zum Freunde gewordene Vertreter des Wirtschafts-* Ministeriums unsere Nöte und Kämpfe, um so höher die Wer tung seiner Anerkennung für unsere Arbeit und unser -Streben, Es sprachen dann Herr Oberbürgermeister vr, Busch namens -der tausendjährigen Stadt Meißen, Herr Stadtschulrat vr, Hartnacke für den Rat -der Stadt Dresden, Herr Kom merzienrat Berneaud für -die Handelskammer Dresden, Herr Professor vr, Heiduschka für die Technische Hochschule Dresden, Herr Landesbibliothcksdircktor Professor vr. Bol-,
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