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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1929
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- 1929-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1929
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M 232, 5, Oktober 1829, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Verein jüngerer Buchhändler zu Halle a. S. — Die Feier des 85. Gründungsfestes fand am 31. August und 1. September 1929 statt und ist in allen ihren Teilen in der gewollten schlichten und würdigen Weise verlaufen. Das Fest begann am Sonnabend mit einem Begrüßungskommers und Ball in den festlich geschmückten Räumen des Vereinsheims. Eine stattliche Anzahl Mitglieder, Gäste sowie Freunde des Vereins hatten sich eingefunden, um einige Stun den froh miteinander zu verleben. Gegen 9 Uhr begrüßte der Vor sitzende Kollege Schied die erschienenen Gäste und Mitglieder, beson ders aber die unserer Einladung gefolgten Herren Kollegen des Buchhandlungs-Gehilfen-Vereins zu Leipzig und sprach zugleich den Wunsch aus, daß beide Vereine noch fester als bisher das Frcund- schaftsband schließen mögen. Darauf dankte Kollege Richter aus Leipzig in kurzen Worten und überbrachte dem VjB. Halle die herz lichsten Glückwünsche zum 85. Geburtstag. — Gesang und Rezitation rühriger Kollegen boten vielseitige Abwechselung. Mit besonderem Interesse wurde der Einakter von Herrn Franz Körner »Der Bücher wurm« von den Anwesenden ausgenommen, der mit der Besetzung von Herrn Martin Glockmann glänzend gelungen war. — Bei schön stem Sommcrwetter versammelten sich die Teilnehmer am 1. Sep tember am kühlen Saalestrande, um mit einer Gondelsahrt den zwei ten Festtag zu beginnen. Von der Peißnitzbrücke ging die Fahrt bis zur Anlegestelle Gestüt »Kreuz«. Nach einer sich anschließenden ein- stündigen Wanderung wurde das »Heideschlößchen« erreicht, wo uns ein angenehm kühles Zimmer und ein lukullisches Mahl erwarteten. Einige Belustigungen im Garten füllten die Pause bis zur darauf folgenden Kaffeetafel aus. In recht vergnügter Stimmung verblieb man bis MM späten Abend. Eine vortreffliche Musikkapelle spielte zum Tanze auf, sodaß von Jung und Alt in reichlichem Maße das Tanzbein geschwungen wurde. In fröhlicher Stimmung blieb man bis zum Morgengrauen beieinander. Allen Teilnehmern wird das 86jährige Stiftungsfest in steter Erinnerung bleiben. Vereinigung ehemaliger Schüler der Deutschen Buchhändler- Lehranstalt zu Leipzig, E. B. — Am Sonnabend, dem 12. Oktober d. I., findet im Künstlerhaus der 4. Gesellschaftsabend statt. Da der Abend hauptsächlich dem Tanze und der Geselligkeit gewidmet ist, wurde von einem größeren Programm abgesehen. Neben einer nietenlosen Tombola sind noch andere Überraschungen geplant. Die Musik wird wieder vom Leipziger Tonkünstler-Orchester (Schmidt- Elseyj ausgeführt. Der Beginn der Veranstaltung ist auf 29 Uhr und der Eintrittspreis (einschl. Tanz) auf NM 1.— festgesetzt. Im Winterhalbjahr 1929/30 sind noch folgende Veranstaltungen vorgesehen: 7. November 1929: Vortrag: Moderne Reproduktions- Verfahren. Referent: C. Garte. Beginn 20 Uhr. 11. Dezember 1929: Vortrag: Sinn und Wesen der Enzyklopädie. Referent: vr. V. Ludwig. Beginn 20 Uhr. 11. Januar 1930: Weihnachtsfeier. 12. Februar 1930: Generalversammlung. 12. März 1930: Monats versammlung. Die Versammlungen und Vorträge finden in Bauers Restaurant, Täubchenweg 5—7, statt. Nicht nur die Mitglieder, sondern auch Gäste sind zu diesen Abenden herzlichst willkommen. Eintrittskarten und Auskünfte durch A. Hänel, Leipzig C 1, Kreuzstr. 54, und Martin Hoede, Leipzig C 1, Hospitalstr. 25 (Allg. Dt. Buchh.-Geh.-Verb.). 20 Jahre Krankenkasse Deutscher Buchhandlungsgehilfen. Am 29. September 1929 fand die 16. ordentliche Hauptversammlung der Krankenkasse Deutscher Buchhandlungsgehilfen im Deutschen Buch händlerhause statt. Der 1. Vorsitzende, Herr Richard Hintzsch e, er- öfsnete die Hauptversammlung, stellte die ordnungsgemäße Einberu fung derselben fest und übertrug dann aus Gesundheitsrücksichten die weitere Leitung dem 2. Vorsitzenden, Herrn Edgar Pilz. Dieser gab vor Eintritt in die Tagesordnung einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Berufskrankenkasse des deutschen Buchhandels, streifte die Schwierigkeiten, die vor der Gründung und in den ersten Jahren bestanden und wies darauf hiu, daß es trotzdem seither vor wärts gegangen sei. Den Geschäftsbericht hielt der langjährige Ge schäftsführer, Herr Otto Krüger. Er schilderte ausführlich die Entwicklung der Kasse und wies darauf hin, daß für die Werbearbeit noch ein gutes Feld vorhanden wäre, da noch nicht alle männlichen Angestellten des Buchhandels die Mitgliedschaft erworben hätten. Aber trotzdem könnte er die Tatsache erwähnen, daß bereits viele Firmen dazu übergegangen wären, ihre gesamten männlichen Angestellten der Berusskrankenkasse zuzuführen. Im Jahre 1920 nahm die Kasse einen guten Aufschwung, was sicher aus die Einfüh rung der Familienversicherung zurückzuführcn sei. Daß diese vorbild lich wäre, beweise, daß 5022 der Stammmitglieder ihre Familie ver sichert hätten, wogegen die Zahl für sämtliche Mitglieder aller kauf männischen Berufskrankenkassen nur 32,8 laute. Er ging auf die Be deutung der Sozialversicherung im allgemeinen ein, auf ihre Anfein dungen in der letzten Zeit usw., betonte, daß er ebenfalls eine gewisse Neformbedürftigkeit der N.-V.-O., die schon seit Jahren erwartet würde, nicht verneinen könne und sprach sich dahingehend aus, daß eine Erhöhung bzw. ein gänzlicher Wegfall der Versicherungspflicht grenze nur im Interesse der Sozialversicherung läge. — Nach diesen allgemeinen Ausführungen besprach er den vorliegenden Rechnungs abschluß 1928. Die Zahlen bewiesen, daß die Kasse mit ihren Leistun gen mit an der Spitze aller kaufmännischen Berufskrankenkassen stehe. Von den reinen B e i t r a g s e i n n a h m e n seien insgesamt 74,522 für Lcistungen ausgegeben worden. Von den Ausgaben der Stammversicherung seien allein für Krankengeld 27,4^ und für die ärztliche Behandlung 29,522 ausgegeben worden, und von den Ausgaben der F a m i l i e n v e r s i ch e r u n g 55,1^ für Arzthonorar und 23,622 für Medizin und Heil mittel. Auch die Leistungen der Familicnwochenhilfe seien vor bildlich, denn für den Fall wären durchschnittlich Mk. 182,08 gezahlt worden. Von den mit Arbeitsunfähigkeit verbundenen Krankheits fällen entfielen im Durchschnitt 0,23 Fall auf ein Mitglied: die Dauer eines Falles betrug durchschnittlich 34 Tage. — Zum Schluß wies er nochmals auf die günstigen Werbevcrhältnisse hin, da die K.D.B. die einzige Berufskrankenkasse des Buchhan dels sei, die über das ganze Deutsche Reich ausgedehnt wäre. Anschließend wurden einstimmig die Entlastungen für Vorstand, Geschäftsführer nnd Ausschuß ausgesprochen. Der Vorsitzende nahm Gelegenheit, allen Herren sowie allen sonstigen Mitarbeitern für ihr reges Interesse und ihre Arbeitsfreudigkeit herzlichst zu danken. Die folgenden Wahlen gingen Dank der guten Vorarbeit des Wahlausschusses glatt von statten. Der bisherige 1. Vorsitzende, Herr Richard Hintzsche nahm leider den Vorschlag zur Wiederwahl nicht an, da er aus Gesundheitsrücksichten das Amt nicht so ausfüllcn könne, wie er es gewohnt sei. Der Leiter der Versammlung, Herr Edgar Pilz, wies auf die bisherigen Verdienste des 1. Vorsitzenden, welcher bereits seit 16 Jahren im Vorstände, die letzten 10 Jahre als 1. Vorsitzender tätig war, hin, dankte ihm mit herzlichen Worten, und gab der Hoffnung Ausdruck, ihn bald wieder als Mitarbeiter begrüßen zu können. In den Vorstand wurden anstelle der aus scheidenden Herren Richard Hintzsche, Edgar Pilz und Pani Schufsenhauer die beiden letzteren wieder-, und Herr Ludwig Braun gart neugcwählt: als Ersatzmänner die Herren Emil Voigt, Curt B u s ch, und Max R c n n e b e r g. Als Geschäftsfüh rer wurde Herr Otto Krüger wiedergewählt, als Ausschußmit glieder die Herren Emil Rost und Arthur Weißenborn wieder-, sowie Herr Werner Lengnick als Ersatzmann neugewählt, und als Wahlausschußmitglieder die Herren Wilhelm Schubert und Willy Freyer wieder-, und Herr Oskar Schönberg neugcwählt. — Den Wahlvorschlägen wurde einstimmig zugestimmt. Da außer dem Anträge des Vorstandes, die Nachträge VII und VIII zur Satzung zu genehmigen, was einstimmig geschah, Anträge aus dem Mitglie derkreise nicht Vorlagen, konnte gleich zum letzten Punkte »Verschie denes« übergegangcn werden, der nähere Anfragen brachte, die zu friedenstellend beantwortet wurden. Nach Verlesung des Protokolls durch Herrn Oberjustizrat Barth schloß der Leiter die Versammlung mit der Ermahnung, auch in Zukunft mit regem Interesse für die Kasse zu arbeiten, damit das Ziel, alle männlichen Angestellten des Buchhandels in der einzigen Berusskrankenkasse zu vereinigen, mög lichst schon zum 25. Geburtstage erreicht sei. Bibliographisches aus England. — Das Junihest der Trans actions of the Bibliographical Society enthält wieder eine größere Anzahl Arbeiten, die von dem Eifer, mit dem man sich in Eng land der Erforschung der älteren Buch- und Drnckgeschichte widmet, rühmliches Zeugnis ablegen. Douglas Hamer gibt eine sehr sorg fältig gearbeitete, mit mehreren Faksimiletafeln ausgestattete Biblio graphie des satirisch-didaktischen schottischen Dichters Sir David Linldsay (149(1—15551 und bietet damit einen sehr wertvollen Bei trag zur älteren Druckgeschichte Schottlands. Matthew Baird be handelt die Geschichte der Frühausgabcn Thomas Dekktzrs, be sonders seines zuerst 1604 gedruckten Schauspiels »The Honest Whore«, dem er später den etwas weniger anstößigen Titel »The Converted Courtesan« gab. Douglas C. Mc Murtrie gibt nähere Mitteilungen über das Leben und die Tätigkeit des ersten Druckers der englischen Kolonie Georgia, James Johnston, der am 4. März 1762 durch Beschluß der gesetzgebenden Versammlung zum staatlichen Drucker dieser Kolonie ernannt wurde und das alleinige Recht er hielt, alle Verordnungen und sonstigen Veröffentlichungen dieses Landes zu drucken und zu eigenem Gewinn zu verkaufen. Johnston, der vermutlich aus Schottland stammte, mar damals 25 Jahre alt und in Savannah ansässig; er gab auch eine Zeitung »The Georgia 1075
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